Der Einfluss des Plektrums auf den Sound - 14 Pleks im Vergleich (mit MP3s)

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DieWiedergeburt
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Bei meine Mama!
Die Zahl an erhältlichen Plektrentypen ist gigantisch. Neben dem Spielkomfort spielt bei ihrer Auswahl auch der Einfluss auf den Klang eine Rolle. In diesem Test habe ich Aufnahmen von 14 verschiedene Plektren gemacht, um vergleichen zu können wieviel sie zum klanglichem Endergebnis beitragen.

Unter folgenden Bedingungen wurde aufgenommen:

- Piezosound ohne Effekte, da Piezopickups am sensibelsten aufs Picking reagieren
- konstante Pickposition (kurz vor Halspickup)
- konstante Pickhaltung (fast parallel zur Saite)
- ein Durchlauf alternate picking einer Note
- ein zweiter Durchlauf mit arpeggierten und geschlagenen Seiten

Zum Einsatz kamen folgende Plektren in dieser Reihenfolge (nähere Infos zu den Picks gibts z. B. bei Tone-Toys.de):

1. Dunlop Tortex Sharp 1,35 mm
2. Roland Plektrum Nr. 5 (Gummiartiges Material)
3. Herdim Mando Mandolinenpick
4. V-Pick Freakishly Large Pointed
5. Awe-in-one Folk Power Kiwi Pick FibrePlus 1mm
6. Pickboy Filz Normalform hard
7. Harley Benton Guitarpick Heavy
8. Wirething WT0104 Copper Clear Medium
9. Herdim 3 in 1 (harte Seite)
10. Dava Precision point
11. Dunlop USA Nylon 1mm
12. Side Design Sided Pick 1,4mm
13. Dunlop Big Stubby 2mm
14. Stylus Pick



Ich möchte noch kein Fazit vorweg nehmen, hört ersteinmal selbst:

Strumming
http://uploading.com/files/E93WULG0/Plekteststrumpick.mp3.html

Alternate picking:
http://uploading.com/files/981PD0AI/plekalternate.mp3.html
 
Eigenschaft
 
Hallo DieWiedergeburt,
der Test ist echt ne Klasse Idee:great:
Vom Klang her muss ich sagen dass für mich zwar Unterschiede zu hören sind, die aber wirklich so klein sind, dass ich mich auf keinen Fall für einen Favoriten entscheiden kann.
mMn sollte man beim Plektrem mehr aufs Spielgefühl als auf den Klang achten, sprich, liegt es gut in der Hand, kann man den Anschlag gut formen, usw.
Beim Akkorde schrammeln auf der akustischen Gitarre macht es einen größeren klanglichen Unterschied welches Plektrum man benutzt.
Bin gespannt was die Anderen so hören:D.
Lg Michi
 
also ich finde der unterschied ist bei genauem hinhörem zu hören, aber doch eher geringfügig als auffällig :redface:
ich bleibe bei meinen dunlop nylons 1mm ;) (die klangen auch am besten:p)
ausserdem fand ich das "Herdim 3 in 1 (harte Seite)" noch sehr ansprechend...

aber die bewertung sei dir sicher....
 
Hi,

bei "Alternate picking" hört man kaum Unterschiede, bzw. sind diese so klein, dass nur die absoluten Profis irgendwas damit anfangen können.

Beim "Strumming", hört man schon heraus, dass die weicheren Plektren zum "schlabbern" neigen und man das deutlich hören kann. Mit den härteren und dickeren Plektern ist der Sound klarer und kräftiger.

Allerdings habe ich persönlich mit sehr harten Plektren schlechte Erfahrungen gemacht.
Da sie sehr unflexibel sind, ist beim schnellen Spielen die Gefahr grösser, dass man in den Saiten "hängen" bleibt und so eine Saite zum "reissen" bringt.

Aber generell kann man nicht sagen welches Plektrum gut ist, weil es immer sehr von der eigenen Anschlagart und den persönlichen Preferenzen abhängt.

Ich nutze am liebsten die "Gibson PURE Medium", weil die nicht zu weich sind, aber flexibel genug um bei hartem Anschlag nicht gleich zu brechen oder eine Saite zu reissen.

"just my 5 cent" ;)

Gruß, Artur
 
Mein Fazit zu den Klangunterschieden

- die meisten Picks, insbesondere die gängigen Standardpicks, klingen sehr ähnlich
- die deutlichsten Unterschiede ergeben sich beim strumming oder arpeggierten Akkorden, wobei hier primär die härte des Picks den Unterschied auszumachen scheint
- beim alternate picking sind zum Teil zwar Unterschiede zwischen den Picks hörbar, aber ingesamt so gering, dass man schon 1:1 vergleichen muss, um sie zu hören.
- Im Hobbyalltag ist die Wahl des Picks weniger eine Klang als eine Komfortfrage, für audiophile Studioaufnahmen kann sich dies anders darstellen
- die extremsten Unterschiede gibt es zwischen dem V-Pick und dem Roland Nr.5. Ersteres produziert einen warhnehmbar basslastigeren Sound, während letzteres einen eher höhenbetonten attack-reichen Sound liefert.


Meine Top und Flop 3 beim Spielkomfort:

Top
1. V-Pick (ungewöhnliche gute Gleiteigenschaften, wenig Verschleiß und der erkennbar fettere Sound machen den teuren Preis (ca. 6EUR) vergessen. Mein Tipp für fette Riffarbeit)

2. Dunlop Tortex Sharp (normaler Sound mit etwas klarerem Attack aufgrund der spitzen Spitze, die einen außerdem zu guter Technik erzieht. Mein Universal- und Alltagspick)

3. Roland Nr.5 (akzentuiert-klares Attack verleiht unangefochtene Durchsetzungkraft bei Clean und Akustiksachen. Leider selten und teuer: ca. 3 EUR)

Geheimtipp: Stylus Pick
(wirksames Übewerkzeug um sich bewegungsminimierendes Picking anzugewöhnen, für alles andere als alternate picking jedoch unbrauchbar, da sich die konische Spitze sehr leicht in den Saiten verfängt. Hat mich technisch weitergebracht.)

Flop
1. Wireting (Metal auf Metal erzeugt eine unangenehme Reibung. Tödlich für beschichtete Saiten.)

2. Pickboy Filzpick (Vorteile des Filzbezugs bei Verwendung mit einer E-Gitarre sind mir nicht ersichtlich. Er löst sich schnell, es ist nur minimal leiser (auch unverstärkt), und die Spieleigenschaften sind beeinträchtigt)

3. Dava Precision point (Das Pick wird damit beworben seine Härte zu verändern, je nachdem wie fest man zupackt. In der Praxis spielt es sich jedoch immer wie ein hartes Pick, da das Material eine zu hohe Grundsteifigkeit hat.)
 
:great: Sehr schöner Bericht!.

Im allgemeinen kann ich es aus meiner Erfahrung bestätigen.
Bei härteren Plektren muss man länger suchen um eins zu finden, das einem zusagt.
Die zu weichen Plektren erzeugen oft störende Nebengeräusche und "leben kürzer".

Im "Medium" Bereich, wird man oft schneller fündig, da gibt es viele gute und vor allem "langlebige" Exemplare ;)

Gruß, A.
 
Hallo,

die Unterschiede sind wirklich minimal, wichtig ist ja das für einen persönlich das Plektrum gut in der Hand liegt. Ich denke, den größten Unterschied macht das Material und die Festigkeit aus, auch wenn es nur minimale Unterschiede sind. Schön das Du mal so einen Vergleich gemacht hast. :great:

Ich nutze ein Dunlop Big Stubby 2mm (lila tranparent) mit dem mir sehr gut Hybrid Picking gelinkt, was ich jetzt einfach mal darauf zurückführe, das dieses Plektrum zum Rand hin schräg zur Spitze ausläuft und da kommt die Saite besser zwischen Plektrum und Finger. Das ist bei den Dunlop Tortex nicht der Fall, denn die haben z.B. einen geraden Rand und da funktioniert bei mir das Hybrid Picking eher schlecht.

Habe auch mal ein Wirething mit einm Stahl (= steel) -und Kupferdraht (= copper) ausprobiert und fand sie vom Handling und vom Spielgefühl her auch nicht so angenehm. Sie kamen mir etwas kalt vor und haben sich eben nicht angenehm gespielt. Zum Ausprobieren oder mal zum Spaß waren die ganz witzig. Da Kupfer etwas weicher ist als Stahl, dürfte es sich auch minimal besser gespielt haben, es ist jedenfalls schneller verschließen als das mit Stahldraht.

Grüße

-Silence-
 
mh, mein Mozilla lässt es grad irgendwie nicht zu die Dateien runterzuladen und ich habe nicht die Geduld das noch was auszuprobieren...egal, ich habe selber schon etliche Plektren ausprobiert, verschiedene Materialien, verschiedene Stärken, verschiedenee Formgebungen...

Unterschiede sind gegeben, jedoch noch am ehesten bei cleanen Sounds auszumachen, Metallpicks hatte ich noch nicht, hier könnte ich mir vorstellen, dass die Unterschiede größer ausfallen. Mir kommt´s mittlerweile hauptsächlich darauf an, dass die Teile gut in der Hand liegen und eine ordentliche Stärke haben - auf flubberartige kann ich gerne verzichten. Abgesehen davon, dass sie weicher klingen, schränken sie die Spielgeschwindigkeit ein.

Bei E-Gitarren ist es mir somit ziemlich wurscht, was ich in der Hand habe - etwas am Amp die Frequenzen nachregeln und es passt schon.

Die Unterschiede bei Akustik-Gitarren wiegen sehr viel mehr - hier sollte man auf jeden Fall etliche durchprobieren, ansonsten geht einem evtl. die Drahtigkeit der Westerngitarre flöten oder die Nylonstrings klingen einfach nur dumpf - bei Nylon ist je nach Gitarre eh Anschlagen und Zupfen per Hand die beste Wahl. Nachregeln der Frequenzen mit Potis wird dann schon schwieriger ;)
 
Flop
1. Wireting (Metal auf Metal erzeugt eine unangenehme Reibung. Tödlich für beschichtete Saiten.)

Ich mag die Wirethings sehr gerne, an die Reibung hab ich mich schnell gewöhnt. Die Spitze bleibt bis zum Schluss spitz :) und es reicht, wenn man die Saite nur ganz mit dem Ende vom Pick berührt, dass ein klarer Ton herauskommt, was mir beim besonders Alternate Picking gefällt. Größter Nachteil ist, dass die Saiten schneller verschleißen.
 
Ich hab gerade auf der V-Picks-Seite (http://www.v-picks.com/OrderVPicks.html) entdeckt, dass es dort jetzt eine Insanity-Version gibt, mit sagenhaften 11,8 mm Dicke. Hat das jemand schon gespielt?

vpickinsanitynextto4.jpg


In meinem Test hat sich ja bereits das "schlanke" "Freakishly Large Pointed" in puncto Klang und Handhabung hervorgetan, so dass ich fast geneigt bin, mir so ein Teil zu ordern... wenn da nicht der "wahnsinnige" Preis von 25 USD wäre.
 
Super, geh auf nen Mittelaltermarkt, kauf dir ne Kette mit nem dicken, gut geschliffenem Klunker und du kommst bestimmt billiger bei weg ;)

Du willst doch nicht ernsthaft mit nem Ding von einem cm über die Saiten schrubben? Da kannst du dir ja gleich nen Stein aus´em Flussbett fischen...nej nej nej ;)
 
Ich habe mir nun ein V-Pick Modell "Psycho-Shredder" bestellt. Gemessene Dicke ca 5mm, welche sich allerdings weder positiv noch negativ bemerkbar macht.

Klanglich kann ich jedenfalls keine Besonderheiten feststellen.

Was das Handling betrifft ergeben sich unerwartete Probleme: Aufgrund des Schliffs haben Daumen und Zeigefinger in der Nähe der Spitze nur eine sehr kleine Auflagefläche, was zu unangenehmen Druckbelastungen führt. Lässt man die Spitze, um etwas mehr Auflagefläche zu gewinnen, hingegen weiter herausgucken, wird das Handling unpräzise, da das Plektrum beim Saitenkontakt mit einiger Hebelwirkung weggedrückt wird.

Alles in allem
haben sich die 20 Eur, die für das Psycho Shredder Pick fällig wurden, IMHO nicht gelohnt.

Psycho_Shredder.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mir fällt es schwer rauszuhören ob die Klangunterschiede vom Spiel oder von den Plektren kommen.

Ich für meinen Teil kann nur sagen das sich für mich der größte Unterschied aus der Form der Spitze resultiert. Für mich sind daher Dunlop Teardrops 0.73 mm die beste Variante.

Sie sind klein und verutschen aus diesem Grund nicht all zu leicht.
 
Also vom Spiel kommen die Unterschiede nicht, da ich alle "Spiel-Variablen", wie Haltung, Anschlagstärke, usw. konstant gehalten und damit als Klangeinfluss ausgeschaltet habe. Aber es ist schon richtig, dass der Anteil des Plektrums am Sound relativ gering ausfällt, im Vergleich zu den genannten anderen Faktoren. Ob ich z. B. näher an der Brücke oder näher am Hals anschlage, macht mehr aus, als jeder Plektrenwechsel.
 
Leider sind die Aufnahmen alle unverzerrt.
Ich habe im verzerrten Bereich, beim Spielen von schnellen Einzelnoten ganz andere Erfahrungen gemacht.
Eher spitze Pleks wie das Big Stubby erzeugen sehr unangenehme Nebengeräusche.
Ds Stylus Pick ist das völlige Extrem. Klingt grässlich.
 
Letztendlich sind die Unterschiede größtenteils durch das Material bedingt - je härter, umso mehr "Knacks" und Höhen. Diese sind schon sehr deutlich spürbar im direkten Vergleich.

Was man mit 5+ mm Picks macht bleibt mir aber ein Rätsel ;)
 
Interessante Idee, mal so einen Test zu machen. Ich höre unterschiede, aber nur kleine.
Mir ist auch schon aufgefallen, dass bestimmte Plektren für bestimmte Dinge besser taugen. Für Akustikgitarre nehme ich öfter mal Pleks aus Nylon, die ja weicher sind, weil die oft beim Anschlagen schöner klingen. Für präzises Riffing mit viel Gain fehlt denen alllerdings die Präzision und man bekommt die Töne nicht so definiert hin.
So sind meine Erfahrungen mit verschiedenen Pleks. Im Großen und Ganzen halte ich es jedoch für übertrieben, lange nach dem idealen Plek zu suchen. Die größten Auswirkungen auf den Klang haben andere Dinge.
 
...
Im Großen und Ganzen halte ich es jedoch für übertrieben, lange nach dem idealen Plek zu suchen. Die größten Auswirkungen auf den Klang haben andere Dinge.

Sicher, aber der Aufwand, den man beim Testen von Plektren betreiben muss, ist so gering, dass sich selbst aufgrund jeglicher kleiner Verbesserung das Wechseln und Experimentieren lohnt.
Ich glaube auch, der der Klangunterschied verschiedener Plektren nicht nur unbedingt auf Form und Material zurückzuführen ist, sondern auch auf was Wohlempfinden des Spielers :).
 
@langhaar: http://uploading.com/files/G6VWERAO/plekgain.mp3.html

In dem File habe ich in dieser Reihenfolge gespielt: Thomann Thinpick, Wirething, Filzpick, Psychoshredder, also vier grundverschiedene Picks. Von unterschiedlichen Nebengeräuschen kann ich da nicht viel hören - Du? Ich würde eher sagen, je verzehrter der Sound umsoweniger kommen die Unterschiede zwischen Picks zum tragen. Die Nebengeräusche die du ansprichst (ich weiß auch welche du meinst), scheinen zumindest nicht von den Pickups aufgenommen zu werden, sondern sind nur zu hören, wenn der unverstärkte Gitarrensound noch wahrnehmbar ist. Vermeiden lassen sich diese Geräusche übrigens indem man das Pick möglichst parallel zu den Saiten hält.
 
(ich weiß auch welche du meinst)

:)

Ich habe mal unter gleichen Bedingungen zwei Pleks gespielt:
- ein relativ stumpfes Rio Pecos (Standardform, an die alten Fender Pleks angelehnt)
- und das extrem spitze Stylus Plek. Das Ding ist eigentlich nur zum Üben gedacht und die Anschlagspitze ist ein Kegel(!)

Die Spieltechnik war exekt die gleiche.

http://www.zshare.net/audio/557768052e8b5a14/

Bei der zweiten Aufnahme hört man deutlich hohe Nebengeräusche bei den Anschlägen, die durch das Gleiten des Kegels über die Saiten entsteht.

FAZIT
Ich will nicht ausschliessen, dass die Soundunterschiede durch Spieltechnik minimiert werden können. Für mich ist es nicht machbar. Für den flüssigsten Klang muss ich - neben dem möglichst parallelem Anschlag - ein stumpfes Plek spielen.

Die Ergebnisse die DieWiedergeburt uns hier präsentiert hat, sind vielleicht nicht ganz allgmeingültig ;)
 

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