Und hier mal von meiner Seite ein kleiner Erfahrungsbericht zur Cubase LE 6 (stammt auch aus der Keys Sonderausgabe):
Die vergangene Woche über und jetzt am Wochenende konnte musste ich leider auf mein Notebook, welches sonst immer zu Musikproduktionszwecken im Einsatz ist, verzichten.
Zur Verfügung stand lediglich ein alter, seit langem nicht mehr benutzter Desktop-Rechner (Intel Pentium 4 2,8Ghz, 1GB Ram, 256GB HDD). Für die kurze Zeit wollte ich jetzt nicht meine gesamte sonst eingesetzte Musik-Software (Ableton Live, Komplete 8 etc.) installieren, zum Einen aus Zeitgründen und zum Anderen um nicht die rare Anzahl an Installationen zu verbraten.
Kurzum hieß es also: Musikproduktion mit beschränkten Mitteln, nämlich einem Rechner, der performance-mäßig schwer zu wünschen übrig lässt und Cubase LE 6. Auf 3rd party Plugins (auch Freeware) habe ich komplett verzichtet.
Fazit: Auch so lässt sich durchaus Musik machen und ich denke, für Einsteiger macht dieser Weg auch sicherlich Sinn, zumal man zu Beginn ja meist erst einmal nicht viel Geld investieren möchte.
Als Ableton Live User erschienen mir einige Handgriffe zunächst ungewohnt, manche auch sehr umständlich, aber für das Erste kam ich gut zum Ziel und auch bei den integrierten Tools ist alles Grundlegende (EQ, Kompressor...) dabei. Positiv hervorgetan hat sich auch der Halion Sonic SE. Bei einigen seiner Sounds war ich sehr positiv überrascht.
Einige Negativ-Erlebnisse möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass manches auch am Rechner gescheitert ist:
- Nach 8 Instrumenten-Spuren war leider Schluss. 2-3 Instanzen mehr hätte ich eigentlich ganz gerne noch gehabt. Andererseits hätte ich 2 Instrumentenspuren freischaufeln können, indem ich für Percussion und die Snare Samples und nicht den Halion Sonic eingesetzt hätte oder gebouncet hätte...
- Mit meinem Keyboard ließ sich gut einspielen, d.h. die Latenz zwischen gedrückter Taste und Erklingen der Note war angenehm gering, aber auf der Aufnahme waren sämtliche eingespielten Melodien dann zeitlich sehr weit verschoben. Da musste ich mir erst wieder mit nachträglichem Editieren in der Piano Roll behelfen.
- Das wohl größte Problem, das ich erlebt habe, ist, dass sämtliche gespeicherten Projekte sich nach dem Schließen nicht wieder öffnen ließen. Stets kam die Fehlermeldung "Projekt... kann nicht geöffnet werden". Jetzt habe ich eben alles Wichtige als Audio oder Midi exportiert und das geht natürlich auch, aber gespeicherte Projekte nicht wieder öffnen zu können ist schon schwach. Dass dies eine Einschränkung der LE ist, wäre mir neu... (bei der FL Studio Demo ist das ja bekanntermaßen so).
Das waren meine Erfahrungen. Bei den mir widerfahrenen Problemen will ich gar nicht ausschließen, dass es sich um bekannte Stolperfallen handelt, die ein Cubase-User im Handumdrehen beseitigt! Alles in allem, kann man meiner Ansicht nach alleine mit der Cubase LE 6 aber schon erstaunlich weit kommen!