Im Augenblick will ich aber nicht "meinen" ultimativen Sound finden, sondern einfach einen zu der Musik oder dem Lick passenden - vielleicht so wie ein Cover-Band-Mucker, der auch nicht "den" Sound hat sondern mehrere zweckdienliche.
Nun, Du hast mit dem Tonelab SE wirklich einen sehr guten Multi. Das hatte ich auch, bin aber dann zu der etwas kleineren (aber auch inzwischen schon ältere) Version LE übergewechselt, die mir aber (immer noch) vollkommen ausreicht.
Das tolle an dem Multi ist, dass Du Dir einen ganz großen Überbblick verschaffen kannst, was überhaupt alles möglich ist. Und da liegt gerade der Hase im Pfeffer. Die Möglichkeiten sind so immens, dass Du gar nicht richtig weißt, wo m man überhaupt anfangen soll.
Das erste was dafür brauchst ist Geduld! Du darfst nicht erwarten, dass wofür andere Gitarristen teilweise Jahre gebraucht haben, Du in einer Minute hinkriegst. Das ist leider so.
Tipp:
- Stelle alle Effekte, Zerrer etc am SE aus, nimm die Strat mit Deiner Lieblingspickupkombi, und steppe Dich durch die cleanen Sounds der verschiedenen Amps des Tonelabs. Stelle Dir vor, Du bist in einem Laden und gehst von Amp zu Amp. Nimm Dir Zeit mit dem jeweiligen Amp und lasse die Finger von den Effekten und Zerrer
(die kommen später dran) Versuche für Dich herauszufinden, was Du magst, probiere verschiedene EQ-Einstellungen. Du wirst feststellen, dass es viele "schöne" Cleansounds gibt. Schreib sie Dir am besten auf. Das macht zum einen Spaß und zum anderen fällt es Dir später leichter diese Sounds wiederzufinden. Diese bilden nämlich die Basis, auf der Du alles andere aufbauen kannst.
- Dann gehst Du alle Amps noch mal durch. Und dieses Mal experimentierst Du mit Gain und Volumenpotis der Amps. Du wirst wahrscheinlich bei dem Amps zu anderen Ergebnissen kommen, als bei den cleanen Sounds. Das zu erklären, würde hier zu weit führen. Ist aber auch egal, solange Du das findest, was Dir gefällt.
Mit diesen beiden Sachen kann (sollte man) sich schon lange beschäftigen. Wie gesagt: Geduld ist alles. Mach zwischendurch ´ne Pause. Erhole Deine Ohren. Schau Dir Deine Aufzeichnungen an. War da vielleicht schon etwas dabei, was Dich an einen Sound erinnert, den Du von einem Song kennst, der Dir gefällt?
Wenn sich aus beiden Bereichen ein paar Amps und Einstellungen herauskristallisiert haben, hast Du schon ´ne Menge geschafft. Nun kannst Du anfangen bei den cleanen Amps. Zerrer etc hinzufügen. Aber um Himmleswillen nicht alles auf einmal. Hör Dir alles in Ruhe an. Dreh zwischendurch auch ruhig mal am Volumenknopf Deiner Gitarre. Auch damit lassen sich nicht nur Lautstärke- sondern auch Soundvariationen einstellen. Je mehr Du jetzt an Effekten und Zerrern hinzufügst, desto undifferenzierter wird der Sound. Hier gilt: Oft ist weniger mehr. Manchmal ist sogar noch viel weniger mehr
Also falls jemand über einen "Verstärker- und Pedal-Einstell-Berater" stolpert - bitte melden.
Das Problem ist hierbei, dass jeder normalerweise seine ganz eigenen Vorstellungen von einem guten Sound hat, oder auch wie man am besten einen Sound von Gitarrist XY kopiert (was meistens sowieso nicht hinhaut
) Wichtig für Dich ist, dass Du verstehst, wie man eine Signalkette aufbaut, wann man am besten welchen Effelt wie stark einsetzt, etc. Hier im MB gibt´s eine Menge Threads z.B. über das boosten "anblasen" von Amps. Sehr interessant!. Wohin gehören die Modlationseffkte usw. Das alles kannst Du theoretisch mit Deinem Tonelab nachbauen und ich kann Dir aus eigener Erfahrung mit diesem Teil sagen, dass man da sehr gute Ergebnisse mit erzielen kann. Also: Frisch ans Wek und viel Spaß dabei
noch viel schlimmer empfinde ich, dass ich mit meiner Einstellung zufrieden bin, die anderen sind aber unzufrieden. Ich habe angeblich zu viel Bass und Mitten. Also was ist die ideale Einstellung?
Hier muss man immer differenzieren. "Die" ideale Einstellung gibt es nicht. Es gibt soviele Faktoren, die selbst einen shr gut eingestellten Gitarrensound beeinflussen können. Restlautstärke der Band, Besetzung, akustische Verhältnisse usw. Kommt auch immer darauf an, welchen Platz der Sound eines Instrumentes im Kontext der Band hat. I.d.R. ist es schwierig sich mit einem eher bass- und mittenbetonten Sound durchzusetzen. Das geht oft nur über Lautstärke und das kann vom Rest der Truppe auch schon mal als störend empfunden werden
Oder Du kommst frequenztechnisch dem BAssisten in die Quere. Hier hilft nur eins: Einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können.
Die ewige Suche nach dem eigenen Sound...das ist fast schon eine philosophische Ebene
Einfacher ist es den heiligen Gral zu finden. Und daran ist selbst Monty Python gescheitert
Man muss erstmal wissen, auf was für eine Art Sound man grundsätzlich steht. Grob gesagt: Marshall/hiwatt oder Mesa/fender?
...oder wenn man einen guten Sound braucht: VOX
(um mal meine Amppräferenz ins Spiel zu bringen)