AgentOrange
Mod Emeritus
Jo,
Dies ist also der Userthread für die Benutzer von frisierten Krachkisten, bei so nem Haufen User ist das nicht unwahrscheinlich dass da noch n paar mehr hier rumkrebsen.
Worums hier geht?
- Was war der amp original?
- Was habt ihr dran machen lassen?
- DIY oder habt ihr es machen lassen, wenn ja wo?
- Seid ihr zufrieden, wenn nein, was hättet ihr gerne anders?
- Im Idealfall noch Bilder(von den innereien vielleicht nocht ) und Soundsamples.
Zu meinem amp (das wird jetzt ein kleines review ) :
Allgemeines
Ich Spiel einen ehemaligen Marshall 1959 vom 19.11.1976 (Die handbeschriebene Plakette hängt noch aufm Chassis).
Was an dem Ding gemacht wurde, nun . . . Original sind noch der AÜ, der Netztrafo, das Gehäuse und das Chassis Jetzt hat der amp 4 ausschließlich Fußschaltbare Kanäle: clean, crunch, rhythm, lead.
Der amp wurde von Larry Grohmann umgebaut.
Äüßerlich ist er für das Alter in ziemlich gutem Zustand (Das Tolex sieht schon etwas stumpf aus und hat halt paar macken).
Das Ding ist zudem schwerer als jedes andere mir bekannte Topteil.
Hab ihn gebraucht für ein hübsches Sümmchen erstanden, aber in anbetracht des neupreises sind das peanuts.
Aufbau
Auf der Frontseite des amps befinden sich (von rechts nach links) der Input und die drei gainregler (crunch bzw. cleanvolume, rhythm, lead), die Lautstärkeregler für rhythm und lead, Treble middle bass für selbige, ON/OFF & Standby-schalter sowie der mastervolumenregler.
Auf der Rückseite befinden sich die Sicherungen, Netzstecker, Impedanzwahlschalter(4,8,16) und die beiden speakeranschlüsse. Soweit nix neues.
Bei diesem amp sitzt da halt noch die klangregelung für clean/crunch und der volume für crunch, die Buchse für den Fußschalter, ein FX-weg(seriell/parallel schaltbar), ein Tuner-ausgang und eine FX-loop-Mute-Buchse an die man nen einfachen Fußschalter hängen kann um den loop eben an und auszumachen. Wenn nix drinsteckt ist er automatisch aus.
Desweiteren findet man einen Regler namens "reactance", im endeffekt wirkt es klanglich wie ein Presence-regler für die tiefen frequenzen dazu zwei regler namens "bite" und "punch" mit denen man die Hoch bzw. Tiefmitten im Leadkanal vor der vorstufe nochmal erhöhen bzw. absenken kann, so dass man praktisch nen integrierten kleinen equalizer zum boosten hat.
Was so alles auf dem Chassis drauf ist:
Selbstverständlich AÜ, Trafo etc. sowie die Elkos und 4 EL34 röhren.
Dazu 5 NoS 12AX7A aus der DDR sowie eine Groove Tubes ECC83 (die wurd wahrscheinlich mal getauscht?).
Sound
Wie gesagt, das Ding hat 4 Kanäle und deckt damit im Prinzip die 2 klassischen Marshallsounds ab.
Der cleankanal entspricht klanglich einem unmodifizierten 1959. Entsprechend verhält er sich auch, schon ab mastervolume auf 2/10 fängt er leicht an zu zerren (mit singlecoils ab 4/10) was sich mit zunehmender Lautstärke natürlich steigert. Irgendwann ist man halt bei einem ziemlich fetten overdrive jenseits von ACDC angekommen, da sind dann eher so sachen wie UFO, scorpions oder Michael Schenker drin.Hängt man einen booster davor (MXR dist und TS klingen von den "handelsüblichen" am besten) ist man schnell bei Ozzy, maiden und priest angelangt.
Dass das ganze dann eine entsprechende Lautstärke aufweist brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen
Allgemein ist aber zu sagen dass dieser kanal ziemlich "hart" ausgelegt ist, der hat nicht die megaweiche harmonische ACDC zerre.
Im endeffekt habe ich ihn aber auf einer spielbaren lautstärke im proberaum (brauch ihn da eigentlich eh nie ), sodass der zerrgrad in etwa dem von der Back in black entspricht, es klingt halt deutlich härter und rauher. Wenn ichs wirklich clean haben will dreh ich das volumepoti leicht zurück.
Man kann natürlich auch die eingangsempfindlichkeit der vorstufe im cleankanal zurückdrehen, aber ich hab sie immer auf voll, klingt einfach am geilsten.
Dem Crunchkanal kann ich ehrlichgesagt nicht so megaviel abgewinnen, er hat minimal mehr gain als der "cleane", klingt weicher, harmonischer und etwas komprimierter, würde ich in einer ACDC-coverband spielen würd ich mich hier ziemlich wohl fühlen .
V.a. mag ich ihn aber deshalb nicht weil es unmöglich ist alle 4 kanäle auf eine Lautstärke zu bringen. Rhythm und lead kein problem, aber dann ist entweder der clean viel zu laut oder der crunch viel zu leise.
Nun zu meinem "hauptkanal", dem rhythmuschannel.
Dieser kanal ist einem 2203 nachempfunden, hat aber bei bedarf mehr gain (auf etwas weniger als 3/4 liefert er den zerrgrad eines ungemoddeten 2203) und kingt offener und dynamischer und hat etwas mehr biss.
Insgesamt sehr fetter rhythmussound für alles zwischen poprock und nicht zu hartem metal (so bis iced earth oder sowas ), Vorzugsweise klingt er halt für so Sachen wie whitesnake oder Dio megageil. Reagiert auch wunderbar aufs volumepoti (lautstärke bleibt beinahe gleich) sowie die anschlagsdynamik. Wenn ich den gain voll aufdreh kann ich selbst mit dem SH-6 meiner charvel und dem XL500 meiner hohner noch sogutwie-cleane sounds aus dem ding holen ohne das volumepoti runterzufahren
Für die Musik in meiner band muss ich aber nen booster davor spielen, dafür dreh ich den Gain aber auf 1/2 runter (früher Boss GE-7, dann jetzt kurz nen Bad Monkey (danke nochmal nils )und künftig werd ich denk ich mit ner Ratte weitermachen, aber ich fahr morgen nochmal ins session und probier bissl rum). Gibt im endeffekt nen sehr slayermäßigen sound ohne allzuviel gain aber mit viel "chunk".
Der vierte kanal entspricht dem dritten, hat aber geschätzt das tausendfache an verzerrung Auf etwas weniger als 1/2 hat er die gleiche Menge an verzerrung wie kanal3 auf voll!
Mit den beiden zusätzlichen Klangreglern auf der Rückseite hat man da nochmal ein paar möglichkeiten um den sound etwas zu gestalten und "abzuheben".
Kritikpunkte
Ja, auch die hab ich an dem amp.
Zum einen das mit der etwas uncool durchdachten lautstärkeregelung für clean und crunch.
Und dass der Erbauer die originalen Daily-Elkos verwendet hat, 2 davon haben schon ziemlich hübsche Blasen drauf, wird allerhöchste Zeit die mal auswechseln zu lassen.
Das Loch das er in meinen Geldbeutel gerissen hat und das Gewicht lass ich mal außen vor
Was ich noch bei Zeiten mal ändern lassen werde: Ich will so nen bite und punch regler auch für den dritten kanal, dann brauch ich keinen booster mehr weil die den sound bei bedarf ordentlich "anfiesen" Ein parametrischer Mittenregler wär auch mal was zusätzliches feines, das hat mich beim Randall warhead ungemein fasziniert.
Fazit
Ich kannte den amp schon lange bevor ich ihn schlussendlich gekauft hab, war also eine wohl überlegte Entscheidung. Der amp wird den Besitzer auch nicht mehr wechseln.
Das Ding ist für mich(!) halt das rundum-sorglos-paket. Trotzdem werd ich mir noch nen 900er o.ä. kaufen, einfach weil mir der amp zu schade ist um ihn z.b. bei ner tour durch irgendwelche versifften schuppen zu schleifen.
Hier noch 2 Bilder von dem guten Stück
Dies ist also der Userthread für die Benutzer von frisierten Krachkisten, bei so nem Haufen User ist das nicht unwahrscheinlich dass da noch n paar mehr hier rumkrebsen.
Worums hier geht?
- Was war der amp original?
- Was habt ihr dran machen lassen?
- DIY oder habt ihr es machen lassen, wenn ja wo?
- Seid ihr zufrieden, wenn nein, was hättet ihr gerne anders?
- Im Idealfall noch Bilder(von den innereien vielleicht nocht ) und Soundsamples.
Zu meinem amp (das wird jetzt ein kleines review ) :
Allgemeines
Ich Spiel einen ehemaligen Marshall 1959 vom 19.11.1976 (Die handbeschriebene Plakette hängt noch aufm Chassis).
Was an dem Ding gemacht wurde, nun . . . Original sind noch der AÜ, der Netztrafo, das Gehäuse und das Chassis Jetzt hat der amp 4 ausschließlich Fußschaltbare Kanäle: clean, crunch, rhythm, lead.
Der amp wurde von Larry Grohmann umgebaut.
Äüßerlich ist er für das Alter in ziemlich gutem Zustand (Das Tolex sieht schon etwas stumpf aus und hat halt paar macken).
Das Ding ist zudem schwerer als jedes andere mir bekannte Topteil.
Hab ihn gebraucht für ein hübsches Sümmchen erstanden, aber in anbetracht des neupreises sind das peanuts.
Aufbau
Auf der Frontseite des amps befinden sich (von rechts nach links) der Input und die drei gainregler (crunch bzw. cleanvolume, rhythm, lead), die Lautstärkeregler für rhythm und lead, Treble middle bass für selbige, ON/OFF & Standby-schalter sowie der mastervolumenregler.
Auf der Rückseite befinden sich die Sicherungen, Netzstecker, Impedanzwahlschalter(4,8,16) und die beiden speakeranschlüsse. Soweit nix neues.
Bei diesem amp sitzt da halt noch die klangregelung für clean/crunch und der volume für crunch, die Buchse für den Fußschalter, ein FX-weg(seriell/parallel schaltbar), ein Tuner-ausgang und eine FX-loop-Mute-Buchse an die man nen einfachen Fußschalter hängen kann um den loop eben an und auszumachen. Wenn nix drinsteckt ist er automatisch aus.
Desweiteren findet man einen Regler namens "reactance", im endeffekt wirkt es klanglich wie ein Presence-regler für die tiefen frequenzen dazu zwei regler namens "bite" und "punch" mit denen man die Hoch bzw. Tiefmitten im Leadkanal vor der vorstufe nochmal erhöhen bzw. absenken kann, so dass man praktisch nen integrierten kleinen equalizer zum boosten hat.
Was so alles auf dem Chassis drauf ist:
Selbstverständlich AÜ, Trafo etc. sowie die Elkos und 4 EL34 röhren.
Dazu 5 NoS 12AX7A aus der DDR sowie eine Groove Tubes ECC83 (die wurd wahrscheinlich mal getauscht?).
Sound
Wie gesagt, das Ding hat 4 Kanäle und deckt damit im Prinzip die 2 klassischen Marshallsounds ab.
Der cleankanal entspricht klanglich einem unmodifizierten 1959. Entsprechend verhält er sich auch, schon ab mastervolume auf 2/10 fängt er leicht an zu zerren (mit singlecoils ab 4/10) was sich mit zunehmender Lautstärke natürlich steigert. Irgendwann ist man halt bei einem ziemlich fetten overdrive jenseits von ACDC angekommen, da sind dann eher so sachen wie UFO, scorpions oder Michael Schenker drin.Hängt man einen booster davor (MXR dist und TS klingen von den "handelsüblichen" am besten) ist man schnell bei Ozzy, maiden und priest angelangt.
Dass das ganze dann eine entsprechende Lautstärke aufweist brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen
Allgemein ist aber zu sagen dass dieser kanal ziemlich "hart" ausgelegt ist, der hat nicht die megaweiche harmonische ACDC zerre.
Im endeffekt habe ich ihn aber auf einer spielbaren lautstärke im proberaum (brauch ihn da eigentlich eh nie ), sodass der zerrgrad in etwa dem von der Back in black entspricht, es klingt halt deutlich härter und rauher. Wenn ichs wirklich clean haben will dreh ich das volumepoti leicht zurück.
Man kann natürlich auch die eingangsempfindlichkeit der vorstufe im cleankanal zurückdrehen, aber ich hab sie immer auf voll, klingt einfach am geilsten.
Dem Crunchkanal kann ich ehrlichgesagt nicht so megaviel abgewinnen, er hat minimal mehr gain als der "cleane", klingt weicher, harmonischer und etwas komprimierter, würde ich in einer ACDC-coverband spielen würd ich mich hier ziemlich wohl fühlen .
V.a. mag ich ihn aber deshalb nicht weil es unmöglich ist alle 4 kanäle auf eine Lautstärke zu bringen. Rhythm und lead kein problem, aber dann ist entweder der clean viel zu laut oder der crunch viel zu leise.
Nun zu meinem "hauptkanal", dem rhythmuschannel.
Dieser kanal ist einem 2203 nachempfunden, hat aber bei bedarf mehr gain (auf etwas weniger als 3/4 liefert er den zerrgrad eines ungemoddeten 2203) und kingt offener und dynamischer und hat etwas mehr biss.
Insgesamt sehr fetter rhythmussound für alles zwischen poprock und nicht zu hartem metal (so bis iced earth oder sowas ), Vorzugsweise klingt er halt für so Sachen wie whitesnake oder Dio megageil. Reagiert auch wunderbar aufs volumepoti (lautstärke bleibt beinahe gleich) sowie die anschlagsdynamik. Wenn ich den gain voll aufdreh kann ich selbst mit dem SH-6 meiner charvel und dem XL500 meiner hohner noch sogutwie-cleane sounds aus dem ding holen ohne das volumepoti runterzufahren
Für die Musik in meiner band muss ich aber nen booster davor spielen, dafür dreh ich den Gain aber auf 1/2 runter (früher Boss GE-7, dann jetzt kurz nen Bad Monkey (danke nochmal nils )und künftig werd ich denk ich mit ner Ratte weitermachen, aber ich fahr morgen nochmal ins session und probier bissl rum). Gibt im endeffekt nen sehr slayermäßigen sound ohne allzuviel gain aber mit viel "chunk".
Der vierte kanal entspricht dem dritten, hat aber geschätzt das tausendfache an verzerrung Auf etwas weniger als 1/2 hat er die gleiche Menge an verzerrung wie kanal3 auf voll!
Mit den beiden zusätzlichen Klangreglern auf der Rückseite hat man da nochmal ein paar möglichkeiten um den sound etwas zu gestalten und "abzuheben".
Kritikpunkte
Ja, auch die hab ich an dem amp.
Zum einen das mit der etwas uncool durchdachten lautstärkeregelung für clean und crunch.
Und dass der Erbauer die originalen Daily-Elkos verwendet hat, 2 davon haben schon ziemlich hübsche Blasen drauf, wird allerhöchste Zeit die mal auswechseln zu lassen.
Das Loch das er in meinen Geldbeutel gerissen hat und das Gewicht lass ich mal außen vor
Was ich noch bei Zeiten mal ändern lassen werde: Ich will so nen bite und punch regler auch für den dritten kanal, dann brauch ich keinen booster mehr weil die den sound bei bedarf ordentlich "anfiesen" Ein parametrischer Mittenregler wär auch mal was zusätzliches feines, das hat mich beim Randall warhead ungemein fasziniert.
Fazit
Ich kannte den amp schon lange bevor ich ihn schlussendlich gekauft hab, war also eine wohl überlegte Entscheidung. Der amp wird den Besitzer auch nicht mehr wechseln.
Das Ding ist für mich(!) halt das rundum-sorglos-paket. Trotzdem werd ich mir noch nen 900er o.ä. kaufen, einfach weil mir der amp zu schade ist um ihn z.b. bei ner tour durch irgendwelche versifften schuppen zu schleifen.
Hier noch 2 Bilder von dem guten Stück
- Eigenschaft