Hehe,
ja ich kann nicht ganz abstreiten diese Diskussion ein wenig mit anstacheln zu wollen
Obwohl der Thread Titel bzw. der Verweis auf den TGP-Thread das sicherlich auch beabsichtigt ist
Die Fantasiepreise, die für die Zendrives, Centauren, Hotcakes und Timmys dieser Welt auf dem Gebrauchtmarkt dieser Welt gezahlt werden sind wie du sagst tatsächlich nicht das Werk der Hersteller. Sie resultieren aus der langen Warteliste der Hersteller un den ungeduldigen/hype-infizierten Kunden. Der Retail-price für ein Zendrive ist 170$ für ein Timmy sogar noch weniger (früher 99 $). Da kann beileibe keiner von überteuert reden. (Ich gebe zu, dass die Preise u.U. "auf die schnelle" nicht ganz korrekt recherchiert waren, die Dimensionen dürften aber stimmen).
Das die Qualität der Pedale nicht der alleinige Grund für deren Popularität ist ist auch nicht von der Hand zu weisen. Gerade TGP ist doch ein sehr "versnobter" Premium-Gear-Tempel - wenn mir diese nicht bös gemeinte Ausrucksweise erlaubt sei. Ich glaube, in dem Forum ist mindestens jeder dritte ein "Luthier","Boutiquier", etc.
Dennoich darf man nicht vergessen, dass zwischen den Boutiquier (ich kürz ab jetzt mit "B" ab
) ein gewaltiger Unterschied besteht. Ein Paul Cochrane baut Pedale in Kleinserien als Nebenjob (der ist glaub ich Ampbauer bei Heritage - sicherlich nicht der bestbezahlteste Job der Welt). Geoffrey Teese (RMC Wahs) stellt mit seinen Wahs das einzige Einkommen seiner Familie.
Einen Zvex oder Fulltone kratzen Plagiate nicht - die verkaufen Hundertausende Pedale. Ehrlich gesagt sehe ich da fast keinen Unterschied zu Industrieherstellern.
Etwas Zweifel an dem Tubesreamer Märchen hege ich bis heute. Soll etwa alles was 2 antiparallele Dioden zwecks Softclipping in der ersten OP-Stufe hat gleich ein TS sein? Ich denke das wird einfach gerne gesagt (wobei zugegebenermaßen das bei vielen Pedalen tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist). Es gibt nur eine Hand voll Varianten, Verzerrung zu erzeugen. Alle anderen sind wiederum nichts als Varianten dieser. Klar dass man da das Rad nicht neu erfinden kann - von den oben genannten Pedalen muss ich aber neidlos zugeben: Die Designs sind definitiv etwas Neues und Innovatives. Nicht alle sind nach meinem Geschmack, aber mit nem modifizierten Tubescreamer haben die mMn. nichts zu tun. In jedem steckt zumindest eine Idee, die so noch nirgendwo zuvor drin war. Gerade beim OCD-Voodoo Lab-DOD250 Vergleich wird dies deutlich. Der DOD250/MXR D+ ist einfach der "Prototyp" eines Hardclippers. Ist desshalb jeder hardclippende Ovedrive gleich ein DOD Clone/Plagiat?
Das BSIAB2 ist ein DIY Projekt von
www.generalguitargadgets.com - wenn ich das kurz richtig stellen darf
Da sind sicherlich die Ähnlichkeiten im Konzept zum BOR sichtbar. Man darf aber nicht vergessen, das das Überssteuern von MOSFETS sicher keine "Erfindung" der Gitarrenindustrie ist. Das sind ALLES mehr oder weniger Standard-Elektroschaltungen die von irgendwem für Gitarre adaptiert wurden und dann wiederum von irgendwem für gut befunden werden. Nur weil zwei Pedale den BS170 oder 2N7000 nutzen heißt das noch lange nicht, dass der eine vom anderen abschaut. Das Know How liegt ab einem gewissen Grad einfach im akkustischen und nicht mehr elektrotechnischen. Gerade beim BSIAB ist das Konzept banal - das Voicing und abgleichen der einzelnen Stufen aber der Trick - sonst klingen die Teile wie kaputte Transistorradios.
Zum Danothema bleibt mir halt nur noch die Frage, was für einen Sinn der Steven Ridinger (danke noch für die Infos über den
) damit bezweckt. Dano hatte mMn. immer tolle Produkte in der Hinterhand, die lediglich einer mechanischen Aufbesserung bedarft hätten. Technisches KnowHow ist da definitiv vorhanden genau, genau so wie eine Fülle an historischen Produkten. Eine Firma von der Größe hat soetwas kleinliches mMn nicht nötig. Einfach Designs 1:1 (zumindest bei den bekannten 3en) zu übernehmen und dann im Nachhinein, als das ganze "zu heiß wird" alles als Missverständnis und Fehler der bösen Chinesen darzustellen - das halte ich für sehr feige. Da steckt doch von vornherein gezieltes Marketing hinter. Ich möchte nicht wissen wieviel mal mehr sich die Pedale verkaufen/verkauften, seitdem bekannt wurde, dass die auf prominentem Geräten basieren. Wie gesagt: Trittbrettfahrerei.
Wie du schon angedeutet hast, sollten wir vielleicht alle einfach anfangen mehr anhand unserer Ohren Equipment zu kaufen anstatt von dem Hype der durchs Internet läuft. Ich bin der festen Überzeugung, dass einige alte, billige Industriedesigns sich überhaupt nicht von "B"-Pedalen zu verstecken brauchen (mein Liebling: der olle, 90's Marshall Bluesbreaker in schwarzem Riesengehäuse - klingt mMn immer noch viel besser als die meisten "B"-Pedale
).
Mich interessiert es sehr, was andere zu der Thematik denken - abseits von "Geil, Boutique Pedale für <30€ !!!"