Carlo Giordano EV-201 E-Geige - Review und Modifikation

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Vorgeschichte:

Ich habe jetzt sehr lange überlegt, ob ich einen Review zu meiner E-Geige schreiben soll und bin zu dem Entschluß gekommen es zu tun, auch wenn ich sie nicht neu und (wahrscheinlich) nicht im Original-Zustand auf Ebay ersteigert habe.
Bisher gibt es recht wenige ausführliche E-Geigen-Reviews und auch kaum Umbau-Threads, ich möchte hier aber das Spagat eines Reviews mit meiner anschließenden Modifikation wagen, auch wenn das nicht ganz typisch ist - aber meine E-Geige ist letzendlich auch keine "normale" E-Geige (mehr) ;)
Meine klassische Geige mit K&K-Doppeltonabnehmer war mir zu schade für die Bühne und klang auch abgenommen nicht so wohlklingend, also dachte ich mir: Kauf eine E-Geige und bau sie so um, dass sie passt :)

Der Kauf:

Ich habe Anfang Juni 2013 in Ebay eine Carlo Giordano EV-201 für 116€ ersteigert, weil sie mir von Form und Farbe gut gefiel, einer klassischen Geige sehr ähnlich ist, aber im Gegensatz dazu kaum Resonanzdecke hat und somit rückkopplungssicherer sein würde.
Vorallem die Wirbel, der Saitenhalter und die Kinnstütze aus Buchsbaum gefielen mir gut und erinnerten mich an die Guarneri meines Opas ;)
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3-2-1 → meins! Und sie kam per Post ins Haus. Sie war nicht mehr komplett. Der Bogen und das Kollofonium fehlten, aber das war mir egal. Da wollte ich sowieso mein gewohntes Equipment verwenden.
Geliefert wurde also die Geige im Originalkasten mit Steg, Saiten und einem Billig-Kopfhörer.

Der erste Trocken-Test:

Ich habe die Saiten draufgelassen, den Steg passend aufgestellt, gestimmt und dabei schon festgestellt, dass die Saitenlage der Geige entweder schon ab Werk richtig gut eingestellt war, oder von einem Geigenbauer eingestellt wurde. Der Saitenabstand am Ende des Griffbretts an der G-Saite ist 5,5mm und an der E-Saite 3,5mm, sie spielte sich trocken schon richtig gut, klang leise und nasal am Ohr, aber nicht unangenehm und zum halbwegs leisen Üben reicht das allemal.
Ganz so schlimm kann es auch nicht geklungen haben, da sich eine unserer Katzen dazugesellte und erstmal bei einem Nickerchen den "Liegetest" im Geigenkasten absolvierte ;)

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Der Kasten ist nix besonderes. Er ist geschäumt, sehr leicht und wird nur durch die angeschraubte Hülle verschlossen. Die Geige kann mit einem Klettverschluss um den Hals gesichert werden.
Dann legte ich eine 9V-Batterie ein, steckte meinen Beyerdynamic DT-770 Pro in die Kopfhörerbuchse auf der Unterseite ein und spielte eine weitere Runde. Der Klang war ziemlich gut, etwas scharf in den Höhen, ließ sich aber mit dem Bass- und Höhenregler recht gut beeinflussen. Abgesehen von dem Rauschen war das der Klang einer guten akustischen Geige.

Am Verstärker:

Die Geige hat eine echte 6,3mm-Klinkenbuchse an der Unterseite! Das ist definitiv ein Vorteil gegenüber mancher anderen E-Geige, da man sie mit einem ganz normalen Gitarrenkabel anschließen kann. Ich steckte sie als nächstes in meinen Akustikverstärker Marshall DT50.
Das Rauschen war deutlich geringer wie im Kopfhörer. Also durchaus im akzeptablen Bereich. Der Klang war ziemlich gut und definitiv besser wie der meiner (guten) Akustik-Geige mit deren Doppel-Piezo von K&K zwischen Decke und Steg.

Verarbeitung:

Die Geige ist im Prinzip wie eine klassische Geige aufgebaut. Sie hat also klassische Zargen mit Eckklötzen, eine Decke und einen Boden.
Der Unterschied besteht darin dass Decke und Boden großflächig ausgeschnitten sind und zwei zusätzliche Seitenwände aus Fichte den Korpus in der Mitte verschlanken. das rechte untere Viertel, wo die Elektronik sitzt, ist nicht ausgeschnitten und hat ebenfalls eine Fichte-Abschlusswand.
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Sie hat weder eine Stimme, noch einen Bassbalken.
Decke, Boden und Zargen sind aus Ahorn.
Unter dem Steg sitzt in einer planen Nutfräßung in der Decke eine flache, schwarze Kunststoffwanne. In ihr liegt der ca. 1mm dicke, in rötlicher Alufolie eingeschlagene Piezo, der nur eine empfindliche Seite hat, die unter dem rechten Stegbein, also unter der A + E-Saite sitzt. für das Kabel, das mittig nach unten weg geht gibt es eine Zentralbohrung durch Wanne und Decke. Damit der Piezo richtig herum in die Wanne eingelegt wird klebt oben ein Etikett mit den Saitenbezeichungen G D A E drauf.
Der Ahorn-Steg hat plane Füße, da der Piezo ja auch plan ist. Im Vergleich zum Steg meiner klassischen Geige ist er oben relativ dick.
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Der Ahornhals ist mit Klarlack lackiert und wurde von mir geschliffen und noch leicht verschlankt. Die Schnecke und der Wirbelkasten sind gut gearbeitet. Die Buchsbaum-Wirbel sitzen gut, liefen nur etwas schwer und wurden von mir mit Pirastro Peg Wax geschmeidig eingestellt.
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Wirbel, Saitenhalter und Kinnstütze sind, wie schon gesagt, aus Buchsbaum. Das Griffbrett und die Brücke sind aus Ebenholz und ebenfalls gut gearbeitet. Die Übergangskante zwischen Griffbrett und Hals habe ich bei meiner Entlackung und Verschlankung des Halses angeglichen.
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Die ganze Geige ist mit leicht bräunlich eingefärbtem Lack lackiert. Der Lack hält gut, sieht gut aus und hat nur ganz kleine Macken, die natürlich auch von meinem Vorbesitzer stammen könnten.
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Zur Verarbeitung des Bogens, oder zum Kolofonium kann ich nichts sagen, da ich beides nicht bekommen habe.
Der Kopfhörer ist billig, bleibt aber auch unkommentiert, da ich nicht weiß, ob er original ist. Er sieht zumindest anders aus wie der auf dem Produktbild und gehört zur ~5€-Klasse.
Die Geige hat einen Feinstimmer an der E-Saite der gut funktioniert.
Die Batterielaufzeit ist nicht sonderlich lang. Ich wechselte sie nach ca. 3 Monaten.
Je leerer die Batterie wird, desto schneller verzerrt der Vorverstärker bei lauten Doppelgriffen.
Man kann die E-Geige auch mit einem 9V-Akku betreiben, hat bei leerer werdendem Akku aber natürlich das selbe Problem. Da man Akkus aber vor einem Auftritt immer frisch geladen einlegen kann ist das Problem ganz gut zu umgehen.

Fazit:

Insgesamt ist es eine gute, gelungene E-Geige die ihr Geld definitiv wert ist.
Man bekommt sie neu momentan aber nur noch in einem Shop in Deutschland.
Sie ist schön leicht mit ca. 600g (hab es mir leider nicht genau gemerkt, sorry)
Die Ausgangsbuchse sitzt unten ziemlich in der Mitte des Korpuses. Dadurch ist sie etwas aus dem Gefahrenbereich der Füße, aber das Gewicht des Kabels kommt eben als Last dazu und man tritt trotzdem immer wieder auf das Kabel.
Viel öfter als z.B. bei einer Gitarre.
Das einzig ärgerliche sind die Verzerrungen bei sehr energischen Doppelgriffen wenn die Batterie leerer wird.
Gott sei Dank gibt es dafür jedoch mögliche Abstellmaßnahmen! - Doch davon später ;)

Erstes Zubehör:

Ich montierte noch vier Wittner Violinfeinstimmer 4/4-3/4, schwarz, für Darmsaiten um beim Spielen leichter nachstimmen zu können.
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Zudem modifizierte ich eine Muco Schulterstütze 4/4 Violine mit besser haftenden Gummiflächen, verlängerten Schrauben und einem "Querträger" aus Aluminium auf meine Halslänge. Sie sitzt nun super fest und montiert sich auch bei heftigerem Spielen nicht von der Geige.
Da ich dieses "Abmontieren" bei heftigem Spielen auch bei meiner Wolf Forte Secondo an meiner klassischen Geige immer wieder schaffe, wollte ich eine andere Schulterstütze ausprobieren. Ich suchte mir die Muco auch aus dem Grund aus, dass sie keine Metallteile hat. Die können im Kasten sonst mal ganz gut die Wirbel, oder den Wirbelkasten verkratzen, wenn man sie im Geigenkasten oben im Bereich der Schnecke transportiert.
Deshalb sind mein "Alu-Querträger" und die Schrauben auch mit Schrumpfschlauch überzogen.
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Dies ist eine kleine Hörprobe mit voll aufgedrehter Volume, mittig eingestelltem Bass und mittig eingestellten Höhen:
https://soundcloud.com/geigit/originalstegelektronik-bass-neutral-hohen-neutral

Bei dieser Aufnahme sind die Bässe am Vorverstärker etwas angehoben und die Höhen etwas abgesenkt:
https://soundcloud.com/geigit/originalstegelektronik-bass-leicht-angehoben-hohen-leicht-abgesenkt

Mögliche Bezugsquelle der Carlo Giordano EV-201

-> Fortsetzung folgt :m_vio:
 
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Modifikationen - Verbesserung von Sound und Handling



Vorgeschichte und Tests


Da ich schon mit meiner klassischen Geige meist mit Funk gespielt habe, wollte ich das nach einigen Monaten Spielens auch bei der E-Geige machen. Ein "Geigenabsturz" vom damaligen Instrumentenständer auf den Endpin, der Gott sei Dank schadensfrei blieb und nur durch einen leichten "Kabelstolperer" verursacht wurde, erhöhte schon aus Sicherheitsüberlegungen den Wunsch nochmal um ein Vielfaches. Leider hat sich beim Funkbetrieb das Problem mit den Verzerrungen bei lauten Doppelgriffen noch etwas verdeutlicht. Erst hatte ich meinen Sender im Verdacht (D.a.i.sy. von Zeck), es lag aber tatsächlich an der Geigenelektronik.

Ende Oktober 2013 wollte ich der Sache auf den Grund gehen und klemmte die Elektronik ab und schloss den Piezo direkt an den Funk an. Auch hier waren leichte Verzerrungen bei Doppelgriffen zu hören, obwohl der Empfindlichkeitsregler des Senders auf minimum stand.
Ich schloss den Piezo direkt an meinem Line6 POD HD500 an und alles war gut. Keinerlei Verzerrungen! Ein testweise angeschlossenen 250 kOhm Volumenpoti bändigte auf "Halbgas" auch den Piezo soweit, dass der Funk verzerrungsfrei übertragen konnte.

Ausbau der Elektronik - Umbau auf passiv


Da ich weder die Klangreglung, noch den Volumenregler, noch den Kopfhöreranschluss tatsächlich verwendet hatte, da dafür der HD500 viel besser geeignet ist und per Fuß beim Spielen leichter bedienbar ist, flog nun die Elektronik definitiv raus. Der Klang ohne sie war besser! Wer will schon Verzerrungen, oder Rauschen, wenn es auch ohne geht?
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Es blieb natürlich das Problem, dass dadurch zwei große Löcher im Geigenkorpus zurückblieben. Ich beschloss zumindest einen Volumenregler einzubauen um den Funk verwenden zu können. Auf der Unterseite der Geige war die Öffnung für das Batteriefach und das für die Ausgangsbuchsen. Das Batteriefach konnte ich auch leer und ungenutzt einbauen und das Loch für die Kopfhörerbuchse würde eben frei bleiben.

Blieb die Frage der Funkbefestigung.

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Und da kam natürlich der Gedanke hoch, dass da ja ein leeres 9V-Batteriefach in der Geige sitzt, das man eventuell verwenden könnte, da der Funk ebenfalls mit 9V betrieben wird. Dazu müsste man den Sender allerdings einbauen.
Platz wäre durch den Ausbau der Elektronik vorhanden.

Einbau des Senders


Also öffnete ich spontan den Sender, schraubte die Doppelplatine raus und stellte fest, dass sie von Länge und Breite her gut in das Loch auf der Geigenoberseite reinpasst.
Eine Testblende aus weißem Kunststoff war schnell angefertigt, ein Lautstärkepoti montiert und die Elektronik so schräg drunter geschraubt, dass der Original-Schalter bedienbar und die Original-LED sichtbar war.

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Eine 6,3mm-Schaltbuchse wurde so eingebaut, dass der Funk beim Einstecken eines Kabels abgetrennt wird und man dann ganz normal und passiv per Kabel spielen kann.
Da konnte ich auch den Regler bis "10" aufdrehen, bei "Funkbetrieb" eben nur bis "5".

Die neu gewonnene Bewegungsfreiheit beim Spielen war total befreiend und konnte direkt bei einem Wochenende Anfang November 2013 mit Francois Botes beim "spontaneous worship" ausgiebig getestet werden. Es ist einfach klasse, wenn man "nur die Geige" in der Hand hat! So wie beim rein akustischen Spielen mit einer "normalen Geige".

Es gab zwar ein paar Funkaussetzer, ich war aber guter Hoffnung sie durch gute Platzierung des Empfängers in denn Griff zu bekommen.

Planheit der Piezo-Auflage


Zwischendurch irgendwann habe ich noch für planen Sitz des Piezos in der Kunststoffwanne und der Wanne auf der Geigendecke gesorgt:
Dazu habe ich die Nut in der Geige für die schwarze Kunststoffwanne nochmal mit einer Schlüsselfeile plan gefeilt.
Ich habe also den Lack unter der Wanne plan gefeilt. Er war dick genug und es ging problemlos. Genauso habe ich die Spritzgussgrate der schwarzen Kunststoffwanne innen und außen entfernt und die Unterseite ebenfalls plan geschliffen.
Der Grund für diese Maßnahme war der Gedanke, dass bei einer Planen Auflage der Klang möglichst immer konstant bleiben würde und die leichten Bewegungen des Stegs in der Wanne, beim Stimmen usw. weniger Einfluss auf den Klang haben.

Verschönerung


Im November und Dezember 2013 hatte ich dann etwas Zeit und machte mich daran die doch sehr unschön aussehende provisorische Blende durch eine neue zu ersetzen.
Nach einigen Skizzen kam mir das Bild von Fisch, Kreuz und Krone, drei christlichen Glaubenssymbolen, die gut zu mir und zum Worshiprock passen, vor mein geistiges Auge. Und es passte. Ich konnte den Umriss des Fisches so gestalten, dass er alle vier Schrauben sauber und mit einem harmonischen Abstand zur Außenkontur durchläuft und dabei das Loch abdeckt und noch auf die Geige passt.
Den Bereich des Schalters und der LED konnte ich schön unauffällig in das schwarze Kreuz integrieren und für den Poti drechselte ich als Knopf eine kleine Krone aus einem Holzdübel.

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Die Blende sägte ich mit der Dekupiersäge aus verschiedenen Furnieren aus.
Der Fisch und das Kreuz sind aus Ahorn, der Hintergrund aus Nußbaum. Das Kreuz habe ich schwarz gefärbt. Anschließen wurde alles mehrschichtig verleimt und lackiert.

Der Klang


Ab 11.10.14 beschäftigte mich das Thema sehr intensiv, ich schaute mir verschiedenste Stegformen an, verglich sie, laß darüber, was für Klangbeeinflussungen passieren, wenn man welchen Teil des Steges verschlankt usw.

Stegtunen.jpg


Auch die Infos über den D.A.C-Steg, wo dessen Vorteile liegen, dass er heller klingt, mehr Höhen durchlässt, dass der Steg der Übertrager zwischen Saite und Korpus ist, dass er unterschiedliche Frequenzen stärker, oder schwächer dämpft, da er nicht bei jeder Frequenz gleich steif ist und bei unterschiedlichen Frequenzen unterschiedlich stark schwingt, dadurch auch Kurvenverschiebungen entstehen usw. das wusste ich vorher nicht.
Dass die Geigendecke ebenfalls nicht bei jeder Frequenz gleich stark schwingt und dementsprechend nicht jede Frequenz gleich laut an die Luft übergeben wird, das wußte ich schon vorher.
All das hat mir geholfen zu verstehen, dass an der Position des Piezos zwischen Steg und Geigendecke eben nicht genau der Klang der Geige abnehmbar ist, sondern ein "Zwischenprodukt".
Das erste "Problem" der E-Geige ist die fehlende Deckenschwingung und dadurch die "härtere Aufhängung", wenn man es mit einem Komfort- und Sportfahrwerk vergleichen will.
Das zweite "Problem" ist die höhere Lautstärke und die ausgerichtetere Übertragung der Höhen durch die PA-Lautsprecher.

Ein Beispiel: Eine Solisten-Violine muss sich gegen ein Orchester durchsetzen können. Sie muss also lauter und pregnanter sein und wird deshalb oft im Höhenbereich "effektiver" eingestellt. Sie produziert also mehr Höhen und klingt für den Spieler am Ohr eher schrill wie wohlklingend. Der Klang geht halb Richtung Konzertsaaldecke und halb Richtung Publikum. Da die Höhen aber in der Luft stärker abgedämpft werden, wird der Klang bei größerem Abstand weicher und ausgeglichener.
Bei der E-Geige ist das anders: Die PA-Lautsprecher sind lauter, übertragen die Höhen geradliniger Richtung Hörerohr und brauchen deshalb weniger "Schrillheit" von der E-Geige. Wir müssen also eher weniger Höhen auf den Weg schicken und diese am besten schon im Steg, dem hölzernen "Equalizer", rausdrehen.

Der Steg


Mein Entschluss stand fest: ich wollte mir einen weicher klingenden Steg bauen.
Also habe ich daraufhin in meinem Steg-Design eher die Dinge absichtlich falsch wie richtig gemacht.

Das Holz


Ich habe ihn aus mehreren Furnierschichten zusammengeleimt. Nicht wie bei Sperrholz jeweils um 90° gedreht, sondern in gleicher Maserrichtung.
Dadurch ist das Holz von seinen weichen und harten Bereichen weniger ausgeprägt, wie das bei einem massiven Holzstück der Fall wäre. Außerdem ist das Furnier eher weicher wie der massive Klotz.
Zusätzlich habe ich eine Schicht aus Mahagoni zwischen die Ahornschichten gepackt.
Da das Mahagoni anders wie das Ahorn schwingt, sperrt es sich also vorallem bei höheren Frequenzen gegen die Ahorn Schichten. Und auch der Leim wird nicht gerade schwingungsunterstützend, sondern eher dämpfend sein.

Die Form


Von der Form her habe ich ebenfalls ein weicheres Schwingungsgebilde angestrebt und entsprechend die Form geändert.
Ich habe die Steifheit aus den Beinen genommen, sie aber verbreitert, damit sie den Klang weniger punktuell auf den Piezo übertragen.
Außerdem habe ich mich von meinen Symbolen wieder inspirieren lassen und das Herz und das Kreuz als Sinnbild für die Liebe Jesus und die Krone für den König nochmals aufgenommen. Das Bild der fertigen Steges hat sich vor meinem geistigen Auge immer mehr konkretisiert und nahm dann, ausgehend vom Umriss des Originalsteges beim Skizzieren auf das Holz, immer konkretere Formen an.

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Hier der auf die schichtverleimte Furnierplatte aufgezeichnete Stegentwurf vom 1.11.14

Ich habe die Krone und größere "Rundbereiche" mit einem Holzbohrer gebohrt und anschließend den Steg mit der Dekupiersäge ausgesägt. dabei musste ich vorallem im Bereich des Kreuzes strategisch vorgehen. Bei einer falschen Reihenfolge der Sägeschnitte wäre das Kreuz sicherlich abgebrochen.
Anschließend habe ich den Steg oben per Feile und Schleifpapier verjüngt und die Kanten gebrochen. Zuletzt habe ich ihn leicht gewachst.

Das Ergebnis aus Inspiration und Theorie


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Die Quintessenz aus all diesen Überlegungen und meiner Inspiration ist ein weicherer, weniger schwingfreudiger Steg, der schon beim Anschnipsen im nicht eingebauten Zustand einen tieferen, weicheren Ton produziert, und nicht so hell klingt wie einer der "normalen Stege.
Ich habe mich erst 10 Tage später getraut ihn zu montieren und war aufgeregt wie ein kleines Kind, da ich überhaupt nicht wusste wie er tatsächlich klingen würde!

Also habe ich am 10.11.14, als auch alle Teile fertig waren den Zwischenstand dokumentiert.

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Zusammenbau


Dann habe ich alle Teile montiert:

Neue Buchsenblende


Auch die Buchsenblende hatte ich passend aus Nussbaumfurnier gefertigt und konnte sie nun montieren.

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Einbau der "Fisch-Kreuz-Kronen-Blende"


Die Possition und Montage der Elektronik und des Potis konnte ich ziemlich exakt von der provisorischen Blende übernehmen und den Funk einbauen.

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Wechsel des Steges


Anschließend habe ich mit dem Original-Steg eine kurze Sequenz direkt, ohne Equalizer aufgenommen:
https://soundcloud.com/geigit/originalsteg-passiv

Dann betete ich, spannte die Saiten ab, wechselte den Steg, spannte (die selben) Saiten wieder, stimmte die Geige und nahm eine ähnliche Sequenz auf:
https://soundcloud.com/geigit/neuer-steg-passiv

Der Klangunterschied ist deutlich und ging absolut in die gewünschte Richtung! Hallelujah, Preist den Herrn! Es ist die selbe Geige mit neuem Herz und neuer Seele!

Durch den Ausbau der Elektronik, den eingebauten Funk und das besondere Aussehen war nun die E-Geige etwas ganz individuelles geworden :) ein Unikat und es machte mir noch mehr Spaß darauf zu spielen!

Entdeckung am 28.01.14


Beim letzten Akkutausch war ich wohl etwas verpeilt und habe den Akku falsch herum eingelegt ohne es zu merken.
Der Daisy-Sender ist mit einer Diode vor Verpolung geschützt, schließt aber leider dabei den Akku kurz.
Ich habe den Akku wohl getauscht und die Geige dann in den Koffer eingepackt.
Gott sei Dank, Lob und Ehre, dass die Geige und unser Haus nicht in Flammen aufgegangen ist.
Hier seht ihr das Ergebnis:
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Dabei ist auch das Batteriefach in Mitleidenschaft gezogen worden:
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Leider habe ich den Funk nie zum aussetzerfreien Betrieb überreden können und deshalb meistens doch mit Kabel gespielt.
Fortsetzung folgt :m_vio:
 
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Ein neuer Funk muß her


Wie gesagt, ich spielte die Geige letzten Endes kaum mit Funk.
Das hatte vier Gründe:
1. Die Funkfrequenz der beiden D.a.i.sy-Sender liegt im Bereich 175 und 178 MHz und ist genehmigungsfähig. Unsere vorhandene Genehmigung der Bundesnetzagentur für die Frequenzen im 600 MHz-Bereich konnte aber nicht um diese Frequenzen erweitert werden.
Und die 130 € für eine eigene Genehmigung, die dann nur an definierten Orten und im Innenbereich gilt, war mir dann doch zu unflexibel und zu teuer.
2. Die Funkaussetzer, die teilweise eben sehr laut waren, konnte ich nie ganz abstellen, egal wo der Empfänger platziert war.
3. Der Empfänger musste möglichst weit von digitalen Geräten entfernt stehen. Mindestens 1 Meter. Das ist aber auf einer modernen Bühne nicht ganz so einfach. Je mehr Digitaltechnik und Sendequellen im Raum sind, desto schwieriger wird es. Das Kabel zwischen Empfänger und HD500 war entsprechend lang.
4. Der Klang war nicht ganz so gut wie per Kabel. Die Eingangsimpedanz von 300kOhm war zwar höher wie bei vielen Sendesystemen, klaute aber trotzdem etwas die Bässe und machte den Klang etwas harscher.

Ich suchte also nach einem geeigneten, flexiblen Funksystem, mit möglichst hoher Eingangsimpedanz.
Die 1MOhm Eingangsimpedanz des HD500 waren hier die Referenz, von der ich wusste, dass sie echt gut klingt und den speziellen Ansprüchen der E-Geige gerecht wird.

Neuer Funk: Line6 Relay G30


Im Oktober 2014 leistete ich mir dann das passende neue Funksystem. Nach ausführlichen Recherchen entschied ich mich für das Relay G30 von Line6. Mit 1,3MOhm und bis zu 3V Eingangspegel war es das einzige System, dass überhaupt Angaben zu diesen Werten machte und war dank dieser Werte natürlich erste Wahl.
Es ist zukunftssicher: Bei 2,4 GHz besteht auch nicht die Gefahr, dass diese Frequenz irgendwann mal an neue Nutzer veräußert wird. Es ist der Wlan- und Bluetooth-Frequenzbereich. Der Sender kommuniziert aber mit dem Empfänger und nimmt sich dann eine von vier möglichen Frequenzen, abhängig von den Frequenzen, die empfangen werden. Das System sucht sich also die freie Frequenz selbst.
Zusätzlich wird jedem "Sendeblock" eine eindeutige ID-Sequenz vorangesendet... und nur diese Blöcke werden vom Empfänger akzeptiert und verarbeitet. Es gibt also ev. "Ausfälle", aber keine lauten Störgeräusche.
Ich habe es ausgiebig getestet mit Wlan und Bluetooth und zwei weiteren Digitalsystemen im Raum - Es funktionierte bisher absolut zuverlässig, ohne einen einzigen Aussetzer!
Es klingt sehr gut mit E-Geige und E-Gitarre und ändert nichts am Geigen- bzw. Gitarrensound. Es klingt wie mein 4-Meter-Kabel :juhuu:
Ich trug es am am Gürtel um beide Instrumente mit Funk verwenden zu können und steckte das Patchkabel am Instrument um.
Es war genau die richtige Wahl und es war ein "Schnäppchen": ich bekam es als B-Stock bei Thomann für 156€ :juhuu:

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Warum das G30? Ich hatte extra das "einfachere" System gewählt, dessen Sender kein Display und keine Taster hat, da mir ein zukünftiger Einbau immer noch nicht ganz aus dem Kopf gehen wollte und weil ich eine "echte" 6,3mm-Buchse im Sender wollte, damit ich jedes "normale Klinkenkabel" verwenden kann.

Kleiner Schaden - mit positiven Folgen


Bei unserer großen Worship-Rock Night "Christmas Edition" am 6. Dezember 2014 mit den Saltshakers konnte ich die Freiheit so richtig genießen. Es funktionierte tadellos und ich war total glücklich damit!
Nach dem Abend zog ich den Sender wie gewohnt vom Gürtel ab - und hatte leider nur das Gehäuse in der Hand - Die Klammer hing noch am Gürtel. Der kleine Nippel war abgebrochen:
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Trotz meiner sachgerechten, normalen Benutzung war eine Reklamation recht aussichtslos und ich hatte die Befürchtung auf den Reparaturkosten sitzen zu bleiben. Thomann hätte zwar die Rücksendekosten getragen, schrieb aber:
"...Unmittelbar nach Erhalt der Ware, wird der Fehler von der hauseigenen Serviceabteilung geprüft und ggfls. an den Herstellerservice weitergeleitet. Die durchschnittliche Reparaturzeit beträgt ca. 15 - 20 Arbeitstage.
Sollte der Defekt auf fehlerhafte Bedienung bzw. Handhabung oder Verschleiß zurück zu führen sein, erhalten Sie von uns einen Kostenvoranschlag. Beachten Sie bitte, dass durch die Diagnose und Erstellung des Kostenvoranschlages bereits Kosten entstehen, welche wir Ihnen auch bei einer Ablehnung der Reparatur und Rücksendung des defekten Gerätes in Rechnung stellen (Aufwandspauschale 25 EUR)."


Aus der Sicht von Thomann ist das natürlich absolut verständlich und ich wusste ja auch schon vorher, dass dieser kleine Plastiknippel sehr leicht abbrechen kann. Ich war ja nicht der Einzige, dem das passiert ist :)

Ich steckte den Sender also bei allen Auftritten in der Weihnachtszeit "ohne Klammer" in meine Handy-Gürteltasche und überlegte, welche sinnvolle Lösung es nun geben könnte.

Nach Weihnachten hatte ich dann Zeit um endlich mal die Sache genau unter die Lupe zu nehmen und schraubte kurzerhand den Sender auf um zu sehen, wie man denn den Clip irgendwie kleben, oder festschrauben könne:
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Als ich die Sendeplatine dann vor mir liegen sah packte mich wieder mein Forscherdrang.

Es schossen Gedanken durch meinen Kopf: "Das könnte doch vielleicht passen" - "Das müsste doch gehen, wenn..."

...und ich baute kurzerhand das Batteriefach der Geige aus um zu schauen, ob die Platinenbreite denn durch das Loch im Geigenkorpus gehen würde um sie in die Geige einzubauen - und meine Freude war groß, dass das nahezu exakt passte! Hallelujah! Echt der Hammer!
:juhuu:

Das Batteriefach war ja durch den Kurzschluss ziemlich in Mitleidenschaft geraten und ich musste einen der genieteten Kontakte erst mal wieder anlöten, da er keinen Kontakt mehr hatte. Auch die Kunstofflasche, die eigentlich als "Feder" die 9V-Batterie zum Deckel gedrückt hatte, war ziemlich verformt:
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Das war dann auch die "Lösungs-Vorlage" für das weitere Vorgehen und ich nahm den Heißluftfön und verformte die Federlasche kurzerhand zum "Platinenhalter" um. Dadurch bekam auch der 6-Positions-Schalter seinen "freien Mittenbereich" damit man den Kanal einstellen kann.
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Die konkrete Einbauidee war dann auch schnell entwickelt, die einzige Schwierigkeit bestand darin das 9V-Batteriefach auf 3V umzubauen. Für zwei Mignonzellen war es etwas zu kurz und zu schmal, ein anderes wollte ich nicht einbauen, da der Geigenboden leicht gewölbt ist, also entschied ich mich dazu es für zwei Microzellen zu modifizieren. Und aus leidlicher "Kurzschluss-Erfahrung" schaute ich mir genau an, wie Line6 das mit dem Verpolungsschutz gelöst hat: Es ist eigentlich total simpel und mechanisch gelöst indem von den Batteriekontakten nur der Nippel des Pluspols den Kontakt im Deckel mechanisch erreichen kann. Der "Hintern" der Batterie kann durch zwei Kunststoffstege den Kontakt gar nicht berühren. (Siehe oben)
Das wollte ich auch und versenkte ebenfalls meinen Kontakt am Pluspol:
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Den 6-Positions-Schalter für den Kanal plazierte ich mittig unter dem Batteriefach, damit er zwischen den Zellen bei geöffnetem Batteriefachdeckel mit einem Schraubenzieher bedienbar ist.
Dazu lötete ich die Batteriefachfedern und die Klinkenbuchse aus der Senderplatine aus:

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Der Schalter wurde später auch noch ausgelötet und per Kabel ein anderer angeschlossen.

Die Platine wurde zusätzlich zum heiß verformten "Mittellaschenhalter" mit Heißkleber seitlich am 6-Positions-Schalter verklebt und mit den vorbereiteten Kabeln in den Korpus mitsamt dem Batteriefach eingeschwenkt und montiert.
Es war echt knapp und ging geradeso rein. Wie wenn es von Anfang an füreinander konstruiert wäre :)
In die meisten E-Geigen würde das so nicht reingehen, da ihnen der große Holraum fehlt. Bei meiner geht es!
Praise the Lord! :juhuu:

Die Kabel wurden aus den restlichen zwei Blendenöffnungen rausgeführt. Bisher saß beim D.a.i.sy.-Funk der Schalter ja asymetrisch im "Kreuz" in der "Fisch-Kreuz-Kronen-Blende". Die Öffnung und Position wurde nun für den neuen Schalter per Schlüsselfeile angepasst und die Buchse für den Pickupstecker und die Kabel an den Poti angelötet.
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Die Verdrahtung ist so, dass der Pickup vom Lautstärkeregler zur 6,3mm Klinkenbuchse geht. Wenn dort kein Stecker eingesteckt ist, geht das Signal weiter zum Funk. Wenn ein Stecker eingesteckt ist, wird der Funk dadurch abgeklemmt und das Kabel hat Vorrang.
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Nach dem die ersten Tests und eine Probe mit Reichweitenprüfung komplett erfolgreich waren und ich mich über ein rauschfreies, gut klingendes, Aussetzer-freies Funksystem freuen durfte, brauchte ich nur noch eine gute Idee, wie ich die Batterieleuchte, die jetzt Richtung Geigenboden leuchtete, wieder oben auf die Blende führen könnte, ohne die zwei kleinen SMD-LEDs durch eine konventionelle Zweifarb-LED mit Kabelverbindung ersetzen zu müssen.

Aber auch da schenkte mir Gott die richtigen Eingebungen und ich modifizierte einen Lichtleitstab mit dem Heißluftfön bis er die benötigte "Spazierstock-Form" hatte:

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Lichtleitstab original und modifiziert

Das Einführen des Lichtleitstabes durch die Bohrung in der Blende war knifflig, da die letzte Biegung des Stabes von 90° auf 180° erst nach Einsetzen in die Blende gemacht werden konnte. Ich musste ihn also durch die Blende einschieben und anschließend mit dem Heißluftfön weiter verformen. Das war nicht so einfach, da die Blende ja bereits verkabelt und nahe der Geige hing. Ich musste also mit dem Heisluftfön genau zielen und durfte dabei weder Blende, noch Geige, noch Kabel, oder Poti erhitzen:
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Mit ruhiger Hand gelang es mir und ich konnte den Lichtleitstab so positionieren, dass er die blaue und rote SMD-LED auf der Platinenunterseite in ausreichender Leuchtstärke einfängt und nach oben leitet.
Die grüne LED für das Audio-Signal habe ich nicht nach oben geleitet, da ich sie eh nicht brauche. Sie wird (wie auch die Batteriestärke und die Empfangsstärke) auf dem Empfänger angezeigt, hat aber keine Funktion als "Modus-Leuchte".
Die blau/rote LED zeigt nämlich "als Modus Leuchte" z.B. bei der aktuellen Firmware nach dem Einschalten, ob der RF1 Modus (4 parallel-Frequenzen, maximal 12 Kanäle) oder der RF2-Modus (2 parallel-Frequenzen, maximal 14 Kanäle) aktiv ist. Außerdem zeigt sie per Blink-Modus den Firmwarestand an. Deshalb musste sie sichtbar sein.

Die fertige E-Geige mit eingebautem Sender


Nun wurde das eingebaute Batteriefach noch passend beschriftet:
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Und so sieht die E-Geige jetzt aus:
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Ich bin absolut begeistert! :juhuu:

Gewicht


Die Geige wiegt ohne Akkus 580g, mit Akkus 602g und mit Schulterstütze 700g
Sie klingt super, sieht gut aus, spielt sich gut und man denkt man spielt akustisch, ohne Kabel, da der Funk ohne Buchse, Gehäuse und Kabel mit den kleinen Micro-Akkus sehr leicht ist. Sie ist mit dem Funk jetzt nicht schwerer wie mit der Original-Elektronik.

Die Laufzeit mit Akkus beträgt ca. 3-4 Stunden.

Handling der Instrumente


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Ich spiele ja E-Geige und E-Gitarre im Wechsel und habe mir einen zweiten Sender am Gitarrenband befestigt:
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Zum Wechseln schalte ich den nicht benötigten Sender aus und den anderen an.
Somit läuft der Sender eh nicht den ganzen Abend und die reine Spielzeit von 3-4 Stunden reicht mir eine Probe & Soundcheck & Anspielen & Gottesdienst bzw. Konzert.
Außerdem packe ich sowieso vor Beginn frisch geladene Akkus rein :great:

Fortsetzung folgt :m_vio:
 
Grund: Überschrift auf Userwunsch geändert
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Da ist ja mal ein aufwendiger Bereicht, da stekt auch viel für andere Instrumente drin. :great:

Die Basis der eBay-Geige find ich persönlich nicht besonders hübsch, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Bin halt kein Fan von rötlich gebeiztem Holz, das mag ich auch bei klassischen Gitarren nicht, schon gar nicht mit so einem Hochglanz drüber.
Schade, denn die Modifikationen sehen alle gut aus.

BTW
Kannst du eigentlich abschätzen, wieviel du inzwischen in die Geige an Geld reingesteckt hast?
 
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Respekt! Ich bin ja immer ganz neidisch, wenn ich sehe, was andere Leute handwerklich so drauf haben. (Selbst wenn sie dabei das Haus fast abbrennen ;) )
 
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:great: für die wirklich gelungene Modifizierung.

Die ICHTHYS Abdeckung finde ich besonders gelungen !!
 
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toll berichtet und klasse Fotos, lieber Geigy :great:

obwohl es nicht mein Fach ist, war es aber sehr interessant zu lesen :)
 
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Das ist ja das Schärfste, was ich als "Nur Gitarrist" jemals gelesen habe...

Meine Hochachtung! :)
 
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Soooo viele Kekse :keks: so viele "gefällt mir" und so viel Zuspruch! WOW! Viiiiielen Dank Euch allen!!!!! :mmmh: Ihr seid der Hammer!
Vielen Dank für Euer Interesse, eure lieben Worte und Euren Zuspruch! :great: :hi5:
Da ist ja mal ein aufwendiger Bericht, da steckt auch viel für andere Instrumente drin. :great:
Die Basis der eBay-Geige find ich persönlich nicht besonders hübsch, aber das ist natürlich Geschmacksache. Bin halt kein Fan von rötlich gebeiztem Holz, schon gar nicht mit so einem Hochglanz drüber.
Schade, denn die Modifikationen sehen alle gut aus. ... Kannst du eigentlich abschätzen, wieviel du inzwischen in die Geige an Geld reingesteckt hast?
Der Rotstich liegt auch glaub ich etwas an meinem Foto und an den Bildern mit Blitz. Die Geige hat in etwa die gleiche Farbe wie meine klassische Geige... und auch die gleiche Außenkontur. Nur die Löcher sind "anders" ;)
Eine Gitarre in der Farbe wollte ich auch nicht, aber die Geige gefällt mir so echt gut. Man sieht nicht gleich, dass es eine E-Geige ist und sie fühlt sich auch nach einem klassischen Instrument an.
Hier nochmal der Vergleich zum Nussbaum-Parkett und ohne Blitzlicht:
Von den Kosten her kann ich es glaub sogar genau sagen :gruebel: Mal zusammenrechnen: 116€ Geige + 7,60€ Feinstimmer + 9,90€ Schulterstütze + 156€ G30 Funk = 289,50€
Alle anderen Dinge wie Schrumpfschlauch, Kabel, Furnierreste, Klinkenbuchse, Poti, Schalter, Dübel, Lichtleiter, Schrauben, Aluprofil, Gummi, Kunststoffrest, Heißkleber, Leim und Lack hatte ich in meiner Garage :D ich schätze das wären nochmal ca. 25€
Die neuen Saiten (Warshal Karneo 31,90€) werden demnächst noch hier ergänzt... deshalb auch das "Fortsetzung folgt". ...Soviel vorab: Sie klingt noch besser :m_vio:

Geigenbögen, Kollofonium, Wirbelwachs usw. habe ich ja schon lange und würde ich auch nicht zur Geige dazurechnen.

Auf jeden Fall steckt in ihr jetzt die Erfahrung von 23 Jahren Geigespielen in Rockbands und Funktechnik und ich bin total glücklich mit ihr!:juhuu:
 
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Wow, mit viel Liebe und Geschick hast du da etwas ganz tolles geschaffen, großen Respekt!
 
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Der passende Saitensatz -Der letzte Schliff am Klang


Ich hatte die Original-Saiten jetzt lang genug gespielt und es wurde echt Zeit für neue Saiten!
Ich hatte sie schon vor einiger Zeit ausgesucht und bestellt:
Anfang April habe ich sie dann aufgezogen und der Tausch hat sich absolut gelohnt! :great:
Die Saiten sind angenehm zu spielen, sprechen gut an und haben einen facettenreichen, warmen Klang mit schönen Obertönen ohne "in die Ohren zu schneiden".
Gerade für die E-Geige braucht man Saiten, die nicht zu schrill sind, sondern eher weich und warm, die aber trotzdem noch genügend Charakter haben und nicht dumpf wirken.
Der Saitensatz klingt sehr ausgewogen zueinander und ich kann die Saiten nur wärmstens empfehlen!

Ich möchte Euch den Klang natürlich nicht vorenthalten, darum kommt hier eine Hörprobe:

Blues for Brownie - part three


https://soundcloud.com/geigit/blues-for-brownie-part-three

Aufnahme:
:m_elvis:Gitarre: Line6 JTV-59 "95er Gibson J-200" & Line6 POD HD500 "Acoustic-Amp"
:m_vio:Geige: "E-Violin Carlo Giordano" & Line6 POD HD500 "Acoustic-Amp" (per Funk, ohne Kabel :juhuu:)

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sehr schön sieht sie aus und klingt sie

Geigy, das Cello in meinem Song geht mir hier und da bissl zu sehr unter

würdest Du mal bitte bissl drüberfiedeln und mir das dann schicken ?

aber schön mit Deinen tiefsten Tönen
damit's nicht zu sehr einschneidet

das wäre klasse, wenn ich das mal hören könnte :)
 
Klasse. Gefällt mir auch sehr gut. :great:

Mit dem Akku hattest du Glück. 250 mAh sind nicht viel. Ein Einweg Akku liefert mehr power. Der hätte die Geige mehr beschädigt. Nutze die Akkus der selben Baureihe und dem selben Laden auch bei mir im Empfänger und in meinen Lampen.

Respekt vor diesem handwerklichen Geschick.

Dein board sieht so aus, als ob es in ein floorcase einziehen möchte. ;)
 
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sehr schön sieht sie aus und klingt sie
Geigy, das Cello in meinem Song geht mir hier und da bissl zu sehr unter ... würdest Du mal bitte bissl drüberfiedeln und mir das dann schicken ?
Danke @manou! Ich bin auch wirklich absolut zufrieden mit dem Ergebnis! Eine Probeaufnahme habe ich Dir ja geschickt, zu mehr reicht es im Moment zeitlich nicht, wird aber noch :m_vio:
Ich habe momentan viele musikalische Einsätze, was natürlich toll ist :juhuu: Somit war die Geige auch schon an einigen Orten im Einsatz und hat ihre "Praxistauglichkeit" schon oft mit Bravour unter Beweis gestellt.
Ich hatte noch nie einen Funkaussetzer!
Und auch mit der Akkuanzeige lernt man umzugehen. Durch die kleinen Micro-Akkus hat man eine Laufzeit von 3-4 Stunden. Sobald nicht mehr drei Balken auf dem Empfänger angezeigt werden, geht es sehr schnell zu Ende. Man hat ca. 4 Minuten, bis zur Abschaltung. Somit kann man das Lied noch fertig spielen und muss dann kurz die Akkus wechseln.
Das kommt natürlich nur in der Probe vor, bei einem Auftritt wechsle ich immer vorher auf frisch geladene Akkus.

Klasse. Gefällt mir auch sehr gut. :great: Mit dem Akku hattest du Glück. 250 mAh sind nicht viel. Ein Einweg Akku liefert mehr power. Der hätte die Geige mehr beschädigt. ...Respekt vor diesem handwerklichen Geschick.
Ja, da bin ich Gott für die Bewahrung dankbar. Es wurde kurzzeitig sehr heiß und eine Batterie hätte länger "heizen" können.
Durch diesen "Unfall" und die Reparatur der Verformungen mit dem Heißlufftfön kam ich dann auf die Idee diese Federlasche in der Mitte nicht rauszuschneiden (da sie ja für den Kanalschalter des Senders im Weg war), sondern sie zum "Platinenhalter" umzuformen.

Dein board sieht so aus, als ob es in ein floorcase einziehen möchte. ;)
Nee, ein Floorcase bräuchte ich vielleicht auf einer Tournee. Da ich aber selber aufbaue und nur einen Kleinwagen fahre ist meine Lösung mit der Tasche wirklich optimal, leicht und platzsparend.
Ich habe diese Tasche:
Da passt der Line6 HD500 sehr genau rein und in der vorderen Tasche hat dann das Volumenpedal, der Empfänger, zwei Mikros, die Netzteile und alle benötigten Kabel, Ersatzakkus, sowie das Brett zum Schrägstellen des Marshall Platz.
Die Tasche ist schön kompakt, nicht zu schwer und somit für mich die bessere Lösung.
Aufgebaut ist auch schnell, da nur die Kabel, das Volumenpedal und der Empfänger eingesteckt werden müssen.
Und noch ein Vorteil: Das Bein des "Mikrofon-/Instrumenten-/Notenständers" passt gut zwischen HD500 und Volumenpedal!
Bühnensetup7.JPG

Über mein Live-Equipment habe ich auch hier schon was geschrieben -> klick, klick, klick
Und noch ein Vorteil: Dadurch, dass mein Empfänger nicht verbaut, sonder lose ist, kann ich ihn schnell auch für das "kleine Besteck" rausnehmen und damit die akustische Gitarre ohne HD500 oder die E-Geige mal "nur mit dem Marshall" verwenden.
 
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Das "kleine Besteck":


Der Geigenkoffer ist zwar nicht groß, trotzdem passt der Empfänger sogar mit rein :great:
 

Update


Ich habe das Batterie- & Funk-Fach der E-Geige nochmal neu beschriftet:

...und dann hätte ich da noch ein paar

Katzenimpressionen mit E-Geige


 
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...und der Klang geht noch besser!


Als es hier vor einiger Zeit in einem Thema um E-Saiten für die Geige ging die "weicher" klingen kam von einigen der Tipp, dass sie immer umwickelte E-Saiten verwenden.

Das hat mich inspiriert und nicht mehr los gelassen! :)

Deshalb habe ich mich auf die Suche gemacht und bin fündig geworden.
Die E-Saite des Warchal Karneol-Satzes wurde durch eine weichere, umwickelte Saite ersetzt und der Klang der E-Geige ist nun noch ausgeglichener.

:juhuu:

Hier geht es zum Review der Saite:
"weich klingende" Geigen-E-Saite Thomastik Dominant E Violin Alu soft


 
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Aktuelle Hörbeispiele


Ich spiele nun schon einige Jahre diese E-Geige und wollte euch nun gerne mal ein Update geben nachdem es nun einige Hörbeispiele aus unseren aktuellen Online-Gottesdiensten in YouTube gibt.
Da könnt ihr euch einen Eindruck verschaffen wie sie denn von mir eingesetzt wird und dabei klingt.
GeiGitGeige1.jpg

Als erstes mal diese komplett freie Improvisation von diesem Wochenende: Klick - und hier eine Variation über ein Lied: Klick
Bei der Liedbegleitung setze ich die E-Geige noch mit etwas mehr Dynamik über die Bogentechnik ein um während des Gesangs leise genug zu sein und nur zu untermalen. Dazu das Beispiel "König aller Könige" vom Gottesdienst letzte Woche (mit noch etwas dumpferem Klang): Klick

Vielen Dank für euer Interesse!
 
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Sie war nicht mehr komplett. Der Bogen und das Kollofonium fehlten
Nun, Bogen und Kollofonium sind ja auch nicht Geige, das is ja sonst auch üblich, dass man das separat kauft.

Geige im Originalkasten
Ich finde, auch der Kasten sieht doch recht ordentlich aus.

Zu den restlichen Modifikationen und Umbauten fehlt mir das Know-How, aber Hut ab!
Ich spiele eher akustisch.
 
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@GeiGit habe mich mal durchs Forum geklickt, informationshalber wegen E-Geige. Bin schwer beeindruckt von allem, handwerkliche Fertigkeit, Geige und Spieler!
Klingt super, zumindest über meinen Bluetoothlautsprecker; überhaupt nich mehr typisch nach E-Geige.
Gratuliere!
 

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