Der Chevy/Chery/Cheri User-Thread

  • Ersteller das-nitro
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... ich habe persönlich nur den Vergleich zu Gibson und BaCH, habe sie mal in einen Laden mit genommen, der ein recht übersichtlicihes Gibson-Sortiment hat, ein paar Standards und Customs in allen Preislagen, und habe sie da mal im jeweiligen 1:1 Vergleich getestet kurz: ich war nicht traurig, die Chevy wieder mit nach Hause zu nehmen, sie verfügt über die gewichtige und präsente Tiefmittensubstanz und seidige Höhenwiedergabe, die eine Custom braucht und hebt sich tatsächlich in gleichem Maße von den Standards ab, wie das bei guten Gibson auch ist.
Ich würde auch nicht behaupten, dass alle Gibsons Schrott sind, nur gibt es zum einen relativ wenige, die den 3 bis 10-fachen Kaufpreis merklich rechtfertigen, finde ich., zum anderen gibt es eben auch viele, die ich nicht gegen die besseren Chevys (die sind ja auch nicht alle komplett gleich...) tauschen würde.

Meine einzige Gibson LP, die ich inzwischen habe (und die Suche nach einer, die mich veranlassen konnte, die gibsontypischen Nachteile in Kauf zu nehmen, weil der Sound einfach stimmt und die Handhabung zu meiner Hand passt, umfasst inzwischen einige Jahrzehnte ...) , habe ich mit meiner "Referenz-Chevy" (originale offene Chevy-Domino-Pickups), einer LP-S mit einteiligem Hals im Gepäck gekauft. Die Gibson war zumindest mikrophoniefester als die Chevy (an einem 70s Marshall mit 4x12er getestet), aber vom Charakter und von der Verarbeitung haben die beiden sich nicht so viel genommen ... vielleicht ist die Ahorndecke ein paar mm dünner bei Chevy, klanglich schaden tut ihr das offenbar aber nicht.

Meine BaCH passt auch gut in meine Sammlung, sie repräsentiert (mit den wirklich sehr überzeugenden Originalpickups) eher die "helle Seite" des LP-Spektrums mit erdigem aber sehr brilliantem Flair, aber eher optisch netter Decke ohne echte Holzsubstanz, leichter Ausführung und sehr schlankem Hals.

Letztlich sind solche Vergleiche aber ein sehr persönliches Unterfangen, weil eben auch ganz persönliche Vorlieben wie Halsmaße und geschmackliche Vorlieben was "den Sound" eines Instrumententyps angeht, eine erhebliche Rolle spielen. Ich kenne genug Leute, die eine Chevy wegen ihres Halses mögen, die Maße sind denen der slim tappers sehr nah verwandt, obwohl die LP-C tendenziell immer ein klein wenig mehr Fleisch haben. Für 50s-neck-Liebhaber ist das dann schon mal nicht (wie wahrscheinlich die meisten 90s-Asien-Kopien, bis auf ein paar Orvelles vielleicht ...). Ich mag auch die Halslackierung der Chevys lieber als die der Gibsons, die ich kenne (die Notwendigkeit, den Hals nach jedem Spiel mit einem Tuch zu polieren ist nicht jedermanns Sache, Nitro-Vorteile hin und her, das nervt schon, und ich bin kein ausgesprochener Handschweißtyp)

EDIt: ah, ich hatte mal eine Tokai aus den frühen 2000ern in der Hand, die fand ich eher ... hochglanzfade, gar nicht mein Geschmack. Edwards ist mir bisher noch nicht untergekommen. Fenix wäre ja auch noch so ein Kandidat, obwohl ja hochgelobt, ich mag die frühen Chevys lieber, überhaupt kann ich den Fenix-Hype immer weniger nachvollziehen, je mehr Fenixe ich in die Hand bekomme ... die fühlen sich für mich immer an, als wenn unter der schönen Oberfläche irgendein kaschiertes Desaster lauert ...
 
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Ich habe eine mehrere Stunden getest, die sah übrigen genauso aus wie Deine schwarze, gleiche Kopflattenform jedoch ohne das Inlay, ich würde sagen, dass die auf dem Niveau der Tokais mitspielen.
Ich fand auch die Original-PUs total gut. Allerdings wollten die vor rd. 5 Jahren noch knapp 600 € dafür haben, was m. E. angemessen ist, trotzdem entsprach das so ziemlich dem damaligen Neupreis, oder?
Übrigens fand ich die sackschwer und der Hals war allerdings recht kräftig. Griffbrett, Bindings, Hardware alles super verarbeitet, die Potiknöpfe (wirkten preiswert) hätte ich getauscht die PUs wohl weniger.
 
gleiche Kopflattenform jedoch ohne das Inlay
...müsste dann wohl eine frühe Chery gewesen sein, wenn es eine LP-C war (schwarz gab es nur als LP-C, die Standards sind alle CherrySunburst), head-front.jpg

600 Euro läge schon recht deutlich über dem ehemaligen Neupreis :D, soweit ich das erinnere lag der so bei 800-900 DM, aber die Dinger sind offenbar auch nicht selten als Auslaufmodelle günstiger angeboten worden, und Auslaufmodelle waren die ja schon ziemlich schnell ;)
 
Danke, klingt ja sehr interessant.
 
Yo, so sah die aus; das ist eine C ?
Der Hals war auf jeden Fall dicker als Du es oben beschrieben hast, sind die Halsprofile bei Deinen beiden gleich?
 
Yo, so sah die aus; das ist eine C ?
...mit dem Binding und in Schwarz definitiv, ja. Es gab ein erstes Chery-Modell mit dieser Kopfplatte und der klassischen Potianordnung und wenig später ein Modell mit einer halbkreisförmigen Potianordnung, einem recht monströsen E-Fach und einer geänderten Kopfplatte. Danach kam dann schon Cheri mit VC, VS und einem Studio-ähnlichen Modell, das es nie in die Kataloge geschafft hat, die Versionen waren dann aber keine Gibson-Kopien mehr.

Der Hals war auf jeden Fall dicker als Du es oben beschrieben hast, sind die Halsprofile bei Deinen beiden gleich?
.... die Hälse scheinen nicht alle die exakt gleichen Maße zu haben (was auf die in den Anzeigen gepriesene Handarbeit zurückzuführen sein könnte ...), meine Chevy LP-C ist geringfügig fleischiger als meine beiden LP-S, das kann man auch deutlich am Übergang Kopfplatte-Hals sehen, die beiden LP-S unterscheiden sich aber wiederum profilmäßig kaum. Dafür hat eine davon einen geschäfteten Hals, die andere einen Einteiler. Aber alle drei bewegen sich im 60s-Profil-Bereich, würde ich sagen. Es ist auch nicht ganz klar, ob LP-C möglicherweise alle Einteiler haben, ich glaube, hier im thread gibt es irgendwo ein weißes Chevy LP-C Modell, das von Besitzer entlackt wurde, das kam ein Einteiler zum Vorschein ... aber sowas rüdes macht ja nicht jeder, glücklicherweise ;)
 
in der Bucht ist gerade eine normale in c-sb, ich finde den Preis ok, aber es scheinen eher Preisvorschläge einzugehen als dass einer den Sofortkauf auslöst.
Was sind denn angemessene Preise?
 
... schwer zu sagen, aber das Chery LP-S in der dort angebotenen Version ist vielleicht nicht ganz so reizvoll, wenn man eine Gibson-Kopie möchte ... auch wenn die Kopfplatte da als "noch ...schön" bezeichnet wird, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein ... und ob ein Halbkreis am unteren Korpusrand "elegant" ist, halte ich auch für eine sehr individuelle Deutung ;) ... ich zumindest würde da wohl oft ins Leere greifen :D ist vielleicht als Serien-Komplettierung interessant, wenn man Cheyy/Chery/Cheri sammelt ...
 
Hat einer von euch bei einer Cheri Tele schon mal den Hals hinten entlackt? Ich weiss noch nicht so ganz, ob ich mich da ran trauen soll.
Nicht wegen dem Handwerklichen. Das ist null Problem. Fürs Handling wäre es wohl generell besser. Der Hals scheint in seinem Profil auch unsymmetrisch zu sein. Unten wirds zum Griffbrett hin flacher und oben (wo der Daumen liegt) dicker. Schon komisch. Das ist auch das einzige was mich ein wenig stört.
Aber falls ich entlacken möchte und das Profil bearbeite, befürchte ich, dass das farblich ziemlich ätzend aussieht, da der Hals grundsätzlich ja dieses vintage gelb hat und wenn ich da entlacke, kommt wohl das helle Ahorn zum vorschein. Das kenne ich schon von meiner Rockinger Tele :(
 
Nicht ganz aber stellenweise. Das Ahorn ist schon sehr hell / weißlich und den Vintage-Ton bekommen die Cheris einfach mit der Zeit. Schau dir den Halsfuß an, dann bekommst du eine gute Vorstellung vom Holzton.
 
@Azriel bei den Macken unsere Tele war der Klarlack nicht so durchfärbt, zuminest an der Kopflatte sieht man keinen Unterschied, das hilft Dir bei Deiner natürlich nicht viel; aber ich bilde mir ein, dass je neuer die Chevy-->Chery-->Cheri sind, desto heller sind die Hälse; die Chancen, dass Du hier nicht so viel angegilbtes runterholst, liegen gar nicht so schlecht.
 
Hallo ,
Ich habe mir vor paar Tagen eine Chevy Custom -F Strat für 200 € gekauft und ich wage mich zu erinnern , dass paar Userdas gleiche Modell haben .
Könnt ihr mir mehr über das Modell sagen ? Anspielen kann ich die Gitarre erst in einem Monat , wurde am Arm operiert und muss in der Zwischenzeit ein Verband tragen:mad: . Wie schlägt sich die Gitarre zu den Squier CV's ? Wisst ihr das zufällig ?
Gruß
 
... hardwaremäßig und preislich dürfte das etwa eine Liga sein, ich glaube, die DM-Preise lagen etwas höher bei den Custom Strats von Chevy (und das waren Kampfpreise, die Marke wollte sich ja erst etablieren!) Die Pickupbestückung ist, soweit ich das von den Teilen, die ich kenne her beurteilen kann, etwas anders ausgelegt, CVs haben ja eher klassische Alnicos, die auch clean sehr brilliante Ergebnisse bringen, die Chevy-Pickups näseln offenbar alle etwas mehr.
 
Habe schon viel über die Stock-Pickups gehört ,aber sind die wirklich sooo schlecht ?Und wie ist es vom Holz her ? Der Preis lag ja früher bei 1200 DM . Also schon ein ganzs Stück höher .
 
Habe schon viel über die Stock-Pickups gehört ,aber sind die wirklich sooo schlecht ?Und wie ist es vom Holz her ? Der Preis lag ja früher bei 1200 DM . Also schon ein ganzs Stück höher .

.. also wenn du dich auf meinen Beitrag beziehen solltest: ich habe nicht gesagt, dass die schlecht sind. Sie sind aber anders, als das ein Fender-User erwarten würde, der nach einer 1:1-Kopie in allen Belangen sucht. Wie die Hölzer sind, lässt sich nur bei Inaugenscheinnahme eines einzelnen Instruments beurteilen. Aber prinzipiell sind gute Chinesen der 2010er vergleichbar mit guten Koreanern der 90er, so rein historisch etwa wie gute Japaner der 80er. Das sind jeweils die Perioden, in denen sich in Billiglohnländern höhere Qualifikationen entwickelt haben, die sich dann wenig später auch auf den Preis auswirken, und sehr viel später auf die Nachfrage nach Instrumenten aus diesen Perioden. Immer das gleiche Spiel. Wer es als letzter merkt, muss am meisten zahlen :D der Preisunterschied 1200 DM ( also etwa 600 Euro) zu 400 Euro bei den CVs scheint mir weniger in einem Unterschied der qualitativen Merkmale, als in den jeweiligen Möglichkeiten des Marktes, einen Preis auch umzusetzen, bedingt zu sein, anders gesagt: das koreanische Renommee war Anfang der 90er schon besser als das der Chinesen heute.
 
Habe schon viel über die Stock-Pickups gehört ,aber sind die wirklich sooo schlecht ?Und wie ist es vom Holz her ? Der Preis lag ja früher bei 1200 DM . Also schon ein ganzs Stück höher .

Was ich zu meiner Tele sagen kann: Die PUs wurden wahrscheinlich mit zuwenig Wicklungen gefertigt. Oder miesem Draht. Ich glaube eher ersteres. Die haben so wenig Output, dass man damit garnix anfangen kann.
Der Rest ist vom feinsten. Alles super verarbeitet und wirkt sehr hochwertig. Man muss bedenken dass meine 20 Jahre alt ist und die sieht neuwertig aus.
Der Sound ist sehr, sehr holzig und durch das Ahorn natürlich sehr höhenreich, aber dadurch auch sehr knallig. Genau so wie eine Tele meiner Meinung nach klingen muss. Der Ton springt einem nur so ins Gesicht.
Ohne jetzt andere zu kennen, würde ich meine in der Region Fender Standard und höher bewerten. Die schlägt meine schon sehr, sehr gute Rockinger um Längen.
 
Ich finde die Cheri-PUs gar nicht mal so schlecht. Ich habe sie so hoch we möglich geschraubt um den zugegebenermaßen ziemlich geringen Output auszugleichen. Dann sind sie ganz ok, wenn auch nicht meine Lieblungs-PUs...
 
Wie gesagt, ich hab von Tonerider die Vintage geholt (tolle T-PUs übrigens) und ich hatte die Cheri letzten Freitag bei meinem Lehrer. Der hat sehr große Augen gemacht, als er sie angespielt hat. Da springt einem jeder Ton ins Gesicht. O-Ton von meinem Lehrer danach "ok, eine gute Tele brauche ich glaub ich auch noch". Vor ein paar Monaten hatte er noch gesagt, dass er keine Teles mag :D
 
... Teles sind wie gelbe Blätter im Herbst, irgendwann ist es dann mal wieder so weit :D
 
Und wenn man jetzt böse sein wollte, könnte man sagen "...und man sammelt sie irgendwie immer weil man sie schön findet und weiß danach nichts damit anzufangen" *g*
 

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