Na ja, was den Einsatz von Computern auf der Bühne angeht, gehen die Meinungen nachwievor auseinander. Für Leute, die bereits ein Keyboard/Workstation haben, aber keine eingebaute Samplefunktion, mag das ein weg sein, das vorhandene Equipment so zu ergänzen.
Deinem Avatar entnehme ich, dass Du Bassist bist, und einige Bassparts mit "elektronischen" Sounds zu ergänzen, hast also keine Workstation, oder willst auch nicht gleich viel Geld ausgeben, hast bereits Cubase oder vergleichbare Software, einen Rechner/Laptop, und willst nun mit einem einfachen Midi Key nun via Rechner solche sounds auf die Bühne bringen. Warum nicht?!
Ich weiß aber nicht, wie viel Erfahrung Du bereits mit Sampling hast. Wenn Du einen bestimmten Grundsound samplen willst, den Du nun über die Tastatur spielen willst, gehört da schon ein bisschen mehr dazu, als einen über VSTi vorhandenen Sound einer Engine zu spielen. Du musst schon mehrere verschiedenen Tonhöhen Deines Sounds samplen sowie eine Keymap erstellen, über die Du diese Samples auf die Tastatur verteilst. Bestes Beispiel ist vielleicht ein Klaviersound. Es reicht nicht einfach nur einen Ton eines Klaviers als Sample auzunehmen, denn wenn man diesen transponiert, hat man spätestens nach ein paar Tönen hörbare Veränderungen, die dann bereits nicht mehr nach Klavier klingen. Daher nimmt man vielleicht nicht unbedingt jede Taste des Klaviers als Sample auf (bei guten Libraries macht man das schon) sondern zumindest jeden dritten Ton. In der Keymap definiert man dann, in welchem Bereich welches Sample erklingen soll (Sample des Tons C3 für den Bereich Bb2 bis D3, den Sample des Tons F3 für den Bereich D#3 bis G3 usw.). Dazu kommt noch das Problem der Velocity, denn ein Klavierton klingt leise (p) angeschlagen anders als stark angeschlagen (ff). Insofern samplest du jeden Ton nicht nut einmal sondern mehrfach, vielleicht mindestens 3mal, einmal für p, mf, f und vergibst dann in der Keymap noch für Velocity von 0-41=C3p, 42-85=C3mf, 86-127=C3f. Ein gut gesampelter Grandpiano (88 Tasten) Klaviersound besteht aus 88x7(ppp,pp,p,mf,f,ff,fff)=616 unterschiedlichen Samples. Du kannst Dir also vielleicht den Aufwand vorstellen. Sicherlich braucht man bei einem synthetischen Bass-Sound keine 7 verschiedenen Velocitystufen zu samplen, auch ist der benötigte Tonumfang keine 88 Tasten, und man muss auch nicht jeden Ton samplen, aber ein bisschen Aufwand ist das schon.
Vielleicht reicht es Dir aber auch schon, wenn du vorhandene Sounds aus einer VSTi nimmst, die Du ggf. noch anpasst.