Der perfekte Live-Sound - akutes Streitthema in der Band

  • Ersteller the_mol(-
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Ich bin am FoH und dreh an den Knöppen und damit habe ich die Entscheidung zu treffen in welche Richtung ich die Knöppe drehe. Kein Busfahrer auf der Welt würde seinen Fahrersitz und damit das Lenkrad einem Fahrgast überlassen.
Allerdings habe ich auch noch nie von einem Busfahrer gehört, der durchsagt "Ihr haltet mal schön die Fresse, Gewürm. Von Markplatz nach Schulzentrum scheiss ich drauf. Ich fahr jetzt Mülldeponie Ost. Dummes, unverschämtes Gesocks. Sogar zum Mitfahren zu blöde. Und wehe, ich erwisch einen ohne Fahrkarte."
 
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perfekter sound fürs publikum klingt von der bühne aus anders, und "ohne monitore" finde ich sowieso mehr als fragwürdig.

bei der mischung aus unverständnis einerseits und beratungsresistenz andererseits würde ich nicht mitmachen.
da müsste jemand anderes die technik übernehmen.

der einzigen ratschlag, den ich geben könnte: opfert einen proben-termin, sucht euch eine location, und spielt unter live-bedingungen.
dann könnt ihr demonstrieren, was wie klingt (z.B. #19) - vielleicht ist das überzeugender als diplomphysik.
 
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Ist nicht möglich.
Bei solchen kleinern VAs in Clubs, wenn die Bühne klein ist und der Raum ein akustischer Schuhkarton ist sicherlich. Unterschreib ich gerne.

Auf einer großen Festivalbühne (sagen wir mal Rock am Ring, Wacken, Taubertalfestival etc.), hängt da auch Infill für die Bühne selbst und da liegt (ein Teil) der Stereosumme bzw. ein Mix drauf, welcher das wiedergibt was auch vorne raus geht. Das sind aber gaaaaanz andere Verhältnisse und da reden wir auch von einem gaaaaaanz anderen Budget mit gaaaaanz anderem Material.
 
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Ich bin am FoH und dreh an den Knöppen und damit habe ich die Entscheidung zu treffen in welche Richtung ich die Knöppe drehe. Kein Busfahrer auf der Welt würde seinen Fahrersitz und damit das Lenkrad einem Fahrgast überlassen.
Aber der Reiseveranstalter/Auftraggeber darf schon bestimmen, wann der Bus wo zu sein hat, und vielleicht sogar welche Strecke die Fahrgäste zu sehen bekommen?!

Ich war letztens auf einem Gig mit super Sound. Das haben alle Gäste und auch die Musiker dem Tontechniker auch gesagt. Bin ich froh, dass der sich nicht gedacht hat, die haben keine Ahnung, ich muss jetzt unbedingt etwas ändern. Falls klar ist, worauf ich hinaus will?
 
Grundsätzlich mal Danke für alle eure Antworten... das hilft mir schon mal sehr, meine eigene Einstellung zur Thematik einzuordnen. Wäre ja auch mal möglich, dass man daneben liegt oder was übersehen hat.

Jetzt interessiert mich aber noch folgendes:

Seltsames gewürfel an Beschallungsmöbilar.
Warum 18" und 15", wie werden die getrennt, wenn diese getrennt werden. Welche Konstruktionart (BR, BP, Horn, Hybrid) denn?
Was machen die 15.2 EVs? Wie werden die angesteuert und mit welchem Signal?

Dann solltest du mit den Begriffen Gruppenlaufzeiten, Interferenz und Phase etwas anfangen können.
Ebenso sollte das Prinzip der Kopplung (insbesondere bei tiefen Frequenzen) dir geläufig sein.
Danke erst mal für deine sehr ausführliche Antwort. Die EV-Boxen wurden angeschafft, bevor ich der Band beigetreten bin... insofern bin ich da diesbezüglich auch ziemlich ratlos. Die "Feinheiten" an Problemen, die sich aus der Konstellation ergeben, verschwinden im Moment hinter dem Hin und Her der Gesamtproblematik. Beim letzten Gig habe ich meine Seeburg-Anlage aus der Schule verwendet, um mit dem EV-Zeug erst mal nichts zu tun zu haben... mit den Seeburgs und mit der damaligen Location, für die die Anlage gekauft und eingerichtet wurde, war das für mich recht einfach.

..was ich mich gerade frage: ist nicht in-ear die Technik, die solche individuellen Macken genau technisch in den Griff bekommen kann (jeder kriegt verpasst, was er hören will, ohne andere zu beeinträchtigen ...)??
Naja, wenn jemand auf der Bühne das hören möchte, was die Zuhörer unten hören, dann hilft das glaube ich auch wenig.

Ich denke ich werde jetzt mal vorschlagen, dass ich das entweder vollständig machen darf oder dass ich den Job abgebe, damit ich mich nicht weiter drüber aufregen muss... weil zum x-ten Mal drauf eingehen zu müssen, dass auf der Bühne nicht der Sound im Publikum sein kann und warum das alles nicht so funktioniert wie fantasiert, das macht mich langsam echt einfach nur sauer.
 
"Ihr haltet mal schön die Fresse, Gewürm. Von Markplatz nach Schulzentrum scheiss ich drauf. Ich fahr jetzt Mülldeponie Ost. Dummes, unverschämtes Gesocks. Sogar zum Mitfahren zu blöde. Und wehe, ich erwisch einen ohne Fahrkarte."
Every Busfahrer ever in den 80ern bei uns inne Gegend. So bin ich groß geworden. :)
 
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weiß, dass ein Tontechniker/Mixer diese Probleme sofort lösen könnte... aber ich wollte jetzt mal fragen, ob es nicht eine andere Idee/Möglichkeit gibt. Finanziell ist ein Tontechniker/Mixer nämlich leider echt nicht drin.
Weigere dich dies neben dem Schlagzeug spielen weiter zu übernehmen.
Ihr holt erstmal testweise eine Tontechniker_in welche auch mal zur Probe kommt, die Songs, euren Sound und eure Schwächen dadurch kennt.
Live Vorteile liegen auf der Hand:
  • Kontrolle über den Sound während ihr spielt.
  • Guter Bühnensound
  • Kontrolle über partiellen Hall und andere Effekte auf dem Gesang in speziellen Passagen
  • Variable Lautstärken/Präsenzverhältnisse je nach Song oder Part im Song.
Kurz gesagt die Tontechnik wird gestalterisch, dramaturgisches Mittel und erhöht eure Qualität.

Letztlich wird auch der Chef kapieren dass jemand Festes, nur am Mischpult, gepaart mit dem von @frankpaush vorgeschlagenem IN Ear Monitoring,
vermutlich die beste Lösung ist.
Und wenn’s endlich nach was klingt verlangt ihr mehr Gage.

Allerdings habe ich auch noch nie von einem Busfahrer gehört, der durchsagt "Ihr haltet mal schön die Fresse, Gewürm. Von Markplatz nach Schulzentrum scheiss ich drauf. Ich fahr jetzt Mülldeponie Ost. Dummes, unverschämtes Gesocks. Sogar zum Mitfahren zu blöde. Und wehe, ich erwisch einen ohne Fahrkarte."
Bist nicht aus Berlin oder ?
Hier ist das inzwischen Kulturgut.
 
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Naja, wenn jemand auf der Bühne das hören möchte, was die Zuhörer unten hören, dann hilft das glaube ich auch wenig.
.... warum das? Ein [oder zwei] Raummikro[..s] oder eine Kunstkopfabnahme auf die Kopfknöpfe und fettich ist die Zuschauerabbildung :D dass das dann möglicherweise nicht spieltauglich ist, wen kümmert's? Teil des Lernprozesses, oder? ;(
 
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Kommt halt auch darauf an, wo ich buche. Wenn ich mir einen der gut klimatisierten, geräumigen schwarzen Nightliner buche, darf ich mir aussuchen, wann ich wo pinkeln will, welches Wirtshaus Mittags angesteuert wird und welche Sorte Gras an Bord kredenzt wird.
Wenn du in Palermo in den öffentlichen Bus nach Trapani steigst und dich beschwerst, wenn der Bus nicht losfährt, bis er voll ist, dann ist ein persönlichlicher Extrahalt bei der Mülldeponie wahrscheinlich. Die Mülldeponie gehört dem Onkel vom Busfahrer und seine Leute haben schon eine Idee für deine Zukunft.
Ihr setzt gerade auf einen ehrenamtlichen Busfahrer, der eigentlich den Betonmischer von seinem Onkel fährt…
 
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Macht doch einfach einen guten Sound fürs Publikum mit den Boxen nach vorne, damit es keine Rückkopplungen gibt. Ihr nutzt Monitore, damit ihr hört was ihr hören wollt, und dem Bandleader gebt ihr ein In-Ear Monitoring und macht ihm da das drauf was er haben will.
Dann ist er glücklich und weiß gar nicht wie gut ihr klingt
 
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Das würde voraussetzen, dass irgendjemand es schaffen würde ihn zu überzeugen, dass da auf den Kopfhörern der gleiche Sound ist wie beim Zuhörer.
Wie sollte das denn möglich sein??? :D
Ist leider recht unrealistisch.
 
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Ist leider recht unrealistisch.
... Menschen von etwas zu überzeugen, was sie gerne glauben, ist eigentlich Standardmanipulation, frag euren nächsten A*D-Abgeordneten, der kann sowas, macht der jeden Tag :D
 
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Das würde voraussetzen, dass irgendjemand es schaffen würde ihn zu überzeugen, dass da auf den Kopfhörern der gleiche Sound ist wie beim Zuhörer.
Das war auch eher als Scherz gemeint. Mit solchen Leuten kann man nicht vernünftig arbeiten.
Du hast ja gleich anfangs schon geschrieben, dass er Monitoring ablehnt.
 
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Y
  • Gelöscht von Rockopa
  • Grund: gemeldeter anstössiger Beitrag
Sprüche wie "nimm mal bei 3,76532 kHz so 0,87934 dB raus" lassen mich im Kopf Gewaltallüren durchspielen.

So grundsätzlich würde ich das nicht sagen. Es gibt durchaus Musiker, die dir genau sagen, was sie haben wollen und das passt dann auch. Letztens beim unfassbaren Kahil El Zabar. Der hatte auch eine Cajon dabei und das EQing der zwei Mics genau vorgegeben. War mit Abstand der beste Cajon Sound, den ich je gehört habe.

Vielleicht kann man sich dem tatsächlich mit dem FOH-Signal auf dem Monitor zumindest annähern.

Nein. Kann man nicht.
 
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Gebt im nen 5Meter Laufsteg in die Crowd er steht vor der Anlage, ihr bekommt klassisches Monitoring.
 
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So grundsätzlich würde ich das nicht sagen. Es gibt durchaus Musiker...
Wieviel Prozent sind das?
Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Personen im mit dabei ist?
Dagegen: Wie oft hat man das Erlebnis, dass Personen ans FoH kommen und versuchen deinen Job zu machen?
Genau das nervt und nicht nur den FoHler sondern mitunter auch die Band, wenn die das selber machen (müssen).
Und dagegen gibt es Konzerte dieser Art, bei welcher wohl niemand so einfach mal ans FoH kommt, um dem FoHler zu sagen wir es seinen Job zu machen hat:
https://www.musiker-board.de/threads/pa-stammtisch.121017/page-334#post-9532053
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nein. Kann man nicht.
Geht schon, nur fehlt dann der Fokus auf die tonale Informationen für den betreffenden Musiker. Daher gibt es auf großen Bühnen ja auch ein Bühnen Infill.
Im kleinen verliert sich das durch den Überdeckungseffekt, da auf der Bühne selbst schon viel zu viel Pegel ist.
Mit IEM geht das schon eher, wenn man auf einem der beiden Kanäle (Stereosender vorausgesetzt) die Summe plus Ambiente überträgt und auf dem anderen Kanal eben den entsprechenden Monitormix. Dann kann man sich am Empfänger das Verhältnis selbst pegeln. Dies würde dem gewünschten am nächsten kommen, doch dafür muss man entsprechend Geld in die Hand nehmen. Und mit vielen Pulten kann sich der Musiker ja generell selbst seinen Monitormix zusammenschieben.
 
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Dagegen: Wie oft hat man das Erlebnis, dass Personen ans FoH kommen und versuchen deinen Job zu machen?
Genau das nervt und nicht nur den FoHler sondern mitunter auch die Band, wenn die das selber machen (müssen).
Das Bands durch solche Rückmeldung verunsichert werden können, kann ich mir aus eigener Sicht gut vorstellen. Das "Tontechniker" auf solche Rückmeldungen sehr sensibel reagieren könne, habe ich am eigenen Leib oder aus nächster Nähe oft genug erlebt. Deshalb habe ich ja sogar extra mal eine Thread gestartet, ob und wie man Rückmeldung geben kann/sollte, wenn der Sound beim Publikum (nicht nur bei einem selbst) ganz offensichtlich nicht gut ankommt.

Mein Fazit aus den gesammelten Rückmeldungen, auch aus diesem Thread. Eintrittsgeld abhaken, Fresse halten, gehen oder in eine leise Ecke verziehen, so wie es die meisten anderen Gäste dann oft auch tun. Wenn es weder den Veranstalter, noch den Techniker, noch die Band stört, dass plötzlich keiner mehr wirklich zuhört, wird es wohl an der Masse des unqualifizierten Publikums liegen...

Ach ja, bei gutem Sound lasse ich trotzdem noch ein Lob da. Das wurde bisher meistens noch akzeptiert, obwohl aus unqualifiziertem Munde...

Gruß,
glombi

P.S.: Vielleicht sind manche Rückmeldungen unqualifiziert, aber wenigstens meistens gut gemeint...
 
Mein letztes Zuhörer-Erlebnis war wieder fürchterlich. Die Band hatte Spielfreude. Vom Gesang auf deutsch waren Halbsätze verständlich. Der Tontechniker stand in der 1. Zuschauerreihe mit seiner Fernbedienung. An dieser Position empfand ich die Lautstärke als Körperletzung. 15 m weiter hinten war alle Brillianz weg, Grollen statt Mitten. 50m hinter der Bühne war der Klang schmerzbefreit. Die Songs waren austauschbar wie Eier, bin nach 15 Minuten gegangen. Meine Ohren waren mir im Weg. Dieser Wille zum Lärm am Maximum ist einfach nicht meine Welt als Musiker.
 
Geht schon, nur fehlt dann der Fokus auf die tonale Informationen für den betreffenden Musiker. Daher gibt es auf großen Bühnen ja auch ein Bühnen Infill.

Nein, geht nicht. Es wird durch Phasen/Reflexionen/Raumakustik, die überall im Raum anders sind, immer anders klingen. Gewisse Sounds/Lagen wird man mehr/weniger/gar nicht hören, je nach Position im Raum. Am Ehesten geht es noch mit inEar auf riesigen Bühnen, wo der Direktschall keine Rolle spielt.

Wieviel Prozent sind das?
Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Personen im mit dabei ist?

Bei uns im Club gar nicht so selten. Wenn jemand da was sagt, hat das in der Regel dann auch Hand und Fuß. Sind halt auch alles Killer dort glücklicherweise. :D
 
Am Ehesten geht es noch mit inEar auf riesigen Bühnen
Daher gibt es auf großen Bühnen...Infill
Mit IEM geht das schon eher,
Bei IEM ist die größe der Bühne max. sekundär relevant.

Ansonsten Indoor wegen Raummoden vollkommen korrekt.

Und, obwohl das eben oftmals in die falsche Richtung geht, stellen sich viele Musiker und Bands dennoch ihre Stäbchen hinter sich, um das zu hören, was das Publikum dann auch hört.

Es wird durch Phasen/Reflexionen/Raumakustik, die überall im Raum anders sind, immer anders klingen. Gewisse Sounds/Lagen wird man mehr/weniger/gar nicht hören, je nach Position im Raum.
Oh, echt wahr? Wahrlich!
Genau aus dem Grund lauf ich selbst im Raum (auch während dem Konzert) immer mal wieder durch die Reihen, sofern dies möglich ist und/oder geh mal für 5 Minuten raus, damit sich die Ohren reseten können. Letztendlich heißt dies auch, dass der Klang beim geneigte Zuhörer von dessen Position abhängig ist, nicht wahr?! Also kann man niemanden immer vollkommen gerecht werden. So einfach ist das. Übertrag das nun mal auf die Personen, welche dann am FoH aufschlagen und dir sagen dass diese Frequenz nicht stimmt oder das eine oder andere Instrument zu laut/leise wäre.

Wenn wirklich etwas im Groben nicht stimmt, dann sollte jeder der diesen Job macht auch das Gehört und Verständnis dazu haben. Da braucht es dann keine Ansagen und bestimmt nicht von Laien in eben über 90%.
 

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