Das MuBo schlemmt beim Giggen: Der Geiles-Catering-Thread

Martman
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Okay, das soll quasi eine Form des Gegenpols zum Live-Pannen-Thread sein. Hier geht's mal um richtig gutes Catering bei Gigs. Bonuspunkte, wenn es überraschend war. Zur Abwechslung also mal einen positiven Thread.


Ich fang mal an:

Klitzekleines Straßenfest. Also, wirklich klitzeklein, mehr so Nebenstraßenfest. Ich glaub, außer der Bühne gab's da höchstens noch den obligatorischen Getränkehänger. Um zwei Ecken, vielleicht fünf Minuten Fußweg, gab's ja auch Freßbuden noch und nöcher, da wär zwar die Live-Musik nicht mehr hörbar gewesen, aber nicht weit weg. Sehr viel Publikum wurde auch nicht erwartet. Wir waren Headliner, vor uns spielte nur noch ein Solist.

Der Gig an sich war eher na ja. Lag auch mit an uns, wir hätten unsere zündende Intro-Idee vielleicht vorher mal ein, zweimal proben sollen.

Aber das Personal vor Ort war gut – und das Catering war noch besser. Als wir in den Backstage kamen, standen da nicht nur etliche Wasserkisten, sondern da lagen belegte Brötchenhälften mit allen möglichen Belägen aus. Und Naschkram. Genug, daß man damit ein kleines Festival hätte verköstigen können (oder die Stagehands eines mittelgroßen Festivals). Für sieben Musiker.

Da hat man sich irgendwann nochmal 'ne Brötchenhälfte geschnappt, damit die nicht schlecht wurden. Hätten wir das vorher gewußt, hätte ich Frühstückstüten mitgenommen. Ich glaub, Abendbrot hab ich den Tag nicht mehr gebraucht...


Was auch immer wieder gut geht, sind Privatgigs für Bekannte von Bandmitgliedern. Hatten wir auch mal. Das war 'ne Gartenparty, die noch ganz andere Storys abwarf (angefangen beim Rentner, der vorab weder sein Okay zum Gig gegeben noch was dagegen gesagt hatte, aber während des Gigs die Bullen gerufen hat – erfolglos, aufgehört damit, daß der Steinberg-Gründer Chris Adam zu den Gästen gehörte).

Gab natürlich auch lecker Buffet im Garten. Auch für die Band! Also nicht nur Brötchen, sondern richtig warm. Du weißt, daß das Catering gut ist, wenn du so vollgefressen bist, daß du dich fragst, wie du den Gig überstehen sollst. Zum Glück bin ich selten Leadsänger.


Aller guten Dinge sind drei. Oder vier, weil uns das zweimal passiert ist. Das Wunder des Restaurant-Gig, Special Edition.

Wir waren nämlich wohl die erste Band weltweit, die in einer Schottenfiliale aufgetreten ist. Normal gibt's beim Schotten ja keine Livemusik, aber vor Jahren gab's mal den Fall, daß da einer beim Honky Tonk mitgemacht hat. Und die haben uns gebucht. Die haben eigens für uns Stehtische abgeschraubt.

Zweimal hintereinander, was es eigentlich so auch nicht geben dürfte. Um so besser für uns.

Ja, kann man jetzt sagen, war doch nur beim Schotten. Aber vorher war's für uns schon nicht unüblich, daß wir auf der Rückfahrt von Gigs nochmal von der Bahn gefahren sind zum nächstgreifbaren Schotten, entweder für 'n Käffchen oder für noch was zu futtern, weil man nach dem Gig dann doch noch (bzw. wieder) Schmacht hatte.

Und jetzt saßen wir an der Quelle. Wir mußten uns nicht mal in die Schlange stellen wie der Plebs. Wir haben beim Personal unsere Bestellung aufgegeben – Catering à la carte, und gemeint war tatsächlich so ziemlich die gesamte Speisekarte – und wurden am Tisch bedient. Da kam dann die Bedienung an mit einem Tablett, das rappelvoll war mit Happa für die ganze Band.

Der Schotte hatte noch einen Vorteil. Kennt ihr das, wenn Restaurants oder so Punkt 22.00 Uhr die Kaffeemaschine abschalten und saubermachen? Komme, was wolle – und sei es ein Honky Tonk, wo um 22.00 Uhr das zweite Set losgeht? Kann einem beim McCafé nicht passieren. Nachts um zwei, halb drei noch Heißgetränke für die Band – gar kein Problem.

Honky Tonks sind eigentlich meistens gut in puncto Catering, wenn man das Glück hat, in einem Restaurant statt in einer Kneipe zu spielen. Einer unserer besten Gigs war in einem Schweinske, und da hatten wir auch ein ziemlich großzügiges Limit. Aber mitten in der Nacht nach dem Gig noch ein Käffchen kann nur der Schotte garantieren. Gerade Schweinske kannten wir schon dafür, daß die selbst dann schon ihre Kaffeemaschine abschalteten, wenn noch Gäste im Laden am Futtern waren. Oder den ganzen Laden schon um 22.00 Uhr oder noch früher zumachten, obwohl sie ganz genau wußten, daß da eigentlich noch vier, fünf Musiker reinkommen würden, um sich die Plauzen vollzuhauen. Und dann gibt's noch die Läden, die der Band nur zwei Gerichte zur Auswahl stellen. (Gut, der betreffende Laden hatte auch einen blöden Schnitt und eine noch blödere Akustik.)


Martman
 
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Klär bitte mal auf, was bei Dir Honky Tonk, Schweinske und Schotte bedeutet.

Nicht jeder Forumuser aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Belgien usw. kennt Dein Umfeld und kann intuitiv Deine Begriffe zuordnen.
Ich selber auch nicht... :confused:
 
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Die anderen beiden hätte ich auch gerne erklärt - sorry, wenn ich Dich überrassche.
Vlt. liegt es an meinem Alter... :redface:
 
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in der Disco , in welcher ich arbeitete, war das selbstverständlich, den Musikern wenigstens ne Pizza zu kredenzen! Und getränke nach Wahl!
(ich hoffe das is noch so)


is definitiv eine Saufkneipe
Schweinske dürften die Würstchenbuden sein
es ligt nicht am Alter, sondern am gepflegten Umfeld ;)
 
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Nein, Schweinske ist eine Restaurantkette in Hamburg, die damit bekannt geworden sind, Essbares vom Schwein zu servieren (Schnitzel, Frikadellen, Schweinebraten, etc.).
Ich geh da aber nicht mehr gerne hin, obwohl ich gerne Schweinefleisch mag. Ist soon bisschen MacDonalds für leicht gehobene Ansprüche.
 
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Wir wurden auch bereits einmal mächtig überrascht:
Haben in einem kleinen Jugendzentrum gespielt - in einem recht kleinen Ort. Es spielten an dem Abend zwei Bands und ein Singer-Songwriter - in jeder Band spielte jemand, der auch in dem Ort aufgewachsen war - so als Motivation für junge Musikschaffende. Neben wirklicher professionalität beim Aufbau und Soundcheck überraschte uns dann eine Mitarbeiterin, die zusammen mit einer FSJlerin ein großes buntes Buffet erstellt hat. Fingerfood vom feinsten - viel Gemüse, aber auch Fleisch und co. Vor allem auch wieder praktisch mitgedacht. So konnte man immer mal wieder in die Küche gehen (auch schon beim Aufbau oder nach dem Auftritt) und kurz etwas snacken.
 
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In meiner Beginnzeit spielten wir mal in einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule mit Internat.
Wie wir da umsorgt und versorgt wurden übertraf "fast" alle Vorstellungen eines Rockstarlebens zu dieser Zeit.:great::rolleyes:
 
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Klär bitte mal auf, was bei Dir Honky Tonk, Schweinske und Schotte bedeutet.
bedeutet
bedeutet
bedeutet
bedeutet McDonald's

Schweinske ist, wie schon erklärt wurde, eine nach dem Franchise-Prinzip funktionierende Restaurantkette, die es bis auf je eine Filiale in Kiel (da haben wir gespielt), Düsseldorf und Köln nur in Hamburg gibt. Traditionell besteht ein sehr großer Teil der Speisekarte aus panierten Schweineschnitzeln und anderen Schweinefleischprodukten.

Honky Tonk ist ein ebenfalls nur in Norddeutschland existierendes sogenanntes Kneipenfestival, das in einigen Städten einmal im Jahr stattfindet (aber nicht in Hamburg, das dafür schon wieder zu groß ist). Das funktioniert so: Eine ganze Anzahl an Kneipen, Bars, Restaurants, Cafés usw. usf. bietet jeweils zeitgleich von 21.00 Uhr bis 2.00 Uhr, also fünf Stunden lang, Live-Musik an. Festgelegte Genres gibt's nicht, ist also kein reines Indie- oder Metal- oder Wasauchimmer-Festival. Die Locations befinden sich alle in Gehweite zueinander. Honky Tonk in Kiel z. B. ist nicht Honky Tonk über ganz Kiel verteilt, sondern nur im Innenstadtgebiet.

Als Publikum kauft man einmalig ein Ticket (eigentlich einen Plastikarmreif) und kann damit die ganze Nacht von Location zu Location wechseln, ohne an jeder Location jeweils neu ein Ticket zu brauchen. Man kann also mit einmal Eintritt soviele Bands mitnehmen, wie man lustig ist – oder auch den ganzen restlichen Abend bei derselben Band bleiben. Jede Stadt hat jeweils ihre eigenen Termine, es findet also nicht in allen Städten gleichzeitig statt. Für Bands – das sei dazu gesagt – ist Honky Tonk nicht sonderlich lukrativ, da wird man als Newcomerband auch mal mit 600 € für die volle Fünf-Stunden-Nacht abgespeist. Und zu dem Preis hat man auch noch die komplette Backline zu stellen, also auch mal eine ganze PA nebst Monitoring, wenn man eine braucht.

Generell kann man da die wildesten Sachen erleben. Catering geht von bis. Würde mich nicht wundern, wenn's Restaurants (!) gibt, die der Band nicht mal was zu essen anbieten. Es gibt durchaus Restaurants, die für die Band nur eine sehr kleine Auswahl an billig zu machenden Speisen haben – wir hatten einmal tatsächlich nur zwei zur Auswahl. Anderswo gibt's à la carte bis zu einem gewissen Maximum. Manch eine Location ist eine mittelschwere akustische Katastrophe, weil gar nicht auf Live-Musik ausgelegt. Bei Restaurants, die noch nie Live-Musik hatten bzw. deren Belegschaft Live-Musik so nicht kennt, kommt es auch schon mal vor, daß man versucht, in dem Bereich, der als Bühne herhalten soll, bis kurz vor knapp die Tische und Stühle stehenzulassen, um möglichst lange möglichst viel Platz für zahlende Gäste zu haben. So eine Band kann ja nicht länger als fünf Minuten zum Aufbau brauchen.


Martman
 
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Norddeutschland geht bis Erfurt :D
Aber solche Veranstaltungen wie Honky-Tonk, oder Lange Nacht der...........(Gewünschtes einsetzen) sind außer für publicity meist nix Gutes. Permanente Laufkundschaft, Muggen unter wildesten räumlichen Bedingungen, wenig Geld für viel Konzert.
 
Auch wenn das jetzt (mal wieder) ins OT abgleitet...

Die offizielle Grenze der Nord/Süd Achse in Deutschland ist der sogenannte Weißwurstäquator, und Dieser geht in etwa durch Frankfurt (nur meiner als in Süddeutschland lebender Person gefühlten Beurteilung...), wobei bei der Entstehung dieses Begriffs Ossiland noch keine Relevanz hatte...

Fairerweise muss man allerdings Nordrhein-Westfalen und grosse Teile Niedersachsens als nicht existentes Niemandsland deklarieren...
 
Hmmm, is klar.:rofl::rofl::rofl:
Also, ich bleib dabei: Wir erklären Österreich den Krieg, kapitulieren nach drei Tagen, und treten als Entschädigung Bayern ab.
Franken wird Thüringen angegliedert, da findet sich wenigstens Profession im Umgang mit Schweinefleisch zusammen. :prost:
Womit wir wieder back to topic wären, denn auf Muggen im Frängschn bin ich noch nie hungrig oder durstig geblieben!:great:
 
wären wir nicht besetzte Zone, hätten wir das längst getan
dann hätten wir Odenwälder die Unabhängikeit erklärt, hätten Einfuhrzoll erhoben -
- und
wären
deshalb Verhungert:ugly:
 
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- und
wären
deshalb Verhungert
Ich hätte dir was abgeben, (aus Solidarität), weil, Odenwäldler waren schon immer die "armen Schlucker" der Nation"...

Okay es ist relativ spät, 2-3 Leute driften ab ins OT (Sorry @Martman ) ,bis irgendwann ein Mod mit grüner Schrift zur Ordnung ruft (vermutlich aus dem Niemandsland
Nordrhein-Westfalen).
 
solche Veranstaltungen wie Honky-Tonk, oder Lange Nacht der...........(Gewünschtes einsetzen) sind außer für publicity meist nix Gutes. Permanente Laufkundschaft, Muggen unter wildesten räumlichen Bedingungen, wenig Geld für viel Konzert.

Hier heißt das meistens „Kneipennacht“.
Klar, wenn es von 20.00 bis 02.00 Uhr ohne wirkliche Pausen geht, ist das eine ganz schöne Schinderei.

Ich habe das etliche Male mitgemacht und dabei erlebt, dass daraus sehr viele wesentlich besser bezahlte Folgeaufträge entstehen können.
Voraussetzung ist aber immer, dass die Band bereit und in der Lage ist, sich auf das ständig wechselnde Publikum einzustellen. Setlisten sind da fehl am Platz.
Wer das nicht bringt und es nicht vermag für ein Laufpublikum zu spielen, dass gar nicht seiner eigentlichen Zielgruppe entspricht, sollte die Finger von solchen Gigs lassen; ...dann aber auch nicht jammern, dass flexiblere Bands mehr spielen und gebucht werden.
Ich habe da den Vergleich zur Straßenmusik. Bei interessanten Leuten ist immer was im Hut.
 
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Danke für die Erklärungen zu Schweinske & Co. ;)
 
Äh, kein Jammern, nur die Erkenntnis zu wissen was man will, und was nicht.
Betrifft uns mit der Kirchenband eh sehr selten, daß so ähnlich gelagerte Muggen angefragt werden. Gibts aber auch. Z.B. Katholikentag in einem Kongreßzentrum zwischen Podiumsdiskussionen immer drei Lieder. Lebender mp3-player....:rolleyes:
Aber back zo topic: Damals gabs zum Katholikentag immerhin noch Verpflegungsbeutel für Mitwirkende....:igitt:
 

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