"Darf" eine E-Gitarre trocken schnarren, wenn's über den Amp oder Kopfhörer nicht wahrnehmbar ist?

  • Ersteller Gomorrha
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Mich beschleicht hier immer noch das Gefühl, das der Hals nicht richtig eingestellt ist.
3mm Luft und Schnarren? So schlecht werden die Pacificas ja gar nicht gebaut und am Sattel wird ja wohl auch noch keiner rumgefeilt haben.
Als Anfänger würde ich einfach mal im nächsten Gitarrenladen einen Blick draufwerfen lassen, bevor am Ende alles vermurkst ist.
 
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Stimmt überhaupt die Halskrümmung? Evtl Hals zu stark angezogen und dann die Bridge (Böckchen) runtergeschraubt? Da ist die Folge, dass in den niedrigen Lagen ne hohe Saitenlage herrscht, und in den hohen schnarrts.
 
Habe der Halsschraube langsam eine Vierteldrehung entgegen dem Uhrzeigersinn gegeben, da das Griffbrett vom Augenmaß betrachtet schnurgerade wirkte.
Wie stark würde das denn auffallen? Falls, dann sehe ich nur eine miiiiiiiinimale Krümmung nach unten (also leicht konkav). Habe auch immer einen Moment gewartet, da der Hals schließlich arbeitet.
Oder ich habe einfach zu schlechte Augen. Weiter drehen tue ich erstmal nicht, weil ich nicht weiß wie viel Spiel ein Halspannstab ab Werk hat, ob es knarzt oder bei zuviel Widerstand beim Schrauben es irgendwann mal krach macht und der Trussrod hinüber ist (bei einer ~220-Euro Gitarre ein Totalschaden).

Gleichtzeitig ist mir beim Intonieren das hohe E gerissen. Saiten waren eh schon gut 2 Monate drauf und hatte die in den letzten Tagen ohnehin etwas mehr malträtiert.
Da ich nur nur noch 9er daheim hatte, mussten die drauf. Eine ungewöhnliche Veränderung des Halses mit den dünneren Saiten fiel mir nicht konkret auf, außer dass die Reiter minimal höher setzen muss.
Vllt. probiere ich mich praktischerweise doch wieder mal an 9er Saiten (nehme dann an Ersatz einmal 009 und einmal 010 mit. Wen es interssiert: Hatte vorher D'Addario EXL120 drauf.), Stichwort einfachere Bendings und Barré-Übungen in den oberen Bünden.

Das Tiefe E im 12. Bund hat weiterhin ca. 2mm Abstand zwischen Bund und Saite und werde erstmal gucken, wie es sich so macht. Weitere Einstellerei überlasse ich dann erstmal einem entsprechenden Laden, weil ihr zwar alle recht habt, mir das aber einfach zuviele Variablen sind und ich zumindest beim ersten Mal wirklich mit jemandem persönlich darüber sprechen würde.
Investiere dann vielleicht mal die 30 Euro und weiß dann zukünftig Bescheid (wenn ich schon was hinlege, frage ich auch) und was die Gitarre an sich taugt. Obwohl ich die Verarbeitung schon super finde, und _ich_ als Nutzer mit dem Instrument sonst auch so weit klarkomme. Andererseits kenne ich im Freundeskreis niemanden, der Gitarre "ernsthaft" spielt bzw. seit einem halben Jahr die Saiten drauf hat und die Gitte so genommen hat, wie sie aus dem Laden kam.
 
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Da liegt das Problem. Augenmaß kannst du beim Halsstabeinstellen in die Tonne treten, dafür gehts da viel zu genau. Wenn du die Krümmung mit bloßem Auge siehst, ist sie schon zu viel. Drück die tiefe E-Saite im ersten und letzten Bund. Dabei sollten im 7. Bund etwas weniger als 0,5mm Abstand liegen. Danach kannst du erst die Saitenlage ordentlich einstellen.

Schau dir bitte das Video von Olli einmal komplett an, das erspart uns das ganze hier, da wird alles erklärt
 
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Die Pacifica ist prinzipiell eine gute Gitarre zu einem vernünftigen Preis. Die Idee ist gut, dass du sie mal einstellen lässt und dabei auch gleich fragst was gemacht wird. Und warum. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber es gibt eben die Zusammenhänge zwischen Halskrümmung, Saitenlage, Intonation...
 
Ein letzter Bump des Threads meinerseits (finde, dass man sich als OP schon nochmal melden sollte)

Aaaaaaalso:

Habe die Gitarre, wie oben geschrieben, von einer kleinen Berliner Gitarrenbauer-Werkstatt einstellen lassen. Mitgucken beim Setup war leider nicht möglich, da das ein kleiner Laden ist, schon einige Aufträge vorlagern und ich die Gitte nach drei Tagen abholen konnte. Der Mitarbeiter war freundlich, hat sich für mich genug Zeit genommen (hat mir mir bissel so gequatscht, vor und nach dem Deal). Im Endeffekt waren die Sattelkerben nicht tief genug ausgefeilt (die ersten Bünde haben schon minimal mehr Verschleiß als normal erllitten, da mehr Druck nötig war - auch bei den 9er Saiten laut Aussage), ein leichtes Knarzen der Potis beseitigt, Hals, Pickups und eben daas Nötige bei der Axt eingestellt, samt neuer 10er Saiten. Das Trem bleibt weiterhin stlillgelegt, war aber auch mein Wunsch es so zu lassen.

Die Saitenlage ist nun auf ca. 1,5 Millimeter 12. Bundstäbchen <-> Unterkante Saite runter, was einen guten Kompromiss darstellt. Um ein Schnarren der Leersaiten zu erzeugen, muss ich schon wirklich spürbar anschlagen, und auch dann hält es sich eher in Grenzen, viel weniger als vorher und am Amp nicht zu hören. Das Ganze hatte seinen Preis: Gut 70 Euro inkl. neuer 10er Saiten. Geht sicherlich günstiger, dafür hatte ich mich aber auch gut beraten gefühlt, im Gegensatz zu zwei anderen Berliner Werkstätten wo ich die Gespräche miserabel fand.

Ich habe jetzt ein wesentlich besser eingestelltes Instrument vor mir liegen und bin zufrieden. Sich auch mal selbst mit Halskrümmung und dergleichen genauer zu beschäftigen verlagere ich erstmal mittel- bis langfristitg in die Zukunft. Ich gebe weiterhin allen Leuten hier recht, die der Meinung sind, dass man seine Gitarren schon auch genauer kennen sollte, abseits vom Saitenaufziehen. Aber mir war's das wert gewesen, dass ich mich auf die Grundlagen - nämlich erstmal richtig "Musik" aus den Saiten zu bekommen, konzentrieren kann und dann später vielleicht irgendwann automatisch ein Gefühl dafür kriege, was eine gute und was eine schlechte Gitarre ist und wie die Zusammenhänge zwischen den Verstellmöglichkeiten wirken.

Erst jetzt merke ich nämlich, wie wenig Druck man wirklich für ne E-Gitarre braucht, um einen Ton erklingen zu lassen. Ist schon eine Umgewöhnung - wie gesagt, was man bei der doch sehr hohen Saitenlage nicht wusste ...
Mit den niedrigeren Sattelkerben braucht es gefühlt auch weniger Kraft in den unteren Bünden.

Den Namen des Ladens gebe ich auf Wunsch per PN heraus, will weder besonders Werbung oder dergleichen machen noch die beiden anderen Läden nennen, wo ich mich schlecht beraten fühlte.
 
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Dann passt es ja, wenn du jetzt eine gut eingestellte Gitarre hast! :great:
Je nach Aufwand sind 70€ durchaus ok - wichtig ist, dass es dir das wert war und du dich jetzt mit dem Instrument viel wohler fühlst.
 
Wenn es nicht scheppert, hol ich mein Werkzeug raus :cool:
 
Klar darf das schnarren. Wenn ich bei meinen Gitarren eine so eingestellt wäre, dass sie nicht schnarrt, dann hätte ich eine extrem hohe Saitenlage. Dafür braucht man dann auch extrem viel Kraft beim Spielen...
 
Es geht schon einigermaßen schnarrfrei bei niedriger Saitenlage. Du darfst nicht nur an der Brücke hochdrehen...
 
Es geht schon einigermaßen schnarrfrei bei niedriger Saitenlage. Du darfst nicht nur an der Brücke hochdrehen...
Da könnten wir jetzt alle Fehler aufzählen. Sie muss halt gut eingestellt sein
 
Ich verweise da nur auf das Video von Olli, das in diesem Thread zwei mal gepostet wurde. Das find ich wirklich gut!
 
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Dazu gibts eben die Fachleute. Meine Tele schnarrt auch hier und da mal, trocken gespielt, sie lebt eben :) Ist normal, für mich. 70,- für die o.g. Arbeiten, wenn ordentlich gemacht, hört sich fair an. Für bünde abrichten usw zahle ich hier auch nen hunni. Aber wenn die arbeit super ist, gerne doch.
 
Hauptproblem ist wahrscheinlich, gerade bei Beginnern, dass Saiten unkontrollierter angeschlagen werden,
dadurch die Saiten an sich mehr schwingen und Saiten die schwingen schnarren halt irgendwann.

Die Frage ist, ob es so stark schnarrt, dass der Ton abgewürgt wird.

Würde da jetzt noch nicht soweit gehen und sagen die Gitte sei Mist und müsse
unbedingt nachgestellt werden.
 

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