Equipment einbehalten ist schon fast so ne Art Selbstjustiz, aber vermutlich durchaus ne mögliche und wahrscheinlich gängige Praxis. Dass das nicht rechtens ist, dürfte jedem klar sein, aber wohl auch, dass kaum jemand mit rechtlichen Schritten gegen eine solche Maßnahme vorgehen würde, genauso wenig, wie man mit rechtlichen Schritten die Anteile an der Bandraummiete einfordert.
Was die Bandraummiete angeht, sollte man sich einig sein, schwebende Zustände durch klare Absprachen vermeiden, damit man dem Geld nicht hinterherrennen muss, sollte alles über Daueraufträge geregelt sein, um demjenigen, der letztendlich die Miete an den Vermieter zahlt, es nicht unnötig schwer zu machen.
In der Praxis wird es wohl überall so aussehen, dass es einen Vermieter gibt, der für den Raum pro Monat pünktlich sein Geld sehen will. D.h. es gibt einen Mietvertrag, den ein Bandmitglied stellvertretend unterschreibt, welcher auch letztlich auch dafür sorgen muss, dass die Miete am Monatsanfang pünktlich überwiesen wird. Kein Vermieter will mit jedem einzelnen Musiker einen Mietvertrag haben, genausowenig wie er nicht die Miete gestückelt von jedem einzelnen Bandmitglied bekommen will. Wenn man den Raum an andere Bands weiter untervermieten will, muss so was mit dem Vermieter vorher geklärt und abgesegnet werden!!! Meistens wird dies geduldet, solange der Hauptmieter die Verantwortung übernimmt, und auch das Geld eintreibt. Aber es könnte durchaus sein, dass die Nebenkosten höher werden, gerade wenn es um Pauschalen wie Strom und Toiletten geht, da mehr Nutzer auch höhere Kosten verursachen. Da wäre ich auch als Mieter interessiert, wenn ich z.B. mit meiner Band (5 Leute) einen Raum einmal die Woche alleine nutze, und der Nebenraum von 4 Bands = 20 Leute 7 Tage die Woche, die Kosten für Strom, Wasser, Toilette aber zur Hälfte auf beide Räume umgelegt wird. Klar, oder?
Manche Bands regeln dass so, dass alle Einnahmen durch Gage in eine gemeinsame Kasse gehen, und die Miete aus diesem Pott bezahlt wird (im optimalen Fall kommen so viele Einnahmen rein, dass es für die Miete reicht). Wer aussteigt, verzichtet auf Auszahlung seines Anteils genauso, wie jemand, der neu einsteigt, keinen Anteil einzahlen muss. Das ist eine Regel, mit der sich alle abfinden müssen. Wenn viel reinkommt, könnte man sich überlegen, ob man davon auch mal gemeinsam genutztes Equipment anschafft, oder doch mal Teile der Gage an die Band auszahlt, wenn nicht genug reinkommt, muss man halt unter den aktuellen Bandmitgliedern eine Umlage machen.
Wie handhabt Ihr das?
Das Problem mit "schwebenden Zuständen":
Solange eine Band eine feste Besetzung hat, ist die Sache mit der Miete relativ einfach zu regeln: Die Kosten werden zu gleichen Teilen auf alle Bandmitglieder umgelegt, jeder zahlt regelmäßig seinen Anteil und gut.
Was macht man mit Musikern, die nur gelegentlich oder optional mitspielen, bzw. nicht fest zur Band gehören? Ab wann gehört jemand fest zur Band und ab wann drückt man ihm den Mietanteil auf?
Ich habe mir im Mai ne Band angeschaut, bei der ich zusätzlich noch einsteigen könnte, ein paar Gigs im Jahr, und überschaubare Anzahl an Proben, insofern für mich realisierbar. Ich würde mich aber im Moment noch schwer tun, wenn ich dort Anteile für den Proberaum zahlen sollte, weil wir bislang erst eine Probe hatten sowie zwei kurze Sessions, wo wir Keys für ne DEMO-CD eingespielt haben, bislang noch keine Gigs, weil alle noch in anderen Bands/Projekten unterwegs sind, und bei den Gig-Anfragen nie die ganze Band verfügbar war. Ich hab noch nicht einmal die Namen der Bandmitglieder drauf, der Drummer hat (wie ich aus dem Email-verkehr mitbekommen hab) offensichtlich in der Zwischenzeit schon wieder gewechselt. Wenn ich dort nun Miete zahle, würde ich lediglich einen Raum sponsorn, der von anderen genutzt wird.