AxlB
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Ich benutze bei mir MiKTeX. Wie sieht das da eigentlich mit den Vor- und Nachteilen zu TeX-Live aus?
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Hast du den Thread mal durchgelesen? Steht auf der vorigen Seite.Ich benutze bei mir MiKTeX. Wie sieht das da eigentlich mit den Vor- und Nachteilen zu TeX-Live aus?
Vorteile von MiKTeX sind zum einen der geringere Download-Umfang, weil TeX Live in knapp 30 Portionen unterteilt ist, bei MiKTeX aber immer jedes Paket einzeln über einen sehr frugalen Grundumfang hinaus installiert wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß MiKTeX in Windows-User-und-Nicht-Vollgeek-Kreisen besser supportet ist, weil TeX Live eher von Linux-Geeks verwendet wird.Gegenüber MiKTeX hat TeX Live Vorteile, wenn man - was man eigentich sollte, was aber laut einer Umfrage 95% der Privatnutzer nicht tun - Windows als eingeschränkter User verwendet. Bei MiKTeX stoßen zwei Probleme zusammen. Zum einen ist MiKTeX immer eine recht minimale Installation, die nur in Form von Einzelpaketen erweitert werden kann. TeX Live verwendet ganze Bundles und kann diese auch von vornherein vorinstallieren.
Wenn man jetzt als eingeschränkter User ein LaTeX-Dokument kompilieren will, das keine Minimalst-Präambel hat, sondern ein paar Pakete mit drin, die nicht in jeder Lehrbuch-LaTeX-Präambel stehen, geht's los:
Wenn man TeX Live nicht gerade minimalst installiert hat, hat man titlesec von vornherein dabei.
- Das Frontend meldet, daß das Paket titlesec nicht installiert ist, und reicht das an MiKTeX weiter.
- MiKTeX lädt titlesec automatisch runter und versucht es zu installieren.
- MiKTeX kann titlesec nicht installieren, weil es als eingeschränkter User gestartet wurde.
- Der Benutzer muß den Paketmanager von MiKTeX händisch als Admin starten, titlesec händisch suchen und händisch installieren.
- Das kann sich pro Dokument auch mehrfach wiederholen. Man kann von vornherein die Präambel durchgehen, alle darin eingetragenen Pakete abchecken, ob sie installiert sind, und sie per Hand nachinstallieren, aber auch das ist ziemlich unbequem.
Das leuchtet ein - XP war was das angeht doch recht prähistorisch Versuch das mal unter Vista oder neuer...Als ich MiKTeX noch benutzt hab (das ist so lange her, das war noch Windows XP, aber konsequent als eingeschränkter Benutzer), hat es genau das aber nicht gemacht. Da hat es bei fehlenden Paketen den Paketmanager als derjenige User gestartet, der das System gerade nutzt – in meinem Fall also als eingeschränkter User. Dann hat der Paketmanager das fehlende Paket runtergeladen, hat versucht, es zu installieren, hat erst bei diesem Versuch gemerkt, daß er auf die Pakete keinen Schreibzugriff hat, und mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen.
Wenn die bei MikTex nicht völlig aufs Hirn gefallen sind, würde der Prozess allerdings bei neueren WinDosen auch merken, dass er da eine Freigabe braucht und die anfordern. Dazu muss der Prozess nicht vorhermit Adminrechten laufen - nennt sich "Rechteeskalation"Das ist nicht wie ein typischer Windows-Software-Installer, der sich als Installer zu erkennen gibt und von vornherein mit Adminrechten startet; auch nicht wie ein Linux-Paketmanager, der sowieso nur mit Root-Rechten läuft. Das ist ein Programm, das Dateien aus dem Internet zieht und sie dann auf dem Rechner ablegt. Nur daß diese Dateien in Bereichen landen, auf die nur der Admin Schreibzugriff hat. Im Prinzip ein veredeltes curl oder wget, und wenn die mal Dateien in Systembereiche ohne User-Schreibzugriff packen wollen, fragen curl und wget auch nicht selbsttätig nach dem Superuser-Paßwort.
Interessanterweise wird TeX Live ja unter Linux tatsächlich mit Userschreibrechten installiert (/usr/local/texlive, ein Systemordner, muß 777 haben und der Gruppe users gehören, ansonsten meckert der Installer) – unter Windows aber nur mit Adminschreibrechten. Da spielt es aber keine Rolle, weil seltenst Einzelpakete installiert werden. Dafür kann nur der Admin Updates fahren.Ganz nebenbei wäre es ja nun selbst auf einem alten XP auch kein großer Akt, dem/n User/n in genau dem Paketverzeichnis von Miktex auch Schreibrechte zu geben. Dann hakt man das einmal ab und gut ist. Nicht die sauberste aller Lösungen, aber ohne Probleme machbar.
Sauberer wäre es, das MikTex gleich als User zu installieren, nicht als Admin. Wo das liegt, ist nämlich relativ egal (kann auch ein USB-Stick sein). Dann installiert man das irgendwohin, wo man als User sowieso Schreibrechte hat, und der Drops ist gelutscht. Das ging meine ich auch schon unter XP und früher.
Deine beschriebenen Probleme können damit zusammenhängen, dass du MikTex erst als Admin installiert hast und dann als User nutzen wolltest...