@OLI und Puschel:
Ne, nen bösen Zwilling hab ich nicht, auch die Mainzelmännchen haben mir nicht geholfen.
Ich würde es einfach mal gutes Zeitmanagement nennen, ich hab zwar viel gesehen und ausprobiert, aber dafür auch einiges verpasst, zum Beispiel die komplette Halle 5.
Aber die ganzen Bilder habe ich ja nicht nur für euch gemacht, sondern hauptsächlich auch für mich, zum Revue-passierenlassen.
Fortsetzung Kapitel 4: Halle 3
Einen namhaften und bassrelevanten Aussteller in Halle 3.0 habe ich eben ganz vergessen:
Musik-Wein GmbH, welche neben diversem Zubehör auch die Firma
G&L vertreten haben.
Blöderweise habe ich das aber erst auf dem letzten Drücker auf dem Weg nach draußen gesehen, weil die Bässe auch sehr versteckt hingen, oder ich war in der Eile vorher einfach blind.
Jedenfalls habe ich zwar noch ein paar Bilder von den schönsten Bässen gemacht, konnte mich aber nicht weiter damit beschäftigen:
Ich hätte gerne mal den ein oder anderen gespielt, weil der Stand zu dem Zeitpunkt so gut wie leer war, son Mist.
Die zweite Hälfte der Halle 3.0 wurde wie gesagt von vielen kleinen Ständen bevölkert, wovon die meisten aus dem asiatischen Bereich und die meisten davon aus China kamen. Meine Mitmusiker, die letztes Jahr schon in Frankfurt waren meinten, dass es letztes Jahr noch schlimmer gwesen wäre mit den Chinesen.
Ich persönlich hab überhaupt nichts dagegen. Ich meine, heutzutage kommt so gut wie alles und auch viel aus dem Musiker-Bereich aus China, auch bei vielen namhaften Herstellern. Ich möchte hier nicht so rüberkommen, als hätte ich generelle Voruteile gegen Produkte und kleine Firmen aus China.
Aber ganz ehrlich? Deutlicher hätte man nicht auf die Herkunft hinweisen können:
Mir ist aufgefallen, dass sich diese ganzen kleineren Stände deutlich mehr auf Zubehör als auf ganze Instrumente spezialisiert haben. Nur ab und zu hat man mal einen stand gesehen, an dem es Gitarren / Bässe / Drums gab, wie zum Beispiel den folgenden:
Den Namen der Firma weiß ich gerade leider nicht mehr (auf dem Bild kann ich ihn gerade selber nicht erkenne), aber die Instrumente, wenn auch größtenteils wieder Kopien, sahen gut verarbeitet aus und machten einen relativ wertigen Eindruck. Besonders den weißen "Chinabird" fand ich hübsch, aber leider war auch hier nirgends ein Amp zum Testen zu sehen, es sei denn ich habe ihn übersehen.
Dann kam ich an einem Regal vorbei, über dem ganz groß
Sunsmile stand und in dem einige Gitarre-Bausätze standen:
Ich kenn mich zwar nicht wirklich mit Gitarrenbau aus, aber ich fand die Bausätze machten einen guten Eindruck. Da könnte man bestimmt ne hübsche Gitarre draus bauen, nur die Hardware würde ich wohl auswechseln. Leider war nur ein Bass-Modell da, und das war Headless.
Der nächste Stand, der es wert war ihn etwas ausführlicher zu beschreiben war der von
WSC Music:
Dort gab es jede Menge Hardware in allen nur erdenklichen Farben für wenig Geld.
Ich habe mir oben gezeigte Potiknöpfe und das Pickguard für zusammen 9 € für meine Billig-Strat gekauft, die zu Hause eh mehr angeschaut als angefasst wird. Das PG musste ich zwar zu Hause noch ordentlich bearbeiten bis es passte, aber das war mir letzten Endes egal für den Preis.
Es gab auch PGs aus Aluminium und Riffelblech für Gitarre und Bass und welche aus dunklem fast durchsichtigem Kunstoff mit eingefrästem goldenen Blümchenmuster. ^^
Ein weiteres China-Highlight für mich waren definitiv die für mich bis dato unbekannten Effektpedale im Milchschnitte-Format, sogenannte Mini-Pedals.
Die gab es an zwei verschiedenen Ständen, einmal von der Firma
Rowin und einmal von der Firma
Mooer:
Technisch tun sich die beiden Hersteller wahrscheinlich überhaupt nichts, man sieht's am gleichen Aufbau und Anordnung der Schalter, doch drei gravierende Unterschiede gab es: das Design, die Vermarktung und die Quantität!
Design:
Bei Mooer ist einfach schlichter und mehr "retro".
Quantität:
Man sieht's auf den Bildern, bei Mooer gibt es einfach jeden erdenklichen Effekt als Mini-Pedal, inkl. EQ und AB/Y-Switch und verschiedenen Bass-Effekten.
Vermarktung:
Bei Rowin waren sie lieblos auf ein Kissen geworfen, zum Testen wurde eine no-name-08/15-billig-Strat gestellt, die es eigentlich nicht wert war, überhaupt als Gitarre benutzt zu werden.
Bei Mooer gab es eine originale Fender Strat in Verbindung mit einem heuseigenen
Mini-Top plus
Box. Das alleine klang schon sehr cool!
Als ich dort war, saß gerade ein Blues-Gitarrist an der Test-Station und spielte über den Funky-Monkey (Bild 3 unten links), was in meinen Basser-Ohren echt cool klang, der Profi war auch begeistert. Ich bat ihn noch die Rage Machine (Bild 3 oben rechts) zu testen und der Klang auch echt nicht schlecht!
Er musste dann gehen und ich suchte mir einen Bass-Effekt raus und entschied mich für den Bass Thunderballs (nicht auf dem Bild und der HP, da ganz ganz neu), ein Bass Overdrive und Fuzz Hybride. Klang über die Gitarre wirklich sehr geil, vor allem der Fuzz, hätte mich am Bass auch sehr interessiert.
Allerdings war es das einzige dort vorhandene Modell, alternativ hätte man den Bass Fog nehmen können (Bild 3 Mitte), allerdings sollen die Pedale laut Hersteller im Handel 70 € kosten.
Als ich da so saß und gespielt habe, kamen zwei nette Jungs dazu, von denen der eine hier im Forum unter dem Namen
hogan666 bekannt ist. Dieser erzählte mir dann, dass diese Mini-Pedale gar nicht so unbekannt sind, er habe selber einen über eBay für den Bruchteil des genannten Preises des Herstellers erstanden. Schönen Gruß an dieser Stelle!
Ich beschloss da zu Hause weiter nachzuforschen, doch dazu sollte es nicht kommen, denn an einem ganz ganz kleinem Stand der ebenfalls chinesischen Firma
CaLine wurde ich fündig.
Leider habe ich kein Bild des Standes gemacht, deswegen wird der Abschnitt hier wohl jetzt ein wenig textlastig, aber ich möchte euch trotzdem die Geschichte erzählen.
Ich ging also ganz unschuldig weiter durch die Gänge zwischen den kleinen Ständen, als mein Blick auf den gefühlt kleinsten Stand der Messe fiel. An der Gangseite der ca. 4 m² großen Fläche stand ein Tresen, auf dem ein Effektpedalweg
aus 8 verschiedenen Effekten aufgebaut war. Davor stand eine Dimavery SG-Kopie und eine CaLine-Combo. Ich kam näher und die nette chinesische Dame fragte mich, ob ich die Effekte nicht mal ausprobieren wolle.
Kann ja nicht schaden, dachte ich und spielte mich einmal durch die Kette und blieb beim CP-18 "Orange Burst" und dem CP-15 "Heavy Metal" hängen, welche beide wirklich sehr gut klangen..... so gut, das ich gerne einen der beiden mitnehmen wollte, gleich zwei neue Zerren/Overdrives brauchte ich aber nicht. Also fragte ich nach dem Preis der beiden und erwartete im Kopf schon so etwas wie 50 € als die Dame wild auf ihrem Taschenrechner rumtippte. Dann hielt sie mir den Rechner entgegen, tippte drauf und sagte so etwas wie "Here, this european.", das sollte also der Euro-Preis sein.
Vorne stand eine 1 und das Komma fand ich nach langem Suchen genau in der Mitte der vierstelligen Zahl... 15,40€?
lautete meine ungläubige Gegenfrage. Und tatsächlich, der Orange Burst sollte nur 16 € kosten und der eigentlich größere Heavy Metal sogar nur 14 €!
Mein Interesse war geweckt und ich sah mir beide genauer an. Die Effekte saßen in einem stabilen Druckgussgehäuse, die Potis der Regler waren stabil und hatten einen angenehmen Drehwiderstand. Der Schalter schaltete sauber und man hörte keinerlei Knacken, die FunktionsLED war relativ groß und leuchtete sehr hell in blau. Der Anschluss für den Strom befand sich an der linken Seite neben der Ausgangs-Buchse.
Ich beschloss, dass man für den Preis nicht viel falsch machen kann und wollte den größeren und günstigeren Heavy Metal haben, doch den wollten sie mir nicht mitgeben, weil er das letzte Exemplar war. Also entschied ich mich dann für den Orange Burst und bekam einen neuen Karton samt Pedal als Inhalt, welchen ich zur Sicherheit nochmal auf Funktion prüfte und schlussendlich hatte ich das Ding dann in der Tasche:
Im Internet bei eBay sollen die Teile übrigens 45 Dollar kosten.
Ob er zu Hause an höherwertigen Instrumenten und überhaupt auch am Bass genauso gut klingt oder ob es eine böse Überraschung gab, erfahrt ihr im Kapitel: Ausbeute.
Es gab noch unzählige Stände mehr in Halle 3.0 mit interessantem Zubehör und Kleinkram, doch ich konnte mich nicht durch alle durchwühlen oder von allen Fotos machen. In der Gallerie am Ende des Berichts müssten sich vielleicht von ein paar Fotos von Halle 3.0 finden.
Weiter geht es nach der nächsten Pause mit der letzten von mir besuchten Halle: Yamaha