Wie ich jetzt merke, habe ich viel zu viel Zeug herumstehen und brauche eigentlich nur ein bis zwei richtig geile Gitarren. Eine Sunburst-Tele und eventuell später noch eine brummfreie Strat mit Sperzels.
Derzeitige Planung: Tele-Korpus, 3-tone-sunburst, Griffbrett aus Pau Ferro, Klusons, Schlagbrett aus dem üblichen rötlichen Schildpatt-Imitat, Spätfünfziger-
Fender-Steg mit drei nachgerüsteten Messingreitern ohne Oktavreinheitskompensation, Post-1967-Schaltung, Originaltonabnehmer der G&L ASAT Classic am Steg, Schecter F 500 T (könnte auch ein Nachbau sein) am Hals. In der Halsposition soll er mit Anzapfung betrieben werden, in der Mittelposition nicht, damit das Brummen im Zusammenspiel mit dem G&L besser kompensiert wird. Die beiden Tonabnehmer passen auch sehr gut zusammen, beide so richtig bluestauglich, dabei am Hals recht neutral und am Steg sehr farbenreich. Auch optisch passt es sehr gut, obwohl die eine Spule aus Vulkanfiber und die andere aus mattiertem Kunststoff ist, und auch der Wicklungsschutz fällt unterschiedlich aus. Aber gerade diese sparsam dosierten Ecken und Kanten machen, wie ich finde, den Reiz dieses Konzepts und den DIY-Charme aus. Die Messingreiter wollte ich hauptsächlich aus optischen Gründen haben, aber möglichst viel Messing war ja in der Zeit, als der F 500 T rauskam, ohnehin en vogue, und schaden wird es nicht. Auch wurden viele sehr alte Teles auf die konventionelle Zweikanal-Schaltung umgebaut, als noch niemand von vintage sprach. Sämtliche gegenüber dem Originalzustand einer Frühsechziger-Tele geplanten Änderungen hat es also so oder ähnlich schon gegeben, wenngleich oft nur ein Teil davon umgesetzt wurde und das dann noch mit zwei der zahlreichen ins Konzept passenden Alternativ-Tonabnehmer. Und die wenigsten Spieler, die so etwas machten, hatten sich gerade diese Lackierung/Schlagbrett/Hals-Kombination ausgesucht. Alles in Allem eine Gitarre, die es schon einmal gegeben haben könnte, die aber wahrscheinlich bis auf das Konzept kein reales Vorbild hat.
Da einige der Komponenten nicht neuwertig beschaffbar sind, werde ich an einer dezenten künstlichen Alterung der restlichen Teile nicht vorbei kommen.
Die Umsetzung kann noch dauern, mein Leben fährt im Moment total Achterbahn, und für die teuersten Komponenten ist kein Geld da und wird auch so schnell nicht da sein. Aber irgendwie brenne ich darauf, die letzte Schraube dieser Gitarre anzuziehen und endlich über meinen ebenfalls noch nicht vorhandenen Fender Tweed-Deluxe loszurocken.