Coverbands: Wie gehts weiter?

Also da hier der ein oder andere aus dem Fränkischen Raum hier geschrieben hat das er das auch feststellen kann, möchte ich mal meine subjektive Meinung dazu äußern, allerdings aus (noch) Puplikumssicht. Ich bin eigentlich Thüringer, Wohne in Pößneck im Thüringischen Saale Orla Kreis und Fahre so fern es meine Arbeitszeit erlaubt (Aussendienst) möglichst jedes Wochenende ins Fränkische, da dort im gegensatz zu "uns hier" noch ordentlich was geht. ABER: Ich bewege mich da unten im Heavy/Power Metal teilweise ja auch gespickt von Gothic/Opera Rock Cover Bereich, wo ich subjektiv als Gast sagen muss, der Bereich scheint echt zu laufen. Locations wie Gunzendorf, Trockau (Music Center), Breitenlesau, diverse Turnhallen, in der Zelt/Open Air Saison sämtliche Kerwas, ich sehe zu meiner freude immer wieder Coverbands in diesem Musik Sektor. Ich selbst bin grad dabei ein Projekt in dem bereich auf zu bauen, allerdings wird das schwer mit sowas hier im Lokalen Bereich zu spielen, egal, gehts ebend nach Franken, dann Lohnt es sich wenigstens etwas mehr zu Proben. Denn auch wenn ich die Bands, die ich in der Region bevorzuge (z.B. F.U.C.K, Justice, oder besonders Audio Gun, welche ja bereits vor wenigen Jahren als Audio One einen echt krassen Aufstieg hatten, auch wenn absolut verdient) mit unseren Bands vergleiche, sind unsere so zu sagen Amateure dagegen, nichtmal Semi- Professionell. Die kommen mit nichts ran, ich werde jetzt hier auch Respekts- und Anstandsgründen deren Namen hier nicht breit treten, dennoch, weder Sound, noch Ausstrahlung und auch das Können und die Technik am Instrument sind hier einige Ligen weiter unten.

Nichts für ungut, aber ich Fand einige von unseren Bands auch mal "Hammerhart", bis ich mal gehört habe was wirklich gut ist und ich denke das diese Unterschiede nicht nur zwischen Thüringen und Franken zu finden sind, sondern vergleichbares sich quer durch die Republik zieht und sind wir mal ehrlich zueinander, wer einmal was besseres erlebte, möchte doch nicht unbedingt wieder die ein oder andere Stufe tiefer gehen oder nicht?

Es ist einfach nunmal so, das alleine eine "Show" wie auch immer die aussieht, niemanden ein 2. mal wiederkommen lässt, gut vllt schon, aber kein 3. mal, erstrecht nicht, wenn du nach 3 Jahren immernoch die selbe Setlist auf der Bühne liegen hast. Es muss einfach bei vielen Coverbands etwas passieren, da sich viele auch langsam selbst "tot" Spielen, wenn ich mir anschaue wie hier die ein oder andere Band, jede Woche über mehrere Monate in einem umkreis von 50km Tourt, das bei 2x am WE, dann ist mir klar, warum da keiner mehr hin geht, schon weil sich am Set nichts wirklich ändert, ausser vllt mal der Reihenfolge...

Dazu kommt, das viele mich einfach auch was die ehrlichkeit in ihrem auftreten auf der Bühne angeht, überhaupt nicht überzeugen. Da kommt überhaupt keine Emotion rüber, wenn ich dann aber sehe, das der Mann oder die Frau da oben auch an das glaubt, was da veranstaltet wird und sich alle 2-3 Wochen 2-3 neue Songs im Gepäck finden, dann Fahr ich auch weiterhin jedes Wochenende Strecken vonn 100-300km für eine Coverband.

Entschuldigt, wenn dieses Posting für meinen Einstand im Forum vllt nicht Ideal war, dennoch wollte ich mir das mal von der Seele reden.
 
Warum entschuldigst Du Dich? Ist doch alles gut...!
Respekt, 300km würde ich für eine Coverband sicherlich nicht fahren, das sollte schon im Rahmen bleiben. Ich schaue mir Konzerte anderer Bands auch durchaus an, um Inspiration für die eigene Band zu sammeln - positive wie negative. Das ist zwar hart am Musikerpolizisten-Dasein, aber wer kann sich schon völlig davon freisprechen?
 
Grad Bands wie Justice, Audio Gun F.U.C.K. sind grad voll im Trend, was meiner meinung nach an der Musikrichtung liegt, die einzige von denen drei die ich mir wirklich anhör, ist audio gun, weil die noch nicht so ganz hart sind und wirklich gut sind (spielen am Samstag in breitenlesau). Was im Moment auch geht sind Partybands, die so Alpenrock-Zeug spielen, da kommen neben den Metalbands auch noch einigermaßen viele Leute. Was im Moment nicht so geht sind top40 Bands, die aktuelle Hits und Rock/Pop-Cover spieln. Wieso das so ist, keine Ahnung, denke aber mal, dass sich der Spieß in geraumer Zeit wieder umdrehn wird. Wenn bei Top-Bands wie Mac loud oder Javelin nur 300 Leute zum Gig kommen, ist mir das einfach nur ein Rätsel!!!
 
Hallo Musikkollegen!

Das Problem hat eine multikausale Dimension, wie es hier ja schon aus den Beiträgen zu erkennen war. Allle hier genannten Faktoren spielen wohl eine mehr oder weniger grosse Rolle. Man sollte sich allerdings mal fragen, WARUM bestimmte Tendenzen zu beobachten sind. DAss sie zu zu beobachten sind, ist nicht das eigentlich Interessante. Ich greif emal eine Sache heraus:
Nimmt man z.b. die hier angesprochene Tendenz "unplugged", so wundert mich das nicht und zwar aus einem einfachen und nahe liegenden Grund: der normale Mensch mit einem gesunden Gehör und Menschenverstand möchte eine "normale", d.h. menschenwürdige, gesunde Lautstärke haben. Und so entzieht er sich einfach dem Lautstärke-Terror den viele Band/Veranstalter verbreiten. Genau aus dem Grund gehe ich auch seit Jahren schon zu keinem Konzert mehr. Und das gilt beileibe nicht nur für "normalen" Musikverbraucher/ Konzertgänger. Wem als Musiker seine eigenen Ohren (bei aller heutigen Technik immer noch das wichtigste Werkzeug beim Musizieren) nicht lieb und teuer genug sind, solchen Veranstaltungen fern zu bleiben, dem ist auch nicht zu helfen.
Jeder kann sich selbst fragen, wie oft er schon ein Publikum erlebt hat, das nicht für mehr, sondern für weniger Lautstärke dankbar gewesen wäre.
Viele Musiker scheinen davon auzugehen, dass sie vor einem ausschliesslich schwerhörigen Publikum spielen und wundern sich dann, dass die (noch) nicht Schwerhörigen den Konzerten fernbleiben. Wenn die Technik 150 db hergibt, heisst das noch nicht, dass sie um jeden Preis erzeugt werden müssen. Es soll tatsächlich Musiker geben, die glauben, die Gleichung "grosse Lautstärke = gute Musik" sei sowas wie ein universal gültiges Gesetz. Das zeugt von nichts anderem als fehlendem musikalischen Grundverständnis und kann und wird sich naturgemäss auf Dauer nicht halten, wenn man darauf Wert legt, dass ZU-hörer kommen und nicht Perverse, die sich vor die PA-Boxen setzen und sich dann die Ohren zustopfen. Wenn das nicht abartig ist !!!

Wie gesagt, das sollte ein kurzer Blick hinter nur eine der hier erwähnten Tendenzen/Ursachen unter anderen sein. Die Lösung des Problems in diesem Punkt, liegt auf der Hand.

Gruss

Kond
 
das mit der lautstärke würd ich sofort so unterschreiben....
 
Interessanter Aspekt.
Lautstärke ist sicher ein wichtiges Thema welches man aber von Veranstaltung zu Veranstaltung differnziert betrachten muss. So ist auf einer Partyveranstaltung in einer Halle eine bestimmte Lautstärke durchaus gewünscht während auf einer Gala hier sicher moderatere Töne angesagt sind. Auf einer Party ist deswegen auch eine Unplugged-Band eher etwas unpassend. Ist die Frage also nicht viel mehr warum es immer mehr Veranstaltungen für entsprechende Bands gibt?
 
na ja, Lautstärke hat schließlich direkt was mit Geld zu tun.
Wenn ich ordentlich Leistung brauche und dann auch noch ein ordentlicher Sound rauskommen soll, dann muß ich schon was passendes ausleihen, oft sogar noch mit Toni. Das kostet u.U. richtig Geld!

Wenn wir ausschießlich mit unserer mitgebrachten "Anlage" spielen, die nur dazu dient, die Instrumente etwas differenzierter abzubilden bzw. Lautstärke-Unterschiede anzupassen, dann läuft das nahezu gratis.

Der schöne Nebeneffekt: fast keine Arbeit mit der PA, eigentlich keine Ausgaben, was dazu führt, daß der VA einiges spart an Technik und wir im Gegenzug etwas mehr Gage bekommen.



Noch zwei kleine Anmerkung:
wir leben hier seit Jahren auf dem Lande (ca. 1600 Einwohner), alle zwei Jahre gibts ein Straßenfest, Samstagabend spielt üblicherweise eine Coverband - vor 10-12 Jahren war die bei geschlossenen Fenstern als leichte Hintergrundmusik zu hören. Die letzten beide Male war das in der Wohnung bei geschlossenen Fenstern MIT GEHÖRSCHUTZ!!!! ein Höllenlärm...

Das andere Beispiel:
seit zwei Jahren findet ca 6-7km entfernt auf offenem Feld ein Bikertreffen statt, die Musik von dort übertönt locker meine Stereo-Anlage im Wohnzimmer bei normaler Zimmerlautstärke betrieben.

...und ja, ich weigere mich zu glauben, daß das so notwendig ist!
 
Interessanter Aspekt.
Lautstärke ist sicher ein wichtiges Thema welches man aber von Veranstaltung zu Veranstaltung differnziert betrachten muss. So ist auf einer Partyveranstaltung in einer Halle eine bestimmte Lautstärke durchaus gewünscht während auf einer Gala hier sicher moderatere Töne angesagt sind. Auf einer Party ist deswegen auch eine Unplugged-Band eher etwas unpassend. Ist die Frage also nicht viel mehr warum es immer mehr Veranstaltungen für entsprechende Bands gibt?

Für mich ist die Frage eher: Warum es für laute(re) Musik immer weniger Veranstaltungen gibt. Und da möchte ich unter anderem einen Blick in den Besucherraum werfen:
- Das Alter: Mittlerweile sind auf Rockabenden schon junge Leute schon ab 13, 14 Jahren dabei. Das ist jetzt vielelicht tief gegriffen, aber das durchschnittliche Alter ist deutlich gesunken. Das bringt einige Probleme (für den Veranstalter) mit sich: Kontrollen am Eingang, bei den Getränken, die 22 Uhr-, 24 Uhr-Regel... Weiterhin hält ein so junger Altersschnitt ältere Leute (die gut für den Umsatz wären) vom Besuch ab. Klingt blöd, ist aber so.
- Die Zeiten: Ich stand früher um halb8 in der Schlange an der Kasse und um 8 gings los. Da war dann auch um 1 Sperrstunde. Heute braucht die Band nicht vor 22 Uhr anzufangen, weil die Halle noch leer ist. Und wehe, das Licht geht vor 4 Uhr an...
Das bedeutet einen Mehraufwand für den VA (mehr Helfer für Dienste) und Diskussionen mit Behörden, Anwohnern...
- Der Konsum: Man trifft sich anscheinend vorher im Park oder sonstwo zum Vorglühen. Dann kommen die jungen Leute angetrunken zur VA. Das brigt die Veranstaltung in ein schlechtes Licht. Und es ist schlecht für den Umsatz, mit dem die Veranstaltung ja finanziert werden muss. Oft sehe ich am Rande des Veranstaltungsortes Gruppen von Leuten, wo der mitgebrachte Bierkasten steht oder die Flasche herumgereicht wird. Und wenn dann später kein Eintritt mehr kassiert wird, gehen sie rein, machen aber keinen Umsatz mehr.

:gruebel: Die Veranstalter haben also einen enormen Aufwand. Sei es die Arbeit (Auf-Abbau, Dienste), das Personal (nicht genug aktive Helfer), die Kosten (für Halle, Security) , die Zeiten (zu denen kein Helfer gerne Dienst macht), die Genehmigungen oder der Ärger hinterher.
So eine Veranstaltung macht keiner zum Spaß. Natürlich geht es auch dem örtlichen Sportverein darum, dass ein paar Euro hängenbleiben.

Und natürlich kostet eine Band auch Geld. Leider findet sich doch fast in jedem Verein ein selbsternannter DiscJockey, der CDs auflegen kann. Der Macht das dann für einen Bruchteil der Kosten, wenn nicht sogar für Umme.

Mir sind einige Veranstaltungen bekannt, die wegen den genannten Punkten nicht mehr statt finden, bzw in kleinerem Rahmen (mit DJ oder leiserer Musik) durchgeführt werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir ausschießlich mit unserer mitgebrachten "Anlage" spielen, die nur dazu dient, die Instrumente etwas differenzierter abzubilden bzw. Lautstärke-Unterschiede anzupassen, dann läuft das nahezu gratis.

In einer Zeit, in der schon die örtliche Schulband beim Schulfest auf großer Bühne mit gemieteter Licht- und Tonanlage spielt und ihre im Tonstudio produzierte CD (mit Smoke on the Water, Stairway to heaven und Sweet home Alabama) präsentiert, funktioniert das vielleicht noch auf diversen Straßenfesten, oder Kneipen-Gigs.
Oft hat ein Veranstalter den Besuchern gegenüber gewisse Erwartungen zu erfüllen. Ohne bewegliche Scheinwerfer, Laser, Pyros, Beamer oder Videoleinwänden geht das doch kaum noch.

seit zwei Jahren findet ca 6-7km entfernt auf offenem Feld ein Bikertreffen statt, die Musik von dort übertönt locker meine Stereo-Anlage im Wohnzimmer bei normaler Zimmerlautstärke betrieben.

Ich wohne am Ortsrand. Wenn sich an einem ruhigen Tag an der 150m entfernten Landstraße Spatziergänger unterhalten, kann ich von meiner Terasse aus fast jedes Wort verstehen. Gerade auf dem Land hört man sowas nunmal sehr weit. Auch die Musik von einem 6km entfernten Konzert war über die Ortschaft hinweg zu Hause gut zu hören. Das schiebe ich aber nicht auf die übertriebene Lautstärke, sondern auf die ruhige Gegend, in der ich wohne...
 
Zuletzt bearbeitet:
der Unterschied zwischen mir/uns und den Schulbands ist halt folgender, wir sind überwiegend Berufsmusiker und wenn ich wollte, könnte von meinen Gigs durchaus leben.

Und warum sollte ich meinen Kunden irgendwas anbieten (z.B. ...Scheinwerfer, Laser, Pyros, Beamer oder Videoleinwänden...), das die gar nicht brauchen und wollen und das mich deshalb nur unnötig Geld kostet?

Ich verkaufe gut gemachte Musik (Jazz!), spiele 70-80 Gigs im Jahr, mehr als die Hälfte davon OHNE jegliche PA.
 
Und warum sollte ich meinen Kunden irgendwas anbieten (z.B. ...Scheinwerfer, Laser, Pyros, Beamer oder Videoleinwänden...), das die gar nicht brauchen und wollen und das mich deshalb nur unnötig Geld kostet?

Ich verkaufe gut gemachte Musik (Jazz!), spiele 70-80 Gigs im Jahr, mehr als die Hälfte davon OHNE jegliche PA.

Womit wir wieder beim Thema 'Markt' wären.
Leider ist bei uns in der Gegend schon vor Jahren der Equipment-Wettstreit ausgebrochen, maßgeblich getrieben von 2 Bands.

Du scheinst für dich und deine Musik ja eine geschickte Nische und einen passenden Markt gefunden zu haben. Nur lässt sich daraus leider nicht auf andere Bereiche schließen.
Das Thema Geld ist natürlich richtig. Mehr Technik kostet auch mehr Geld. Mehr Geld bedeutet mehr Besucher notwendig.
 
du hast natürlich vollkommen recht!!
Die "normale" Cover-Musik ist nicht vergleichbar mit dem, was wir machen, der Markt ist nicht vergleichbar, am allerwenigsten wahrscheinlich die Erwartungshaltung der Kunden und des Publikums.


Was ich in den vorhergehenden Post sagen wollte ist:
Wenn eine Band eh schon (zu) laut ist, macht es keinerlei Sinn (im Sinne von verkaufsfördernd!), wenn die jetzt nochmals nachlegen und noch lauter spielen.
Ebenso habe ich in den letzten Jahren doch etliche Bands gesehen, die sich mit dem NICHT-musikalischen Drumrum eher lächerlich gemacht haben - was nützt noch so abgefahrene Veranstaltungstechnik, wenn die Typen musikalisch nichts drauf haben??
...so nach dem Motto, das Feuerwerk war zwar toll, wenn nur die Musik nicht so gestört hätte...


Edit:
was mir noch am ehesten einleuchten würde, wenn sich zwei oder noch mehr Kunstgattungen zusammentun und eine gemeinsame Show abliefern - so wie es jetzt läuft ist doch allzuoft weder Fleisch noch Fisch, es ist nicht authentisch - wie das auf neudeutsch heißt...
 
Und warum sollte ich meinen Kunden irgendwas anbieten (z.B. ...Scheinwerfer, Laser, Pyros, Beamer oder Videoleinwänden...), das die gar nicht brauchen und wollen und das mich deshalb nur unnötig Geld kostet?

Ich verkaufe gut gemachte Musik (Jazz!), ...

Damit kommen unsere Standpunkte natürlich aus völlig verschiedenen Richtungen (Äpfel und Birnen) und auch unsere Zielgruppen unterscheiden sich grundlegend.
Boerx kommt wie ich aus der Rock-Ecke und die angesprochene Problematik lässt sich mit Sicherheit nicht damit begründen, dass das Rock-Publikum neuerdings auf die Jazz-Seite gewechselt hat...

Im übrigen ist unsere Musik ebenfalls "gut gemacht"...
 
Damit kommen unsere Standpunkte natürlich aus völlig verschiedenen Richtungen (Äpfel und Birnen) und auch unsere Zielgruppen unterscheiden sich grundlegend.

Das denke ich allerdings auch, eine Jazzcombo pflegt nicht in einer Halle zu spielen, ebensowenig wie eine Rockband auf einer Gala-Abendveranstaltung. Und der Leiter des Wirtschaftsförderungsvereins, auf dessen Veranstaltung ich singe, geht in seiner Freizeit eher nicht auf ein Rockkonzert. Von daher erübrigt sich der Vergleich.

Zur Lautstärke..... bedingt durch Schwangerschaft, Baby-Großziehen etc. bin ich einige Jahre konzert-abstinent gewesen (abgesehen von meinen eigenen gigs). Ich selbst singe zwar mittlerweile fast nur noch Jazz & Latin, habe es privat aber gerne laut und rockig. Beim letzten Konzert, das ich nach längerer Abstinenz besuchte (ich gebe zu, lautstärkemäßig etwas entwöhnt zu sein) sind mir fast die Ohren abgefallen. Ich konnte gar nicht bis zum Schluß bleiben.
Hab ich früher in meiner eigenen Coverbandzeit auch so in so lauten Bands gespielt ?? Ich glaube nein. Das wird anscheinend wirklich immer extremer - und für meine Ohren leider definitiv nix mehr :redface:
 
Das kann ich so auch bestätigen, wobei unser Mischer immer versucht dagegen zu arbeiten.

Ich finde das dann schon amüsant, wenn es bei uns eine ganze Ecke leiser wird, der Sänger aber wieder richtig zu hören ist und keiner mehr was im Ohr hat. Aber wir rocken immer noch!

Zum Thema:

Ich denke, dass man das gar nicht auf einen Punkt festlegen kann. Einerseits ist es sicher Geld, andererseits die Lebensweise. Damit meine ich das Ausgehverhalten am Wochenende. Ich behaupte mal, dass mehr Leute in die Disco gehen als früher. Mag ich mich täuschen, mir kommt es aber so vor.

Der nächste Punkt ist, dass Partys nicht mehr um 20 Uhr anfangen, sondern um 23 Uhr. Man geht zu anderen Zeiten aus und da ist die Livemusik auch schon weg. Also es sind wohl mehrere Sachen, die da zusammenkommen.

Dazu dann das: Immer das gleiche. Kann ich mir auch zwei drei mal im Jahr ziehen, aber eben nicht jeden Monat.
 
Grad Bands wie Justice, Audio Gun F.U.C.K. sind grad voll im Trend, was meiner meinung nach an der Musikrichtung liegt, die einzige von denen drei die ich mir wirklich anhör, ist audio gun, weil die noch nicht so ganz hart sind und wirklich gut sind (spielen am Samstag in breitenlesau). Was im Moment auch geht sind Partybands, die so Alpenrock-Zeug spielen, da kommen neben den Metalbands auch noch einigermaßen viele Leute. Was im Moment nicht so geht sind top40 Bands, die aktuelle Hits und Rock/Pop-Cover spieln. Wieso das so ist, keine Ahnung, denke aber mal, dass sich der Spieß in geraumer Zeit wieder umdrehn wird. Wenn bei Top-Bands wie Mac loud oder Javelin nur 300 Leute zum Gig kommen, ist mir das einfach nur ein Rätsel!!!

Interessant, also kann man dich eventuell in Bradn antreffen?

Ich bin eigentlich auch ehrlicher "ständig zu Audio" Gänger, was nicht heißen soll das ich mir nichts anderes anhöre, Justice muss ich dir recht geben, ist tatsächlich auch an meinem Heavy- Geschmack schon fast wieder vorbei, da die so gut wie nix im Programm haben wo man mal die Feuerzeuge zückt oder einfach mal ab schaltet. Bei F.U.C.K allerdings muss ich dir dann doch wiedersprechen, war auch sehr lange nicht mehr da gewesen (knapp 1,5 Jahre, was für mich sehr lang ist) da ich damals von nem Gig extrem enttäuscht wurde, warum? Schlechter Sound (hat sich herausgestellt das es ein fremd Mischer war) und überhaupt kein überzeugendes Autreten mehr, oder vllt war ich einfach nur durch Eckis stimme verwöhnt, man weis es nicht. Jetzt allerdings hab ich mir die Jungs einige male in neuer Besetzung angeschaut (Grüßle an alle Fuckers, vllt liests ja mal einer von euch) und ich muss sagen, ich fands Klasse und eine sehr ausgewogene Rammstein Show, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, klasse und zu Hart sind die auch nicht (mehr?). Programmtechnisch Audio Gun ohne Jessi, nur leider befürchte ich das F.U.C.K nun wieder sehr lange das selbe Programm bieten wird.

Dazu dann das: Immer das gleiche. Kann ich mir auch zwei drei mal im Jahr ziehen, aber eben nicht jeden Monat.

Genau das ist ja meine Rede, jedes mal das gleiche... und genau da muss denke ich mit als erstes angesetzt werden. Es reicht doch schon wenn man alle 2-3 Wochen den ein oder anderen neuen Song dabei hat, oder ein anderes kleines Schmankerl. Auch Audio Gun hat an Show abgebaut, kenn noch die Gigs mit dem "Wasserfall", der ist auch verschwunden, stört aber nicht, weil es da einfach noch ehrlich wirkt. OK die haben einen vorteil, naja mindestens 2. Uli und Ecki, Uli ist eh durch seine vorgänger Bands bekannt wien Bunter Hund und Ecki hat einfach eine Kraft in der Stimme die so schnell nicht wieder zu finden ist. Dennoch, ich habe selten 2 genau Identische Gigs erlebt was die Setlist angeht und genau das ist der Punkt der mich doch immer wieder hin zieht.

Man muss ja nichtmal alle 2 Wochen neue Songs Proben, es ist doch völlig Legitim, einfach statt der am Abend gespielten 60 Songs, einfach 80 Songs im Repertoire zu haben und dann Flexibel zu sein oder etwa nicht, ich denke einfach viele ruhen sich auch zu sehr auf ihrem Erfolg aus.

Nix für ungut, Sly
 
Jaa, ich werde am Samstag in Bradn mit am Start sein!
Was mir bei Audio gun auffällt, ist das die immer mit King of fools anfangen, sonst top!
Zu F.U.C.K. kann ich eigentlich nix sagen, hab ich no net gehört.
Viele andere Bands spielen aber auch wirklich jedes mal den gleichen Rotz!
Sicher auch ein Grund für die momentane Lage.
 
..., dass die Besucherzahlen beständig sinken, trotz immer mehr Aufwand und größere Shows. Eine zeitlang hatten insbesondere die Tributes-Bands noch starken Zuspruch aber auch das geht zurück.
Kann ich so nicht für meine Beobachtung stehen lassen. Bestimmte Sachen gehen nach wie vor noch gut, da hab ich eher das Gefühl, dass eine Flaute, die man in den letzten zwei Jahren beobachten konnte, wieder besser geht. Tribute Bands sind bei uns in der Gegend (Raum Hannover/Nord) nach wie vor gut besucht.
Aber in einem muss ich vielen Kommentaren hier zustimmen: Es muss schon was besonderes sein. Sich einfach nur hinstellen, und Musik runterspielen, ist nicht angesagt, selbst wenn es aus musikalischer Sicht qualitativ gut ist.
Gut besuchte Veranstaltungen sind in der Regel Veranstaltungen wo die Leute sowieso hin gehen, unabhängig davon ob dort eine Band oder DJ spielt (z.b. Fasching).
Auch hier gilt das gleiche, denn auch Veranstalltungen kann man nicht einfach ansetzen und mit Erfolg rechnen, man muss dem Publikum schon was bieten, damit sie aus den Löchern kommen, und damit meine ich nicht einfach nur eine Liveband, sondern mehr eine gute Idee, ein entsprechend ansprechendes Ambiente.
Ist der Markt einfach übersättigt?
Ja, sicherlich ein großer Faktor, der die Leute schon vor längerer Zeit von der Straße gezogen hat, hin zu heimischem Fernseh- oder Videoprogramm oder vor'm PC sitzen und sich im Internet vergnügen. Im Moment glaube ich, dass die Leute wieder wollen, man muss sie nur richtig packen, dann kommen sie auch.
Ich muss allerdings auch Jesse zustimmen. Es ist ein großes Problem, dass die Veranstaltungen so spät starten. Kaum einer geht vor 22:00 irgendwo hin, es sein denn, es ist in der Woche, da kommen die Leute auch schon um 20:00. Aber die großen Dinger laufen nun mal eher am Wochenende, und sieht man um 20:00 kaum einen. Hier muss allerdings der Veranstalter tätig werden und sich was einfallen lassen, Happy Hour, günstigerer Eintritt (wobei er dann auch irgendwie regeln muss, dass die leute nicht nur schnell die Karte holen und dann wieder gehen, um später wiederzukommen). Wenn die Leute früher anfangen und schneller ein paar Biere im Kopf haben, sind sie auch früher lustig und es kann auch früher losgehen.
Oder haben die Leute einfach weniger Geld zum ausgeben?
Das halte ich nicht für so ausschlaggebend. Mein Opa hat immer gesagt: "Die besten Feiern waren immer zu Zeiten, wo es uns nicht so gut ging!" Damit ist sicher gemeint, je schlechter es den Leuten geht, um so mehr wollen sie Gelegenheiten nutzen um sich abzulenken!
Oder fahren die Leute inzwischen einfach lieber 1h in die nächste größere Stadt und gehen in die Disko?
Würde ich so nicht unterschreiben. Ich kenne zumindest kaum noch jemanden, der das tut. Benzin ist zu teuer.
Liegts am Rauchverbot?
Würde ich auch weniger denken, und wenn, dann eher für die kleineren Locations, und bei Open-Airs dürfte dies schon gar keinen Ausschlag geben.
Was kann man dagegen tun um wieder mehr Leute auf solche Veranstaltungen zu locken?
Jede Band sollte ein klares Konzept haben und natürlich dann auch deutlich verkörpern, und wenn sie damit die Leute ansprechen, dann klappt's auch wieder mit den Auftritten und Besuchern. Aber auch der Veranstalter muss entweder selber Ideen haben oder zusammen mit der Band entwerfen und umsetzen.
Ich sehe im Moment eher das Problem mit der Gage. Im Tanzmuckebereich ist das bei uns nachwievor kein Problem, da gibt's mehr Auftritte als mir lieb ist, obwohl wir die Preise angezogen haben.
In anderen Bereichen sieht es da eher mau aus. Man kann froh sein, wenn man 300EUR für einen Gig bekommt, und mittlerweile gibt es Veranstalter, die das rigoros ausnutzen, weil es genug Bands gibt, die sogar für weniger spielen.
Ein gutes Beispiel ist das Consortium in Hamburg. Da ist von Dienstag bis Sonntag jeden abend live-musik. Gage? - Keine. Die lassen den Hut rumgehen. So viel dazu. Und es gibt genug Bands, die sich darauf einlassen. Wenn man dort spielen will, muss man sich Monate vorher schon anmelden. Cleveres Management? Ich denke schon. Das positive daran: Es ist immer was los, der Laden ist immer gut besucht. Also wäre es eigentlich fair, wenn er eine Gage zahlen würde, und wenn's eine geringe ist, die dann meinetwegen durch den Hut ergänzt wird. Macht er nicht. Warum? Warum sollte er?

Dass die Leute nicht mehr auf Konzerte gehen, weil es zu laut ist, halte ich für Blödsinn. Sicherlich gibt es immer wieder einige, die absolut übertreiben, aber ich habe noch kaum erlebt, dass Leute die Veranstaltung verlassen, oder gar nicht mehr hingehen, weil's dort zu laut ist. Klar wenn's n Heavy Metal Konzert ist, geh ich gar nicht erst hin, weil's klar ist, dass es laut wird.
Letztes Jahr hatten wir ein Crossover Rock/Klassik - da waren viele ältere Leute, und es war bestimmt nicht leise, da ist niemand gegangen.
 
Dass die Leute nicht mehr auf Konzerte gehen, weil es zu laut ist, halte ich für Blödsinn. Sicherlich gibt es immer wieder einige, die absolut übertreiben, aber ich habe noch kaum erlebt, dass Leute die Veranstaltung verlassen, oder gar nicht mehr hingehen, weil's dort zu laut ist. Klar wenn's n Heavy Metal Konzert ist, geh ich gar nicht erst hin, weil's klar ist, dass es laut wird.
Letztes Jahr hatten wir ein Crossover Rock/Klassik - da waren viele ältere Leute, und es war bestimmt nicht leise, da ist niemand gegangen.
Sehe ich auch so!
Grade dem jüngeren Publikum ist das meinst egal.
 

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