compressor bei solos? erforderlich?

Ein Compressor macht erstmal das Signal leiser, weil die Signalspitzen in einem bestimmten Verhältnis (Ratio) abgeschwächt werden. Aber jeder Compressor sollte einen Lautstärke-Regler haben, um diesen Lautstärke-Verlust wieder auszugleichen. Darauf beruht letztlich die Sustain-Verlängerung: Das Signal wird vom Pegel her gleichmäßiger, die leisen Stellen "am Ende des Tons" (was für eine Formulierung... hüstel) werden letztlich lauter gemacht, als sie ursprünglich sind und sind länger zu hören. Es ist auch möglich, den Lautstärkeverlust am Compressor überzukompensieren und das Signal so zu boosten.

Der Unterschied zwischen dem reinen Compressor-Einsatz zur Sustain-Verlängerung und dem Boosten des Signals ist, dass du durch den Boost auch die Verzerrung erhöhst, sich also der Sound ändert. Das ist nicht im Sinne von besser oder schlechter zu verstehen (eine Strat mit schwachen Single Coils ist ja auch nicht per se besser oder schlechter als eine Jackson mit EMGs), sollte man aber im Hinterkopf haben. Und im Grunde verschiebst du den Punkt, an dem komprimiert wird: Dadurch, dass du die Vorstufe mit einem geboosteten Signal "überfährst", komprimiert der Amp halt mehr...

Da ein Amp bei verzerrten Sounds sowieso bereits mehr oder weniger von alleine komprimiert, macht ein Compressor bei verzerrten Sounds nur bis zu einer gewissen Grenze Sinn, denn Dynamik - das, was ein Compressor halt einschränken soll - ist wichtig, damit der Sound sich durchsetzt. Alles platt zu komprimieren, mag beim Solo-Spot noch ganz nett klingen (naja...), im Band-Kontext geht man damit ziemlich fix baden.

Für Clean-Sounds finde ich persönlich einen Compressor sehr nützlich, bei dynamischen Amps kann eine leichte (!!!) Compression auch bei verzerrten Sounds gut klingen.

Am besten beides haben :D Da ich eher schaltfaul bin, läuft mein Compressor übrigens meistens durch. Es ist aber ein sehr unauffälliger Compi, der den Sound kaum färbt und sehr moderat eingestellt ist. Macht den Clean-Sound voll und stört beim Gain-Sound nicht weiter.

Ach so, in separaten Boostern sind oft auch Buffer eingebaut, die Soundverluste bei langen Kabelwegen verhindern. Kann auch sehr nützlich sein.
 
ok, danke für die antworten.

@guitar addict:
versteht ich dich richtig? deiner meinung nach ist ein "richtiger" booster für das boosten bei solos "besser" als ein compressor, wo der compressor grad runter gedreht ist und nur das volume rauf gedreht wurde? (irgendwie blöder satz,...hoff den versteht man...)


danke, lg
 
Nicht ganz. Ein Compressor, der auf "nicht komprimieren" eingestellt ist und nur lauter macht, macht im Endeffekt nichts anderes als ein "richtiger" Booster - er macht das Signal, das in den Amp geht, lauter. Eine Dynamik-Bearbeitung findet ja nicht oder nur kaum statt.

Was ich meinte war, dass zusätzliche Kompression durch einen Compressor bei verzerrten Sounds - also auch bei Rock-Solos - mit Vorsicht zu genießen ist, weil ein verzerrter Sound an sich schon komprimiert ist. Je nach Amp mehr oder weniger.

Das ist bei dem ganzen übrigens noch 'ne relativ wichtige Frage: Wie stark komprimiert dein Amp/was ist es für einer? Falls du glücklicherweise einen JCM 800er auf dem Dachboden gefunden hast, kann der Compressor nicht schaden. Bei einem Engl-Topteil würde ich sagen, nimm das Pedal als Türstopper :D
 
Also ich benutze das Boss CS-2 (schlagt mich..ich weiß grad echt nich wie das Teil heisst ^^ liegt im Bandhänger xD) (auf jeden Fall dieses blaue Dingens von Boss da xD)
Und benutze ihn sehr viel für schöne langsame CleanSounds zusammen mit Stereo Chorus und Delay..und ich schmelze dahin. Zu dem hilft mir der Kompressor das ich mich im Klangbild durchsetzen kann. Ich muss gegen ne Keyboardwand, Schlagzeug, Bläser, Bass und 5 Gesängen ankommen! xD
Im Solo benutze ich so gut wie keinen Compressor. Da spiele ich nur zu gerne mit der Dynamik und dem Volumepoti.
 
Ich habe lange geglaubt, dass man einen Kompressor nicht braucht und sicherlich kommt man auch ohne aus. Irgendwann hab' ich mir mal einen Boss CS-3 gekauft und ausprobiert und seitdem ist er im Setup.
Ich verwende ihn hauptsächlich bei Clean-Sounds (Fingerpicking, aber auch mit Plektrum) mit relativ wenig Kompression und etwas erhöhter Ausgangslautstärke (also ein wenig Boost).
Funktioniert für mich sehr gut.
 
ich benutze den MXR dyna comp für singende und langsame solopassagen, weil er den ton eben einfach schön zum stehen bringt. für schnelle solos verzichte ich darauf, aber wie gesagt, tragende/singende/langsame passagen sind ein traum damit.
natürlich kommt im loop dann noch ein langsames delay dazu und ein entsprechender reverb. aber alles dezent zum ausschmücken des sounds.
 
Ich wusste auch lange Zeit nichts mit meinem Kompressor anzufangen, CS2 von Boss, und habe ihn deswegen wieder verkauft. Dann habe ich aufgrund von Funk und der Hoffnung das Signal ein wenig aufzupeppen den Comprossor gebaut. Und seit dem ist der Comprossor nicht nur auf dem Board sondern auch durchgängig an.
Ich verwende ihn um das Signal ein wenig zu verstärken und auch die Kompressionseigenschaften habe ich nur sehr minimal eingestellt, gerade um nicht zu viel Dynamik zu verlieren. Ein guter Compressor richtig eingestellt finde ich einfach sehr lecker. Allerdings fällt es erst auf, wenn man ihn aus der Signalkette nimmt.
 
Hallo Kittt!
Den Marshall-Kompressor wollte ich mir auch schon zulegen, habe mich dann aber für einen Boss CS-3 Sustainer entschieden. Mit dem bin ich auch sehr zufrieden. Erst habe ich ihn benutzt, mein Signal bei Soli gleichmäßiger zu machen, jetzt habe ich ihn als Limiter vor dem Amp, weil der Engl Screamer oft ziemlich harsch auf starken Anschlag reagiert. Für mehr Sustain bei Soli etc. benutze ich dann den Kompressor meines G-Major Multieffektgeräts.

Natürlich nimmt man einen Kompressor nicht so bewusst wahr wie andere Effekte. Aber hat man einmal eine richtige Einstellung gefunden, spürt man beim Spielen den Unterschied!
Kleiner Tipp zum Einstellen deines ED-1: Wenn du ihn nur für Soli nutzen willst, teste den eingestellten Sound beim Solospielen. Eine Einstellung, die bei geschrammelten Akkorden oder abgedämpften Powerchords gut klingt, kann beim Solo schnell "pumpend" klingen, je nachdem, wie viel "Attack" und Sustain du eingestellt hast.
 
Och, ein Kompressor ist, richtig eingesetzt, bei schoenen Soli nicht unbedingt fehl am Platz. Man kann ihn vor der Zerre bzw. vor dem Amp (liefert einen relativ gleichmaessigen Gainpegel, da das Signal vor der Zerre komprimiert wird... bei niedrigen Kompressionseinstellungen und wenig Gain am Zerrer zu empfehlen, ansonsten nicht so sehr) betreiben, oder auch hinter der Zerre bzw. im Loop (was fuer ein etwas laengeres Sustain sorgt, ohne die Zerre zu sehr "auszuglaetten").

Ausprobieren ist natuerlich super, aber man sollte sich schon mal angucken, wie so ein Kompressor ueberhaupt seine Arbeit erledigt. Wikipedia eignet sich hier beispielsweise ziemlich gut.
 
hi!
hab meinen compressor hauptsächlich bei cleanen, besonders bei gezupften passagen benutzt und eben in einem solo (mit zerre). der gute hat nen deffekt an der input-buchse und wird gerade repariert.
besonders für das solo vermisse ich ihn sehr. hätte ich vorher gar nicht gedacht, aber der hat schon nen guten unterschied im sound ausgemacht! ein sehr subtiler effekt, wenn das sustain bei soli mit lang gehaltenen tönen jedoch fehlt, fällts schon gewalltig auf...
 

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