Brümmer, Autschbach oder Beide?

[marvin42]

Hallo erstmal,
dies ist mein erster Thread hier und ich freue mich auf ein paar weitere in diesem Forum.
Ganz kurz zu mir: ich habe mich in meinem Alter, wo man eigentlich schon über Pflegeversicherung nachdenkt, entschieden ein Instrument zu lernen. Meine Wahl fiel eindeutig auf E-Gitarre.

Vor 3 Wochen also Gitarre (Ibanez SZ320) und Verstärker(Roland MicroCube) erteigert (da kenn ich nix, da mach ich mich vorher akribisch schlau) und los gings mit "Garantiert E-Gitarre lernen" von B. Brümmer.... hmm irgendwie schon ok, aber die Liedauswahl...hm naja... also alternativ noch "Let´s Rock" von P. Autschbach geholt...und was soll ich sagen: hier gehts aber heftig zur Sache. Mir gefällt die Herangehensweise zwar wesentlich besser als bei Brümmer, aber ich habe Zweifel ob das für einen absoluten Neuling nicht ne Spur zu heftig ist. Oder will ich gar zu schnell zuviel? Jetzt wechsel ich hin und her, bin aber da auch nicht sicher, da die Spielweisen sich doch stark unterscheiden und ich am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes lerne...

Hat jemand Erfahrungen mit diesen beiden Büchern und kann evtl. Tipps zur herangehensweise machen? Sollte ich mich nicht doch erstmal auf eines konzentrieren?

Vielen Dank schonmal

 

[John Henry]

Ich habe auch mit "Garantier E-Gitarre leren" von Brümmer angefangen und fand es ziemlich gut. Auch die Songs find ich ganz ok. Aber generell würde ich jetzt nicht den Schwerpunkt auf die Songs legen. Das Brümmer-Buch ist ja kein Songbook, sondern eine Anleitung für die elementarsten Grundlagen (Einzeltöne, Akkorde, Bandings, Hammer-Ons, Pull-Offs). Ich finde schon, dass du mit dem Brümmer-Buch gut bedient bist, es bietet eine gute Basis für den Anfang. Arbeite es durch und du wirst Fortschritte machen - "Garantiert"

Mach aber eine Aufwärmphase mit ein paar Fingerübungen bevor du dich aufs Buch stürzt.

 

[marvin42]

So denke ich auch, nur fehlt mir so ein bisschen der "Spassfaktor", sprich ein tolles Stück motiviert mich mehr (wie bei Autschbach).
Grundsätzlich kann man von Brümmer ganz gut die Basics lernen.

 

[legumo]

Hi Marvin,

erstmal ein herzliches Willkommen!

Ich habe auch in "hohem" Alter angefangen E-Gitarre zu spielen. Zunächst wie du mit dem Brümmer. Nach einigen Monaten habe ich mir dann aber einen Lehrer gesucht. Das war die beste Entscheidung, seit ich mein Frau geheiratet hab.

Also mein Tipp, such dir einen Lehrer. Der ist in der Lage, die Spieltechniken anhand von Stücken zu lehren, die dir auch gefallen. Jedenfalls kann meiner das!

 

[Loewenherzin]

Hi,

gehöre ebenfalls zu den "Spätberufenen" (zumindest was die E-Gitarre angeht...) und habe vor 15 Monaten im Alter von 48 autodidaktisch damit angefangen, und jetzt geht doch schon so manches, und ich freue mich jeden Tag aufs Spielen und Üben.
Auch ich besitze die beiden von dir genannten Lehrwerke und habe mir dann noch ein drittes gekauft, das mir letztlich am meisten weitergeholfen hat:

"Metal Rhythm Guitar" Volume 1 von Troy Stetina

Es geht schön langsam und sehr gut strukturiert voran, alles wird wird auch viel besser erklärt als beim Brümmer-Buch, und vor allem klingen schon die ersten Übungsriffs so richtig rockig und machen deshalb tierisch Spaß. Auch die Songs mit von kompletter Band eingespielten Backing Tracks motivieren super und lehren rhythmisch exaktes Spielen.
Ist halt auf Englisch, aber mit etwas Schulkenntnissen problemlos verständlich.

Mit den Fertigkeiten, die ich durch dieses Buch erworben habe, nehme ich mir jetzt - inzwischen auch erfolgreich - immer mal wieder was aus dem für mein Dafürhalten schon sehr guten Autschbach-Buch vor, während Brümmer aus den von dir genannten Gründen eigentlich nur in meinem Regal herumliegt....

Vielleicht wäre Troy Stetina (einfach und recht günstig z.B. über amazon zu bekommen) ja auch was für dich!
Loewenherzin

 

[marvin42]

@ legumo: Ein Lehrer ist natürlich auch eine gute Investition, hab aber schon schlechte Erfahrungen gemacht.

@ Loewenherzin: klingt sehr gut, werde mal einen Blick riskieren. Kennts Du einen Link mit einer Beispielseite aus dem Buch?

 

[Loewenherzin]

Nein, so einen Link habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.

Dafür hier Links zu amazon USA und GB, wo du nur positive Rezensionen zu diesem Buch finden/nachlesen kannst:

http://www.amazon.com/Metal-Rhythm-...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1249847216&sr=8-1

http://www.amazon.co.uk/product-rev...ts=1&colid=&sortBy=bySubmissionDateDescending

Bestellt habe ich damals über unser amazon hier in Deutschland, und zwar vom Anbieter The_Book-Depository_UK, der mich bisher immer sehr zuverlässig binnen einer Woche beliefert hat.
Und da kostet dieses tolle Buch nicht mal 14 Euro inklusive Versand - aso deutlich weniger als Brünner und Co.!

P.S. Von Troy Stetina gibt es noch diverse andere sehr gute Lehrwerke. Hier im Forum wird öfter "Total Rock Guitar" sehr gelobt, aber dafür sollte man schon etwas weiter sein, ebenso für "Metal Lead Guitar" Volume 1, wohingegen der "Metal Lead Guitar Primer" auch für dich schon bald parallel etwas sein könnte, wenn du Richtung Leadgitarre gehen möchtest. Ich kenne mittlerweile alle diese Bücher, finde aber eindeutig "Metal Rhythm Guitar" für den absoluten Anfänger am besten geeignet.

 

[onceagain]

@ legumo: Ein Lehrer ist natürlich auch eine gute Investition, hab aber schon schlechte Erfahrungen gemacht.

mit gitarrenlehrern??? du hast doch erst vor drei wochen angefangen
mußt halt evtl. ein paar durchprobieren, bis du einen findest der dir liegt.

aber freunde dich schon mal mit dem gedanken an, gerade in der anfangsphase auch sachen zu spielen, die dir vielleicht nicht so gut gefallen, aber einen hohen lerneffekt haben. ein paar basics müssen einfach sein, und da ist halt nicht für jeden geschmack was passendes dabei. ich will nicht wissen, bei wievielen anfängern auf der akustik tom dooley (hoffe man schreibt das so) der erste song war. und ich kann mir nicht vorstellen, daß die alle (mich eingeschlossen) hellauf begeistert waren.

 

[marvin42]

@ onceagain: nein, mit Klavierlehrerinnen, kann mich nur noch dunkel an zaghafte Versuche in meiner Jugend erinnern
Bin mir auch dessen bewusst, Stücke zu spielen, die mir nicht gefallen, nur denke ich, dass sich ein schnellerer Lernerfolg einstellt, wenn es eben ein Stück ist, das man auch gerne hört.
Ich denke ein wenig Struktur würde mir helfen, da ich ziemlich unsicher zwischen den beiden Büchern hin und her switche, und meinen Lernerfolg nicht so beurteilen kann.

@ Loewenherzin: Sind es nur Metalstücke in dem Buch?

 

[Loewenherzin]

Nein, nicht nur Metal im engeren Sinne.
Ich zitiere mal die Buchrückseite:

"...for today's metal guitar styles. Grunge, Alternative, Rock, Pop-Punk, Thrash, Funk Metal, Classic Metal, Hard Rock and more."

Das "today" bezieht sich allerdings auf das Erscheinungsdatum dieses Buches, und das war in den Neunzigern - ändert aber nichts daran, dass es toll ist!

 

[onceagain]

Ich denke ein wenig Struktur würde mir helfen, da ich ziemlich unsicher zwischen den beiden Büchern hin und her switche, und meinen Lernerfolg nicht so beurteilen kann.

das schreit ja schon förmlich nach einem lehrer!!!

und was meinst du mit "ziemlich unsicher zwischen den beiden Büchern hin und her switche"? daß du von allem ein bisschen probierst? nimmt dir für den anfang nicht zuviel vor, beschränk dich auf zwei, drei sachen und versuch erstmal die halbwegs vernünftig hinzukriegen.

 

[John Henry]

Ich würde auch nicht zwischen 2 Lehrbüchern ständich wechseln und hier und da mal ein paar Übungen machen. Ich würde mich ersteinmal voll und ganz auf das Brümmer-Buch als zentralen Leitfaden konzentrieren bis du es durch hast und die Übungen sicher beherrschst.

 

[marvin42]

Ja, ich denke das ist wohl besser so. Ich hatte nur die Ideen in diesem Forum aufgegriffen, möglichts auch von verschiedenen Lehrern (Büchern) zu lernen.
Denke aber ich werde mir zuerst noch das Buch von Counselor Troy besorgen und mich dann für ein Buch entscheiden.

 

[John Henry]

Ja, ich denke das ist wohl besser so. Ich hatte nur die Ideen in diesem Forum aufgegriffen, möglichts auch von verschiedenen Lehrern (Büchern) zu lernen.
Denke aber ich werde mir zuerst noch das Buch von Counselor Troy besorgen und mich dann für ein Buch entscheiden.

Dann hättest du 3 Bücher - willst du als totaler Anfänger mit 3 Büchern parallel arbeiten?
Meinst du es macht Sinn einen Haufen Bücher zu bestellen, die dich überfordern? Lerne doch erstmal die elementaren Grundlagen mit dem Buch von Brümmer.

 

[bluesbetty]

hi Marvin, wilkommen im MB.

Wie du habe ich erst in gesetztem Alter mit der Gitarre angefangen. Wenn ich so lese, wie es dir mit den Büchern geht, würde ich dir einen Gitarrenlehrer empfehlen. Scheinbar geht es dir so wie mir. Vielleicht gehörst du einfach nicht zu den Autodidakten. Überleg dir also gut, ob du noch ein weiteres Lehrbuch kaufen möchtest oder vielleicht lieber ein paar Stunden Unterricht nimmst, um die Basics zu lernen. Danach kannst du sicherlich alleine mit den Büchern Fortschritte machen.

 

[MikeChapman]

Hi!

Also ich hab mit Bernd Kiltz "Guitar the easy way" angefangen. Super Buch, besonders mit der DVD. Auch mein Lehrer meinte damals, dass ich für die Zeit schon sehr viel drauf hab. Dass man zu schnell zuviel will kenn ich irgendwoher *räusper* Hab da Geduld... bei mir hat es dazu geführt, dass ich an meinen Fähigkeiten zweifelte und schon kurz vorm aufhören war - zum Glück hab ich es nicht getan!

Gaaaanz wichtig! Informier dich gleich von Anfang an über korrektes abdämpfen der nichtgespielten Saiten. Ich hab das Anfangs nicht beachtet und es war eine ziemliche rumvöglerei mir das anzueignen.

Aber ein Lehrer ist imho schon wichtig... ich zahl auch gut über 80 Euro im Monat, aber es bringt mir sehr sehr viel. Meiner ist in einem Dachverband welcher auch gelegentlich kleine Konzerte veranstaltet. Das ist super, weil du da in deiner "Lehrzeit" schon ein wenig Auftrittserfahrung sammeln kannst. Vielleicht findest du da ja was?

 

[marvin42]

Vielen Dank für die vielen Antworten,
ich habe jetzt Urlaub und werde mir ein paar Dinge durch den Kopf gehen lassen.
Dabei helfen mir die Antworten in diesem kompetenten Forum sicherlich sehr.
Ich bin jetzt schon überglücklich dieses Hobby zu haben

 

[legumo]

@ legumo: Ein Lehrer ist natürlich auch eine gute Investition, hab aber schon schlechte Erfahrungen gemacht.

Letztens hatte ich nach einem ausgiebigen Kneipenbesuch auch Kopfschmerzen. Deshalb gebe ich das Biertrinken nicht auf. War wohl eins der 30 Biere schlecht!

Im Ernst: Es gibt gute und schlechte Lehrer, es gibt gute und schlechte Musik. Das hängt jeweils vom eigenen Geschmack ab. Ich habe mit den Lehrern verschiedener Musikschulen auch keine guten Erfahrungen (besser meine Kinder!). Wir haben aber mittlerweile für meine Söhne und für mich jeweils gute Lehrer gefunden, die freiberuflich ihrer Tätigkeit nachgehen. Probestunden und Unterrichtskonzepte jenseits von Lehrbüchern wurden jeweils bereitwillig angeboten.

Fazit: Es lohnt sich imho mit verschiedenen Lehrern Kontakt aufzunehmen und zu testen. Beim Autokauf machst du ja auch eine oder mehrere Probefahrten.

 

[marvin42]

@ legumo: hat was für sich.

Kann jemand einen guten Lehrer in Krefeld empfehlen?

 

[guenni986]

Wenn's mit dem Lehrer nicht klappt, wäre vielleicht folgendes eine Alternative:

http://www.newmusicacademy.de/videofernunterricht/vf_features.htm

Ich bin nun auch schon im gesetzteren Alter (50) und habe vor ca. 2 Jahren wieder angefangen, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Zuerst habe ich es mit den verschiedensten Lehrbüchern versucht (Blues You Can Use, Autschbach, Brümmer, Stetina ... mittlerweile habe ich eine ganze Sammlung), aber irgendwie war das alles nix. Es ging immer bis zu einem bestimmten Punkt, dann habe ich die Lust an dem Buch verloren bzw. ein 'viel besseres Buch' entdeckt und bin dann umgestiegen. Trotz einem regelmäßigen Übungsaufwand von ca. 1-2 Std. pro Tag hat mich das alles nicht viel weitergebracht. Ich habe natürlich auch daran gedacht, einen Lehrer zu suchen. Da ich aber beruflich ziemlich eingespannt bin wäre das schwierig. Meine Übungszeit ist immer ziemlich spät abends (Frau guckt fern, Mann spielt Gitarre ).

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dann Ende letzten Jahres bei der newmusicacademy für den Video-Fernkurs Rockgitarre angemeldet. Zuerst mal im Probe-Abo, um das Ganze zu testen. Ich bin ganz unten eingestiegen und habe es bisher nicht bereut. Jetzt habe ich wirklich das Gefühl, dass es vorwärts geht. Hier wird alles ganz genau erklärt und es geht Schritt für Schritt voran. Jede Menge Übungen, Mitspielen mit dem Lehrer, Backingtracks, Theorie ... das hat Hand und Fuß, da passt alles zusammen. Es ist sicherlich nicht billig (ca. 80€ im Monat), aber für mich die absolut richtige Methode. Schaut's euch mal an, ich kann es nur empfehlen. Heute oder morgen bekomme ich per Post den nächsten Lernabschnitt geliefert, bin schon richtig gespannt, wie's weitergeht ...

Gruß
Günni