Der "Ohrwurm" - Ein Phänomen

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Hach, ich liebe Ohrwürmer :D brauch man die Anlage meist gar nicht erst anmachen xD Ich hab schon beim aufstehen meist irgendein Lied im Ohr, was ich mal im Radio oder sonst wo gehört hab.

Ob beim spazieren gehn, oder wo anders.
 
Was ich serh oft habe: Ohrwürmer von Liedern die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe.

Letztens habe ich den ganzen Tag "I wear my sunglasses at night" vor mich hingesungen. Ich glaub ich hab den Song das letzte mal vor 10 Jahren gehört. Und das ist bei mir meistens der Fall. Ohrwürmer sind bei mir selten songs, die ich grade erst gehört habe. Meistens sind es Sachen die ich ewig nicht mehr gehört habe.
 
Ich habe in letzter Zeit nur von Liedern Ohrwürmer, die ich auch mag, und das ist auch gut so.
Aktuell: John Lennon - Nobody Told Me
 
Zitat von Dutchie-einfache Rythmik
-einfache, harmonische Melodien
-Melodien mit "gerader" Rythmik, die Melodie groovt in sich bereits.
Das finde ich perfekt beschrieben, die Betonung liegt für mich auf dem Wort "groove".
Bei mir ist es leider so, daß mir auch Melodien die ich nicht mag manchmal nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ein böser Ohrwurm quasi.
Und um so mehr eigene Gedanken man zur Abwehr des "Ohrwurms" einsetzt, umso fester bohrt er sich ins Gehirm:)
Beispiel: letztens hat eine Freundin (Ausländerin) gesungen :"Er gehört zu mir-----wie der Name an die Tür--- usw."
Das Lied ist immernoch präsent, obwohl ich es hasse :D

Ergänzung: eigentlich kennt es aber jeder, ein Ohrwurm der Extraklasse
http://www.youtube.com/watch?v=IOhQNSCGl4U
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab gerade bei "Wiki" nachgeschaut.
Da heißt es: "...Auch seien Frauen und Musiker eher dafür anfällig als andere Personen."
Musiker ist klar aber warum sind Frauen mehr betroffen als Männer und Kinder:confused:
Mal abgesehen davon, dass bei ich finde, dass bei Wiki auch echt viel Mist steht, glaube ich dieser These nicht. Demnach müssten weibliche Musiker ständig mit Ohrwürmern rumlaufen und männliche Sänger sorgenfrei durchs Leben spazieren ;)

Ich muß mich auch bei der Hausarbeit konzentrieren, sonst baue ich Mist :redface: :nix:
Ich kann mich nicht auf Hausarbeit konzentrieren, wenn ich keine Musik höre. Wenn nicht irgendein vernünftiger Ton oder eine ein paar Harmonien durch die Gegend fliegen, kann ich nicht bügeln, etc.

Ich glaube, dass Ohrwürmer nicht nach Plan komponiert werden können, genauso wenig wie Hits.
Die subjektive Befindlichkeit des Individuums scheint mir da wichtiger zu sein. Zu diesem Schluss kommt ja auch die Untersuchung.
Dem stimme ich zu!

Allerdings bin ich bei einer Aussage skeptisch, wenn es in der Untersuchung heißt: "..."Ja, das zeigen die Befunde: dass die Ohrwürmer zunächst als überwiegend angenehm empfunden werden..."
Da habe ich persönlich auch schon andere Erfahrungen gemacht mit Ohrwürmern:).
Da wäre ich auch skeptisch. Nach eigenen und anderen Erfahrungen ist es so, dass die Ohrwürmer bei dem jeweiligen Betroffenen nicht die Lieblingshits sind. Sonst würde es ja auch nicht "Ohrwurm" heißen. Also mit "Wurm" verbinde ich eh nichts positives :rolleyes:

natürlich werden Hits "komponiert". Es gibt klare Schemas, die einen Hit ausmachen und ebenso gibt es Indikatoren für Ohrwürmer wie z.B. 4 - 8 -16 Taktiger Refrain etc.
Natürlich nicht!!!!!

typische "Turnarounds", die meistens aus einer definierten Tonart und den im Quintenzirkel benachbarten Akkorden (S,D,Sp,Dp,Tp) bestehen.
Dazu eine Melodie, welche rhythmisch gesehen nicht zu kompliziert ist und sich auch im tonalen Schema gefinden muss.
Nein! Es gibt zig Gegenbeispiele mit komplizierten Melodien, Harmonien etc. Angefangen von `Yesterday´ über `Eloise´ bis zu `Bohemian Rhapsody´.
Es ist wie Effjott schon geschrieben hat eher eine Frage der individuellen Wahrnehmung. Ich erzähle immer gern das Beispiel von meinem damals 5jährigen Sohn, der sich eine Lieblings-CD von F. Zappa zusammengestellt hat. Diese "Melodien" kann er pfeifen und singen. Seine Favoriten waren `Let´s move to Cleveland´ und `Easy Meat´.

Ich nenne meine Ohrwürmer jetzt zuerst, damit ich sie gleich, wenn ich die anderen genannt habe, nicht mehr im Kopf habe.
- Yellow Submarine
- Obladi Oblada
Ich bin wirklich ein großer Beatlesfan. Aber diese beiden Lieder gehen für mich gar nicht. Vorallendingen der Pianoanfang von `Obladi Oblada´ läuft dann in meinem Kopf in einem Endlosloop :eek::eek::eek:
Es gibt auch eine Nummer, von der mir jetzt Gott sei Dank der Name nicht einfällt. Perfekte Verdrängung :D Wenn ich die aber spielen musste, krieg ich die nicht mehr aus den Kopf...............Schei:eek:.........jetzt weiß ich wieder: American Pie :mad: Egal. Ich hab ja noch ´n Paar ;)

Wenn ich unseren Techniker ärgern will, dann geh ich zu ihm und flüster ihm `Azzuro´ ins Ohr. Diese Nummer treibt ihn zum Wahnsinn. Ich selbst find das Stück klasse. Wir haben´s mal, weil es ein Lieblingslied meiner Schwester ist, auf ihrer Party gespielt. Für unseren Techniker war das der Super-Gau. Er musste die Nummer auch noch mischen und "schön" machen :D

Mein Umgang mit Ohrwürmern ist der, dass ich versuche sie loszuwerden, indem ich mir einen für mich angenehmen oder nicht ganz so schlimmen Ohrwurm einpflanze. Zu versuchen an "Nichts" zu denken, geht nicht. Gut dafür eignen tut sich bei mir `Should I stay, or should I go´ Zählt auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsliedern (obwohl ich mich immer freu, wenn das irgendwo gespielt wird). Aber es hilft sich von lästigen Liedern zu befreien. Dieses Stück habe ich im Auto immer dabei :D
 
Nein! Es gibt zig Gegenbeispiele mit komplizierten Melodien, Harmonien etc. Angefangen von `Yesterday´ über `Eloise´ bis zu `Bohemian Rhapsody´.
Ich kenn zwar Eloise nicht, aber sowohl Bohemian Rhapsody als auch Yesterday haben das typische 8Takt schema mit einer Tonika und akkorden, die sich im näheren Umkreis der Tonika befinden (s.o.)
Schon mal aufgefallen? Nenn mir mal ein par "hits", die nicht auf diesem Schema beruhen (selbst wenn, das wären eher die Ausnahmen)
Ich nenne meine Ohrwürmer jetzt zuerst, damit ich sie gleich, wenn ich die anderen genannt habe, nicht mehr im Kopf habe.
- Yellow Submarine
- Obladi Oblada
Ich bin wirklich ein großer Beatlesfan. Aber diese beiden Lieder gehen für mich gar nicht. Vorallendingen der Pianoanfang von `Obladi Oblada´ läuft dann in meinem Kopf in einem Endlosloop :
Meiner Meinung nach stimmen auch deine selbst genannten Beispiele mit meiner Theorie überein
Mein Umgang mit Ohrwürmern ist der, dass ich versuche sie loszuwerden, indem ich mir einen für mich angenehmen oder nicht ganz so schlimmen Ohrwurm einpflanze. Zu versuchen an "Nichts" zu denken, geht nicht.
und was widerspricht davon meiner Theorie?
Wenn die Melodie "eingänig" ist, (was bei dem größten Großteil wohl der Fall ist, gerade weil sie meinem Schema folgen) kriegt man sie nun einfach mal nicht weg.

Wer konstruktive Vorschläge hat, die meine "Theorie" widerlegen: nur zu!
 
Wenn die Melodie "eingänig" ist, (was bei dem größten Großteil wohl der Fall ist, gerade weil sie meinem Schema folgen) kriegt man sie nun einfach mal nicht weg.
Wer konstruktive Vorschläge hat, die meine "Theorie" widerlegen: nur zu!

Eine "eingängige" Melodie, wie Du das nennst, hat mit einem formalen Schema(Strophe-Refrain oder z.B. 8- taktiges Bluesschema) grundsätzlich gar nichts zu tun, das ist ein völlig anderer Baustein.

Was Du "Theorie" nennst, ist nicht mehr als eine Behauptung, nicht einmal eine Hypothese, die in irgendeiner Weise wissenschaftlich haltbar ist, sondern eine rein monokausale Betrachtungsweise.

Deine Behauptung, dass Hits oder Ohrwürmer planmäßig komponiert werden können, führst Du ursprünglich zurück auf ein Element der musikalischen Machart, nämlich das Refrain-Prinzip. Ich weiß zwar nicht, ob es dazu eine wissenschaftliche oder aussagekräftige Untersuchung gibt, aber meine Vermutung ist, dass - zumindest im Bereich der populären Musik, um die es ja geht, im Mainstream- Bereich - weit über 90% der Songs oder Lieder nach dem Strophe- Refrain- Schema gebaut sind. Dann daraus abzuleiten, man könne durch die Berücksichtigung dieser Tatsache einen Hit schreiben, ist mMn absolut unhaltbar.

Du hast schon im letzten Beitrag von "eingängiger" Melodie geschrieben. Das ist ein weiterer Aspekt eines solchens Vorhabens. Damit hast Du Deine "Theorie" selbst relativiert.

Die "Grammatik" der Musik besteht allerdings noch aus vielen anderen Elementen wie rhythmischen und harmonischen Bestandteilen, instrumentales Arrangement, dynamische Entwicklung etc.
Aber das zu beherrschen ist doch eine Mindestanforderung an jeden, der einen Song schreibt, und führt nicht automatisch zum Erfolg.
Wenn das so leicht wäre, hätten wir fast nur "Hitmacher".

Ich weiß nicht, was da alles zusammen kommen muss, damit ein Song zum Hit wird, jedenfalls reicht ein musikalisch gut gemachtes Exemplar eines Songs bei weitem nicht aus.

Da mir das noch eingefallen ist: Salty Dog von Procol Harum war ein Hit, ich weiß zwar nicht mehr genau auf welchem Rang in den Charts, jedenfalls zeitweilig unter den ersten 10 Plätzen. Nun wirst du feststellen, dass hier weder ein Refrain vorliegt, noch eine simple harmonische Struktur von drei/vier Akkorden, sondern schon etwas komplizierter gearbeitet ( so wie Mod-Paul es in seinem Beitrag richtigerweise geschrieben hat) :

http://www.youtube.com/watch?v=Q6BzNEZxbiw

Ich füge noch hinzu, dass ein Hit und ein Ohrwurm aus meiner Sicht nicht dasselbe sind. Hits treffen immer den Geschmack des breiten Publikums, sonst wären sie keine, Ohrwürmer hingegen können dem Zuhörer durchaus auch nicht gefallen, sondern nur nerven.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenn zwar Eloise nicht, aber sowohl Bohemian Rhapsody als auch Yesterday haben das typische 8Takt schema mit einer Tonika und akkorden, die sich im näheren Umkreis der Tonika befinden (s.o.)
Schon mal aufgefallen?
Ohja, da ist mir schon aufgefallen :) Aber das ist kein Merkmal für einen Hit, sondern vielmehr einer der Grundbausteine einer jeden Komposition. Das bedeutet, dass Lieder die dieses Schema aufweisen nicht gleichzeitig Hits sind. Die genannten Stücke weichen insofern von den "normalen" Hits ab, da sie halt nicht gängige Harmoniestrukturen verwenden, oder im Falle von Eloise, und Bohemian Rhapsodie den "Hitzeitrahmen" sprengen.

Nenn mir mal ein par "hits", die nicht auf diesem Schema beruhen (selbst wenn, das wären eher die Ausnahmen)
Oh, nur die mir jetzt spontan einfalllen?
- My Generation (The Who)
- Behind blue eyes (The Who)
- See me, feel me (The Who)
- Start (The Jam)
- That´s Entertaiment (The Jam)
- Radio Clash (Clash)
- Magnificent 7 (Clash)
- usw..
Also da kann ich Dir wirklich noch viele nennen. Die meisten der hier genannten Stücke haben keinen richtigen Refrain oder kein herkömmliches Schema. `My Generation´ hat überhaupt keinen Refrain und sogar sowas unerhörtes wie ein Basssolo, und endet zudem auch noch in einer Feedbackorgie. Man kann nun nicht gerade behaupten, dass das alles Zutaten für einen garantierten Hit sind.

Hits lassen sich weder planen noch komponieren. Frag mal Ralf Siegel ;)

Wer konstruktive Vorschläge hat, die meine "Theorie" widerlegen: nur zu!
Ich teile Effjotts Meinung, dass das überhaupt keine Theorie ist.

Die "Grammatik" der Musik besteht allerdings noch aus vielen anderen Elementen wie rhythmischen und harmonischen Bestandteilen, instrumentales Arrangement, dynamische Entwicklung etc.
Aber das zu beherrschen ist doch eine Mindestanforderung an jeden, der einen Song schreibt, und führt nicht automatisch zum Erfolg.
Wenn das so leicht wäre, hätten wir fast nur "Hitmacher".

Ich weiß nicht, was da alles zusammen kommen muss, damit ein Song zum Hit wird, jedenfalls reicht ein musikalisch gut gemachtes Exemplar eines Songs bei weitem nicht aus.
So sehe ich das auch.

Da mir das noch eingefallen ist: Salty Dog von Procol Harum war ein Hit, ich weiß zwar nicht mehr genau auf welchem Rang in den Charts, jedenfalls zeitweilig unter den ersten 10 Plätzen. Nun wirst du feststellen, dass hier weder ein Refrain vorliegt, noch eine simple harmonische Struktur von drei/vier Akkorden, sondern schon etwas komplizierter gearbeitet
Das ist definitiv ein Stück, welches auch nicht ins herkömmliche Schema passt, und zudem noch ein wunderschönes. Es gibt eine deutsche Version von Udo Lindenberg. Die find´ ich auch gut :)
 
andersrum gefragt: Wer hatte schonmal einen Ohrwurm von 12TonMusik?

Genau um die Bausteine eines Komposings geht es doch. Wenn ein Song mit bestimmten "Rahmenkriterien" geschrieben wird, ist es eigentlich nur noch eine Sache des Marketings, ob es ein Hit wird oder nicht.

Ohrwürmer sind oft Hits, weil man diese Hits im Radio oder sonstwo mitschnappt.
 
andersrum gefragt: Wer hatte schonmal einen Ohrwurm von 12TonMusik?

Der Vergleich mit der Zwölftonmusik hinkt aber gewaltig.

Die Vertreter dieser Musikrichtung wollten nach ihrem Selbstverständnis genau eines nicht: Ihre Kunst den Gesetzen des Marktes opfern und sich der breiten Masse anbiedern.
Schönbergs Absicht war es, mit den traditionellen Hörgewohnheiten zu brechen, indem er Dissonanzen, Polyrhythmik, Atonalität etc. in seine Kompositionen brachte. Man kann das auch als Avantgarde der "klassischen" Musik bezeichnen.
Ähnlich sieht es mit dem Free-Jazz aus, deren Verfechter es nicht als das Ziel ansehen, "Hits" zu produzieren.
Sie wollen innovativ sein und beizeiten auch das Publikum schockieren oder provozieren.
Ich vermute mal, dass alle diese Musiker ihr Handwerk mindestens so gut beherrschen wie jemand, der einen Hit gelandet hat.

Diese Musik hebt sich nach eigenem Selbstverständnis per Definiton vom Mainstream ab und ist daher nicht damit vergleichbar.

Dass Hits etwas anderes sind als Ohrwürmer - zumindest für mich - habe ich ja bereits geschrieben.
 
Ich füge noch hinzu, dass ein Hit und ein Ohrwurm aus meiner Sicht nicht dasselbe sind. Hits treffen immer den Geschmack des breiten Publikums, sonst wären sie keine, Ohrwürmer hingegen können dem Zuhörer durchaus auch nicht gefallen, sondern nur nerven.

Dass Hits und Ohrwürmer nicht das gleiche ist, ist ja auch klar, ändert aber ncihts an der Tatsache, dass die meisten Ohrwürmer und Hits gleiche Basics haben.
das mit der 12TonMusik habe ich extra reingebracht und zu zeigen, dass diese nicht als Ohrwurm empfunden werden kann, da es meistens keine klaren (konsonanten) Akkorde mit fester Tonika gibt und zudem auch die Melodie nicht eingängig ist, weil sie auf einer gehörmäßig ungewohnten Tonleiter aufbaut (und kein Tonales Zentrum hat).

Daher kann man (vll auch du) daraus schließen, dass man ein par Rahmenfaktoren hat, die einen Ohrwurm ausmachen.
Dass ein Song zu einem Hit wird, ist dann quasi nur die Begleiterscheinung
 
Daher kann man (vll auch du) daraus schließen, dass man ein par Rahmenfaktoren hat, die einen Ohrwurm ausmachen.
Dass ein Song zu einem Hit wird, ist dann quasi nur die Begleiterscheinung

Ich kann Dir leider nicht zustimmen und dass "man" das kann, bezweifle ich auch.;)

Ich neige eher dazu, der o.a. Untersuchung beizupflichten, die genau zu dem umgekehrten Schluss kommt, nämlich, dass Ohrwürmer in erster Linie auf dem subjektiven Empfinden des einzelnen beruhen sowie von der jeweiligen Situation, in der sie erklingen, abhängig sind.

Die "Basics" oder "Rahmenfaktoren" (8- taktiger Refrain, eingängige Melodie), die Du als ursächlich ansiehst für das Komponieren eines Hits oder eines Ohrwurms, sind mMn nicht mehr als das handwerkliche Rüstzeug, das ein jeder Musiker/Komponist als Mindestvoraussetzung haben muss, um einen Song zu schreiben, der überhaupt veröffentlicht werden kann.
Dass Marketing eine große Rolle spielt, ist mir schon klar, erklärt aber grundsätzlich auch nicht, wieso ausgerechnet "I'm your earwig" von MC Hitmaker zum Chartstürmer wird.;)

Aber ich fange an, mich zu wiederholen...
 
Daher kann man (vll auch du) daraus schließen, dass man ein par Rahmenfaktoren hat, die einen Ohrwurm ausmachen.
Dass ein Song zu einem Hit wird, ist dann quasi nur die Begleiterscheinung

Kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Ich denke, du hast irgendwie die falschen Schlussfolgerungen gezogen. :gruebel:

Denn es liegt weder am Komponisten noch an der Rundfunkstation, ob aus einem Lied ein Ohrwurm wird, sondern allein am Hörer.
Da kommen wir schon eher in die richtige Richtung. Obwohl ich die verlinkte Studie zwar nicht für repräsentativ halte, ist sie zumindest mal eine gute Diskussionsgrundlage. ;)
Ich würde sogar weitergehen und behaupten, es hängt zum großen Teil von der musikalischen Sozialisation bzw. der musikalischen Hörerfahrung der entsprechenden Person ab.

Warum sollte ein Profimusiker, der beispielsweise täglich mit 12-Ton-Musik beschäftigt ist, nicht auch mal einen Ohrwurm davon bekommen???

Was du meinst ist ganz vermutlich, dass es im Formatradio tatsächlich Schemata gibt, an denen sich die deutliche Mehrzahl der dort gespielten Songs orientiert. So ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn mitunter Ohrwürmer und Hits genau diesem Schema entsprechen, jedoch ist der Umkehrschluss nicht zulässig!!!

Mal ein paar Gegen-Beispiele:
Pink Floyd: Money Auch ein 7/4 Takt kann ein Ohrwurm sein!!!
Portishead: Glory Box Für einen Hit bzw. einen Ohrwurm sind keine Dominante und Subdominate etc. notwendig....;)
John Miles: Music Wer sagt denn, dass man für einen Hit immer ein klassisches Strophe / Refrain-Schema benötigt????:D

BT:
Im übrigen muss ich zum Thema Ohrwurm feststellen, dass ich eigentlich nie komplette Songs als Ohrwurm habe, sondern eher nur einzelne markante Melodie-, Rhythmus- oder Akkordteile des Songs.
 
BT:
Im übrigen muss ich zum Thema Ohrwurm feststellen, dass ich eigentlich nie komplette Songs als Ohrwurm habe, sondern eher nur einzelne markante Melodie-, Rhythmus- oder Akkordteile des Songs.
Irgendwo habe ich gelesen (ich hoffe es war nicht in diesem Fred vor ein paar Seiten), dass es ein Mittel zum Abstellen des Ohrwurms sei, wenn man den Song bis zum Ende singt/summt.
 
@hats:
schlecht nur, wenn der Song am Ende ausgefaded wird...
 
Ich glaube, daß Tempo und Rhythmik viel entscheidender sind als Melodieführung und harmonische Umgebung. Es gibt glaube ich Studien, wonach bekannte Stücke eher nur am Rhthmus erkannt werden, als an der Melodieführung.
Demnach dürfte gegen einen Ohrwurm helfen, einen völlig anderen Rhythmus zu klopfen.
Kann aber sein das der neue Rhythmus dann einen anderen Ohrwurm generiert...
Bei mir reicht manchmal schon das Tacken des Blinkers im Auto. Und schon gehts los...
 
Ich glaube, daß Tempo und Rhythmik viel entscheidender sind als Melodieführung und harmonische Umgebung. Es gibt glaube ich Studien, wonach bekannte Stücke eher nur am Rhthmus erkannt werden, als an der Melodieführung.
Demnach dürfte gegen einen Ohrwurm helfen, einen völlig anderen Rhythmus zu klopfen.
Kann aber sein das der neue Rhythmus dann einen anderen Ohrwurm generiert...
Bei mir reicht manchmal schon das Tacken des Blinkers im Auto. Und schon gehts los...

Da biste ja wieder :) (Dank Tonstudio ;))
Aber da ist was dran, an dem was Du sagst. Bei meinen Kindern und mir gibt es ein Zeitvertreibspiel, wo jemand eine Melodie "klopft", und die anderen raten müssen, um was für ein Stück es sich handelt. Das ist so lange lustig, bis der Kleine anfängt Zappa zu klopfen :rolleyes:
Der Rhythmus vom Blinker inspiriert mich auch immer wieder. Um kein Verkehrschaos zu entfachen, sollte man ihn dann und wann auch mal wieder ausmachen :D
......oder haben wir am Ende hier das Grundübel unseres Verkehrssystems entdeckt?
 
Ich glaube, daß Tempo und Rhythmik viel entscheidender sind als Melodieführung und harmonische Umgebung. Es gibt glaube ich Studien, wonach bekannte Stücke eher nur am Rhthmus erkannt werden, als an der Melodieführung.

Das ist ein interessanter Aspekt, der durchaus überzeugt.

Quasi umgekehrt habe ich mal ein kleines Experiment mit älteren Schülern durchgeführt, bei dem ich von bekannten Melodien ( Beispiel: Nationalhymnen) den Rhythmus geändert hatte, auch in der Form von 4/4 auf 3/4 u.ä.
Es gab schon ziemliche Probleme, diese Melodien mit einem völlig anders gespielten Rhythmus wiederzuerkennen.


Edit: Zum Ohrwurm- Thema gerade noch etwas gefunden.
Der Kasseler Professor Jan Hemming hat ebenfalls Untersuchungen dazu durchgeführt und kommt auf folgende Kernaussage:

"Wiederholte einfache melodische oder harmonische Strukturen sind möglicherweise notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen, damit aus einer Phrase ein Ohrwurm wird."

Hier der Artikel:

http://idw-online.de/pages/de/news371350
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sieht:
einfache harmonische oder melodische Strukturen könnten einen Ohrwurm auslösen. Das ist der gemeinsame Nenner zwischen Ohrwurm und Hits (jetzt mal klischeehaft auf die Charts bezogen)
Ein Song braucht also (jaja nicht immer) diverse Schematas, die einen Ohrwurm verursachen können, was heisst dass scheinbar doch Ohrwürmer komponieren kann)
Diese Ohrwurm/Hit Relation ist ja nur:
Ein "Hit" ist meistens (mal ein paar Ausnahmen weggelassen) simpel in seiner Melodie und Rhythmik, also schonmal das Grundfutter für unser Würmchen. Ein Hit ist aber nur ein Hit, wenn er auch sehr bekannt ist. Dieser Bekanntheitsgrad führt dann dementsprechend auch dazu, dass mehr Leute das hören und die Chance größer wird, diesen Song als Ohrwurm nicht mehr loszuwerden.
 
Du legst Dir die Dinge zurecht, wie sie Dir passen;).

Es steht ausdrücklich in der o.a. Kernaussage, dass harmonisch und melodisch einfach gearbeitete Musik möglicherweise zu einem Ohrwurm werden kann, jedoch sind es nicht hinreichende Bedingungen dafür.

In dem verlinkten Artikel heißt es auch:

"Das Auftreten eines Ohrwurms ist immer unwillkürlich", erklärt Hemming. Ein Musiker kann ihn nicht planen, ein Musikkonsument kann ihn nicht vorhersehen. Manchmal stellt sich die akustische Endlosschleife im Kopf schon nach einmaligem Hören ein, manchmal erst nach Tagen. Ebenso unmöglich zu kalkulieren ist die Dauer..."

Geplantes, kalkuliertes Vorgehen sind also weder beim Musiker ( Komponisten) noch beim Konsumenten ( Musikhörer) für die tatsächliche Wirkung des Songs allein verantwortlich. Da müssen also viele Dinge zusammenkommen, damit ein Ohrwurm entsteht.
 

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