Bühnenpräsenz und souveränes Auftreten...

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lunaberlin
Guest
Da es mir beim Vocals Treffen mal wieder besonders aufgefallen ist, möchte ich nun doch mal das Thema ansprechen:
Es geht um souveränes Auftreten und Bühnenpräsenz.

Dass Antipasti eine "Rampensau" ist, hatte ich ja schon fast vermutet ;) - aber auch Tommi und Gunnar standen da irgendwie mit einer Selbstverständlichkeit auf der Bühne, als hätten sie ihr Leben nie was anderes gemacht.
(Okay, Ice auch - und auch Lucilius´ erster Auftritt war beeindruckend unlampenfiebrig....)

Es geht mir dabei jetzt auch nicht so sehr um das Singen, sondern um die "Show" drum herum.
Wie man mit seinem Publikum umgeht, was für Ansagen man macht, wie man sich auf der Bühne so bewegt...

Muss man dafür geboren sein? Oder ist das auch viel Übungssache (wahrscheinlich auch das) ? Und wenn Übungssache, wie übt man das?

Stellt ihr euch vor den Spiegel und versucht, eine gute Show einzustudieren? Schaut ihr viele Livemitschnitte an und sucht euch eure Lieblingsposen raus? Nehmt ihr euch selbst auf Video auf bei Auftritten und analysiert, was ihr besser machen könntet?

Ich dachte irgendwie, ich muss mich nur oft genug auf die Bühne stellen und dann kommt die Souveränität schon von selbst.
Das stimmt zum Teil auch, seit meinem allerersten Auftritt vor Publikum im Februar hat sich schon Einiges getan. Ich habe eigentlich so gut kein Lampenfieber mehr, fühle mich im Gegensatz zu den ersten Auftritten auch schon ganz wohl auf der Bühne, auch die Angst vor Text vergessen/ falschem Einsatz etc ist eigentlich nicht mehr da... aber irgendwie bin ich überfordert, wenn es darum geht, das Publikum irgendwie einzubinden und ein klein wenig "Show" zu machen (viel Show muss ja nun im Jazzbereich nicht sein, aber ein wenig Unterhaltungswert abseits des reinen Gesangs sollte ja vielleicht schon rüberkommen)
Und obwohl ich jetzt schon des Öfteren auf der Bühne stand, machen sich da von alleine nicht wirklich viele Fortschritte bemerkbar.
Ich frage mich jetzt eben, wie ich am besten rangehe, damit sich in der Hinsicht mal was tut.

Also, vielleicht habt ihr ja Lust mal ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Liebe Grüsse
Luna
 
Eigenschaft
 
Da Du ja mich erwähnt hast (Danke für die Blumen) - ein paar Punkte, die von Vorteil sind...

  • man sollte sich einbilden, als Kind zu wenig Aufmerksamkeit und Liebe erfahren zu haben und diese Aufmerksamkeit durcdh die Kunststückchen, die man vorführt, zu erlangen und mit der "Liebe" des Publikum zu kompensieren :). Das ist die Triebfeder eines jeden "Entertainers".
  • Freude an der Bewegung - auch der kleinen - ist ein Vorteil, aber kein Must
  • Der Wunsch - nein - der unbedingte Wille, zum Publikum einen (wirklich) persönlichen - vielleicht sogar intimen - Kontakt aufzubauen, kann sehr nützlich sein.
Man kann Performance natürlich auch einstudieren - die Casting-Bands machen es ja trreffend vor. Trotzdem trennt sich hier die Spreu vom Weizen - also, der Marc Owen vom Robbie Williams. Tanzen gelernt haben sie beide - aber nur der eine schafft es, zu berühren.

Ich selbst habe selten etwas vorm Spiegel einstudiert oder etwas auswendig gelernt. Aber ich habe ein paar Grundbewegungen auf dem Kasten, weil ich einfach ganz gerne tanze - zumindest früher. Daraus kann man provisorisch immer etwas ableiten oder drauf zuückgreifen. Was Ansagen angeht improvisiere ich meistens, hab aber oft einen bestimmten Aufhänger, auf den ich zur Not zurückgreifen kann (zum Beispiel Fragen aus der Allgemeinbildung: wer war eigentlich Pussy Galore und was bedeutet der Name?).

Deswegen ist eine "natürliche" Präsenz auch immer die bessere Wahl als eine einstudierte. Insofern kann ich Dich - was Deine eigene Performance auf dem Vocals-Treff angeht - ganz dolle beruhigen. Meine liebste Ex-Freundin Betti war ganz angetan von Deinem ungekünstlelten Charme. Beim nächsten mal also einfach nur eine Schritt weiter nach vorne an den Bühnenrand, mehr zum Publikum gucken und weniger zum Pianisten - und Du bist perfekt.:great:

Was die Ansagen und die Sprache angeht, lohnt es sich, es ähnlich zu halten. Ich singe für Freunde bzw Menschen, die in den nächsten Minuten oder Stunden ein "freundschaftliches" oder gar "intimes" Verhältnis zu mir aufbauen sollen. Zumindest scheinbar. Wie spreche ich ich zu Freunden? Ich sage sicher NICHT: "Meine sehr vereehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass sie so zahlreicxh erschienen sind..." .. jedenfalls nicht im ernst. Nein - ich spreche so, wie ich auch in der Kneipe oder beim Frühstück mit ihnen sprechen würde. Von Freunden erwarte ich, dass sie meinen Humor teilen. Damit erreicht man zwar nie jeden. Aber die, die man erreicht, erreicht man man eben "tiefer" ... und die anderen werden halt keine Freunde und müssen ja auch nicht wieder kommen - Fazit: alles am Besten wie im richtigen Leben halten. Ruhig viel von einem selbst preisgeben (auch das "Unterdrückte" - viele vermeintliche "Rampensäue" sind ja im Leben eher schüchtern. Ich auch)
 
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Hallo !
Für mich hat Bühnenpräsenz vor allem mit Emotion zu tun. Und mit Gegenwärtigkeit : idealerweise gehe ich ganz auf in dem Moment, in dem Song bzw. dem Gefühl, um das es im Song geht.
Fast so, als würde man die eigene Person vergessen (zumindest die Alltagsperson) und einfach nur die Emotion oder Stimmung des Songs transportieren.
Lampenfieber gibt sich mit der Zeit von selbst, je mehr Auftritte man macht. Manchmal wünscht man es sich sogar zurück, jedenfalls geht es mir mittlerweile so ;)
viele Grüße
Bell
 
Yo!

Ich habe mir angewöhnt, beim performen ganz geziehlt einen " Schalter " umzulegen.Dazu kommt , das wir in der Funk'Soul Band auch alle ein passendes Bühnenoutfit haben.Ich konnte feststellen, das das für einige ganz hilfreich gewesen ist, um eine gewisse Scheu abzulegen.

ca 90% des Publikums haben keinen Schimmer von dem , was Du da treibst.Für die wäre es undenkbar sich , wie DU, auf eine Bühne zu stellen.DAS sollte man sich immer vor Augen halten.

Dazu kommt ja noch WO! das ganze stattfindet..... Im " Heinz " am WE..war die Atmo aufgrund der Größe und der musikalischen Besetzung sehr intim.
Der Draht zum Publikum näher.Da muß man keine großen Gesten machen.
@LunaBerlin.. dein Kabel wäre lang genug gewesen, um zB in's Publikum zu gehen, um sich einen " Jonny " auszusuchen.....oder auch zwei :)
u know....? OK.... Das Piano vom Andi war nun wirklich zu mickrig um sich drauf zu räkeln...... beim Flügel, wäre es gegangen....... ;)

Dazu sollte man überlegen, wie man rüberkommen will. Lady-like , Sexy ,Vamp usw...... zieht man sich um.....? Wäre ja auch eine Alternative für Dich!
Andi könnte solang ein " langes Intro " spielen..............

Eine Ansage .....ist nicht immer zwingend. Ich haße es, wenn die Coverbands anfangen jeden Song vorher anzusagen.........

Üben......? Naja mit meinen vier Damen in den Backings, studieren wir schon eine Choreo ein... Aber sonst, macht es schon die Häufigkeit der Auftritte.

more to come.................

greez
 
Lampenfieber gibt sich mit der Zeit von selbst, je mehr Auftritte man macht. Manchmal wünscht man es sich sogar zurück, jedenfalls geht es mir mittlerweile so ;)

Das geht mir- vielleicht zum Glück - gaaaanz anders. Trotz hunderter von Auftritten in ganz Deutschland vom Diplomatenball oder Stadtfest über Radeberger Brauerei-Betriebsfest bis zum verraucheten Trash-Punker-Keller: Ich gerate noch immer in totalen Stress. Schon morgens beim Aufwachen. Ich denke jedesmal: warum kannst Du nicht einfach 8 Stunden am Tag arbeiten und abends mit Deinen Lieben Fernsehen. Ich renne von links nach rechts wie ein eingesperrter Tiger und rauche Kette. Doch plötzlich: Sobald ich auf der Bühne stehe: ZACK! Alles weg. Alles gut. Gut, dass ich ich jetzt nicht vorm Fernseher sitze.

Yo!

.Dazu kommt , das wir in der Funk'Soul Band auch alle ein passendes Bühnenoutfit haben.Ich konnte feststellen, das das für einige ganz hilfreich gewesen ist, um eine gewisse Scheu abzulegen.

Das hat mir am Anfang auch sehr geholfen. Die ersten Show-Bands liefen komplett in richtigen "Verkleidungen" ab. In der P-Funk Band war ich bis zur Unkenntlichkeit mit Lametta, Haarteilen, Tiger-Slips und allem Gedöns beschminkt und behangen. Die nächste Band war Schlager- und Diskotrash mit Seitenscheitel-Perücken, Kotteletten und Schlaghosen.
Irgendwann hatte ich dann das tiefe Bedürfnis, auch "unmaskiert" igendwas rüberzubringen und von mir selbst presizugeben. Mit Worten statt mit Verkleidung. Seit dem verdine ich zwar weniger Geld mit Musik. Aber dafür weiss ich wenigstens, dass die sich über mich freuen und nicht über meine Schlaghose.
 
Also, Hallo erstmal :D

Bin wieder zurück in Rechnerreichweite.

Bühnenpräsenz, ja, zu Tommi und Antipasti kann man da nicht so viel hinzufügen, aber vielleicht doch ein paar Sätze aus dem Nähkästchen:

Für mich ist es wichtig, mich mit meinen Songs und meinem Publikum wohl zu fühlen. Das war ehrlich gesagt Samstag nicht ganz der Fall, weil ich das Gefühl hatte, daß die Balladen am Publikum vorbeigehen würden. Somit ging meiner Ansicht nach mein Auftritt ziemlich daneben.

Moderieren und "die Rampensau" raushängen - habe ich eigentlich nie geübt. Normalerweise bereite ich mir mein Set vor und überleg' mir, wie ich von Song A zu Song B komme, ob ich was dazwischen sage und wenn ja in welche Richtung das geht. Mehr als zwei, drei Stichworte gibt es da aber nicht. Der Rest passiert, ist Kommunikation mit dem Publikum.
 
Das war ehrlich gesagt Samstag nicht ganz der Fall, weil ich das Gefühl hatte, daß die Balladen am Publikum vorbeigehen würden. Somit ging meiner Ansicht nach mein Auftritt ziemlich daneben.

Dein Auftritt ging nicht daneben. Es ist aber leider immer wieder der Fall, das dieser Eindruck entsteht, weil man bei leiseren Songs selbst oft die unruhige Raumatmosphäre mitkriegt. Das macht mich oft auch richtig sauer. Sobald nur zwei Leute unaufmerksam sind und miteinander quatschen, glaubt man selbst, niemand würde zuhören. Ist aber meistens gar nicht so. Ich hab dann auch schon manchmal die "Störenfriede" direkt angesprochen.
 
*lol*
@antipasti: direkt angesprochen...? Yo! so kann man's auch nennen.....

" schnauze " war glaub ich der Ausruf...... :D


greez
 
..kann nur von meinem ersten mal am sonntag reden, war da wiegesagt nicht aufgeregt; gab kein lampenfieber, darum konnt ich von vornherein ganz unverkrampft auf die bühne gehen und loslegen-

sicher war es noch gut, dass ich das überwiegende publikum kannte, aber darüber hab ich gar nicht weiter nachgedacht.. man sieht ja die gesichter lEiDeR sowieso nicht, nur eine dunkle masse.

auf jeden fall hab ich bei den letzten liedern, wo nicht mehr allzu viel zu singen war, mitten auf der bühne vor mich hingetanzt, als wär ich irgendwo auf der tanzfläche; dadurch haben auch die leute noch mehr mitgewippt.

ansagen wollt ich vorher auf keinen fall üben.. das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. habe wie antipasti ganz normal mit denen da unten geredet "hört ihr mich ja ? dann sollt ich vielleicht mit runter kommen.." lieder habe ich dadurch allerdings kaum angekündigt, nur einmal und dann auch noch das falsche.. weil ich setlisten zwar schön ausdrucken kann, aber schau ich vielleicht auch mal drauf :confused: nö:-<

na alles in allem konnte ich ohne aufregung (aber anstrengung) ganz "normal" agieren und machen, was mir grad so einfiel. nach einem anstrengenden lied hab ich mich für den anfang des nächsten liedes einfach mal hingesetzt (vors schlagzeug auf das podest), und das soll wohl ganz sympathisch rübergekommen sein- weil man sah, wieviel kraft gerade reingesteckt wurde.. dabei war es wirklich nur nötig, da ich wieder zur ruhe kommen musste:p

hmm, hoffentlich hab ich hier nicht so am thema vorbeigeredet;_>
 
Seh' ich ja jetzt erst... (immer noch im Halbschlaf...)

Nehmt ihr euch selbst auf Video auf bei Auftritten und analysiert, was ihr besser machen könntet?
Das ist mir bisher zweimal "passiert" - also, daß jemand die Auftritte auf Video mitgeschnitten hat und ich mir das Ganze in Ruhe noch mal anschauen konnte. Bewußt gemacht habe ich es nicht aber:

Natürlich ist es höllisch unangenehm. Wer hört sich schon gern selber? Und dann auch noch das ganze blöde geplappere?...
Nur: mir hat das geholfen. Es hat mir auch neue Ideen gegeben, was man so machen kann. Und es hat mir bewiesen, wie viel von der Kommunikation mit den Bandmitgliedern (auch bloße Blicke) beim Publikum ankommen.

So gesehen: Probier's aus.
 
..habs auch vergessen: bei uns wurde am sonntag ebenfalls gefilmt und ich werd mir das rumgehampele nochmal genau anschauen.

ob man dann aber gleich beim nächsten mal wirklich was anderes macht (machen kann), wag ich zu bezweifeln- denn so ist man nunmal und kann sich nicht einfach so ab/umstellen :p mit der zeit hilft es aber ganz sicher.
 
Wow, ihr lieben - so viele tolle Antworten!!! :great:
Vielen Dank, da sind einige sehr gute Punkte aufgegriffen worden.

Also, wo fange ich an:

  • man sollte sich einbilden, als Kind zu wenig Aufmerksamkeit und Liebe erfahren zu haben und diese Aufmerksamkeit durcdh die Kunststückchen, die man vorführt, zu erlangen und mit der "Liebe" des Publikum zu kompensieren :). Das ist die Triebfeder eines jeden "Entertainers".
  • Freude an der Bewegung - auch der kleinen - ist ein Vorteil, aber kein Must

Strategie 1 würde bei mir glaube ich eher nicht funktionieren, denn was tun, was mein Publikum gelangweilt in der Nase popelt? :eek: Sofort von der Bühne springen und den Therapeuten anrufen?
Punkt 2: Ja, ein bisschen Bewegung könnte mir tatsächlich nicht schaden - vom Grundgefühl her fühle ich mich allerdings in einer eher statischen Position wohler.
Soviel auch zu Tommis Anregung, mir im Publikum einen Johnny auszugucken und ein bisschen herumzuspazieren ;) - prinzipiell ja eine gute Idee, die ich beizeiten auch mal ausprobieren werde, aber dann vermutlich wieder verwerfen...
Aber so ein klein wenig mehr Bewegung kann vielleicht nicht schaden, vor allem wenn man alleine auf der Bühne steht.
Meist steht man ja auch mit einer ganzen Band da und fühlt sich nicht mehr so "einsam" (so geht es mir zumindest) - aber in so einer Situation wie im Chez Heinz, wo der Begleiter weit weg sitzt, sollte man die Bühne wohl doch mehr einnehmen.
Schön fand ich so kleine Dinge wie, als Tommi (glaub ich, oder war´s Gunnar) sich für ein Stück einen Barhocker geschnappt hat oder Antipasti, der sich an den Bühnenrand gesetzt hat - so was könnte ich mir auch für mich vorstellen (Das flach auf die Bühne legen à la Antipasti ist vielleicht jetzt eher nicht so mein Style :D )

Eine Alternative wäre da natürlich:
Das Piano vom Andi war nun wirklich zu mickrig um sich drauf zu räkeln...... beim Flügel, wäre es gegangen....... ;)

Da würde Andi sich bestimmt freuen :D
Werde ich mal drüber nachdenken. Noch mal eben die "Baker Boys" rauskramen & Michelles Performance genau unter die Lupe nehmen :rolleyes:

Dazu sollte man überlegen, wie man rüberkommen will. Lady-like , Sexy ,Vamp usw...... zieht man sich um.....? Wäre ja auch eine Alternative für Dich!

Ja, auch ein guter Punkt! Das dachte ich auch schon, dass ich mich vielleicht gezielt in die Bühnenrolle versetzen sollte.
Andererseits schlüpfe ich eigentlich ungern in fremde Rollen & bin lieber ich selbst. Da müsste ich wohl so einen Mittelweg finden, nicht zu gekünstelt aber doch für mich so ein "Das ist jetzt mein Bühnen-Ich" finden.
Da würde ein gezieltes Bühnenstyling bestimmt auch helfen. (Natürlich ganz dezent....)

Das z.b.
Die ersten Show-Bands liefen komplett in richtigen "Verkleidungen" ab. In der P-Funk Band war ich bis zur Unkenntlichkeit mit Lametta, Haarteilen, Tiger-Slips und allem Gedöns beschminkt und behangen. Die nächste Band war Schlager- und Diskotrash mit Seitenscheitel-Perücken, Kotteletten und Schlaghosen.
wäre für mich überhaupt nicht denkbar. Aber es kommt ja auch immer ein bisschen auf das Genre an, klar, dass an sich in der Schlagertrashband da was einfallen lassen muss...
(Gibt´s davon eigentlich noch ein paar Fotos in deiner Mottenkiste, antipasti??? :D Fände ich jetzt nicht uninteressant )

Bevor das hier zu lang wird, fange ich mal eben mit einem zweiten Posting an.....
 
Wow, ihr lieben - so viele tolle Antworten!!! :great:
Vielen Dank, da sind einige sehr gute Punkte aufgegriffen worden.

Wie gesagt - ich finde, Du hast das sehr authentisch rüber gebracht. Und das ist eigentlich das Wichtigste.

Man kann auch - ähnlich wie ich - einen Bühnenrolle annehmen. Das funktioniert aber eher dann, wenn die Bühnenrolle ein sonst unausgelebter Teil der eigenen Persönlickeit ist. Aber mit dem Outfit, das stimmt schon: durch ein nicht alltägliches Outfit kommen manchmal verborgene Teile seiner Selbst leichter heraus.
(Das flach auf die Bühne legen à la Antipasti ist vielleicht jetzt eher nicht so mein Style )

Na, dann sei mal froh, dass ich mich diesmal nicht ausgezogen habe :) - auch das ist schon vorgekommen. Mittlerwile versuche ich mich zu bremsen, weil ich mir sage: wer will denn einen 40-jährigen Sack in Unterhose auf der Bühne sehen? ... also nur noch gaaaaaanz selten.

(Gibt´s davon eigentlich noch ein paar Fotos in deiner Mottenkiste, antipasti??? Fände ich jetzt nicht uninteressant )

JA, kann ich Dir schicken...
 
Ich bin keine geborene Rampensau ;) - leider.
Beim ersten Auftritt war ich heilfroh, dass ich bei 90% der Songs den Bass in den Händen habe, damit wenigstens die Hände wußten wo sie hin sollten und ich zwangsläufig vor dem Mikroständer "fixiert" war.
Aber im Laufe der Zeit hat sich das geändert. Inzwischen fühle ich mich dort festgenagelt und mich stört, dass man mit Instrument und Gesang nicht so aggieren kann, wie wenn man das Mikro in der Hand hat. Inzwischen ergibt sich automatisch eine Art "Show".
Ich habe nie irgendetwas einstudiert und mir auch vorher nie überlegt, was ich sagen werde - obwohl letzteres manchmal besser gewesen wäre *g*; in der Retrospektive habe ich manchmal ordentlich Mist erzählt. Hihi.
Anfangs war es so, dass mich das Publikum tragen musste; wenn das Publikum nicht mitging, war ich verunsichert warum das so ist und wurde immer gehemmter. Aber auch das ist weg und lahmes Publikum reizt mich jetzt eher zu mehr Aktion nach dem Motto "denen zeig ichs".
Ich denke immer noch "kommt Zeit, kommt Show". Manche sind Naturtalente, andere eher Spätzünder wie ich. Aber Spaß macht es eigentlich immer.

Ich habe erst recht spät Aufnahmen von unseren Auftritten gesehen. Ehrlich gesagt, hat es nie etwas gändert, das zu analysieren, weil ich weiterhin auf der Bühne aus dem Bauch raus aggiere.

LG
Elisa
 
Für mich ist es wichtig, mich mit meinen Songs und meinem Publikum wohl zu fühlen. Das war ehrlich gesagt Samstag nicht ganz der Fall, weil ich das Gefühl hatte, daß die Balladen am Publikum vorbeigehen würden. Somit ging meiner Ansicht nach mein Auftritt ziemlich daneben.

Das ist schon auch ein guter Punkt!
Ich hatte das Gefühl am Samstag auch, dass wir uns für diesen Rahmen vielleicht die falschen Stücke gesucht haben. (Aber dein Auftritt ging auf keinen Fall daneben!!)
Andererseits ging es ja darum, etwas vorzutragen, was wir auch sonst gerne singen, das war ja der Sinn des Vocals Treffens.
Ich finde es ja im Prinzip auch ganz interessant, sich mal vor einem anderen Publikum behaupten zu müssen als vor den üblichen Verdächtigen. Den Grossteil meiner Auftritte habe ich bei Jazz-Jamsessions o.ä. und da sind natürlich Leute im Publikum, die Jazz mögen.

Ein richtig guter Entertainer wäre vielleicht einer, der es schafft, ein Publikum aus Punkrock-Fans dazu zu bringen, begeistert einer Jazzballade zuzuhören oder so ähnlich ;) ;)

sicher war es noch gut, dass ich das überwiegende publikum kannte, aber darüber hab ich gar nicht weiter nachgedacht.. man sieht ja die gesichter lEiDeR sowieso nicht, nur eine dunkle masse.

...dazu muss ich sagen, dass ich es teilweise einfacher finde, vor Fremden zu singen als vor Freunden. Zu meinem ersten Auftritt habe ich lange überlegt, ob ich überhaupt jemandem Bescheid sagen soll - hab mich dann aber doch gefreut, dass einige gekommen sind letzten Endes.

ansagen wollt ich vorher auf keinen fall üben.. das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. habe wie antipasti ganz normal mit denen da unten geredet "hört ihr mich ja ? dann sollt ich vielleicht mit runter kommen.."

Also, das hört sich doch alles schon sehr gut an bei dir! Du scheinst da ein sehr entspanntes Verhältnis zu dem zu haben, was du auf der Bühne machst - Glückwunsch! Weitermachen :great:

Das ist mir bisher zweimal "passiert" - also, daß jemand die Auftritte auf Video mitgeschnitten hat und ich mir das Ganze in Ruhe noch mal anschauen konnte. Bewußt gemacht habe ich es nicht aber:
Natürlich ist es höllisch unangenehm. Wer hört sich schon gern selber? Und dann auch noch das ganze blöde geplappere?...
Nur: mir hat das geholfen. Es hat mir auch neue Ideen gegeben, was man so machen kann. Und es hat mir bewiesen, wie viel von der Kommunikation mit den Bandmitgliedern (auch bloße Blicke) beim Publikum ankommen.
So gesehen: Probier's aus.

Ich hatte auch schon das "Vergnügen", mir ein paar Videos anschauen zu dürfen. Finde es meist auch eher schrecklich, mir das anzuschauen, aber selbst daran gewöhnt man sich (genauso, wie sich selbst beim Aufnehmen über Kopfhörer zu hören.... auch seeeehr gewöhnungsbedürftig, wie ich finde)
Mir hat das aber auch schon viel gebracht, mir die Videos anzuschauen. Ich finde immer jede Menge Dinge, die ich noch verbessern könnte.
Aber manchmal bin ich auch schon ein bisschen stolz, ich wirke auf jeden Fall schon weitaus sicherer als am Anfang!


Wie gesagt, vielen Dank schon mal an alle für die zahlreichen Anregungen! Werde hier sicher noch des Öfteren was nachlesen auf der Suche nach Inspiration!

Viele Grüsse,
Luna
 
Ich denke immer noch "kommt Zeit, kommt Show". Manche sind Naturtalente, andere eher Spätzünder wie ich. Aber Spaß macht es eigentlich immer.

Das ist ein schönes Motto, da übernehme ich gerne!
Bin da wohl auch eher ein Spätzünder, aber Spaß macht es auch so...

Und @ antipasti - authentisch ist wahrscheinlich eins der grössten Komplimente, die man mir machen kann. Der Rest wird sich schon noch einstellen (getreu meinem neuen, von Elisa entliehenen Motto ;)...)
 
Ein richtig guter Entertainer wäre vielleicht einer, der es schafft, ein Publikum aus Punkrock-Fans dazu zu bringen, begeistert einer Jazzballade zuzuhören oder so ähnlich ;) ;)

So ironisch das gemeint ist und so seltsam es klingt. Genau das war rein zufällig mein Ansatz die letzten Jahre. Ich hab mit meiner 9-Mann Swing Kapelle nie in Jazz-Klubs oder auf Galas gespielt, sondern meistens auf Punk- Ska und Rockfestivals oder ähnliches.

Und einen Haufen besoffener, tättovierter Rocker-Herzen auf z.B. dem Fährmannsfest (Remember: Chaos Tage 1995) mit Cole Porter Songs zum Schmelzen oder Tanzen zu bringen, war eine Herausforderung, an der ich sehr gewachsen bin. Und ich habe gelernt: man kann auch bei "Diamonds are a Girls best friend" stage-diven :)

Spätzünder bin ich übrigens auch. Hab erst mit dreißig angefangen, lead zu singen. Vorher immer nur mit Bass oder Gitarre.
 
Das war auch nur halb ironisch gemeint, trotz der vielen ;) ...
Ich denke auf jeden Fall, dass so etwas ungemein schult, würde es mir momentan aber (noch?) nicht unbedingt zutrauen...

Freiwillig würde ich mich nicht vor eine Horde Rocker stellen.
Aber schön zu hören, dass auch tätowierte Rockerherzen schmelzen können, wenn man ihnen mit Cole Porter zuleibe rückt :D
 
Also, ich denke, dass der musikstil da eigentlich kaum ne rolle spielt. wenn die musik gut is und vorallem gut rübergebracht wird ("wow, ich glaub fast, die da oben spielen für mich!"), dann gehts das prima.

Siehe mich: Ich höre deathmetal und fahre total auf "wuhtering heigths" von angra ab :D
oder sing mir mal "one" von metallica vor (auch nen recht ruhiger song), ich wette um 50 ocken, das ich anfang zu heulen

mfg

bene

PS: Antipasti is nen BiFu? Wow. hab wieder da gefühl, der mit abstand jüngste überall zu sein....
 

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