Hier nun die Auflösung:
Clean
1) Mark IV
2) Laney
3) PodXT
4) Peavey VTX
5) Classic 50
6) Fame
7) DSL
8) VST-Plugin
Funk
1) DSL
2) Peavey VTX
3) VST-Plugin
4) Laney
5) POD
6) Mark IV
7) Classic 50
8) Fame
Rock
1) PodXT
2) Peavey VTX
3) Fame
4) Mark IV
5) DSL
6) Classic 50
7) VST-Plugin
8) Laney
SRV
1) Laney
2) Mark IV
3) PodXT
4) DSL
5) Classic 50
6) VST-Plugin
7) Fame
8) Peavey VTX
Heavy
1) VST-Plugin
2) Laney
3) Peavey VTX
4) DSL
5) Classic 50
6) Mark IV
7) PodXT
8) Fame
Soweit zu den blanken Daten. Da meine ursprüngliche Motivation aber gar nicht war, euch ne Beschäftigung zu geben, sondern erstmal für mich rauszufinden, welche der Amps denn nun wie klingt, sowohl gespielt als auch aufgenommen, schreib ich mal zu jedem Amp mein kleines Fazit:
Generell
Es hat sich im Grunde das bewahrheitet, was man oft hört:
- Viele Regler oder Regler mit viel Wirkung ==> Man findet nicht mal eben flott DEN Sound. Ist mir beim Mark IV im Heavy-Dings so gegangen (s.u.) und im Nachhinein denkt man sich auch "hättste da ma mehr/weniger X gemacht" - shit happens.
- Was alleine bummst, taugt nicht zwangsweise im Zusammenspiel oder man muss dann andere Settings wählen (siehe DSL)
VST-Plugin: Simulanalog Guitar Suite
Kostet nix und klingt echt gut - spätestens, wenn es eh nur ne Demo werden soll, die bei MySpace landet, wo man dann eh nix mehr unterscheiden kann. Weitere Vorteile: schont die Nachbarn, lässt sich beliebig im Nachhinein verändern und ist extrem variabel, geht aber nicht live.
Line6 PodXT
Wohl DIE Hassliebe schlechthin. Das Teil ist supervariabel, komprimiert aber stark und hat meist zu viel Bässe. Ich habe bei meinen Settings eigentlich immer den 4-Band-EQ mit an, der die Bässe abschneidet und bei 2,5kHz und 3,5kHz ein paar Kohlen auflegt. Dann hat die Bohne auch plötzlich Höhen. Auch hier gilt finde ich: Wenn man eh doppelt und aufnimmt und dann am besten nur für ne Demo usw. dann reicht das vollkommen aus und es merkt keine Sau. Live spielen... naja, fänd ich nich so cool
Peavey VTX Combo
Das Teil is ma echt unvariabel und das auch noch mit nem schlechten Grundsound. Aber manchen gefällt's
hoss hat ihn bei einem Sample als Favoriten ^^ Vom Spielgefühl würde ich sagen "der Amp gibt einem nichts". Die Zerre setzt sehr mürrisch ein und der Amp klingt ziemlich dumpf. Hat mir überhaupt nicht gefallen.
Fame T64
Unglaublich heißer Tipp, wenn ihr nen guten, billigen Übungsamp sucht! Der Amp hat zwar nen Grundsound, von dem er nicht übermäßig gerne abweicht, aber beide Kanäle sind stimmig. Glasklarer Cleansound und dann sön typischer Brettsound. Im Crunchbereich durch die klare Ausrichtung ein bisschen zu steril, aber dafür ist er wohl auch nicht gedacht. Aber der Amp ist ein Beispiel, dass billige Transen (ok, da liegt irgendwo ne 12AX7 im Gehäuse rum) nicht schlecht klingen müssen.
Laney LC15R
hoss, dein Favorite wenn man so will
Dieser Amp klingt richtig gut! Er ist wohl beschränkt in der Soundvielfalt, aber was er kann, das macht er sehr gut. Leider ist der interne Speaker Bockmist, aber bei den Aufnahmen durfte er sich ja der Greenbacks erfreuen. Der Amp hat nicht viele Höhen und klingt ziemlich mittig, hat aber dieses "für Röhren typische" kehlige im Klang - schwer zu beschreiben. Das ist diese Eigenart, dass ein Amp im Grunde nicht viele direkte Höhen besitzt (a la Tonepoti zu), aber trotzdem Obertöne entwickelt und damit doch nicht muffig klingt. Am besten glaube ich beim srv_01-Sample zu hören.
Peavey Classic 50
Das gute Stück ist mein erster und einziger Amp seit Jahren und seit den Aufnahmen weiß ich wiedermal warum: Das Teil is ne Arschgeige
Der Amp hat recht wenig Bässe und die Zerre setzt relativ harsch ein. Da wird einem wirklich nix geschenkt. Das fand ich z.B. bei den Blues-Samples ernüchternd. Da klangen die anderen Amps durch die Bank weg besser. Aber wie ich aus Erfahrung weiß und ich dann beim Heavy-Sample wieder gemerkt habe, beißt sich der Amp in einer Band gnadenlos durch. Das Heavy-Sample vom Classic 50 musste ich als einziges überhaupt nicht bearbeiten, damit es bumms hat. Leider wird der Amp nicht mehr als 50 Watt Top hergestellt und als Combo hat er mit der anderen Bauweise und den nich soo dollen Speakern wesentlich weniger Druck.
BTW: Wer Langeweile hat, kann sich die Songs auf meiner MySpace-Seite anhören. Der Straight-Edge-Diss ist zwar mit dem VST-Plugin eingespielt, die anderen drei aber mit dem Classic 50. Auch der Geburtstagscore - mit dem Classic kann man auch Meddl spielen
Marshall DSL 100
Den Amp finde ich persönlich total super, auch wenn er bei den Aufnahmen teils nicht so punkten konnte. Ich glaube, das lag aber auch an den Einstellungen. Die Aufnahmen habe ich mit aktivem Deep-Schalter gemacht, weshalb sie recht bassig klingen (ach...). In einer Band sollte man das überdenken, weil sich das negativ auf die Durchsetzungsfähigkeit auswirkt. Was den Amp aber zu einem richtig guten Amp macht, ist sein Dynamik. Ich konnte mit der verwendeten Hamer Studio (59er Humbucker) im Lead 2 mit ordentlich Gain mit zurückgedrehtem Volumenpoti clean spielen. Das lässt sich dann auch mit dem Anschlag regulieren, Akkorde bleiben immer erkennbar usw. Echt richtig geiler Amp!
Übrigens: wer der Meinung ist, Marshall kann nicht clean, der sollte mal den DSL anspielen.
Mesa Boogie Mark IV
Da werdet ihr mich wahrscheinlich schlagen, wie ich denn so übelst schlechte Sounds aus dem Amp rausgekitzelt habe. Naja, man kann halt schon an der Endstufe mehr umschalten als andere Amps Potis haben. Ich fand den Amp clean und crunchy richtig gut. Auch hier wieder diese Röhren-typischen Obertöne. Der Amp hat eine ziemlich weiche Zerre, die sehr gleichmäßig einsetzt. Aber irgendwie hab ich den Lead-Kanal nicht gehandelt bekommen. Irgendwie haben die Bässe immer rumgepampt (ja, der lief nicht auf der Class-A-Endstufe ^^) und wenn man sie rausnahm klang es dünn - ein Teufelskreis. Allerdings hab ich den Amp auch von nem Jazz/Latin-Spieler ausgeliehen. Vielleicht wusste er einfach nicht, was Hi-Gain ist
Jedenfalls war der Leadkanal so eingestellt wie der Crunch nur in laut für Soli.
Ich bin mir sicher, dass der Amp auch verzerrt richtig gut klingen kann, aber zum einen find ich da den Marshall-Sound wesentlich besser und zum anderen is mir das beim Mark IV einfach zu viel Bim-Bam. Für das Geld war ich dann doch enttäuscht - da hatte ich mir mehr erwartet.
Schade fand ich, dass ich nicht so Klassiker wie nen Bandit oder nen Recti, nen Powerball und nen 5150 zur Verfügung hatte. Schon komisch - eigentlich hat jeeeder einen dieser Amps und ich Honk treib nen Laney Class-A Amp auf oO Dann hätte ich nochn ne Messung zur stärksten Druckwelle erstellen können
In diesem Sinne - Ohren auf beim Verstärkerkauf!