Bundreinheit stimmt nicht, was tun?

ka-zwo
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Hallo allerseits,

seit kurzem spiele ich meinen ersten 5-Saiter. Im Geschäft war der erste Eindruck sehr geil, aber im Laufe der Zeit fielen mir bem proben (im Kontext mit den anderen Instrumenten) vor allem im Bereich der ersten 3 - 4 Bünde vor allem auf der H-Saite Unsauberkeiten bei der Tonhöhe auf. Also zu Hause nochmal die Oktavreinheit überprüft und nachgestellt... Diese stimmt jetzt, aber trotzdem sind die untersten Töne krumm...

Darum jetzt hier meine Frage, ob es noch andere Möglichkeiten - außer Oktavreinheit einstellen - gibt, da was zu retten.
Und wenn nicht, ob das dann ein Fall für die Gewährleistung/Garantie ist? Immerhin war das Instrument ja ab Werk fehlerhaft...

Montags ist in dem Laden immer der Gitarrenbauer da, der schaut sich das Teil nächsten Mo. mal an. Aber ich hätte doch ganz gerne noch andere Meinungen bzw. Hintergrundwissen, da ich den Laden und die Leute dort noch nicht so gut kenne und einschätzen kann und mich auch mit dieser Materie noch nie beschäftigen musste...

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es sich um einen Sterling by MusicMan Ray 35 handelt also so wie der hier, nur in honeyburst (was aber wohl weniger relevant sein dürfte):
https://www.thomann.de/de/sterling_by_music_man_sting_ray5_ray35nt.htm
 
Eigenschaft
 
Was bedeutet denn seit kurzem? Hast du noch Garantie oder nicht?
Wenn ja, würde ich gar nicht lange fackeln und das eben auch beanstanden. Der ist ja nun auch nicht grad billig.

Sind die Bundstäbchen mangelhaft bearbeitet, kann man da noch was machen. Sind die Bünde nicht im richtigen Abstand eingelassen kann mans vergessen bzw. wären die Reparaturarbeiten noch aufwändiger.

mfg Papalapap
 
Wenn es hauptsächlich (oder am stärksten bemerkbar) in den unteren Bünden schief ist, dann ist möglicherweise die Tiefe der Ausfeilung des Sattels zu gering. Oder die Saite ist zu dick, rutscht im Sattel nicht ganz nach unten, so dass dieser Effekt entsteht. Naja, der Gitarrenbauer erkennt sowas bestimmt leicht und kann es mit ein paarmal Feilen wieder richten.

Gruß,
Jo
 
oder dein Stimmgerät kommt da unten nicht klar.
Unter dem Bass-E zeigt mein normales auch nur Murks an, das Korg Pitchblack und Guitar Rig zeigen mir aber gute Bundreinheit (und vor allem ein exaktes B! ) an
 
Du könntest dir anhand der Mensur die richtige Position der Bundstäbchen errechnen und dann noch mal nachmessen, ob die Bünde richtig gesetzt wurden. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich das Instrument zurückgeben bzw. umtauschen.
Hab mal schnell gegoogelt und die Tabelle mit den Positionen der Bundstäbchen gefunden, vielleicht hiflts:
https://www.musiker-board.de/attachments/tabelle-bundberechnung-doc.76145/

Bundreinheit ist zwar letztlich ein Kompromiss, dass alle Bünde wirklich 100% stimmen ist glaube ich zu wissen nicht möglich, wenn mans aber als Normalsterblicher hört ist das definitiv zu viel Ungenauigkeit.
 
Mich würde auch zuerst mal interessieren wie groß die Abweichung ist. Wie Higgledy schon geschrieben hat, ist die Positionierung der Bundstäbchen nur ein Kompromiss. Eine hundertprozentige Bundreinheit kann es also eigentlich nicht geben.
Es sei denn du hast einen "Wohltemperierten" Bass.
 
Die Oktavreinheit wird durch viele Faktoren beeinflusst - die allermeisten davon kann man selbst einstellen:
- Die Brücke (Höhe und Saitenlänge)
- Halskrümmung
- Sattelhöhe (für die erste Lage)
Damit hat man ganz viele Stellschrauben - dummerweise haben Sie untereinander starke Wechselwirkung. Das macht das Setup zur Kunst ;)

Und wie schon geschrieben wurde: perfekt gibt es hier leider nicht. Nur eine gute Näherung.
Ich hab noch keinen Bass in den Fingern gehabt, der absolut perfekt war. Es war immer ein Kompromiss. Vor allem bei den tiefen Saiten in den hohen Lagen.
Und ich habe auch noch keinen Bass in den Fingern gehabt, wo die Bünde wirklich falsch positioniert wurden.

Grade bei einem "industriell" gefertigtem Bass wie dem "Sterling by Musicman" werden die Bundschlitze ziemlich sicher rein maschinell in einer CNC Fräse geschnitten. Da ist eine gröbere Abweichung ziemlich unwahrscheinlich....
 
Danke mal an alle für die Antworten.
Wie oben schon geschrieben, geht es mir um HÖRBARE Unsauberkeiten. Bin auch sonst kein 150 prozentiger und höre kein Gras wachsen...

ich hab mal ein paar Beweisfotos vom Stimmgerät gemacht...

Hier die Anzeige bei der Leersaite:
Leersaite.jpg

Hier die Oktav im 12ten Bund, tendenziell eigentlich etwas zu tief, hört man aber nicht...
bund 12.jpg

Hier das D im dritten Bund, wo die Abweichung schon hörbar ist
bund 3.jpg

Und am schlimmsten und deutlichsten hörbar ist der erste Bund
bund 1.jpg

ich bring das Teil heute mittag zum Laden, damit der Spezialist am Montag direkt dran kann und nicht noch auf meinen Feierabend warten muss. Ich hoffe, dass der die Bundstäbe vielleicht noch ein Stück nach unten/vorne feilen kann, oder so...

Im Moment behelfe ich mir damit, die H-Saite im dritten Bund sauber zu stimmen, da dass D der Ton ist den ich hauptsächlich brauche, aber selbst damit ist die Abweichung beim C schon zu deutlich hörbar. Ich lasse da unten halt erstmal keine langen Töne stehen, sondern spiele halt kurz, knackig und punchig. Aber selbst unser Trommler hört, dass da was nicht stimmt ;-)
 
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Kannst du mal Bilder von der Region Sattel&Erster Bund machen?
Eventuell macht die Saite dort keinen Knick sondern einen "Bogen" - oder der Sattel ist viel zu hoch?!

Ist das gleiche Phänomen auch auf den anderen saiten zu beobachten oder nur auf der H-Saite?
Falls es nur die betrifft:
Man muss die Intonation nicht zwingend am 12ten Bund ausrichten - grade bei der H Saite macht das wenig Sinn. Dort gehts um hauptsächlich um die ersten 5-7Bünde. Was darüber passiert... ist meist in der Praxis nicht so relevant. Also ruhig mal so einstellen, das es am 5ten Bund sauber ist und dann schauen was passert.
 
Kannst du mal Bilder von der Region Sattel&Erster Bund machen?
Eventuell macht die Saite dort keinen Knick sondern einen "Bogen" - oder der Sattel ist viel zu hoch?!

Ist das gleiche Phänomen auch auf den anderen saiten zu beobachten oder nur auf der H-Saite?
Falls es nur die betrifft:
Man muss die Intonation nicht zwingend am 12ten Bund ausrichten - grade bei der H Saite macht das wenig Sinn. Dort gehts um hauptsächlich um die ersten 5-7Bünde. Was darüber passiert... ist meist in der Praxis nicht so relevant. Also ruhig mal so einstellen, das es am 5ten Bund sauber ist und dann schauen was passert.

Der Saitenverlauf über den Sattel sieht so aus:
hals.jpg

Vom Spielen her würde ich nicht meinen, dass der Sattel zu hoch ist...

Auf der E Saite ist es ähnlich, aber weniger tragisch - also im Bandkontext nicht mehr hörbar, auf der A Saite ist es noch unauffälliger und ab der D Saite fast gar nicht mehr...
 
[...]
oder der Sattel ist viel zu hoch?!
[...]

Dahin würde ich anhand der Verstimmung auch tendieren.
Kannst Du den Abstand zwischen Bund und Saite messen?

Grüße, Pat
 
Dahin würde ich anhand der Verstimmung auch tendieren.
Kannst Du den Abstand zwischen Bund und Saite messen?

Grüße, Pat

Messen kann ich den im Moment nicht, aber wenn ich ein Ein-Cent-Stück zwischen 1. Bund und Saite schieben möchte, geht das nur mit Druck um die Saite etwas anzuheben. genauer gehts erst nächste Woche...
 
Also ein Cent Stück ist schon viel zu dick. Da sollte nur so ca 0,5mm Luft sein.
Zum Vergleich: Eine EC-Karte ist ca 0,75mm dick...
 
Das Cent Stück passt ja auch nicht ohne Druck dazwischen... jetzt ist der Bass im Laden, am Montag geh ixh ihn wieder abholen.
Mal schauen, was der Gitarrenbauer vom Laden am Montag zu sagen bzw gemacht hat.
bin schon sehr gespannt... ich sag dann natürlich auch hier Bescheid.
 
Mich würde auch zuerst mal interessieren wie groß die Abweichung ist. Wie Higgledy schon geschrieben hat, ist die Positionierung der Bundstäbchen nur ein Kompromiss. Eine hundertprozentige Bundreinheit kann es also eigentlich nicht geben.
Es sei denn du hast einen "Wohltemperierten" Bass.

Ja, Sowas gibt es:

tt_whol_lay.jpg


Im Bassprofessor habe ich mal ein Bild von einem Bass gesehen, habe jetzt auf die Schnelle nur eine Gitarre gefunden.

Vielleicht hilft bei ka-zwos Problem auch ein compensierter Sattel:

musicman_bongo_compensated_nut_1.jpg
 
Vom Spielen her würde ich nicht meinen, dass der Sattel zu hoch ist...
logisch - du drückst ja kurz vor dem Bund (und nicht vor dem Sattel)
unmittelbar nach dem Sattelende stehen H und E Saite fast ein bischen hoch (dem Photo nach)
ich würde das Sattelende auf der Saite markieren, sie lösen und genau an der Stelle über einer Kante etwas nachdrücken - kleines Holzstück oä dazwischen legen
(schont den Sattel und dürfte leichter sein, als bei aufgezogener Saite)

cheers, Tom
 
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ich würde das Sattelende auf der Saite markieren, sie lösen und genau an der Stelle über einer Kante etwas nachdrücken - kleines Holzstück oä dazwischen legen
(schont den Sattel und dürfte leichter sein, als bei aufgezogener Saite)

cheers, Tom

Um die Saite am Sattel zu knicken? :rolleyes: Ist direkt im Hinterkopf angespeichert...

Wie gesagt, ist der Bass seit Freitag im Laden, wo ich ihn vor etwas über einem Monat gekauft habe. Dort ist Montags immer der Instrumentenbauer im Haus, um sich um die Reparaturen zu kümmern, die die Verkäufer nicht auf Anhieb hinbekommen bzw. sich nicht zutrauen.
Bei der kurzen Überprüfung Freitag nachmittags hat der (Verkäufer/Berater)Typ mal am Racktuner geschaut und fand die Abweichungen auch so deutlich, dass er da selbst nicht drangehen, sondern auf den Spezialisten am Montag warten wollte. Er hat aber vermutet, dass da mit der Halskrümmung was zu retten sein müsste.

An der Halskrümmung hab ich halt bisher immer nur was geschraubt, wenn da deutlich was zu sehr oder zu wenig "durchgebogen" war z.B. beim Wechsel auf andere Saiten oder auch mal bei seltsamer Werkseinstellung. Aber beim Ray bin ich da von vornherein prima klargekommen...
 
Kleines Update unter der Überschrift: Kommunikation ist Glückssache...

Wenn derjenige, der den Bass im Laden entgegen nimmt, nachdem das Problem erklärt bekommen hat und es auch selber ausprobiert hat, demjenigen, der den Bass nachschauen und "reparieren" soll, auf den Zettel einfach nur 'Intonation einstellen' schreibt, kann es natürlich sein, dass der Instrumentenbauer dann nur die Oktavreinheit nachschaut und justiert...
Wenn ich dann nach meinem Feierabend nur 10 Minuten vorm Feierabend des Fachmanns reinschneie und ihn über das Missverständnis aufkläre, ist auch klar, dass ich unverrichteter Dinge wieder abziehen darf.
Allerdings bin ich skeptisch, ob das dort was wird. Der Spezialist hat mir nur nen Vortrag gehalten, darüber dass die H-Saite bei Bässen immer problematisch ist und dass er nicht glaubt, dass da noch wirklich was zu verbessern ist.

Immerhin hat er dann nochmal drauf geschaut und gehört und das Problem erkannt. Dann kam der oben erwähnte Vortrag nochmal mit ein paar Formulierungsvariationen. Immerhin probiert er nächste Woche mal den Sattel noch weiter runterzufeilen und dabei den Auflagepunkt der H-Saite auch noch etwas Richtung Kopfplatte zu feilen, oder so. Aber auch da ist er nicht überzeugt, dass das was hilft.

Immerhin hat er für das Überprüfen der Oktavreinheit und das Justieren von 1 - 2 Saiten schonmal 20 € auf die Rechnung geschrieben.

Ich bin nicht gerade begeistert...
 
Wie sieht's denn mit der Garantie aus? Da sollte er dir eigentlich nichts mehr in Rechnung stellen. Ich würde es nicht bezahlen...
 
Daq fragt man sich, nimmt er jetzt 20 € für die fachliche Beratung?

Oder hat er den Vortrag gehalten um dir zu sagen, dass das kein Mangel am Instrument ist, und es damit auch kein Garantiefall sein kann.

Wobei ich mir das bei der Abweichung echt nicht einreden lassen würde.
 

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