Den Mischer um einen Gefallen bitten und gleichzeitig eine andere Frage....

moin,
erstmal um allen Gerüchten aus dem Wege zu gehen:
Wir bezahlen für unseren Tonmenschen natürlich nicht (wie denn auch, wenn wir unregelmäßig Gage kriegen - dafür aber eigentlich relativ oft im Monat auftreten)

Der Mann ist auch kein Hobbymischer (wie ihr ihn liebevoll nennt) - es ist sogar sein Beruf.
Er veranstaltet und betreut auch regelmäßig Festivals und ist als Mischer teilweise auch auf Tour.


@Raumklang:
leider sind deine Posts etwas langwierig zu lesen, da du dich ständig wiederholst - ich hab es mittlerweile verstanden, dass es NICHT am Mann und NICHT am Equipment liegt!



Im Prinzip ist dieser Thread wohl eher aus dem Ruder gelaufen
es liegt zum einen daran, dass ich die ganze Sache wohl aus der falschen Sichtweise gesehen habe und zum anderen daran, dass ich mich sehr falsch ausgedrückt habe.

Bei besagtem Konzert, wo die 6 Bands gespielt haben, haben wir nur 20min gespielt - da war unser Tonmensch auch nicht dabei - es hätte sich für den Aufwand kaum gelohnt, daher musste uns der lokale Mischer abnehmen.
Die schlechte Qualität kann natürlich auch daher kommen (oder sogar sehr wahrscheinlich), dass wir zuvor gerade mal 2min Zeit für einen Soundcheck hatten...das nur nebenbei

Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist die Frage, ob es üblich ist, eine zweite Gitarrenspur über den gesamten sound zu legen bzw. ob es für live Auftritte üblich ist, wirklich Effekte wie nen Delay o.Ä. einzusetzen, wenn sich das Lied live genauso anhören soll, wie der Track auf der CD?
Das Verwenden der Effekte war mir eigentlich gesagt wichtiger, als den Sound druckvoller zu machen - nur unser Mischer macht das halt nicht.
Deswegen, falls das nicht üblich ist, dann muss man das wohl akzeptieren, ansonsten kann man mit dem Mann ja noch darüber reden.

Und ich möchte unserem Toni ja nichts böses, ich hab ihn persönlich auch nie angegriffen oder ihm gesagt, dass er das hätte besser machen können - dafür habe ich (ihr habts bemerkt) überhaupt keine Ahnung!
Ich bin froh, dass wir ihn überhaupt haben und er sein Dingen ganz gut macht und uns auch unterstützt.

Wie würdet ihr denn folgendes Beispiel bewerten:
Wir geben ein Konzert beim Schulfest.
Mischer ist ein Hobbymischer und hat auch Schule schon beendet (also kein Schüler am Mischpult)
PA gehört ihm
Gut, wir wollen anfangen, haben natürlich auch keinen soundcheck
plötzlich fällt mein mikro aus, nachdem es fast den monitor zerschossen hatte (was da an druck rauskam, war nicht normal)
ich bekomme ein neues mikro, weil mein besagtes irgendwie nicht mehr funktionierte.
Ich bekomme (!!!) ein Overhead-Mikrofon...

mir wurde gesagt, dass mein gesang sich wie eine Rede von 1940 angehört hätte...
und das ist natürlic schade, weil man ja gerade hofft auf Schulfesten einige Fans abgewinnen zu können.


Nun die Frage: Was ist passiert? Wie würdet ihr die Situation einschätzen?

Achja, nach unserem Gig hat das Mikro wieder funktioniert...:screwy:
 
Die schlechte Qualität kann natürlich auch daher kommen (oder sogar sehr wahrscheinlich), dass wir zuvor gerade mal 2min Zeit für einen Soundcheck hatten...das nur nebenbei

Um mich nochmal zu wiederholen:
Bei vielen Jobs muß es eben auch ohne Soundcheck gehen - und das funktioniert auch.



Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist die Frage, ob es üblich ist, eine zweite Gitarrenspur über den gesamten sound zu legen bzw. ob es für live Auftritte üblich ist, wirklich Effekte wie nen Delay o.Ä. einzusetzen, wenn sich das Lied live genauso anhören soll, wie der Track auf der CD?

Ein Delay auf Gitarrenspuren zum "Doppeln" kann durchaus nett sein, auch live.
Live so klingen wie auf CD? Da kann man geteilter Meinung sein - ich mag es nicht, denn dann könnte ich auch direkt eine CD einlegen.


Das Verwenden der Effekte war mir eigentlich gesagt wichtiger, als den Sound druckvoller zu machen - nur unser Mischer macht das halt nicht.
Deswegen, falls das nicht üblich ist, dann muss man das wohl akzeptieren, ansonsten kann man mit dem Mann ja noch darüber reden.

Was heißt "üblich"? Einige Kollegen gehen sehr sparsam mit Effekten um, andere versenken alles in einer Hallsuppe.
Ich persönlich arbeite gerne und viel mit Delays, ansonsten gibt es einen Snarehall, einen Gesangshall und ab und an ein wenig Chorus auf ausgewähle Spuren (insbesondere Gitarren).


Ich bin froh, dass wir ihn überhaupt haben und er sein Dingen ganz gut macht und uns auch unterstützt.

Was denn jetzt? Erst sagst Du, der Gute Mann versaue alles und auf einmal macht er seinen Job gut?


Nun die Frage: Was ist passiert? Wie würdet ihr die Situation einschätzen?

Budgetbedingtes persönliches Pech?
 
raumklang, bitte lies meine posts aufmerksam - insebsondere den ersten und den letzteren vor deinem, dann erübrigt sich auch deine vorletzte Frage :great:
 
Versteht ihr euch nicht, oder wollt ihr euch nicht verstehen..?

3 typische Situationen, die ich mir für das von dir beschriebene Problem vorstellen könnte (aus der Sicht der leuchtenden Fraktion;-)):

1. Die erste Band (ihr) kommt auf die Bühne, diese wird ein wenig heller, man gibt 50 % Saft und euer Mischer dreht, in der Hoffnung alles zu retten, wie wild an sämtlichen Gerätschaften. Sowohl die Jungs am FOH sowie Mon und Licht unterhalten sich beim Catering oder bedienen die Konsolen in sitzend-lümmelnder Position mit der rechten Großzehe. Beim Headliner läuft die Anlage mit richtigem Wumms und das Team ist wach

2. Ihr beginnt den Abend, euer Mischer schaft sich warm, arbeitet sich an die lokalen Problemstellen heran, was ab der dritten Band sauber gelingt. Danach kommt ein erfahrener Mischer mit einem glücklichen Händchen dun schon klingt es fetter.

3. VIelleicht nicht unbedingt zutreffend, aber die typische Jugendhaus-Stadtfest-Bandcontest-kleinesFestival-Situation:

Ihr spielt auf einer Bühne, um die Bühne herum schwirren 16 Jugendliche mit der Aufschrift "Crew" oder "Technik", die mit ihren 3 kW Bäume entwurzeln wollen.Laut ist gut.
Dazu flackern 8 Futurelight-Scanner wild durch die Gegend und eure Performance ist vor lauter Nebel kaum sichtbar.

200m weiter spielt eine etwas erfahrenere Band, Bühnenlautstärke ca 1/3 von euch, 4 Hands sitzen beim Futtern, 4 Leute arbeiten, und das Mikrofon des Sängers ist teurer als das Mischpult eurer "Bühne"... Noch dazu arbeitet die Crew eingespielt und jeder kennt sein Material.



Ich denke ihr seid auf einem guten Weg, dürft euch aber zum jetzigen Zeitpunkt keine zu hohen Ziele setzen. Vielleicht hilft auch mal ein Gig mit einem anderen Mischer,um einfach mal zu schauen ob sich hierbei überhaupt was verändert?! Und ansonsten bleibt's bei Üben, üben und nochmals üben, und zwar auch mit Mischer...
 
vielleicht ist die bemerkung (vor allem von mir als keyboarder) ein wenig blöde, und mag streitigkeiten hervorrufen, aber meiner erfahrung nach hängt der fett-anteil einer band fast immer an den klampfern. und da gilt eine ganz einfache regel: was alleine scheiße klingt, klingt in der band gut. in einem wunderhübschen bandworkshop bei martin engelin habe ich gesehn (EDIT: gehört), wie innerhalb von 5 min aus nem ekeligen metall-gematsche ein fast brauchbarer acdc-artiger sound entstand... mit dem gleichen equipment. das zauberwort hier lautet: mitten.... ich habe noch keinen gitarrero gehört, der mehr wumms als mein bester kumpel, der wohlbemerkt auch studiert, und der knallt einfach nur mit ner strat in nen ac30 rein. da kannste noch so viele marshall und engl monster aufreißen.... gegen schring kommt nix an, auch wenns scheiße klingt solange man alleine zockt, und crunsh rockt mehr als brett.
die frequenzen dürfen sich nicht überlagern... wenn ich meinen leslie röhren lasse, brauche ich kein basslastiges brett mehr, welches man übrigens später im sahl eh kaum hört, weil es vom schlagzeug "verschluckt" wird....... so sollte es auch mit 2 gitarren sein...
 
vielleicht ist die bemerkung (vor allem von mir als keyboarder) ein wenig blöde, und mag streitigkeiten hervorrufen, aber meiner erfahrung nach hängt der fett-anteil einer band fast immer an den klampfern. und da gilt eine ganz einfache regel: was alleine scheiße klingt, klingt in der band gut. in einem wunderhübschen bandworkshop bei martin engelin habe ich gesehn (EDIT: gehört), wie innerhalb von 5 min aus nem ekeligen metall-gematsche ein fast brauchbarer acdc-artiger sound entstand... mit dem gleichen equipment. das zauberwort hier lautet: mitten.... ich habe noch keinen gitarrero gehört, der mehr wumms als mein bester kumpel, der wohlbemerkt auch studiert, und der knallt einfach nur mit ner strat in nen ac30 rein. da kannste noch so viele marshall und engl monster aufreißen.... gegen schring kommt nix an, auch wenns scheiße klingt solange man alleine zockt, und crunsh rockt mehr als brett.
die frequenzen dürfen sich nicht überlagern... wenn ich meinen leslie röhren lasse, brauche ich kein basslastiges brett mehr, welches man übrigens später im sahl eh kaum hört, weil es vom schlagzeug "verschluckt" wird....... so sollte es auch mit 2 gitarren sein...

Sehr sehr richtig. Das könnte man mal in einigen Proberäumen aushängen.:great:
Den größten Anteil am Sound hat nunmal noch die Band selbst. Im Endeffekt kann der Mann am Pult und die ganze Technik auch nur das verarbeiten, was von oben geliefert wird. Und es geht ZUSAMMEN zum guten Bandsound. Es bringt nix wenn ein Gitarrist verstanden hat wie es geht, der andere trotzdem alles zubrät mit basslastigen Highest Gain Sounds und der Basser sich über 120 db auf der Bühne aus seinem Ampeg Stack freut, während der Drummer meint, 3 Snarefelle in einem Gig durchzuhauen wäre unterer Standard für einen Rocktrommler.

Ein alter, bekannter und sehr guter Mixer hat mir mal gesteckt: "Wenn die Band es schafft tight zu werden [was von einem Takt zum nächsten oder vom Song zum nächsten passieren kann] geht auch gleichzeitig soundtechnisch die Sonne auf"

Für gute Arrangements kann man sich mal bissi Toto anhören. Lukather hat nicht die fetten Bratsounds, aber Sounds die in den Kontext passen und sich durchsetzen. Dazu mal drauf achten wie Keys und Gitarren um den Gesang herum arrangiert sind. Zumindest in den meisten Songs.
 
Zum Umgang mit Technikern, sei es Licht - oder Tontechnik:

Die Techniker machen in 90% aller Fälle ihr Sache nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn sie es nicht täten wäre das schlecht für den eigenen Ruf, sowas spricht sich unglaublich schnell rum. Wenn ein Sound Müll ist, dann kann das an mehreren Dingen liegen die teilweise schon gesagt wurden.

1. die Band spielt nicht druckvoll (Bass und Bassdrum - Arbeit, nur mal als Beispiel)
2. das Equipment der Band taugt nix oder ist schlecht eingestellt.
3. die Kommunikation zwischen Band und Technik stimmt nicht.
4. der Techniker ist unerfahren, nicht vertraut mit der Technik oder ähnlichem

-> 1. Daran kann man (muss man) persönlich arbeiten...

-> 2. Wir haben uns angewöhnt oft nach Auftritten mit den Technikern zu reden und zu fragen wie sie unseren Sound fanden, ob es mit irgendwas Probleme gab, ob irgendas problematisch im Mix unterzubringen war, etc... Da kriegt man eine Menge nützliche Tipps.

-> 3. Wenn man mit einem Techniker schon länger zusammen arbeitet, dann sollte man doch irgendwie kommuniziert haben, wie die Band klingen möchte, ansonsten ist da wirklich was schief gelaufen. Wir haben zu unserem Live - Techniker ein sehr freundschaftliches Verhältnis, haben viel über Musik geredet, über Sound und über Gott und die Welt ... das klappt dann auch in der Zusammenarbeit einfach super. Er kennt uns und unsere Einstellung und wir vertrauen ihm zu 100%.

-> 4. Dann wird er trotzdem versuchen sein bestes zu machen, Kommunikation ist dabei wichtig. Wenn der Monitorsound nicht stimmt und man Probleme damit hat gibt es Zeichen für die man nicht mal Techniker gelernt haben muss um die zu verstehen. Wenn man merkt, dass ein Techniker sich mit dem Equipment oder dem Sound der Band schwer tut, muss man als Band versuchen ihm so weit wie möglich unter die Arme zu greifen und den Job zu erleichtern. Auf der Bühne stehen und dann total brastig vor sich hin klimpern bringt da gar nichts.

Und man muss auch definitiv mit einem schlechten Monitorsound leben und spielen können, ist der Monitorsound aber dauerhaft schlecht, dann sollte man sich mal Gedanken machen.
Als Beispiel mal das was ich neulich erlebt habe... Eine Band spielt mit 3 Gitarristen auf der Bühne, dazu Bass, Drums und ein Shouter.
- die Gitarren hatten alle dermaßen viel Gain drinnen, dass eh nur noch Brei ankam.
- der Basser hatte einen Sound zwischen dem Gitarrenintro von devil in a midnight mass von Billy Talent und ner amtlichen Brummschleife.
- der Shouter hat sehr stylisch den Mikrofon - Korb mit der Hand zugehalten, weil man das ja so macht...

- Jeder von denen wollte unbedingt alle drei Gitarren richtig laut auf dem Monitor haben (mal abgesehen davon, dass mindestens 2 Gitarristen sehr nahe zusammen standen).
- Der Basser hat sich noch matschiger gemacht.
- Der Shouter hat auch nach 2 maliger Aufforderung vom Techniker nicht wirklich verstanden, warum er ihn auf dem Monitor nicht lauter kriegt, wenn er den Korb weiter zuhält.

Fazit: Die Band betrat die Bühne und brach mitten im ersten Song ab, weil ihnen der Monitorsound zu scheiße war und haben erstmal 5 Minuten daran rumkorrigiert...

Mein Tip für nen Monitorsound:
- Vor dem Auftritt überlegen was man auf dem Monitor braucht.
- Je weniger man braucht, desto besser... reduzieren ist angesagt.
- Schon im Technical Rider eine kleine Richtlinie für den Monitorsound formulieren. Also: welcher Musiker braucht was auf dem Monitor und nach Prioritäten sortieren. Dann hat der Techniker schon vorab eine Orientierung und man braucht nur die Feinabstimmung machen. Außerdem hat man sich dann als Band schon vorher damit auseinandergesetzt und es kommen nicht mehr so Sätze wie: "Ey, mach mal die Gitarre schön laut auf der Bühne, ich brauch das" oder "Haste noch mehr Wind auf dem Monitor, ich brauch die Soundeffekte" ...
 
Verschiedenen Aussagen hier würde ich zustimmen (Wichtigkeit der Band für den sound selber etc), noch ein paar Dinge die noch nicht genannt wurden:

Livemitschnitt: Pultsummenmitschnitt ist meistens umso besser je gleichmäßiger laut die Band auf der Bühne ist, und je leiser die Band insgesamt gegenüber der Front-PA ist....
am einfachsten ists bei reinen Akustik-Geschichten.. :)

Dann: Fetter Sound mit kleiner/Schlechter PA: je weniger auf die PA muss desto besser klingt auch ne Unterdimensionierte PA..
Also nen wirklich ausgewogenen Sound mit der Backline machen, auf die PA nur Stimmen, Keybord, Akustische Instrumente, und wenn sie es kann ev. noch Kick drauf geben lassen...
dann hat auch ein weniger erfahrener Tech kein so großes Problem...

Eigenen Tech würde ich nach möglichkeit immer mitnehmen, auch wenn es sich eigentlich nicht lohnt... Stichworte Übung, Routine, kennenlernen des Sounds der Band, dass er einfluss auf den Bandsound nehmen kann.... (Bandsound verbessern..)
 
die truppen schlagen dann mit kräftig hormonenim blut auf (band und tech) und fallen auf die bühne ein. ein bissel welpenschutz gibts in der regel, spätestens nach 10 min wirds aber meistens einem zu dumm und sie bekommen erstmal erklärt wie man sich auf einer richtigen bühne zu verhalten hat.

Und wie? Erklär das mal genauer bitte :) Das is sicherlich für viele Newcomer Bands interessant, die sich nicht gerade blamieren wollen

Ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu:

Ich glaub, wenn man in der Liga unterwegs ist, bleibt einem nix anderes übrig als Danke zu sagen. Man kann es sich als Band, die sozusagen "in den Startlöchern" steht, nicht leisten, arrogant zu werden.
Klingt halt beschissen, was soll man machen, da musst du durch.
Klar denkst du dir: He, für was hab ich nen Monitor wenn nix drauf is? Wieso regelt der Typ wild am Master-regler herum? Wieso pfeift es so?, aber ich denk mir dass dann einfach DU besser werden musst. Du musst damit klarkommen, dich nicht zu hören, du musst das Beste draus machen. Üben- Besser werden, irgendwann klappts auch mit der Technik

Was ich sagen wollte: Macht diese Gigs, sie bringen euch weiter :)

Das Wort zum Montag morgen :D
 
das wurde jetzt schon angedeutet, aber ich formuliers nochmal deutlicher:


KOMMUNIKATION

nach JEDEM gig spricht man mit dem mischer und fragt, was am sound nicht gut war und womit es probleme gab!

falls zeit für einen soundcheck ist REDET man mit dem mischer, ich kenn das von meiner truppe, da könnte ich denen auch jedes mal auf die fresse für hauen:
gehen auf die bühne bekommen beim soundcheck die zähne nicht auseinander, gig zu ende und dann kommt "der monitorsound war so scheiße"


bei fremdmischern muss man halt auf so sachen wie 4tel delay verzichten, woher soll der arme kerl denn wisse wo bspw. gesangspausen sind?!? geht halt nur in ausnahmefällen....

krasses effektieren ist quasi unmöglich wenn man das material nicht kennt!
 
Hi Folks...

sehr interessanter Thread, das muß man schon sagen.

Wir waren ja nun kürzlich auf Tour und da habe ich einiges an Clubs, verschiedene PAs und verschiedene Mischer erlebt, daher nun einige Erfahrungswerte diesbezüglich:

Ausschlaggebend für einen Druckvollen Sound sind immer alle Faktoren. Auch der beste Mischer kann mit einer vollkommen unterdimensionierten PA keinen Traumsound zaubern. Bei diesen Anlagen haben wir eh meist nen Backlinegig gespielt, lediglich der Trigger und Vox gingen über die PA. Dennoch war der Sound passabel und druckvoll, auch wenn meiner Meinung nach die Vox etwas zu leise waren. Entscheident ist dabei, daß man tight spielt und so den erforderlichen Druck aufbaut.

Ohne Frage, die Band ist das entscheidenste Glied in der Soundkette. Also weniger die einzelnen Instrumente an sich, sondern das zusammenspiel aller Faktoren. Sind die beiden Gitarrenamps aufeinander abgestimmt? Wie teilen sich Bass und Basedrum auf? Kommen sich die Gitarren gar mit den Cymbals in die Quere? Wenn man das erstmal passend eingestellt hat kommt der nächste Faktor, das Timing. Wenn man Riffs spielt und alles hat die Eins auf der Eins wirds automatisch druckvoller, auch wenn man relativ leise spielt. Hat man aber bei 5 Musikern sechs verschiedene Einsen matscht alles und der Sound wird drucklos. Wenn dann die Arrangements so sind, daß die eh schnell matschen (z.B. viele gedoppelte Parts, Riffs im gleichen Tonbereich) kann der Tontech noch so gut sein, Spielfehler vermag er nicht zu verbergen. Ich mach das gerne so, daß ich bei gedoppelten parts relativ nahe an der Box des anderen Gitarristen stehe... wenn ich aus seinen Amp höre was ich spiele, lieg ich richtig. Ist als kontrolle ganz brauchbar.

Wir haben auf der Tour immer mit lokalen Mischern gespielt, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die Kommunikation war eigentlich immer bestens, und ich habe noch keinen Tontech getroffen der "nee, mach ich nicht" gesagt hat, wenn man ihm mitgeteilt hat was man will. ("Kannst Du etwas mehr Attack auf die Base geben? Danke"). Im gegenzug muß man dann aber auch als Musiker bereit sein, seine Ampeinstellung der Räumlichkeit anzupassen. Gerade in Clubs, die eine feste PA und einen festen Tontech haben, tut man gut daran sich beraten zu lassen. Oftmals haben die Räume kleine Eigenheiten, die die Techniker ganz gut kennen. Zudem hat unser "Backliner / Roadie" das Konzert verfolgt und hat mit dem Mischer geredet, wenn was im argen lag.

Auf der ganzen Tour haben wir nur zwei richtige Soundchecks gemacht, die restlichen neun male haben wir das der Vorband überlassen - nicht jedoch, ohne anwesend zu sein und uns schonmal zu überlegen was wir eventuell anders haben wollen (und mit dem Mischer drüber gesprochen haben). Als wir dann umgebaut haben brauchten wir dann nur kleinere Änderungen am AmpEQ vornehmen und die Instrumente Einpegeln. Das hat dann zwischen 2 und 5 Minuten gedauert. Von Vorteil ist es auch, daß wir alle mit Sender spielen und somit den Soundcheck bzw. das Einpegeln von vor der Bühne machen... dann kann man schneller mit dem Mischer reden und erkennt selber, wieviel Mitten man dazugeben muß, wie viel Bass zuviel drinsteckt etc. pp. Das geht auch mit einem langen Kabel, nur als kleiner Tipp am Rande.

Monitoring ist auch eine Sache, die viel zu häufig überschätzt wird. Bei den Vocals ist das mitunter essentiell, aber nicht bei den Instrumenten, da kann man auch ohne größere Probleme ohne einen Monitor auskommen. Bei einem Gig der Tour war gar keine Monitoranlage vorhanden, nicht mal für den Gesang. Die beiden lokalen Supports haben sich drüber beschwert, aber wenn man einigermaßen professionell spielt geht das auch ohne.

Richtig ist allerdings, daß es mit einem guten Bühnensound mehr spaß macht, als ohne Monitoring. Wenn man weiß, was man hören will und braucht ist auch das einstellen des Monitorsounds eine Sache von Sekunden. Bei mir z.B. ist es Kick, Snare, Vox, Git1, meine Gitarre... in dieser Reihenfolge der Lautstärke. Wobei das natürlich auch immer von der Bühne abhängt. In den kleineren Clubs reicht es mir, wenn ich die Vocals aufm Monitor habe. Mal ganz abgesehen davon, daß ich die wenigste Zeit des Auftritts vor meinem Monitor stehe, sondern überall bin, auch im Publikum... und der Tontech dann von mir ansagen bekommt wie "Geb mit Kick, Vox und die andere Gitarre und dann gut is" - und ab und zu verwundert schaut, daß ich mich selber nicht so laut drauf haben will. Aber das ist alles eine Frage der persönlichen Vorlieben. Der andere Gitarrist hat sich selber noch lauter drauf als Kick und Snare und meine Gitarre ist auf keinem der Monitore zu hören... ist ja auch nicht notwendig, weil dadurch der Monitormix nicht so überladen wird und sich aufs Essentielle beschränkt.

Lange rede, kurzer Sinn:
In erster Linie ist die Band für den Druck und den Sound verantwortlich. Nicht nur was das spielerische angeht, auch was die Kommunikation zu den Techs angeht. Ein guter Monitorsound macht Spaß, sollte aber nie ausschlaggebend für einen gelungenen Auftritt sein. Und wenn man schon mit eigenem Tontech auftaucht, sollte man meiner Meinung nach das Beste in den Topf werfen und die locationbedingte Erfahrung der lokalen Techs nutzen.

Aber am Ende ist eh entscheidend, daß man seine Spielfreude auf das Publikum überträgt und so das Publikum zu einem Teil des Konzerts macht. Und das liest sich in Reviews dann so:

Die Lokalmatadoren SCORNAGE begangen in ihrer Heimatstadt ihren 100. Gig, aus dessen Anlass auch Ex-Gitarrist Biber für einen Song die Bühne entern durfte. Nach einem unglaublich stimmungsvollen Intro ("Mit Gefühl, schubidu, schütt ich mich heut zu.") legten die Thrasher dann auch los wie die Feuerwehr. SCORNAGE waren arschtight, bis in die Haarspitzen motiviert und ballerten alles in Grund und Boden. Auch für den nötigen Humor war durch Ansagen von Sänger Guido bestens gesorgt. Die Spielfreude der Band übertrug sich direkt auf´s Publikum, dass eine stimmungsvolle Party feierte, moshte, die Haare schüttelte und die Band abfeierte. So konnten SCORNAGE die Bühne natürlich nicht ohne eine geforderte und verdiente Zugabe verlassen. Ohne Zweifel ein sehr geiler Auftritt.
http://www.rockembassy.de/konzerte/scornageaachen.php
Grusz,
 

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