Die Selbsteinschätzung von Musikern (auch bei mir) ist meistens sehr schlecht
Ja, das habe ich bei meiner Aussage auch berücksichtigt.
Was mich verwirrt ist die Aussage, du würdest seit 9(!) Jahren Musiker für dein Projekt suchen. Was ist denn da los?
Einerseits lebe ich in der Schweiz und andererseits war meine Erwartungshaltung wohl doch ein bischen zu hoch bis vor kurzem. Obwohl, irgendwie, naja, also einen Drummer habe ich jetzt gefunden schon mal. Aber irgendwie muss ich auch sagen: Ich erwarte von einem Mitmusiker, dass er übt... ähm .... alleine durch diese Tatsache hast du hier in der Schweiz von 1000 Musikern ca. 975 schonmal weg. Weisst, die haben das nicht nötig. Siehe unten. Die Schweizer sind einfach ein verwöhntes Pack.
hast du entweder völlig überzogene Anforderungen an deine Mitmusiker oder ein ernstes Problem, mit anderen Menschen klarzukommen
Ja, du hast recht. Erstes

. Ich bin davon mittlerweile bischen runtergekommen, obwohl eigentlich ist das schon richtig, ihr habt einfach keine Ahnung von der Schweiz. Hier ist eine Plattenfirma nur eine Plattenfirma, wenn sie nur Hobbymusiker einstellt und diese Hobbymusiker Verluste schreiben. Es kommt mir wirklich manchmal so vor, als hätten diese Indie-Labels hier Angst davor, schwarze Zahlen zu schreiben. Aber die Schweizer sind halt eine Scheiss-verwöhnte Gesellschaft. > Ich bin halt schon ein sehr, sehr ambitionierter Musiker.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ein gute Produktion wird - zumindest unbewusst - einen besseren Eindruck machen. Ich rede jetzt vom psychologischen Moment und A&Rs sind auch nur Menschen. Der Mensch denkt und Freud lenkt...
Sehr ihr?
Auch hier hat die Produktion aber zumindest einen indirekten Einfluss. Wenn ich weiß, dass ein Künstler bereits 10000 EUR selbst investiert hat und es auf die Reihe gebracht hat, ein "finished product" abzuliefern, weiß ich auch, dass da ernsthaftes Engagement dahintersteckt und das ist ein sehr wichtiges Kriterium. Niemand investiert 5-6stellige Beträge, wenn er nicht genau weiß, dass der Künstler wirklich 1000% motiviert ist. Und: Gerade kleinere Labels sind vielleicht auch eher geneigt, etwas zu veröffentlichen, wenn sie es schon als fertiges Produkt auf dem Tisch haben, das schliesst schon mal einiges an Risko aus. Der Künstler kann in so einem Fall auch sicher eine bessere Beteiligung aushandeln.
Na, sehr ihr?
Man muss Leuten, die so viel Geld investieren - oder bereit sind zu investieren - aber auch ganz offen sagen, dass man mit Blindbewerbung/en selbst bei etablierteren Indies kaum eine Chance hat. Die Türen stehen jedoch Produzenten offen, die i.d.R. an den ein oder anderen Künstler glauben und deshalb Geld investieren. Deren "finanziell untermauertes Engagement" ist weit mehr wert (und hat auch "kompetenteren Wert"), als privat investierte Kohle von Künstlern (egal, ob hart vom Mund abgespart, oder von Papas Zahnärztekonto gesponsort).
Wobei der investierende Produzent dann schon wieder zu der oben angeschnittenen "funktionierenden Infrastruktur" gezählt wird.
Aber mit Geld kann man sich in der Branche nunmal den Erfolg nicht kaufen! Zum Glück kann man das nicht! Das können die Major-Companies nicht und das kann auch der einzelne - zu Recht oder Unrecht - von sich überzeugte Interpret/Autor nicht.
Ja, ich bin nicht erfahrener Profimusiker, aber ich höre mir ein breites Spektrum an Sound täglich an und ich höre fast ausschliesslich Hits von Hiphop über Rock bis Triphop und Techno. Und ich frage mich dauernd, warum dieses und jenes Erfolg hat. Warum, denkt ihr, ist Timbaland so erfolgreich? Hört euch die Künstler an, die er produziert, den Drive, den er unaufhörend in seinen Songs hat, usw... (Ok, apologise finde ich scheisse, nicht mein Geschmack, höre ich auch nicht, aber ich meine die Hiphop-Produktionen Justin, Aalyiah, usw...) . Letztlich ist die Möglichkeit, der Reichtum, die Lage, das Glück nur der eine Teil. Es braucht auch immer einen anderen Teil.
Man muss das Feeling für Hits entwickelt haben. "Cry me a river" ist kein Chart Hit, weil Justin Timberlake einfach Geld hat, ein Riesenglückspilz ist und Connections zur Musikindustrie hat bis weiss-ich-wohin. Nein, es braucht immer noch jemand, der das Feeling hat, solche Stücke
zu produzieren.
Timbaland ist nunmal ein Mensch, der das hat.
Und, auch wenn ich jetzt berücksichtige, dass die meisten Künstler sehr emotional und geblendet sind, meine Tracks werden, wenn released, einfach so rausspreaden über die Medien. Natürlich erwarte ich nichts Anderes, als Stimmen, die sagen: "Psycho, blabla".
@pablovschby
Komme im MOment nicht dazu, Deine Mail zu beantworten, Du kannst mir aber gerne eine CD mit den Songs schicken. Adresse siehe Impressum von
https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/www.allmusic.de !
Ja, danke, cool. Ich stelle erstmal mein Album fertig.
Ich habe übrigens noch ein Beispiel für euch und es gibt derer noch einige: Moby
Und, wenn ihr keine Mattscheiben vor den Augen habt, kennt ihr vielleicht Sido. Das Lied, welches am wenigsten auf Kommerz aus ist (Halts Maul) wurde bisher in Deutschland, Schweiz und Österreich
am meisten verkauft.
Ich kann euch auch sagen, warum. Es ist authentisch. Manche Hiphop-Hörer können das nicht beschreiben, aber alle fühlen es.
Es ist eben
nicht nur das Geld, die Connections, die Platten verkaufen. Auch wenn sehr oft.