Der Linkshänder-Geigen-Thread

  • Ersteller wolf.thoene
  • Erstellt am
Vielen dank für eure Meinung. Ich habe mich entschieden ihn auf links weiterspielen zu lassen. Er soll vor allem Freude am Spielen haben. Der Rest findet sich. Lg Nicole
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hi zusammen,
ich habe wo anders schon mal geschrieben das ich Lefty bin. Ich habe mit 21 angefangen mit der Gitarre und ne regelrechte Sucht darin entwickelt. Leider habe ich mit 15 auf meinen damaligen besten Freund gehört und mir eine rechtshänder Gitarre (Harley Benton) zugelegt. Abgesehen davon das der Sound vom beigelieferten "Verstärker" grauenhaft war, habe ich mich auch wie der letzte Mensch angestellt beim Gitarre spielen. Nach kurzer Zeit habe ich immer wieder die Lust verloren (30 min spielen) , aber mein Ehrgeiz hat mich dennoch ein Jahr lang an der Gitarre gehalten. Normale "Wandergitarren-Griffe" kann ich nun spielen, aber ordentliches Metal oder schnelle und vor allem gefühlfolle solos hätte meine rechtshändige Motorik nie zugelassen.

Mit 21 hat es mich dann wieder gezogen und ich wollte es einfach probieren. Ich habe mir wieder einreden lassen, ich müsse doch rechts rum beginnen wegen der grösseren Auswahl und weil man dann fremde Instrumente spielen könnte. Es ging schon wieder schief und ich war wieder einfach frustriert. Es war so das ich gespürt habe ich möchte Musik machen, aber sobald ich begonnen habe war es wie eine tiefe innere Ablehnung die sich gebildet hat. Ich habe begonnen mich mit der Thematik Linkshänder und Instrumente zu beschäftigen und bin auf diese Seite gestossen:

http://www.linkshaender.at/th_musikinstrumentenspiel.htm

Dann endlich habe ich mir eine Linkshänder Gitarre zugelegt und es es war wie der Beginn einer grossen Liebe :D
Jetzt bin ich 27 und relativ zufrieden mit meinem Können. "relativ" auch nur deswegen, weil man nie zufrieden sein sollte :D sonst hört die Verbesserung auf.
Nach meinen Erlebnissen bin ich starker Ablehner des "rechtshändig als Lefty" spielens. Natürlich habe ich auch spät angefangen und meine Linkshändigkeit war wohl schon voll ausgeprägt. Ich kann nur sagen, das ich mich auf einem Rechtshänder Instrument angestellt habe wie jeder Rechtshänder auf meinen Instrumenten ;) Bei Streichern existiert natürlich die Problematik, es in einem Orchester schwerer zu haben. Für mich bestand dieses Problem nicht, da ich es wohl eh nicht mehr in ein Orchester schaffen werde :p

Vor 2 Jahren hat es dann meine Finanzielle Lage endlich zugelassen, meiner schon ewig währenden Begeisterung für das Cello eine Chance zu geben. Hier bestand nun überhaupt keine Frage mehr, ob ich links herrum beginne. Leider musste ich dann wieder einige Zeit unterbrechen aber jetzt bin ich wieder seit 6 Monaten mit Feuer und Flamme dabei und kaum von meinen Instrumenten zu trennen. In den letzten Wochen steht ausserdem meine Gitarre beängstigend oft einsam in der Ecke. Die neuen vier Saiten üben einen ungeheuren Bann auf mich aus :D

Falls ein Linkshänder unentschlossen ist und etwas labern will, möchte ich Ihn einladen, mir zu schreiben. Wenn es um Linkshänderinstrumente geht, kann ich auch da weiter helfen.

Soviel von mir
grooze
Björn
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe das nicht ganz, zum Cellospielen braucht man doch - wie beim Geigespielen auch - beide Hände. Ich verstehe da den Bedarf nicht. Ich vermute auch, dass es von Vorteil ist, wenn man beidhändig veranlagt ist.
 
Ist wohl schon ein massiver Unterschied, ob es anfangs graußig quitscht, weil man die Finger nicht sauber aufs Griffbrett kriegt oder den Bogen nicht richtig kontrollieren kann (Achtung, Ironie!). Aber wenn man das "Rechtshänderinstrument" dafür verantwortlich machen kann bzw. von der Spezialanfertigung eine Erleichterung spürt, warum nicht, wenn man das Geld hat? Ich würde die Umbaukosten auch eher in ein besseres Instrument investieren, aber das ist jedem selbst überlassen.
 
Ich meine, dass im Normalfall die Töne mit der linken Hand gegriffen werden, oder? Dazu braucht es doch mehr Fingerfertigkeit als den Bogen mit Rechts zu führen, was aber auch sehr wichtig ist.
Was bedeutet "Linkshänder" eigentlich genau? Was kann man dann mit der linken Hand besser?
 
bin gerade zufällig hier drüber gestolpert. spiele selbst kein cello, bin aber linkshänder.

vor ein paar jahren war ich mit einer frau zusammen, die eine kleine tochter hatte. die tochter hat zu dieser zeit gerade mit dem cello spielen angefangen. sie ist rechtshänderin. ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen auch mal das cello in die hand zu nehmen und mich bissl daran zu versuchen. aus reinem interesse habe ich sie dann gebeten mal ihren lehrer zu fragen, wie das mit linkshändern und cello ist. sie meinte dann, daß ihr lehrer gesagt hätte, daß es bis auf die haltung am instrument selber keinen unterschied gibt. ein rechtshänder spielt halt über die linke schulter, ein linkshänder über die rechte.

gut, ich habe nicht persönlich mit dem lehrer geredet, aber warum hätte die kleine mir irgendeinen mist erzählen sollen ? vom greifen her hatte ich keinerlei probleme, allerdings mit der einschränkung, daß ich nun wirklich null ahnung habe vom cello spielen.

vielleicht würde es etwas bringen mal einfach bei einer entsprechenden musikschule anzurufen und einen lehrer dort zu fragen, wie das gehandhabt wird.
Ich meine, dass im Normalfall die Töne mit der linken Hand gegriffen werden, oder? Dazu braucht es doch mehr Fingerfertigkeit als den Bogen mit Rechts zu führen, was aber auch sehr wichtig ist.
Was bedeutet "Linkshänder" eigentlich genau? Was kann man dann mit der linken Hand besser?

ich selbst spiele gitarre. links rum. hier im gitarrenforum kommt auch immer wieder diese frage auf. was bei mir mit der linken hand einfach deutlich besser ist, ist das gefühl und die feinmotorik. letztendlich wird bei der gitarre wie auch beim cello der ton nicht auf dem griffbrett erzeugt. da werden die saiten ja nur abgeklemmt. theoretisch könnte man da alles mögliche für nehmen, praktischer weise haben wir aber eine zweite hand, die das dann übernehmen kann. daß ich zur eigentlichen tonerzeugung dann die hand nehme, in der ich mehr gefühl habe, halte ich für einleuchtend und plausibel. auch würde ich nicht unbedingt sagen, daß es zum greifen mehr fingerfertigkeit braucht. von der gitarre ausgehend weiß ich, daß ich extrem viele möglichkeiten habe den ton mit der schlaghand zu formen. z.b. durch die art des anschlags oder den ort. schlag ich eher spitz oder eher stumpf an, eher locker oder hart, eher näher an der brücke oder am hals, las ich die obertöne klingen oder nicht. das alles kann ich variieren auch wenn ich z.b. nur einen akkord oder ton greife. oder nimm z.b. mal einen gitarristen aus einer thrash metal band, der 1/16 stakato jenseits der 200 bpm auf der leeren e saite spielt. da ist die nötige fingerfertigkeit der greifhand gleich null, die der schlaghand aber enorm.

aber wirklich sicher kann ich das auch nicht sagen. das eben geschilderte hab ich mir selbst aufgrund meiner persönlich gemachten erfahrungen in nun immerhin gut 25 jahren des gitarre spielens zusammengesponnen. also ohne gewähr... :D

gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo liebe Leute,
ich bin Linkshänderin, d.h. für mich: ich kann eigentlich alles mit Links besser als mit Rechts - "eigentlich" deshalb, weil ich z.B. mit einer Schere ausschließlich mit Rechts zurecht komme :confused: und früher als Volleyballerin auf "beidhändig" trainiert wurde - das kam immer gut und hat Punkte eingebracht :D
ABER: wir hatten auch Volleyball-Rechtshänder, die beidhändig trainiert haben - und das ging genauso gut!
UND: ich habe erst ein Mal ein Instrument "linkshändig" gespielt (und es waren schon ein paar Instrumente, die ich gespielt habe), und das war die Ukulele.
Auf anraten eines erfahreren Gitarristen habe ich aus den Gründen, die @MOB oben nennt, die Ukulele umgedreht und die Saiten umgespannt.

Ich habe dann mit der Ukulele aufgehört, und ca 4-5 Jahre später wieder angefangen - und dann aber wie ein Rechtshänder.
Es hat am anfang vielleicht etwas länger gedauert, bis ich mit der rechten Schlaghand genauso fit war wie zuvor mit der linken, aber es geht genauso - ganz sicher!!
Ich habe ja mein Klavier, meine Orgel und mein Akkordeon auch nie umgedreht!
Alle Flöten usw die ich gespielt habe, habe ich nicht anders herum gespielt.
Und da ich momentan auch mit der Bratsche (als Rechtshänder) unterwegs bin, kann ich nur sagen: die braucht man nicht umzudrehen!!!
Meine Lehrerin ist Linkshänderin, und sie hat auch sehr viele Linkshändige Schüler, und alle kriegen es hin, wie ein Rechtshänder zu spielen.....!
Zuvor habe ich übrigens 2 Monate Cello geübt, und das war es noch weniger ein Hindernis mit dem Bogen mit Rechts - irgendwie, weil ich drauf gucken konnte wahrscheinlich - bei der Bratsche kann ich ausschließlich über Gefühl kontrollieren, und da mag es sein, dass ich vielleicht mit Links etwas schneller wäre - dafür attestiert mir meine Lehrerin stets ein erstaunlich saubere Intonation mit der "guten" Linken (für meine kurze Spieldauer)!

Ich als Linkshänderin finden den Individualisierungdrang, den so mancher Linkshänder ausleben möchte, und das schon gar an Instrumenten, ziemlich peinlich..........
Da möchte ich mich immer wieder gerne distanzieren ;)

Nichts für ungut, aber das wollte ich gerne mal loswerden :weird:

Linkshändige Grüße (übrigens fällt mir gerade auf, meine Tastatur am PC ist ja auch für Rechtshänder! Und die hab ich selbst in den USA noch nie für Linkshänder gesehen :D)
Petra
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich denk mal, da tickt auch jeder ein wenig anders. ich kann von mir nur von der gitarre sprechen. eigentlich wollte ich schon mit 11 jahren rum anfangen zu spielen. wußte aber nicht, daß es auch gitarren extra für linkshänder gibt. auf einer rechten bin ich absolut nicht zurecht gekommen. das hat einfach nicht gepasst. das hat sich sowas von falsch und unangenehm bei mir angefühlt, daß ich die sache dann eigentlich schon abgehakt hatte. mit 14 hat dann ein schulkamerad mit e gitarre angefangen. hab dann mit ihm geredet, daß ich auch sehr gerne spielen würde, aber nicht kann, weil ich auf einer rechten überhaupt nicht klar komme. er hat mich dann aufgeklärt und mir z.b. von Hendrix erzählt. ich also ab ihn einen laden und geschaut, und tatsächlich, da hingen gitarren für linkshänder :eek: eine in die hand genommen und die sonne ging auf. der rest ist gschichte... :D

ich bin nach wie vor der meinung, wenn es die möglichkeit gibt, sollte man auch so spielen, wie man sich dabei am wohlsten fühlt. auch wenn es sicherlich anders gehen mag, sehe ich nicht ein mich deshalb unnötig zu "quälen" (ja, für mich war das wirklich ne qual auf ner rechten). für mich gilt - würde es keine gitarren für linkshänder geben, würde ich heute nicht spielen. ich hätte mir das nicht gegeben.

gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und ich empfinde das Greifen mit der linken Hand in der Regel als anspruchsvoller als die Bogenführung.
Aber kann auch sein, dass ich ein eher anerzogener Rechtshänder bin. Und wenn ich mit Tinte schreibe, dann gleich mit der Hand darüberzufahren hielte ich auch für hinderlich. Insofern bin ich froh, dass ich mit rechts schreibe.
 
oh ja, das wohlbekannte "schmierproblem" beim schreiben der linkshänder... :D

aber auch da gibts eine ganz einfache lösung - von unten schreiben ;) die hand also eben nicht von links her über das gerade geschriebene zu ziehen, sondern rechtwinkelig zur zeile von unten den stift führen. so schmiert dann gar nichts mehr und man kann sich diese teils doch sehr ungesund aussehenden veränkungen, die man da manchmal sieht sparen :D

aber meine beiträge bitte nicht falsch verstehen. das ist alles rein subjektiv. wie das letztendlich jemand für sich selbst handhabt, bleibt natürlich einizg und alleine ihm überlassen :)

gruß
 
Was bedeutet "Linkshänder" eigentlich genau? Was kann man dann mit der linken Hand besser?
Tja, was kann man als Linkshänder mit links besser?
Klare Antwort: Alles. Es ist die geschicktere Hand, die, die komplizierte Arbeitsabläufe, bei denen Geschicklichkeit gefragt ist, eben schneller und leichter gelingen lässt.
Das heißt auf gut Deutsch, mit der Linken "stellt sich ein Linkshänder eben weniger an", als mit der Rechten.
Er ist also einfach ein Spiegelbild zum Rechtshänder.
Das gibt es (wie bei Rechtshändern) in ausgeprägter, oder weniger ausgeprägter Form.
Und auch alles, wozu man Kraft braucht wird mit der dominanten Hand gemacht.

Probiert es aus:
- Werft z.B. einen 7m-Ball mit richtig Wumms auf ein Handball-Tor
- Esst beim Chinesen Ente mit Reis und Pilzen mit Stäbchen.
- Malt ein Bild
- Zeichnet ein Bild
- spielt Tischtennis
- Schreibt Schönschrift
- löffelt eine Suppe
...und dann macht es genauso gut mit der anderen Hand :)

Klar, ganz am Anfang, bevor man ein Saiteninstrument erlernt, hat man die Qual der Wahl: Nehme ich das leichter zu bekommende, oder das, was mir besser liegt.
Ich bin echter Linkshänder, aber mit etwas Übung auch sehr geschickt mit meiner Rechten.
Ich lernte mit 7 Jahren "rechtshändig" das Geigenspiel und habe dadurch keinen Nachteil, zumindest keinen, den ich bemerke.
Mein Vibrato und die Greifgeschwindigkeit sind mit der Linken soweit echt ok, auch beim Improvisieren und ich bin auch mit meiner Streichqualität und Bogenführung zufrieden.
...gut, nach 37 Jahren sollte man es halbwegs können, oder man hat aufgegeben :)

Daraufhin lernte ich mit 16 Jahren Gitarre logischerweise auf die gleiche Art: Links Greifen, rechts Zupfen/Schlagen.
Auch hier habe ich nach meinem Empfinden keinen Nachteil (ich spiele allerdings auch kein Speedmetal).

Und genau da steht @Macusercom im Moment.
Er hat sich entschieden seine bisherigen Instrumente "linkshändig" zu spielen und wird auch logischerweise das Cello als Linkshänder spielen wollen.

Klar: Lernen müssen beide Hände und mein Weg wäre am Anfang für ihn ev. auch möglich gewesen.
Jetzt aber sind die Bewegungsabläufe gelernt (zumindest der des Greifens in gewisser Weise) und man stellt sich dann nicht mehr um.
Wozu auch. Es ist heutzutage zum Glück möglich Linkshänderinstrumente zu bekommen.
Beim Cello scheint er etwas zu früh dran zu sein.
Bei Geigen gibt es z.B. schon bei Thomann eine kleine Auswahl und der Markt wird auch bei Celli sich in die Richtung entwickeln. Klaus Heffler hat bei Geigen schon den Anfang gemacht und baut eventuell ja bei direkter Anfrage auch ein Linkshänder-Cello.
Das würde ich zumindest versuchen.
Und es gibt sie doch schon... z.B. hier und hier
und hier paar Bilder
Kontrabässe gibt es auch bei Thomann schon in Lefty-Variante ;)

Auf die Frage hin: Warum spielt er jetzt nicht einfach andersrum?

Du spielst Gitarre? Geige? Bass?
Dann versuch es doch einfach das nächste mal beim Besuch eines gut sortierten Musikladens selber und teste, wie es klappt das Instrument gespiegelt (also z.B. als Rechtshänder ein Linkshänder-Instrument) zu spielen.
ich habe es getestet und stelle mich, obwohl ich Linkshänder bin, wegen der jahrelangen Gewohnheit dabei echt ziemlich bescheuert an :)

Einfache Übungen wie z.B. Schreiben, mit Stäbchen essen, skizzieren, kann ich nach einigen Minuten/Stunden dagegen schon relativ gut.

Es ist die schnellere Anpassung und Geschicklichkeit, die Gewohnheit und die Grundveranlagung...

...aber das dürft ihr gerne einfach mal selber austesten.

Und ein großer Unterschied zwischen Gitarre (mit Bünden) und Geige/Cello (ohne Bünden) besteht durchaus:
Für die Tongestaltung bin ich bei der Gitarre bei direktem Fingerspiel, oder mit dem (kleinen) Plektrum sehr nah an der Saite und kann die Tongestaltung durch Nuancen maßgeblich gestalten. Die Greifhand sitzt allerdings hinter den Bünden etwas "abgesondert" von der Tongestaltung.
Bei der Geige, beim Cello habe ich mit dem Bogen eine Art "Fernbedienung", die sehr gut geführt werden muss, locker, akorat usw. sein muss, aber nicht ganz so direkt an der Saite ist.
Da empfinde ich wiederum durch die ganz eigene Art des Vibratos und des direkten, präzisen Greifens ohne Bünde, dass die linke Greifhand im Gegensatz zur Gitarre eben anders agieren können muss. Da stimmt das nicht ganz @MOB:
...da werden die saiten ja nur abgeklemmt. theoretisch könnte man da alles mögliche für nehmen...
...und würde nicht wirklich funktionieren.
Oder anders gesagt: Eine Gitarre könnte man wahrscheinlich mit einer sehr guten Handprotese greifen... eine Geige/ ein Cello eher nicht... aber das ist nur meine Meinung :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... ich hab mal ein Linkshändercello gespielt :eek:

Grade stell ich fest, dass ich ganz vergessen habe ein lustiges Erlebnis zu beschreiben:

Beim Streichinstrumentenverleih hab ich das Linkshändercello mal spielen dürfen :eek: Völlig neu :eek:
Die Bogenhand war eine Katastrophe!!! Tonbildung = 0. Treffer mit der rechten Hand - 1. Lage wenig :(. Orientierung = 0,5. Ü b e l !!! Nach wenigen Minuten ging es aber erheblich besser - einfache Melodien "Alle meine Entchen" ;) ging dann schnell :great:

Ich hab dann mal andersrum also Linkshändercello mit rechts gespielt - das ging erheblich besser :cool: :)

Ein Erlebnis, das ich nicht mehr missen will ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als ich die Tage das Bastel-Cello linksherum "gespielt" hatte, hatte ich einen Moment gestutzt, ob ich´s denn auch wirklich falschherum spiele, weil es sich beides gleich vertraut unvertraut anfühlte. Hab dann mehrfach hin und hergewechselt, und mir kam ne Idee. Da ich ja überhaupt kein Cello spielen kann, - nur soweit, daß die Töne nicht kratzen -, sah ich in dem Moment für mich eine neue Möglichkeit, vielleicht doch noch Cello neben der Geige zu "lernen". Denn vor längerer Zeit hatte ich mal ne Weile auf dem Cello gespielt und direkt danach die Geige genommen: No Way! Die Bogenhand hatte sich so auf´s Cello eingeschossen, daß sie den gleichen Auftrag bei so anderer Straßenlage nicht sortiert bekam. Und das blieb den ganzen Tag so. Damals hatte ich mich vom Gedanken, Cello zu lernen verabschiedet. Seit neulich habe ich aber die Idee, einfach linksherum anzufangen. So verwirre ich nicht die Hände in ihren Arbeitsaufträgen. Und ist vielleicht sogar nen gutes Gehirntraining. Soll bei mir ja eh nur "für´n Garten" sein.

Trotzdem glaube ich, daß es auch unter Linkshändern Unterschiede gibt, und es so manchen Linkshänder gibt, für den das Spiel auf rechts sich vom Körpergefühl her auf ewig unschlüssig anfühlt, und damit automatisch eine diffuse Bremse ist.

A propos, Streichinstrument und Handprothese (-Orthese). Ich finde, dieser Clip erweitert das Thema "Möglichkeiten der Bogenführung" nochmal …



Und wenn sich ein definierter Linkshänder sich ein Linkshänder-Instrument gönnt/(um)bauen läßt, wird er sich das vermutlich sehr gut überlegt haben, im Gegensatz zu Heerscharen von Spontan-Käufern, die nach dem Motto ""Heut soll´s mal ne Geige sein" mal eben eine Billigst-Geige bestellen, die schon bald danach nicht mehr beachtet wird. Aber stimmt, das aus Letzterem resultierende Problem ist immerhin nicht sehr individuell…:(
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube, der Vergleich mit den Gitarristen hinkt. Klar, habe ich schon rechts zu greifen gelernt auf der Spezialgitarre, dann ist Umlernen doof und vielleicht wirklich meidbar.
Aber grundsätzlich wenn ich Gitarristen sehe, dann spielen die einen schnellen Lauf, indem sie die Greifhand liegen lassen und mit den Fingern die einzelnen Töne auf verschiedenen Saiten zupfen, gerne auch noch mehrstimmig und mit dem Daumen einen Bass dazu. Der Streicher greift die einzelnen Töne (schnell und dabei trotzdem exakt) und lässt z.B. im Legato den Bogen einfach laufen. Klar, Springbögen in Quinten sind eher rechts anspruchsvoll, aber das spielt man doch eher selten ;-) Ich finde beide Bewegungsabläufe komplex, aber Schwächen in der Bogenhand fallen im Orchester wesentlich weniger auf als Greiffehler!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo ihr Lieben, es sind fünf Jahre vergangen, wie sind denn nun eure Erfahrungen?
Seid ihr noch dabei?
 
Bei der Geige, denke ich, ist es egal. Ob Bogen oder Griffhand, beide müssen speziell trainiert werden. Auch beim Klavier müssen bei guten Pianisten beide Hände gleich gut funktionieren. Es macht für mich keinen Sinn, eine Geige speziell für Linkshänder zu bauen.

LG Daniela
 
Also, ich bin Rechtshänder und habe keine Ahnung vom Umlernen, aber ich habe bei unseren Streicherworkshops von Bogenbalance gleich 3 oder 4 Streicher(innen) getroffen, die ein Instrument für Linkshänder gespielt haben. Eine von den Cellistinnen hatte erst auf "normal" angefangen und kam nicht gut voran. Nach 2 Jahren hat sie dann mit dem Linkshändercello nochmal neu angefangen und ist seitdem glücklich. Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man schon im zarten Kindesalter mit dem Streichen beginnt oder erst mit 40+. Vermutlich ist es etwas einfacher, als kleines Kind die Haltung auch dann zu lernen, wenn man eigentlich Linkshänder ist.

Ich kann nur sagen, dass ich probiert habe, auf dem anderen Cello zu streichen und ich mit links keine Gewalt über den Bogen hatte. Warum soll das umgekehrt also besser gehen? Es sieht aus der Ferne natürlich sehr merkwürdig aus und ich habe auch noch nie einen Profimusiker gesehen, der auf links streicht. Im Orchester musst du wahrscheinlich ganz hinten allein sitzen, damit du genug Platz hast :)

Es gibt ja auch Gitarren auf links, Paul McCartney ist wohl einer der berühmtesten Gitarristen. Warum sollte es dann nicht auch Sinn für andere Instrumente machen?

LG,
Babs
 
Es macht für mich keinen Sinn, eine Geige speziell für Linkshänder zu bauen.
Da bin ich mir nicht ganz sicher @Daniela Violine, ob das für alle so gelten könnte, da es schon ausgeprägte Linkshänder gibt, die den führenden Rhythmus mit der Bogenhand machen sollten.
Ich bin ja nicht so ausgeprägt, bei mir ist es tatsächlich kein Problem gewesen und mit passendem Training bin ich zufrieden wie es läuft, da mir eine gute Intonation sehr wichtig ist und ich mir bisher jeden Rhythmus auf die Bogenhand draufschaffen konnte.
Bei ausgeprägten Linkshändern ist das aber durchaus ein nicht zu unterschätzendes Problem und Rechtshänder können sich leider nicht vorstellen wie das wäre.
Schon beim Cajon ist es für mich total schwer die Eins und Drei mit der rechten Hand zu spielen und den Gegenrhythmus an die Linke zu delegieren. Das geht zwar schon und sogar durchaus eine ganze Weile, aber dann merkt man, dass man gegen das eigene Rhythmusgefühl anarbeitet und es wird einfach keine flüssige Sache draus.
Klar ist da mit Üben viel zu kompensieren, aber ich weiß noch, dass ich keinerlei Rhythmik-Probleme auf der Geige hatte, solange ich von Noten gespielt habe. Da steht alles so wie es soll, man kann sich drauf vorbereiten, es üben usw. und da war nie was auffällig.
Als ich dann jedoch angefangen habe frei zu improvisieren und schnell gespielt habe, waren die Schwierigkeiten eindeutig in der Bogenhand und dort nur in der Rhythmik und Bogenaufteilung. Das hat sich mittlerweile schon lang wieder gegeben, aber bei stärker ausgeprägter Händigkeit, kann das ein dauerhaftes Problem bleiben.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben