Der "habt ihr sowas mal erlebt?" Thread...

  • Ersteller OldRocker
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Wir hatten mal an einem Abend vor einem Gig ein neues Stück geprobt, das noch nicht so flüssig klappte. Also immer wieder angesetzt, bestimmt 2-3 Stunden lang. Dann kam auf einmal einer rein, der einen Kleingarten ca. 600m entfernt vom Proberaum hatte. Er sagte etwas flehend, dass er für uns alle Pizza und Bier ausgibt, wenn wir jetzt mal was anderes spielen würden. Wir haben dann Pizza bestellt, der Typ blieb auch da und hat uns dann beim restlichen Set noch zugeguckt. Er kam dann hin und wieder mal vorbei, um uns zuzugucken.

Bei einem kleinen Gig in einem Sportheim ca. 1992 hatte unser damaliger Schlagzeuger ein Mädel kennen gelernt. Er war wohl so euphorisch, dass er keinen Takt halten konnte und im Set ca. 4-5x seinen Stick verloren hat und nur mit einem Stick weiter gespielt hat. Direkt nach dem Gig meinte er dann noch, er fährt mit seiner neuen Bekannstschaft in eine Disko und wir sollten sein Schlagzeug abbauen, mitnehmen und in den Proberaum bringen. Wir hatten das wohl nicht ganz richtig verstanden und sein Schlagzeug direkt zu ihm nach Hause ins Carport gestellt. Als er dann am nächsten Tag entrüstet anrief und meinte, er will sein Schlagzeug in den Proberaum bringen, meinten wir nur, dass da am nächsten Abend ein anderes stehen wird.

Und dann hatten wir mal einen Gig in einem kleinen Rockschuppen mitten in der Provinz, in der Woche als Vorband. Also der Klassiker, die Bude fast leer, nur das Thekenpersonal, der Mischer und 3 Mädels, die ganz hinten im Club an der Wand klebten. Wir dachten, wir müssen jetzt richtig was reißen und unsere glamouröse Idee damals war, nur in der Unterhose aufzutreten. Während des Gigs kamen noch eine handvoll Leute. Die Hauptband hat sich für uns in Grund und Boden geschämt und uns nicht wieder "gebucht". Einer der Gäste war dann wohl von der örtlichen Presse und es erschien ein Artikel: "Junge Rockband bietet Show mit viel Sex-Appeal". Natürlich mit Foto, kein Wort von der Hauptband, weil der Redakteur wohl nach unserem Auftritt abgehauen war. Die Hauptband hat danach nie wieder ein Wort mit uns gewechselt. :ROFLMAO:
 
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Berlin, 80er Jahre, wir waren eine furiose Jam-Session-Gruppe mit wechselnder Besetzung, aber hartem Kern, live immer auf die 12. Zwei Leute der Formation unterstützten derzeit eine Jugendband im Knast und fragten uns, ob wir bei einem Konzert mit dieser Band im Jugendknast mitspielen würden. Klar.

Musikalisch liefe es in dieser etwas skurrilen Umgebung super, inklusive gemeinsamen Set, die Band spielte noch alleine weiter, wir mussten los. Was uns wurmte, war, dass einige miese Manöver liefen: wir waren natürlich aufgetreten ohne Gage, die zuhörenden Knackis zahlten aber. Und das Geld kam noch nicht mal der Knastband zu Gute, sondern ging für die Getränke der Wärter drauf. Das erfuhren wir so im Laufe des Gigs - wir verteilten unsere Freigetränke unters Volk und nahmen uns vor, der Gefängnisleitung noch einen mitzugeben.

Diese begleitete uns auch hinaus, während die Knastband noch ordentlich loslegte. Ich ließ fallen, dass da ja auch ganz schön Lärm anfallen würde und dass erfahrungsgemäß durch den Hall im umbauten Kaserneninnenhof die Lautstärkeentwicklung draußen noch mal größer sei "aber das ist ja alles kein Problem, wenn die Veranstaltung ordnungsgemäß angemeldet sei" und "dass das Ordnungsamt da keinen Spaß verstehen würde", "es sehr unangenehm werden könne" und dergleichen Menetekel mehr. Mit jedem weiteren Satz wurde die Gefängnisleiterin blasser, stiller und unruhiger - und der Gang nach draußen zog sich und wir zogen immer schön an einem Strang und warfen uns die Bälle zu: zu erwartende Ordnungsgelder, ob es eigentlich in ihrem Bereich so was wie Disziplinarverfahren gäbe - man kenne sich da ja nicht so aus - aber es sei ja nicht zu erwarten, dass die Anmeldung versäumt worden wäre, sowas wäre ja wohl Allgemeingut und hätten wir nicht neulich noch gelesen, dass die dementsprechenden Einsatzkräfte keine Ausnahmen machen sollten und so weiter und so fort.

Den krönenden Abschluss bildete dann der im Flüsterton gehaltende Rat an die Gefängnisleiterin, dass sie beim ersten Mal den Ordnungskräften keinen Zutritt gewähren müsse, erst beim zweiten mal würden die mit polizeilicher Verstärkung anrücken und dann müssen man schon die Pforten öffnen, sie soll aber auf einem offiziellen Protokoll bestehen - nicht dass da alles mögliche reingeschrieben wird.

Wir verliessen die ungastliche Stätte mit leichter Häme und einer verstörten Leiterin - während die Knastband zum Schluss, als wir schon im Freien waren, noch mal richtig Alarm machte.
 
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Spontan fällt mir gerade der Kerl ein, der mitten im Song sein Instrument regelrecht zur Seite warf und seine Hose von sich riss...

Später stellte sich heraus, dass er immer einen 9V Block als Reserve in der Hosentasche hatte. Dazu wohl an dem Tag noch etwas Kleingeld, was zu einem schönen Kurzschluss führte. Seitdem weiß er wie heiß selbst so eine kleine Batterie dann werden kann. :rofl:
 
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Der Anekdoten Thread... :D (y)

Meinen allerersten Auftritt mit einer Band überhaupt musste ich im Sitzen spielen.
Knapp zwei Wochen vorher musste ich mir den Blinddarm entfernen lassen, und der behandelnde Chirurg riet mir davon ab, anderthalb Stunden mit einer drei kg Gitarre um den Hals auf der Bühne zu stehen, wegen der Bauchnaht. Damals hat man das noch nicht endoskopisch gemacht, sondern so richtig mittels Laparatomie.

Mit der selben Band: Damals war die Andrea unsere Sängerin, und wir waren alle irgendwie ein wenig verschossen in sie. Pubertiere, damals.
Die Proben fanden im Dachboden über einer Garage auf dem Grundstück ihrer Eltern statt, und dort war es im Sommer schon mal knalleheiß.
Eines Tages, wir schwitzen wieder alle, sagt die Andrea, die im Wollpulli ( :oops: ) zur Probe erschien, "Dreht Euch mal kurz alle um".
Wir schauen alle zu ihr, weil was ist denn los? Zieht sie ihren Wollpulli aus, steht kurz oben ohne da, zieht sich ein mitgebrachtes kurzes Top an und sagt dann, "Umdrehen? Nicht verstanden?"
Zum Glück nicht. :D
 
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