Nico A.
Registrierter Benutzer
Der Film ist mir viel zu zäh bisher. Wird das noch besser?
Ja und nein. Die Zähheit wird wohl nicht besser - die 3 Stunden Film kommen dem Zuschauer vor wie mindestens 6. Aber irgendwann in der ersten oder zweiten Stunde merkt man dann, wie einen der Film doch fesselt, obwohl man den Übergang zwischen Entnervtsein und Gefesseltsein gar nicht mitbekommt. Man ist irgendwann einfach drin.
Ich finde Inland Empire ist nicht der beste Film von Lynch, wohl aber der Intensivste. Wenn man also Toleranz für die typischen Lynch-Klischees mitbringt, die hier nicht ganz gelungen auf die Spitze getrieben wurden (wie diese Gespräche mit den gezwungen langen Pausen), dann erwartet einen hier ein echtes Juwel, wie bei so vielen anderen Lynch-Filmen auch.
Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber wenn Mulholland Drive 100% narrativ ist, dann ist Inland Empire es zu maximal 20%. Damit muss man sich erstmal abfinden können. Es ist auch der einzige von mir gesehene Film, den ich als Mindfuck bezeichnen würde. Ich weiß nicht mehr, ob in der ersten Stunde schon einer der zwei Schockmomente kommt (bei denen mich mein Herz beim ersten Anschauen dermaßen tief in den Kinosessel gedrückt hat). Also einfach zu Ende anschauen!
Ach ja, so wenig, wie es einen Anfang in dem Film gab, gibt es ein Ende im herkömmlichen Sinn. Die ultralange Spielzeit ist meines Erachtens auch nur zufällig gewählt - es handelt sich hierbei um ein Fenster in eine fremde Welt, das geöffnet und zum Schluss wieder geschlossen wird.
Man ist einfach drin in dieser verstörenden Welt, in der nichts mehr einen Sinn ergibt.
So, genug verraten. Und jetzt zu Ende anschauen!