Veto schrieb:
Also zuerst zu meiner Frage, ich meinte wenn ich das Tempo des gesamten Sets ändern möchte muss ich einen ungepitchten Track einbauen. Wenn ich den wieder angleich ändert sich ja das Tempo nicht, logisch.
Ach DAS hast du gemeint... Das ihr immer so um den heißen Brei rum reden müsst
Also, um mal eben das Gesamttempo eines Sets runterzuschrauben, lass dir eins sagen: Mit Ungeduld geht das nicht. Überhaupt nicht. Nicht, das du dann vor deinem Publikum stehst und auf einmal einen Cut-anfall bekommst
Eins vorweg: Das Gehör nimmt bei Musik das langsamer werden eher ermüdend auf und hemmt die Laune. Du läufst Gefahr, wenn du es übertreibst, da dir die Leute davon laufen. Man kann bei HipHop (wegen dem eh schon sehr langsamen Groovetempo) und Techno (Der konstante Ton macht techno so dynamisch) sehr schlecht mit dem Tempo in grossem Stil rumspielen, es sei denn, du willst einen gewollten Effekt kreiern!
Ein wenig schneller werdende Musik euphorisiert die Leute und kann - geschickt eingesetzt - nochmal das letzte aus den Leuten rausholen, besonders, wenn man es sogar noch ankündigt !
Es gibt vier Möglichkeiten:
1. Der lange Pfad...
Du änderst kontinuierlich das Tempo ganz langsam runter, so langsam, das du den Pitchfader über das ganze Lied nicht loslässt. Am besten beginnst du damit sofort, nachdem du das Lied eingespielt hast, bei dem du der Meinung bist: "Aha, mit diesem Lied will ich jetzt mein Gesamttempo runtersetzen". Hier versuchst du (ACHTUNG! 100% Kenntnisse des Liedes vorrausgesetzt!!!!!!) bis zum nächsten Track den Speed kontinuierlich zum gewünschtem Tempo herunter zu setzen. Vergiss nebenbei nicht, das du nächsten Track noch cuen und angleichen musst. Hier ist also schon sehr grosses Fingerspitzengefühl gefragt. Dies ist aber die fast unauffälligste und fast beste Methode. Kein Feiermensch wird dies grossartig bemerken. Die meissten Bauern (sorry...) interessiert das nicht mal!
2. Der ewige Pfad
Alles unter Punkt eins, außer das du die Sequenz des Tempo runtersetzens auf mehrere Lieder verteilst (also wenn du viel Zeit übrig hast). Also immer schrittweise auf mehrere Lieder verteilen und noch langsamer runterdrehen. Das hat den Effekt, das man es überhaupt nicht mehr wahr nehmen kann! Aber bei dieser Variante seh ich dich schon wieder rumcutten wie ein Blöder!
2. Die kurze Rast
Wenn du vorhast, das Gesamttempo schneller runterzusetzen, such dir möglichst einen Track aus, wo du hundertprozentig weißt, das dort ein Break kommt, der nichts beinhaltet oder eins bis drei Instrumente (typischerweise in aufsteigender Reihenfolge: Bassdrum, Snare, Hihat).
Wo kannst du jetzt ruckartig das Tempo niedriger oder höher stellen? Richtig! Genau dort, wo absolute Stille ist! Auch zwischen den Instrumententakten ist eine winzige Pause (besonders bei HipHop), bei der du das Tempo niedriger machen kannst. Vielleicht schaffst du es, das du vier schnelle, fast ruckartige Steps machst, um es halbwegs harmonisch klingen zu lassen.
4. Der Weise weiß es
Wenn du das unter Punkt Drei machst, kannst du auch noch folgendes machen. Statt den Instrumenten suchst du dir ein Break mit einer Hookline (bei jedem guten Trancelied zum Beispiel ist das quasi standard zum ende des breaks hin). Du lässt den Break mit Hookline noch im selben tempo spielen, wartest die obligatorische kurze Pause (wenn eine existiert, ansonsten selber eine kreieren mit dem Fader, mit Rhytmusgefühl kein Problem) ab, wo meisstens zum beispiel ein neues Instrument dazu kommt, um genau dort das tempo zu erhöhen und die Hookline dynamischer rüberkommen lassen. Man kann das noch erweitern mit kurzen Cut-ins in der Hookline und in den Cuts wieder harmonisch das Tempo in kurzen Steps hoch oder runtersetzen.
Ich hoffe, das kann man einigermassen verstehen, ich weiß echt nicht, wie ich das noch einfacher darlegen kann... Hat das überhaupt einer verstanden?
Vielleicht hab ich deine Frage ja immer noch miss interpretiert und ich hab das alles umsonst geschrieben.... Naja, ich schreib ja gerne für euch!