David Lynch Filme

  • Ersteller Nico A.
  • Erstellt am
Der Film ist mir viel zu zäh bisher. Wird das noch besser?

Ja und nein. Die Zähheit wird wohl nicht besser - die 3 Stunden Film kommen dem Zuschauer vor wie mindestens 6. Aber irgendwann in der ersten oder zweiten Stunde merkt man dann, wie einen der Film doch fesselt, obwohl man den Übergang zwischen Entnervtsein und Gefesseltsein gar nicht mitbekommt. Man ist irgendwann einfach drin.
Ich finde Inland Empire ist nicht der beste Film von Lynch, wohl aber der Intensivste. Wenn man also Toleranz für die typischen Lynch-Klischees mitbringt, die hier nicht ganz gelungen auf die Spitze getrieben wurden (wie diese Gespräche mit den gezwungen langen Pausen), dann erwartet einen hier ein echtes Juwel, wie bei so vielen anderen Lynch-Filmen auch.
Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber wenn Mulholland Drive 100% narrativ ist, dann ist Inland Empire es zu maximal 20%. Damit muss man sich erstmal abfinden können. Es ist auch der einzige von mir gesehene Film, den ich als Mindfuck bezeichnen würde. Ich weiß nicht mehr, ob in der ersten Stunde schon einer der zwei Schockmomente kommt (bei denen mich mein Herz beim ersten Anschauen dermaßen tief in den Kinosessel gedrückt hat). Also einfach zu Ende anschauen!
Ach ja, so wenig, wie es einen Anfang in dem Film gab, gibt es ein Ende im herkömmlichen Sinn. Die ultralange Spielzeit ist meines Erachtens auch nur zufällig gewählt - es handelt sich hierbei um ein Fenster in eine fremde Welt, das geöffnet und zum Schluss wieder geschlossen wird.
Man ist einfach drin in dieser verstörenden Welt, in der nichts mehr einen Sinn ergibt.

So, genug verraten. Und jetzt zu Ende anschauen!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja und nein. Die Zähheit wird wohl nicht besser - die 3 Stunden Film kommen dem Zuschauer vor wie mindestens 6. Aber irgendwann in der ersten oder zweiten Stunde merkt man dann, wie einen der Film doch fesselt, obwohl man den Übergang zwischen Entnervtsein und Gefesseltsein gar nicht mitbekommt. Man ist irgendwann einfach drin.
Ich finde Inland Empire ist nicht der beste Film von Lynch, wohl aber der Intensivste. Wenn man also Toleranz für die typischen Lynch-Klischees mitbringt, die hier nicht ganz gelungen auf die Spitze getrieben wurden (wie diese Gespräche mit den gezwungen langen Pausen), dann erwartet einen hier ein echtes Juwel, wie bei so vielen anderen Lynch-Filmen auch.
Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber wenn Mulholland Drive 100% narrativ ist, dann ist Inland Empire es zu maximal 20%. Damit muss man sich erstmal abfinden können. Es ist auch der einzige von mir gesehene Film, den ich als Mindfuck bezeichnen würde. Ich weiß nicht mehr, ob in der ersten Stunde schon einer der zwei Schockmomente kommt (bei denen mich mein Herz beim ersten Anschauen dermaßen tief in den Kinosessel gedrückt hat). Also einfach zu Ende anschauen!
Ach ja, so wenig, wie es einen Anfang in dem Film gab, gibt es ein Ende im herkömmlichen Sinn. Die ultralange Spielzeit ist meines Erachtens auch nur zufällig gewählt - es handelt sich hierbei um ein Fenster in eine fremde Welt, das geöffnet und zum Schluss wieder geschlossen wird.
Man ist einfach drin in dieser verstörenden Welt, in der nichts mehr einen Sinn ergibt.

So, genug verraten. Und jetzt zu Ende anschauen!

Gesagt- Getan!

Was ein Film. Ich weiß nicht, ob ich ihn nun wirklich mag. Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht. Die Spielzeit find ich deutlich zu lang. Mir geht s nicht darum, dass es drei Stunden sind, sondern das es viele Szenen gibt, die es nicht braucht. Die komplette erste Stunde ist ja nur eine Einleitung in der herzlich wenig passiert und ab der zweiten gibt es auf die Mütze das es einem unheimlich wird. Verstanden hab ich, oh schreck, nichts! Soll man da überhaupt was verstehen? Ich denke nicht. Der ganze Film ist einfach ein Trip. Ein Trip mit viel verstörenden Bildern.

Was waren denn die beiden Schockmomente? Bei mir war es, als Sie im Raum stand, Blitze und auf einmal waren die Frauen da und dann natürlich diese Straßenszene. Gerade die Zweite hat mich sehr zusammenzucken lassen. Dieses Grinsen. Wuha. Böse.

Inland Empire ist für mich ein Film den man nicht gesehen haben muss, dafür ist er mir zu wenig ein wirklicher Film. Story gibt s ab Stunde zwei kaum noch und vieles wirkt sehr zusammengebaut. Wer auf Mindfucks steht sollte ihn aber wohl mal ansehen. Selten so ein Fragezeichen vorm Kopf gehabt, wie nach gucken dieses Streifens!
 
Ich weiß nicht, ob ich ihn nun wirklich mag. Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht.

Rate mal, wie es mir an dem Abend nach diesem Film ging :D "Eigentlich ist Lynch doch mein Lieblingsregisseur! Ich müsste den Film lieben! Aber irgendwie mag ich ihn nicht! Oder doch? :redface:". Jaja, ich war kurz dafür, ihn als schlecht abzutun, bis die DVD rauskam und ich mich gezwungen sah, ihn nochmal anzuschauen.
Was die Schockmomente angeht - Achtung, Spoiler! - ist es zum einen die besagte Szene auf der Straße. Laura Dern kommt angelaufen, in Zeitlupe, man kann bald das Gesicht erahnen, sie scheint zu lachen. Urplötzlich aber wird schnell vorgespult und das tatsächliche Gesicht offenbart sich als verzerrte Fratze. Oh Mann, das war ein Moment beim ersten Ansehen. Vor allem weil ich ein lachendes Gesicht erwartet hätte. Und dann die Musik im Moment der "Offenbarung"!
Der zweite Schockmoment war (zumindest für mich, wobei ich mir nicht vorstellen kann, wie man da nicht geschockt sein kann), als die Schauspielerin mit der Pistole durch die heruntergekommenen Gänge läuft und auf den entgegenkommenden Mann schießt. Das ist fast ganz am Ende. Die Treffer scheinen dem Mann gar nichts auszumachen, die Kugeln werden von einem strahlend hellen Licht, das von seinem Körper ausgeht, abgefangen. Nach jedem Schuss sieht man ein Standbild von dem Gesicht der Schauspielerin und des Mannes. Nach zwei oder drei Schüssen sieht man die Nahaufnahme des am schrecklisten verzerrten Gesichts, das ich je gesehen habe, mehrere quälend-lange Sekunden lang. Das Gesicht wurde ohne Frage am Computer nachbearbeitet. Ich hatte die darauffolgenden Nächte Alpträume davon. :redface:

Das literarische Äquivalent zu dem Film ist übrigens das Buch "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" von Rainer Maria Rilke. Da ergibt auch fast nichts einen Sinn und die Sprache ist unglaublich intensiv.
 
Also ich finde Inland Empire echt langweilig.
Als ich letztens Gaspar Noe's "Enter The Void" geguckt hab, hatte ich diesen (für mich definierten) "Inland Empire-Effekt".
Meine erwarten waren bombastisch (was sollte man nach Eraserhead,Blue Velvet,Mulholland Drive,Lost Highway... bzw bei Noe eben Menschenfeind und Irreversible auch erwarten), und dann kam ein langer Film.
Bei "Enter The Void" war der Anfang furios.
Vielleicht sogar mit die besten und intensivsten ersten 30min die ich je in einem Film gesehn hab.
Die Kameraführung unglaublich, die Bilder sehr psychodelisch und halluzinativ, einfach ein Genuss für Auge und Geist.
Meine Erwartungen übertroffen.
Bei "Inland Empire" war ich zu Beginn skeptisch, ich erwartete irgendwie "mehr".
Ich weiß man soll möglichst erwartungsfrei an Sachen rangehen, sowas geht aber irgendwie nur wenn man einen völlig unbekannten Film auf den Tisch geklatscht bekommt und es heißt "Guck den jetzt!".
Nach einer gewissen Zeit kam ich dann aber doch bisschen rein in den Film aber hatte immer im Hinterkopf: "Seine alten Sachen sind einfach besser".
Irgendwann wurds dann einfach nur noch langweilig, genau wie "Enter The Void"...der entwickelt sich irgendwie zu einem Mantra mit seinen monotonen, sich ständig wiederholenden Sequenzen.
Mag sein das es den spirituellen Aspekt des Films unterstützte (hab das buddhistische Totenbuch nicht gelesen) aber es war einfach nicht fesselnd sondern langweilig.
Für mich wirken beide Filme wie die Werke von herausragenden Regisseuren die an ihren eigenen Ambitionen gescheitert sind.
Lynch dabei alles noch mysteriöser,verrückter und "Mindfuckiger" zu machen, Noe daran "Neue visuelle Maßstäbe zu setzen (in den ersten 30min gelungen) oder vll sogar dem Medium Film eine neue,tiefere bewusstseinserweiternde Bedeutung zu geben".

Sorry das ich jetzt eher über Enter The Void gequatscht hab aber ich denke Lynch Fans können auch Noe was abgewinnen:)
 
@ Nico A.

stimmt. diese schüsse und dazu das gesicht hatte ich ganz vergessen. diese fratze ist einfach ziemlich ecklig. wie dann das blut da noch rausfließt. oha. ob ich nun noch so ein buch lesen muss weiß ich allerdings nicht. mir hat der film schon alles abverlangt. bei so einem buch muss dann doch noch mehr zeit reinstecken. ne, ohne mich. :D;)

@Kimme


langweilig fand ich ihn eigentlich nur in der ersten stunde. stunde zwei und drei fand ich interessant, obwohl ich nichts verstanden hab. lynch eben. mir stellt sich das mehr als eine ansammlung an ideen da. eine collage sozusagen. deshalb kann ich es eben auch nur schlecht als film bewerten, da mir die zusammenhänge komplett fehlen.



sind euch eigentlich auch die parallelen zu mulholland drive und lost highway aufgefallen? rote lampen und ich meine auch, dass das telefonklingeln in inland empire das gleiche ist. wie in lost highway, als der mystery man den hauptcharakter bei sich selbst anrufen lässt. irgendwas war auch noch gleich... achja, alle drei filme arbeiten mit scheinwerfern und einer im dunkel liegenden straße, sowie mulholland drive und inland empire mit dem gegensatz blond- brünett.
 
Frage an alle die Twin Peaks gesehen haben: Hat die Serie ein gutes Ende? Ich will nicht wissen was passiert, kann es mir aber nicht leisten nochmal so eine Serie zu sehen, die mich in den Bann zeiht nur um mich dann herb zu enttäuschen. ;)
 
Definitiv. Imho bestes Serienende ever.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Oh Mann, das Ende von Twin Peaks ist sehr sehr unklar. Man kann da nicht ja oder nein sagen, aber es passt. Also gucks dir auf jedenfall an, aber das Ende ist LYNCH. Der Film Fire walk with me gibt dann noch ein bisschen Aufklärung und naja, es bleibt am Ende alles offen wie es mit jedem einzelnen weiter geht, selbst mit den "verlorenen" und "Toten".
 
Fire Walk With Me ist sehr harter Tobak! Ich hab mir den Film einmal angesehen, er hatte etwas, aber an die Serie kam er nicht heran. Schon alleine deswegen, weil die Schauspielerin für Donna Hayward eine andere ist.
Was ich an Twin Peaks wirklich genial finde, ist das phänomenale Intro am Anfang jeder Folge, bei dem sich die Bilder und die Musik einfach nicht abnutzen sowie das zum Heulen schöne Laura Palmer's Theme. Angelo Badalamenti ist einfach ein begnadeter Komponist, der eingängige und gleichzeitig sehr anspruchsvolle und angemessene Melodien schreiben kann.
 
Mein Lieblings Lynch war immer "Naked Lunch". Einfach nur abgefahren und krank, der Film !!
 
der ist doch von Cronenberg:gruebel:
 
erwischt! :D
 
Was ich an Twin Peaks wirklich genial finde, ist das phänomenale Intro am Anfang jeder Folge, bei dem sich die Bilder und die Musik einfach nicht abnutzen sowie das zum Heulen schöne Laura Palmer's Theme.

Absolut :great:
Habe grad ein 2-Wochen Twin Peak Session hinter mir, es war mein erstes Mal. Mann, ist das fesselnd! Für mich das mit Abstand Beste von David Lynch.
Man muss David Lynch - Filme einfach komplett anders gucken als man sonst Filme sieht.
Die Handlung ist irgendwo auch interessant, verkommt aber angesichts der geschickt aufgebauten Stimmungen (Musik und Bilder) zur Nebensache.
Das Intro haut mich jedesmal weg. Wenn man's sachlich sieht, ist' s eigentlich überhaupt nichts besonderes, ja sogar eher sehr einfach gemacht. Aber diese Atmosphäre, die so in krassem Widerspruch zum Inhalt des Films steht, die fast schon belanglose Musik, die idyllischen Bilder einer unschuldigen Welt mit den friedlich, ja fast schon sanft dahin fliessenden Bildern von Schleifmaschinen, die die Zähne der Sägen im Holzwerk schärfen - einfach ganz große Kunst.

Die herrlich überzogenen Charaktere im Film sind auch ein Leckerbissen, wobei da auch ganz harte Nüsse dabei sind. Mit der einäugigen Nadine Hurley konnte ich die ganzen Folgen nichts anfangen, sie nervte mich einfach nur, sobald sie in Szene kam.
Wogegen ich natürlich schon sehnsüchtig auf die nächste Szene mit Audrey Hornes gewartet habe, für mich die absolute Perle im Film, natürlich auch von ihrer Erscheinung :)
Und special agent cooper sowieso. Vor allem in den frühen Folgen eine große Bereicherung.

Wer übrigens Lost gesehen hat, kann sich einer charakterlichen und teilweise auch inhaltlichen Anlehnung an Twin Peaks nicht verwehren. Ich meine, die beiden Regisseure berufen sich auch oft auf Lynch.
 
Hat gerade mal wer den Doppelpass benutzt? Da wird nun schon die Twin Peaks Musik benutzt. :D
 
Was ist denn der Doppelpass?
Oder meintest du geschaut und beziehst dich auf die Fußallsendung?

Aber Badalementis Soundtacks zu Twin Peaks laufen bei mir auf jedenfall auch öfters im Monat, zu gut, vorallem wenn man die Musik dann immer mit gewissen Chars und Szenen in Beziehung setzt, fast automatisch.
 
Ja, die Fussballsendung. ;) Über den Erfolg von Dortmund quatsche und dann mit einer Twin Peaks Melodie die Werbung einleiten passt einfach nicht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben