@Mr.513
Ja, da ist schon was dran.
Wenn man jetzt ganz verkopft rangehen würde, dann würde man das ganze anhand des Adaptionszyklus analysieren. Man zieht ihn zwar meistens für die Adaption von disruptiven Technologien heran, aber er passt auch auf eine Situation, in der eine Firma versucht, mit ihren Instrumenten in den Mainstream Markt zu kommen. die Fragen sind - an welcher Stelle befinden wir uns - und wie schaffen wir den Sprung in die nächste Phase? Der schwierige Teil liegt darin, von den Innovatoren und den sogenannten early adoptern in die erste große Phase des Massenmarktes zu kommen, man nennt sie die "early majority". Beim Übergang von den Innovatoren zur frühen Mehrheit gibt es eine ziemlich große klaffende Lücke. Im Bereich der Technologie gibt es eigentlich für ein Unternehmen nur eine wichtige Größe wenn man versucht, die Schwelle zu überwinden. Und das sind Referenzen. Die Frage ist zugegebenermaßen ob sich das ganze auf den Instrumentenmarkt übertragen lässt - und ich glaube ja. Allein deswegen weil man diese Fragen auch im Musiker Board immer wieder liest - Wer spielt dieses Instrument, was macht er damit. Wer wendet diese Technik an? Wer spielt über diesen Verstärker. Und vor allem die Frage: "Was haltet ihr von meinem Kauf, hättet ihr eine ähnliche Entscheidung getroffen?"
Vieles davon sind Informationen die man auf rein kommunikativem Weg weitergeben kann, insofern hast du Recht.
Ich glaube allerdings dennoch daran dass die eigentliche Referenz sich auf der Bühne oder im Videoclip abspielt - und zwar dort wo man sieht, wie jemand etwas mit dem Instrument macht. Ob man an dem Mucker jetzt nah genug dran ist um die Klampfe selbst in die Hand zu nehmen oder nicht, das ist an sich egal. Es sei denn - es ist für den Musiker garnicht so einfach, das Instrument auch mal auszuprobieren, weil die Marke z.B. selbst nur in wenigen Läden unserer Umgebung vertreten ist. Aber wie gesagt, das bin ich. Wie du sagst, der Königsweg ist, die unterschiedlichen Methoden gemeinsam einzusetzen. Der Erfolgsgarant ist vermutlich die Synergie zwischen den unterschiedlichen Anteilen (Der Musiker sieht jemanden mit der Klampfe spielen UND findet im Internet positive Aussagen zum Instrument)
Wie genau jetzt das Verhältnis von Internetkauf zu Ladenkauf ist mag ich nicht beurteilen. Ich persönlich würde niemals eine Gitarre kaufen die ich nicht wenigstens angespielt habe, aber bei mir zählt die Haptik auch sehr stark im Gegensatz zu vielen anderen, ich glaube folglich daran dass viele andere so funktionieren wie du und nicht wie ich.
Ich glaube der Versuch, da hinterher einen Erfolgswert berechnen zu wollen ist müßig, da droht uns sofort der KPI-Wahnsinn. Am Ende ist der große Teil des ERfolgs nicht messbar weil es sich um eine qualitative Einflussnahme handelt. Und dann müsste man, wie im Marketing so üblich, wieder vorher festlegen, wieviel Prozent eines eventuellen Umsatzes einer möglichen Maßnahme zugeordnet werden würde, spätestens an der Stelle sind die Zahlen nichts mehr wert.
Insofern danke ich für die angeregte Unterhaltung. Ich glaube es gilt hier festzuhalten dass, welche zwei auch immer es trifft, ich würde vorschlagen, dass sie sich gut untereinander abstimmen. Wenn der eine live damit spielt und der andere das Ergebnis dessen über seine Kanäle multipliziert, wird wohlmöglich ein hohes Potential freigesetzt.