Tim Crimson
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Ich möchte mal eine Diskussion anstoßen zum Thema:
"Warum spielen eigentlich alle dasselbe?"
Der Thread richtet sich weniger an Top40-Mucker, denn dort wird die Setlist weitestgehend durch eben jene Top40 bestimmt. Gespielt wird, was aktuell ist und wozu die Kiddies im Kirmeszelt Alkopops drinken, herzerreißend verliebt in Kameras grinsen und ganz verwegen bis 01:00 Uhr aufbleiben dürfen. Auch Tributebands haben verständlicherweise eine eher begrenzte Auswahl.
Es geht eher um die Bands, die eigentlich die Wahl haben. Ich gerate des öfteren mit meinen Kollegen bei der Songauswahl der Setlist in ausartende Diskussionen, in wie weit man sich nach dem immer angeführten Argument "Gespielt wird, was die Leut' kennen" richten muss und sollte. Ich gehe mittlerweile so weit und behaupte:
"Nennt mir eure Stilrichtung und ich errate 80 % eurer Setlist." Mag arrogant und überzogen klingen, aber wenn man mal die übliche Setlist betrachtet, wird man verwundert feststellen, wie wenig der Markt herzugeben scheint.
Ich selbst freu mich immer wie ein kleines Kind, wenn man mal "überrascht" wird und sei es auch nur von einem einzigen Song. Üblich ist jedoch das Gegenteil. Man kommt irgendwohin, wo die Musi spielt und es läuft
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass dies nicht nur auf die normale Kirmes-Pop-Rock-Oldie-Rumpelcombo zutrifft - hört man sich Pop-Funk-/Soulbands an, ist es das gleiche in funkig:
Ich musste/muss/darf z. T. die oben genannten Perlen spielen, hab aber die Erfahrung gemacht, dass es "Überraschungsalternativen" gibt. "Unchain my heart" wurde, da es unbedingt was von Cocker sein musste, durch "First we take Manhattan" ersetzt und kam sensationell an. Dass es von Cohen und nicht von Cocker ist, juckt keinen. "Proud Mary" musste "Green River" und "Suzie Q" weichen. Wahrlich keine Geheimtipps, aber eine Abwechslung, immerhin. Deep-Purple-Fans bekommen feuchte Augen, wenn statt "SOTW" mal "Child in time" oder "Hush" kommt. "Won't get fooled again" oder "Pinball Wizard" - Knaller. Und trotzdem spielt die kaum jemand. "Jump" kann man mal seinlassen und durch "Ain't talking 'bout love" ersetzen. Funktioniert. Kennt jemand Tom Cochrane? Wenige. Aber dennoch funktioniert "Life is a highway" hervorragend. Gleiches gilt für Neil Youngs "Rocking in the free world". Toto: "Hold the line". Immer und immer wieder. Warum? Auch da gibt's Alternativen.
Bemerkenswert: Manchmal geht's so weit, dass Bands scheinbar denken, sie müssten einen bestimmten Song spielen, wenn sie eine bestimmte Band covern. Beispiel: die Band möchte etwas von den Eagles spielen. In 99 % der Fälle bekommt man "Hotel California" serviert.
Dass "Hotel California" nicht ganz einfach ist und mit nur einer verstimmten Gitarre und nur einem Sänger bescheiden klingen kann, scheint zweitrangig. Dabei muss man wahrlich kein großer Eagles-Fan sein (ich bin's nicht), um 5 Alternativen zu finden, die eventuell machbarer sind.
Es gibt saugute Coverbands, die mit richtig guten Setlisten durch die Gegen touren und nicht weniger erfolgreich arbeiten, als die "Nummer-Sicher-Bands". "Gut" ist hier natürlich rein subjektiv, evtl passt "individuell" und "abwechslungsreich" besser. Mich würde daher mal interessieren, ob ihr Songs im Programm habt, die ihr nicht zum "Üblichen" zählt und die trotzdem funktionieren und ankommen. Natürlich wäre es auch interessant, Songs aufzuführen, die wider Erwarten nicht funktioniert haben. Vielleicht sind da ein paar Anreize für die ein oder andere Setlist dabei.
Tim
"Warum spielen eigentlich alle dasselbe?"
Der Thread richtet sich weniger an Top40-Mucker, denn dort wird die Setlist weitestgehend durch eben jene Top40 bestimmt. Gespielt wird, was aktuell ist und wozu die Kiddies im Kirmeszelt Alkopops drinken, herzerreißend verliebt in Kameras grinsen und ganz verwegen bis 01:00 Uhr aufbleiben dürfen. Auch Tributebands haben verständlicherweise eine eher begrenzte Auswahl.
Es geht eher um die Bands, die eigentlich die Wahl haben. Ich gerate des öfteren mit meinen Kollegen bei der Songauswahl der Setlist in ausartende Diskussionen, in wie weit man sich nach dem immer angeführten Argument "Gespielt wird, was die Leut' kennen" richten muss und sollte. Ich gehe mittlerweile so weit und behaupte:
"Nennt mir eure Stilrichtung und ich errate 80 % eurer Setlist." Mag arrogant und überzogen klingen, aber wenn man mal die übliche Setlist betrachtet, wird man verwundert feststellen, wie wenig der Markt herzugeben scheint.
Ich selbst freu mich immer wie ein kleines Kind, wenn man mal "überrascht" wird und sei es auch nur von einem einzigen Song. Üblich ist jedoch das Gegenteil. Man kommt irgendwohin, wo die Musi spielt und es läuft
- Proud Mary
- Unchain my heart
- Rocking all over the world
- Every breath you take
- It's my life
- Walking on sunshine
- Smoke on the water
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass dies nicht nur auf die normale Kirmes-Pop-Rock-Oldie-Rumpelcombo zutrifft - hört man sich Pop-Funk-/Soulbands an, ist es das gleiche in funkig:
- Brickhouse
- Play that funky music
- Don't let go
- Ain't nobody
- Easy
- Best of Kool & The Gang
Ich musste/muss/darf z. T. die oben genannten Perlen spielen, hab aber die Erfahrung gemacht, dass es "Überraschungsalternativen" gibt. "Unchain my heart" wurde, da es unbedingt was von Cocker sein musste, durch "First we take Manhattan" ersetzt und kam sensationell an. Dass es von Cohen und nicht von Cocker ist, juckt keinen. "Proud Mary" musste "Green River" und "Suzie Q" weichen. Wahrlich keine Geheimtipps, aber eine Abwechslung, immerhin. Deep-Purple-Fans bekommen feuchte Augen, wenn statt "SOTW" mal "Child in time" oder "Hush" kommt. "Won't get fooled again" oder "Pinball Wizard" - Knaller. Und trotzdem spielt die kaum jemand. "Jump" kann man mal seinlassen und durch "Ain't talking 'bout love" ersetzen. Funktioniert. Kennt jemand Tom Cochrane? Wenige. Aber dennoch funktioniert "Life is a highway" hervorragend. Gleiches gilt für Neil Youngs "Rocking in the free world". Toto: "Hold the line". Immer und immer wieder. Warum? Auch da gibt's Alternativen.
Bemerkenswert: Manchmal geht's so weit, dass Bands scheinbar denken, sie müssten einen bestimmten Song spielen, wenn sie eine bestimmte Band covern. Beispiel: die Band möchte etwas von den Eagles spielen. In 99 % der Fälle bekommt man "Hotel California" serviert.
Dass "Hotel California" nicht ganz einfach ist und mit nur einer verstimmten Gitarre und nur einem Sänger bescheiden klingen kann, scheint zweitrangig. Dabei muss man wahrlich kein großer Eagles-Fan sein (ich bin's nicht), um 5 Alternativen zu finden, die eventuell machbarer sind.
Es gibt saugute Coverbands, die mit richtig guten Setlisten durch die Gegen touren und nicht weniger erfolgreich arbeiten, als die "Nummer-Sicher-Bands". "Gut" ist hier natürlich rein subjektiv, evtl passt "individuell" und "abwechslungsreich" besser. Mich würde daher mal interessieren, ob ihr Songs im Programm habt, die ihr nicht zum "Üblichen" zählt und die trotzdem funktionieren und ankommen. Natürlich wäre es auch interessant, Songs aufzuführen, die wider Erwarten nicht funktioniert haben. Vielleicht sind da ein paar Anreize für die ein oder andere Setlist dabei.
Tim
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