Better late than never. Ich hatte das
the t.bone Ovid System Complete Bundle gewonnen:
Es besteht aus einem kleinen kleinen Kondensator Clipmikrofon mit XLR-Miniklinke und zahlreichen Befestigungselementen, mit denen das Mikro an Gitarre, Saxophon, Geige, Flöte u.v.m. universell verwendet werden kann. In dem Bundlekoffer ist also alles enthalten, was die musikalische Großfamilie zuhause braucht, um nach und nach per Overdub zu recorden. Man kann aber das Mikro aber auch einzeln erwerben nebst einer einzigen Halterung für das Instrument seiner Wahl.
Das Mikro braucht Phantomspeisung, entweder per (separat zu kaufendem) Funksender oder aus einer anderen Quelle = hierzu steckt man den mitgelieferten XLR-Adapter in den Hosenbund und verbindet sich mit einem (zu kaufendem) Mikrofonkabel mit einem geeigeneten Mischpult oder Audio-Interface. Vollverkabelung sozusagen.
Das winzige Mikro (Einzelpreis 49 EUR) klingt für den Hausgebrauch überraschend gut und ist für den Preis durchaus eine Empfehlung. Weil es im besten Sinne "charakterlos" ist, d.h. ich konnte per Klassikgitarre keine auffälligen oder unangenehmen Frequenzlöcher- oder Überbetonungen erkennen (hängt natürlich immer auch von der Positionierung ab). Das lässt den Schluss zu, dass diese Mikro seine Hauptaufgabe als "universell einsetzbar" erfüllt. Es wird nirgends ein Spezialmikro ersetzen können, aber mit völlig unterschiedlichen Instrumenten ein Signal liefern, das zur Weiterverarbeitung an einem Pult eine ausgewogene Basis liefert.
Alles andere des Systems erweist sich in der Praxis jedoch als labil. Auf eine Bühne werde ich damit nicht gehen. Und den Gebrauch z.B. an einer Schule würde das System vermutlich keine Woche überleben.
Das ist auch ein Grund, weshalb ich das Review erst jetzt schreibe. Nachdem mir die Befestigung an der Konzertgitarre in eine halben Stunde dreimal herunterfgefallen war und auch das Befestigen an unserem Saxophon zum nervigen Puzzlespiel wurde (es gibt keine "Befestigungsanleitung" für die zig enthaltenen Kleinteile, die z.T. nur 1 cm groß sind - viellicht bin ich auchzu blöd ...), habe ich das System erstmal genervt ins Regal gestellt und den Versuch am Cello schon gar nicht mehr angetreten. Ich habe das erst jetzt nochmal wieder hervorgeholt.
Problem ist u.a., dass einige Befestigungsteile recht biegsam sind. Damit das an einer Gitarre nicht ständig verrutscht oder plötzlich runterfällt, muss man eine Schraube kräftig anknallen (womit man leider immer noch nicht 100% sicher ist). Erste Spuren verraten, dass das aus (chinesischem?) Billigmetall bestehende Schraubgewinde das nicht lange mitmachen wird. Der Teufel steckt halt immer im Detail. (Der große T liefert aber bei Bedarf kostenlos nach, wie ich irgendwo gelesen habe.).
Als Alternative fürs Homestudio werde ich das System behalten. Man weiß ja nie, wie's mal kommt. Wenn ich es gekauft hätte - ehrlich gesagt, hätte ich es zurückgegeben. Da ziehe ich die sichere Lösung Mikro + Stativ doch allemal vor.
Ein sehr ausführlicher, alle Einzelheiten vertiefender Test ist übrigens noch hier nachzulesen:
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/tbone-ovid-cc-100-system-complete-bundle.html