Brauche eure Hilfe: In-Ear-Monitor-Rack inklusive Live-Player bauen

  • Ersteller JulDani
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@Mfk0815
soweit richtig, ich sag auch nicht, dass es unmöglich ist mit konventionellen Amps ein IEM Setup zu fahren, nur halte ich nach wie vor eine Loadbox am Amp, bzw. eine Lösung mit Modeller meilenweit überlegen.

ich hatte in einer meiner Ehemaligen Bands das Setup Drums und Vocals über IEM, der Rest über klassisches Monitoring.
Bass war kein Stress, ich hatte damals den B7K und bin über XLR aufs IEM gegangen und habe die Bassbox an der Bühne dann für mich genutzt, daher auch immer gleiches Signal.

Bei den Gitarren hatten Sängerin und Drummer allerdings immer Probleme, da halt jede Gitarrenbox Grundverschieden klingt. bestes Beispiel ist einfach mal ne Harley Benton mit V30ern gegen ne Engl mit V30ern spielen.
Die Speaker sind die gleichen (Ausgenommen die MESA V30er, das sind spezielle hab ich irgendwo mal gelesen), aber durch unterschiedliche Boxenkonstruktion klingen die beiden Boxen doch erheblich unterschiedlich.

Als ich dann selber zu IEM umgestiegen bin hatte der Gitarrist noch über Amp im Proberaum gespielt. Da wir recht weit auseinander wohnen und nur monatlich Proben können hab ich daher mein IEM System inkl. mikros halt immer wieder mit Heim genommen. Und da hatten wir dann bereits angefangen aus dem Helix von ihm einmal ein Signal mit IR für IEM und einmal ohne IR für Amp auszugeben, weil das mit Mikro im Proberaum schon zu Umständlich war, XLR direkt ins Pult ist halt deutlich einfacher.
Hat nicht lang gedauert, dann hat er auch mal IEM getestet und hat am ende seinen Amp ausschließlich zum Einfangen von kontrollierten Rückkopplungen genutzt.

Bei unseren ersten Auftritten mit IEM hatten wir ebenfalls genug Probleme live das Drumset ordentlich einzustellen, da halt sowohl die Kessel am Drumset, als auch die Akustik auf der Bühne immer unterschiedlich sind. Mittlerweile haben wir das sauber raus und das funktioniert sehr gut.

@JulDani
überlegs dir nochmal, das AxeFX einfach als Preamp für IEM zu nutzen und halt über den send ein unbearbeitetes Gitarrensignal an den Gitarrenamp weiterzugeben, dann hättest du deinen Wunsch mit echten Ampsound im Publikum realisiert, aber gleichzeitig fürs IEM eine sichere Nummer. 😉

weiß nicht ob das eine Option für dich ist, aber du kannst drüber nachdenken das AxeFX2 zu verkaufen und einen Kemper zu holen, die sind gebraucht etwa gleichteuer, dann deinen Amp in einem Studio zu profilen (Refine funktion am Kemper nicht vergessen) dann hättest du zumindest 99% von deinem Echten Ampsound auch am IEM, ausprobieren kannst du den Quark ja vorher auch mal mit dem Kemper von deinem Kollegen
Gitarre kannst du ja vor dem Kemper splitten (mit Buffer) und einen Pfad auf Kemper IEM und einen Pfad auf den echten AMP legen.

Nachdem du geschrieben hast, dass du Nebenberuflich Studiojobs machst ist da sicherlich mal die Möglichkeit, dass du dir ne Stunde nimmst und ein paar ordentliche Profiles von deinem ENGL machst 😉

Grüße
 
Ich denke das ganze sollte nicht all zu streng als entweder oder gesehen werden. Beides, Amping wie in der guten R‘nR Zeit wie auch Modelling, wobei mir letzteres meist zu glatt gebügelt ist, quasi Rocksound auf Botox, aber das sehen wohl einige anders hier, kann funktionieren oder in die Hose gehen. Es ist immer der. benutzer, der das Ergebnis bestimmt. Genau so ist es mit Inear vs. konventionellem Monitoring. Ich, als Techniker, halte es für nicht richtig, überall den Inear Hammer auszupacken. Meist muss man da einiges vorab investieren, und da meine ich nicht nur Geld, um ein halbwegs adäquates Ergebnis zu erzielen. Da wird einem nichts geschenkt. Zudem denke ich, dass der Inear Aufwand wohl eher für Bands sinnvoll ist, die viel Auftritte absolvieren, zehn oder 15 Auftritte im Jahr auf eher kleineren „Bühnen“ (wenn es denn überhaupt eine gibt) regelt man, meiner Erfahrung nach, noch immer ganz gut mit dem ganzen Oldschool Kram.

Mein Klientel, bei dem aber sehr wenig Rock dabei ist, arbeitet noch immer überwiegend mit traditionellem Amping und Monitoring. Hin und wieder auch mal gemischt. Und die Ergebnisse sind immer noch sehr gut, auch ohne Kemper, Helix und Ohrstöpsel.

egal welches Konzept man verfolgt, es hilft immer, die Sache überlegt und im Team durch zu ziehen.

BTW. Ich habe mit meiner Band, die allerdings Rock spielt, nur in der Lockdown-Zeit quasi mit Silent Stage geprobt, denn wir probten mit Jamulus. Aber seit wir uns wieder im Proberaum einfinden, mit Naturdrums, Amps und Wedges gehts uns wieder deutlich besser, da wir diese Umgebung gewohnt sind und mögen. Das andere war ein, etwas fauler, Kompromiss für uns. Wie gesagt, dasganze ist sehr individuell zu entscheiden. Es gibt kein Allheilmittel.

Edit: noch etwas. Meine langjährige Erfahrung als Livetechniker zeigt, dass es so etwas wie konstant gleichen Sound auf allen Bühnen der Welt nicht gibt, egal wie man es anstellt. Um zumindest gleich gute Ergebnisse in verschiedenen Locations zu erreichen muss man einiges in die Soundeinstellungen vor Ort investieren. und Mikrofone live zu Platzieren ist keine Millimeter-Arbeit. Die Unterschiede aus einer minimalen Positionsänderung sind zu gering in Livesituationen im Vergleich zu anderen Einflüssen. Und Amps haben frei zugängliche Regelungen. Da hat man deutlich schneller „seinen“ Sound gefunden als in irgend einem Unter-Unter-Menü eines Modelling Teils.
Vielen Dank für deinen Input. Ich denke auch, dass man sich das gut überlegen muss und sich nicht in jedem Fall lohnt. Ich wäre zumindest derjenige aus der Band, der sich um alles kümmern müsste. Und so ein IEM-Rack hat auch so seine Tücken. Je mehr Kabelkrams desto mehr Fehlerquellen. Es gab auch schon oft genug Probleme mit der ganzen Technik zu beobachten.
Und nur weil man viel Patte in das IEM investiert, heißt das nicht, dass das zahlende Publikum einen guten Sound hat. Mir ist der FOH-Sound ehrlich gesagt auch wichtiger und da gehört Flexibilität auch ein bisschen dazu. Aber wir werden es mal ausprobieren und schauen. Aber nun habe ich zumindest dank euch einen ganz guten Plan erhalten, wie die Bedingungen meistens live sind und welches Equipment man selber mitbringen muss.

Ich teile auch deine Meinung bezüglich des konstant gleichen Sounds, den hat man vielleicht nur über die In-Ears, aber im FOH klingt es jedes Mal ein wenig anders. Daher bin ich da auch gerne flexibel, was die vorhandenen Cabs betrifft, sofern ich meins nicht mitbringe. Und mit den meisten modernen Cabs funktioniert ein einfaches SM57 für den Live-Betrieb doch ziemlich gut, wenn man entsprechend filtert.

Und noch einmal zu deXta: Es wäre nett von dir, wenn du nicht so herablassend schreiben würdest. So kommt es zumindest rüber, vielleicht greife ich das aber auch falsch auf. Periphery und Monuments habe ich beide im Luxor in Köln gesehen und das ist ein kleiner Club. Die Bühne ist gerade mal groß genug, um sich nicht im Weg zu stehen, und da war der Sound im FOH ordentlich trotz des hybriden Setups. Im Don't Panic haben wir vorletztes Jahr mal gespielt, und die Bühne ist auch echt winzig. Dort haben wir auch hybride gespielt, also ich mit meinem Half-Stack und unser Rhythmus-Gitarrist mit dem Axe-FX direkt ins Pult. Aber auch das ging auf dem engen Raum. Zumal du die Bühne sowieso nicht leise bekommst, es sei denn du verzichtest auf den Schlagzeuger. Und diese akustischen Schießbuden sind generell ziemlich laut, die lassen sich auch nicht leiser drehen. Da stellt mein aufgedrehter Amp auf der Bühne ein eher geringeres Problem dar, möchte ich mal behaupten. Und klar, der Pegel sagt nichts über die Lautheit aus. Aber ich versuche auch nicht Gesang und Kontrabass aufeinander abzugleichen. Es geht um dieselbe Gitarre und denselben Amp, also keine dramatischen Unterschiede in der Lautheit. Da kann man das schon nach der Pegelanzeige im Live-Betrieb so machen, auch wenn für dich jede geringste Abweichung ungenau erscheint. Erfahrungen mit In-Ear habe ich wohl, allerdings bisher nicht im Bandgefüge sondern im Musical-Bereich. Da musste ich aber gar nichts an Equipment mitbringen, was das Monitoring betrifft. Hat immer alles der Beschaller mitgebracht.

@Mfk0815
soweit richtig, ich sag auch nicht, dass es unmöglich ist mit konventionellen Amps ein IEM Setup zu fahren, nur halte ich nach wie vor eine Loadbox am Amp, bzw. eine Lösung mit Modeller meilenweit überlegen.

ich hatte in einer meiner Ehemaligen Bands das Setup Drums und Vocals über IEM, der Rest über klassisches Monitoring.
Bass war kein Stress, ich hatte damals den B7K und bin über XLR aufs IEM gegangen und habe die Bassbox an der Bühne dann für mich genutzt, daher auch immer gleiches Signal.

Bei den Gitarren hatten Sängerin und Drummer allerdings immer Probleme, da halt jede Gitarrenbox Grundverschieden klingt. bestes Beispiel ist einfach mal ne Harley Benton mit V30ern gegen ne Engl mit V30ern spielen.
Die Speaker sind die gleichen (Ausgenommen die MESA V30er, das sind spezielle hab ich irgendwo mal gelesen), aber durch unterschiedliche Boxenkonstruktion klingen die beiden Boxen doch erheblich unterschiedlich.

Als ich dann selber zu IEM umgestiegen bin hatte der Gitarrist noch über Amp im Proberaum gespielt. Da wir recht weit auseinander wohnen und nur monatlich Proben können hab ich daher mein IEM System inkl. mikros halt immer wieder mit Heim genommen. Und da hatten wir dann bereits angefangen aus dem Helix von ihm einmal ein Signal mit IR für IEM und einmal ohne IR für Amp auszugeben, weil das mit Mikro im Proberaum schon zu Umständlich war, XLR direkt ins Pult ist halt deutlich einfacher.
Hat nicht lang gedauert, dann hat er auch mal IEM getestet und hat am ende seinen Amp ausschließlich zum Einfangen von kontrollierten Rückkopplungen genutzt.

Bei unseren ersten Auftritten mit IEM hatten wir ebenfalls genug Probleme live das Drumset ordentlich einzustellen, da halt sowohl die Kessel am Drumset, als auch die Akustik auf der Bühne immer unterschiedlich sind. Mittlerweile haben wir das sauber raus und das funktioniert sehr gut.

@JulDani
überlegs dir nochmal, das AxeFX einfach als Preamp für IEM zu nutzen und halt über den send ein unbearbeitetes Gitarrensignal an den Gitarrenamp weiterzugeben, dann hättest du deinen Wunsch mit echten Ampsound im Publikum realisiert, aber gleichzeitig fürs IEM eine sichere Nummer. 😉

weiß nicht ob das eine Option für dich ist, aber du kannst drüber nachdenken das AxeFX2 zu verkaufen und einen Kemper zu holen, die sind gebraucht etwa gleichteuer, dann deinen Amp in einem Studio zu profilen (Refine funktion am Kemper nicht vergessen) dann hättest du zumindest 99% von deinem Echten Ampsound auch am IEM, ausprobieren kannst du den Quark ja vorher auch mal mit dem Kemper von deinem Kollegen
Gitarre kannst du ja vor dem Kemper splitten (mit Buffer) und einen Pfad auf Kemper IEM und einen Pfad auf den echten AMP legen.

Nachdem du geschrieben hast, dass du Nebenberuflich Studiojobs machst ist da sicherlich mal die Möglichkeit, dass du dir ne Stunde nimmst und ein paar ordentliche Profiles von deinem ENGL machst 😉

Grüße
Die Idee mit dem Axe Fx klingt echt verlockend. Möchte ich zumindest mal ausprobieren. Kemper hatte ich schon öfter im Studio stehen und auch mein Setup mehrmals mit verschiedenen Mikros und Speakern profiled. Ich fand aber, dass der Kemper bei Hi-Gain-Geschichten immer im unteren Mittenbereich einen Ticken weniger präsent war und die Ansprache bzw. Attack auch nicht ganz mit dem Röhren-Topteil mithalten konnte. Da ich im Studio, wenn ich da anreise meistens meinen Amp und Box mitnehme, kann es auch vorkommen, dass die eine oder andere Band fragt, über meinen ENGL einspielen zu dürfen und auf die Modeler zu verzichten. Ich werde da jetzt aber keine Namen raushauen. Also ich habe generell nix gegen Kemper, Helix und Axe-FX. Und über Kopfhörer und kleineren bis mittelgroßen Studiomonitoren klingt das auch alles genial. Und es macht auch Spaß damit zu spielen und Sounds zu kreieren. Aber ich hänge einfach zu sehr an der Röhren-Power. Es gibt nichts ehrlicheres als einen guten Amp hinzustellen und damit zu spielen. Modeler sind letztendlich "nur" Kopien der echten Amps. Und Kopien sind selten überzeugender als die Originale. Da ist mit die Schlepperei auch egal. Meistens hilft auch irgendwer vom Stage-Team.

Klar, beide Gitarristen sollten ähnliche Cabinets verwenden. Da hast du übrigens mit den Mesa-Speaker vollkommen Recht. Ich hatte mal eine ENGL-Box mit V30ern. Die kamen auch aus Fernost. Mittlerweile spiele ich über eine 4x12 Mesa Rectifier Box, deren V30er noch aus England kommen. Und die klingen tatsächlich etwas anders, jetzt nicht vollkommen anders, aber man hört es. Die Asia-V30er klingen etwas harsch und im oberen Mittenbereich weniger präsent. Als ich dann beide Boxen im Studio stehen hatte, war für mich klar, dass ich die ENGL loswerden wollte.
 
Ich fasse das von deXta nicht herablassend auf, er vertritt nur seinen Standpunkt und will Nachteile eines Klassischen Amp Setups bei IEM aufzeigen.

Ich hab jetzt auch nochmal ganz kurz durch deinen Youtubekanal gestöbert, ist zwar nicht ganz mein Genre, aber ordentliche Sounds einstellen kannst du, definitiv.
Ich würde dir daher echt mal empfehlen den Kemper von dienem Gitarristen auszuborgen und zum beispiel das Setup mit dem ENGL, der MESA 212er und den 3 Mikros aufzubauen, die drei Mikros zu einem Mono Signal summieren und das dann mit dem Kemper einzufangen.

Ich kenne mich selbst leider nicht mit dem Kemper aus, weiß aber, dass es mit einschalten und Profilen nicht getan ist, sondern dass man nach dem profilen die "refine" Funktion nutzen soll um ein möglichst authentisches ergebnis zu erzielen.

Da hättest du den Vorteil dass du mehrere Parts mit Kemper und echten Ampsetup aufnehmen kannst.
Dann setzt du jemanden an die DAW der dir zwischen den aufgenommenen Parts hin und herschaltet und du hörst es dir im Blindtest an.
Wenn dich der Blindtest vom Kemper überzeugen sollte, dann kannst du überlegen das FX zu verkaufen und einen Kemper davon zu holen.

Wenn dich der Kemper nicht überzeugt, dann solltest du nochmal einen Vergleich Kemper Profile mit 3 Mikros vs AMP und Box mit nur einem Mikro machen (ein Mikro wäre nämlich die Live Situation) und dann halt nochmal entscheiden.

ich mein die Entscheidung läuft dir nicht weg, in jedem Fall hast du bei einer Modeller/Profiler Lösung live nur dein XLR ranklatschen und am IEM Mix in Live Situationen außer dem Schlagzeug nichts mehr einzustellen, was ich und vermutlich der allergrößte teil von IEM-Usern dringend empfehlen würden. 😉

dumme Frage nebenbei, Kannst du löten?
wenn du den utrack kaufen solltest brauchst du noch D-Sub auf XLR, die sind in eigenproduktion erheblich günstiger
Ebenso sind in meinem Rack die XLR Ausgänge einfache Buchsen mit Rückseitig angelöteten Kabeln mit Kabelabfangschiene Realisiert, das ist ebenfalls deutlich günstiger als die Neutrik Durchgangsadapter die viele Leute nutzen (stückpreis 7€)

Grüße
 
Die Sache mit dem Modeler als Signal für das IEM werde ich mir mal zu Herzen nehmen.

Löten kann ich, brauche ich aber nicht. Habe im Studio noch ein paar D-Sub Kabel auf Reserve.

Ich hab jetzt auch nochmal ganz kurz durch deinen Youtubekanal gestöbert, ist zwar nicht ganz mein Genre, aber ordentliche Sounds einstellen kannst du, definitiv.
Vielen Dank. Es macht ja auch Spaß und ich könnte damit Stunden verbringen.

Ich probiere es auch noch einmal aus, mein Axe-FX komplett für die Proben zu nutzen. Vielleicht kann ich mich ja daran gewöhnen.
 
Mach das :great:

noch ein kleiner Tip:
Rechnet mal durch was ihr alles benötigt, so ein IEM Rack kann zwar mit XR18 sehr günstig realisiert werden, aber es kommt trotzdem ein satter Betrag für Material zusammen und macht vorher aus ob jeder in der Band dazu legt oder nicht, ich habe mich dazu entschieden das System komplett alleine zu kaufen weil ich es in mehrern Projekten nutzen will, wenn ihr nur für die Band kauft macht zusammenlegen durchaus Sinn.
 
Ich denke mal, dass jeder sich um seine Stöpsel + Sender kümmert, den Rest werde ich dann besorgen. Das XR18 haben wir ja schon und ein Rack auch. Die Kabel löte ich meistens selber, ist in der Menge dann meistens günstiger.
 
Ich hab ähnliches für meine Band bereits umgesetzt (Bericht hier). Wir haben auch mit dem XR18 angefangen, weil günstiger, und die Anzahl der Inputs eigentlich gereicht hätte. Ich hatte sogar gleich die Kabelpeitschen im Rack angeschlossen und zusammengerollt im Casedeckel untergebracht, um den Aufwand auf der Bühne zu minimieren. Am Ende haben wir dann aber doch das XR18 durch ein X32R ersetzt, nachdem die im Preis so in den Keller gegangen waren. Das X32 hat den Vorteil, dass ich mir bei vielen Veranstaltungen den Aufwand mit den Kabelpeitschen spare, weil häufig ein X32 Pult oder ein MIDAS für FOH eingesetzt wird, das auch über AES50 verfügt. Da braucht es lediglich ein Ethernetkabel, das ich in ausreichender Länge dabei habe.
Na ja, aber das XR18 scheint ja bereits vorhanden zu sein, dann kann man damit auch starten und erste Erfahrungen sammeln. Der eventuelle spätere Austausch gegen das X32R wäre ja kein Aufwand.

Was die Abnahme der klassischen Amp-Setups angeht, hat unser Gitarrist das mit einem AMT Pangaea gelöst, anstelle eines Mikros, und hätte auch so kein Problem, wenn er tatsächlich über eine andere Box als seine spielen müsste.
 
Meine Erfahrung ist, dass das Feeling im EAM ohnehin nicht an das Gefühl des im Raum gehörten Amps heranreicht. Wer mit Wedges und seinem Ampsound zufrieden ist, für den wird sich das EAM erst einmal fremd anfühlen. Die Vorteile des EAM liegen ja zum einen in einem möglicherweise etwas beruhigten akustischen Umfeld (sofern viel direkt eingespeist wird) und zum anderen bei den individuellen Mixes, die unabhängig von der Raumposition gleich bleiben, analytisch klingen und die Ohren in Sachen Lautstärke schonen. Ich finde, sie klingen aber alles andere als besser (zumindest aus Gitarristenperspektive), da man in der unüblichen Situation ist, das Ohr, direkt vor dem Speaker zu haben. Ein Problem, ein Mikro zu benutzen, sehe ich aber nicht.

Wir alle sollten froh sein über die Fortschritte der Digitaltechnik und die damit verbundene Möglichkeit, platzsparend und ohrenfreundlich hochwertige Sounds zu realisieren. Ich finde es aber bedenklich, wenn FOHs, Bandmitglieder oder andere so tun, als hätte ein Röhrenamp mit Mikro davor keine Daseinsberechtigung mehr. Der Röhrenamp ist ein Teil des Instruments E-Gitarre, alles andere ist (guter) Ersatz. Ich kann auch andere akustische/analoge Instrumente nicht einfach durch ein elektrisches/digitales Pendant ersetzen. Dass man in eine Rechfertigungssituation kommt, wenn man in einer Metalband die 4x12er und SM57 auspackt statt brav seinen Kemper aufzustellen, halte ich für eine lächerliche Anmaßung. Ich habe leider schon FOHler erlebt, die scheinen es gar nicht mehr zu kennen, mit ein bisschen Lärm auf der Bühne klarzukommen. Keine Angst, ich bin nicht ignorant oder unkoorperativ, auch muss es kein Fullstack sein, aber ein bisschen Krach gehört doch in der Rockmusik wohl dazu, oder? Zumal in der eigenen, auf Feeling und Inspiration beruhenden Musik. Zum Zeltfest mit Summer of '69 kann ich ja wieder den Kemper nehmen...
 
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@Floemiflow
Ich denke niemand hat hier Röhrenamps als schlecht oder Realitätsfern dargestellt, die sind sogar sehr Wichtig um entsprechende Profile, Captures oder Ampmatch zu machen. hier gehts aber gezielt um IEM und da ist halt das ein oder andere mit echten Amps umständlicher ;)

es quasi so:

Modeller/Kemper
- du hast Pro Gitarre ein XLR zum IEM Rack und eines vom IEM Rack ans FOH
- IEM Sound fürs Drumset angleichen (bei meiner Band 4 Mikros)
- Soundcheck mit FOH
fertig

Amp mit Box:
- Amp an Box anschließen
- Ampsound an Box angleichen
- Mikro Platzieren (Akustik bei Jedem Gig anders)
- IEM Patch am Pult auf den Gitarrensound der Box angleichen
- IEM Sound fürs Drumset angleichen (bei meiner Band 4 Mikros)
- Soundcheck mit FOH
fertig

Amp mit Box sind einfach deutlich mehr Schritte und dauert auch deutlich mehr Zeit. Das mag kein Problem für dentechnikaffinen der Band sein der das IEM Rack aufgebaut hat und sich damit auskennt, die restlichen Bandmitglieder brauchen evtl richtig lange um sich den Sound wieder passabel zusammen zu bauen. Wenn du deine Umbauzeit um 15 Minuten überschreitest ist das Publikum erstens gelangweilt und zweitens die Zeit geht dir von deiner Spielzeit weg.
Das sind halt Probleme die man mit Modellern und fixen, immer gleichen Presets sehr gut umgehen kann.

Captures/Profiles:
Die Geschichte "klingt nicht wie ein Echter Amp oder fühlt sich anders an" machen einen so kleinen Anteil am Sound aus, dass man es im Normalfall kaum oder gar nicht mehr wahr nimmt und wenn dann nur im Direktvergleich. Ich habe Captures mit meinem Quad Cortex erstellt und diese dem Besitzer des Amps im Blindtest vergleichshören und im spielen lassen. Gitarrenbox im Aufnahmeraum, er in der Regie, beides jeweils über Kopfhörer und Studiomonitore. Er konnte mir nicht sagen welches der Amp und welches das Capture ist, einzig beim Highgainsound wurde tatsächlich ein Unterschied wahrgenommen, führe ich aber eher auf schlechtes einpegeln beim Capturing zurück.

Was der Echte Amp Macht: Körperschall
Was vielen halt definitiv fehlt ist der empfundene Druck auf der Bühne. Durch das IEM ist der Körperschall auf der Bühne weg und das macht einigen Musikern Probleme, weil man die Gitarre nur noch hört und die dazugehörigen Vibrationen nicht fühlt.
Aber im Endeffekt ist das wiederum ähnlich einer Studiosituation, du stellst da ja auch die Gitarrenbox in den Aufnahmeraum und den Amp in die Regie, die Box brüllt dann im Zweifelsfall mit 95dB und du hast in der Abhöre das Mikrofonierte Signal auf Kopfhörern oder über die Studiomonitore bei Zimmerlautstärke.

btw.:
Ebenso sparst du halt mega viel Platz im Auto. Meine Sängerin und ich bekommen z.B. in einen Kombi IEM Rack komplett inkl. Floorboards für Gitarren und Bass plus mindestens 2 Instrumente und 2 Mitfahrer.

Grüße ;)
 
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Da wir mit der Band auch im Karneval auftreten, sind wir auf IEM angewiesen. Die technische Seite ist ja bereits ausreichend beleuchtet worden. Unser Gitarrist fühlt sich übrigens mittlerweile mit dem Kemper sehr wohl (und unser Tech auch!), der wirklich tolle Fender darf daheim bleiben.
Mein Ratschlag wäre allerdings, direkt eine gute Funkstrecke zB im A oder A1-Band zu kaufen. Ich war anfangs mit nem LD Mei im freien Frequenzband unterwegs und hatte reichlich Dropouts und es hörte sich vergleichsweise schlecht an. Das ist bei der Geige tödlich…(Kopfhörer sind von Fischer Amps…daran lag es nicht).
 
Auch wenn's hier ein wenig OT ist, würde ich gerne etwas differenzieren:
Zum einen ist es schon nachvollziehbar, dass ein Gitarrensound, der die komplette analoge Signalkette incl. Box durchläuft eine andere Dynamik hat, als wenn man das technisch 'modelliert', auch wenn die Technik da schon recht weit fortgeschritten ist.
Zu Deinem Statement:
Ich finde es aber bedenklich, wenn FOHs, Bandmitglieder oder andere so tun, als hätte ein Röhrenamp mit Mikro davor keine Daseinsberechtigung mehr. ... Dass man in eine Rechfertigungssituation kommt, wenn man in einer Metalband die 4x12er und SM57 auspackt statt brav seinen Kemper aufzustellen, halte ich für eine lächerliche Anmaßung. Ich habe leider schon FOHler erlebt, die scheinen es gar nicht mehr zu kennen, mit ein bisschen Lärm auf der Bühne klarzukommen.
Mir fällt immer wieder auf, dass in diesem Bereich Gitarristen noch am penibelsten sind. Im Bereich Keyboard ist man schon seit Jahren deutlich entspannter, angefangen bei einem Klaviersound über E-Pianos, von den ganzen anderen Sounds wie Streicher und Orchester mal ganz abgesehen. Lediglich der eine oder andere besteht noch auf seine Original Hammond Orgel mit physischem Leslie, oder andere schleppen noch ein Rhodes Piano auf die Bühne. Selbst Bassisten spielen häufig schon direkt in die PA, und auch bei vielen Drummern geht die Tendenz zum E-Drum, und warum? Weil's komfortabler und transportfreundlicher ist und auch klingt, und weil's geht. Ich hab nichts gegen eine Gitarrenbox auf der Bühne, aber muss es wirklich eine 4x12er sein? Und wenn, dann sollte man sie nicht bis Anschlag aufdrehen, und eine Plexwand vor dem Kabinett tut dem Sound, der ja i.d.R. abgenommen wird, auch nicht weh. Ziel ist es doch, die Bühne leiser zu bekommen, was auf der einen Seite gesünder für die Musikerohren ist, für einen transparenteren Sound auf der Bühne sorgt, und es dem FOH'ler einfacher macht, unten einen sauberen Sound hinzubekommen. Und genau hier hat auch die Verwendung von In-Ear seinen Sinn, wenn anstelle dessen auf Wedges verzichtet werden kann, die ja auch noch ihren Beitrag zum lauten Bühnensound leisten. Wenn ich sehe, dass da eine Gitarrenbox auf der Bühne abgenommen wird, dann aber zusätzlich noch wieder auf den Wedge des Gitarristen gelegt wird, muss man sich wirklich nach Sinn und Unsinn fragen.
... ein bisschen Krach gehört doch in der Rockmusik wohl dazu, oder? Zumal in der eigenen, auf Feeling und Inspiration beruhenden Musik.
Klar doch, genauso, wie man noch einen dicken Amischlitten fährt, der 25 Liter Sprit schluckt und ordentlich die Umwelt verpestet ;)
 
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Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie einen Kemper auf der Bühne stehen gehabt. E-Drums hin und wieder, aber alleine das erfordert für mich eine andere Dimensionierung der PA, da man bei eher kleineren Veranstaltungen einfach nicht die Energie des Natur-Sets hat. Es gibt momentan wohl in "Deutsches Land" eine gewisse Hype um das Thema Silent Stage. Das gibts in unseren Breiten, zumindest bei der Art von Veranstaltungen, die ich so betreue, nicht. Aber klassische Instrumentierung mit ebenso klassischem Amping mit einem Ami-Schlitten (wobei ich da auch mal den Opel Diplomat aus den 70ern mit 40 Liter/100km zähle) zu vergleichen, finde ich nicht angemessen. Es gibt da unterschiedliche Philosophien, die alle durchaus auch ihre Berechtigungen haben. Wichtig ist dass alle Beteiligten das gemeinsame Endergebnis im Auge haben sollen. Dann wird's was mit einem guten Setup und guten Veranstaltungen. Solche Vergleiche bringen gar nichts und hat schon was mit dem Aufbau von Dogmen zu tun. Um auch mal einen unangebrachten Vergleich zu bringen: "Silent-Stager sind die militanten Veganer unter den Musikern". Ich mag aber mein Steak und meinen Amp. :devilish:
 
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auch muss es kein Fullstack sein

Dabei macht der eher Sinn als eine einzelne 4x12". Hab in meiner Sturm und Drang Zeit mit Fullstack auf der Bühne gestanden, die obere Box betrieben, und damit meinen Lärm auf Ohrhöhe, und damit weniger Pegel nötig. Weniger Pegel im Publikum (give FOH a chance!) und auf der Bühne (Mitmusiker finden das gut). Und ich hab dadurch meine Sounds erheblich FOH-kompatibler eingestellt da mein Ohr eher das gehört hat, was auch das Mikro vor der Box "gehört" hat.
 
1. Es gibt momentan wohl in "Deutsches Land" eine gewisse Hype um das Thema Silent Stage. Das gibts in unseren Breiten, zumindest bei der Art von Veranstaltungen, die ich so betreue, nicht. Aber klassische Instrumentierung mit ebenso klassischem Amping mit einem Ami-Schlitten (wobei ich da auch mal den Opel Diplomat aus den 70ern mit 40 Liter/100km zähle) zu vergleichen, finde ich nicht angemessen.

2. Es gibt da unterschiedliche Philosophien, die alle durchaus auch ihre Berechtigungen haben. Wichtig ist dass alle Beteiligten das gemeinsame Endergebnis im Auge haben sollen.

3. Um auch mal einen unangebrachten Vergleich zu bringen: "Silent-Stager sind die militanten Veganer unter den Musikern". Ich mag aber mein Steak und meinen Amp. :devilish:

ich hab das Zitat mal kurz editiert und durchnummeriert:

1. Hype halte ich für Übertrieben, der großteil der Bands ist nach wie vor mit Amp und Box unterwegs. Das Ganze auf Amischlitten zu vergleichen ist Humbug, da geb ich dir recht.

2. Absolut Richtig, bei Musik gibts nur ein Richtig, das ist wenn das Ergebnis passt und unabhängig davon wie es realisiert wird.
Ich habe jahrelang ne Band gehabt wo zwei leute IEM genutzt haben und die restlichen drei (ich inklusive) nicht. Dann bin ich erstmal wiederwillig auf IEM umgestiegen, nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit hatte ich folgende Vorteile:
- Es ist egal wo ich auf der Bühne stand, der Sound hat gepasst, das geht mit Monitoren einfach nicht
- wenn man kein separaten Monitormischer hat, dann hat der Soundguy mehr Zeit für den Soundcheck, wenn man einen Monitormischer hat, dann hat der keinen Stress.
- Ich kann den Sound 100% so einstellen wie ich will, bei Bühnenmonitoren ist es oft so gewesen, dass Gitarrist sich lauter wollte, dann hab ich wieder mehr Gas am Monitor gebraucht und irgendwann hatte man einen Kompromiss und halt keine Ideal-Situation.

3. Dein Vergleich ist leicht überspitzt :LOL:. Ich sehe das so, dass die Erfahrung vieler Musiker halt dahin geht, dass bei einem IEM Setup eine näherungsweise Silent Stage dem IEM zu Gute kommt.
Aber im Grunde kommt man dann wieder zu Punkt 2: Richtig ist das was der Performance zu Gute kommt, und wenn das jetzt ein Echter Amp und Monitorspeaker sind, dann ist ein IEM auch nichts für den Musiker.


Die Empfehlungen bei IEM zum Modeller/Kemper zu greifen und auf einen echten Amp zu verzichten bezieht sich einfach darauf, dass man ein einfacheres Setup hat und durch einsparen von Mikrofonierung gleichzeitig eine Fehlerquelle als auch einpegeln und EQing am IEM Pult einspaart.

Ebenso ist es halt als Kleine Band mit geringer Gage auch sinnvoll auf Ladevolumen zu Achten. Wenn 3 Autos jeweils 400 km einfach auf nen Gig fahren müssen ist das halt deutlich kostenintensiver als wenn man alles in 2 Kombis bekommt. 😉

Grüße
 
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Mein Vergleich mit dem Ami-Schlitten bezog sich auch eher auf die Aussage von @Floemiflow, dass 'ein wenig Krach zur Rockmusik dazugehört', weniger auf den Vergleich mit In-Ear. Früher waren die Bühnen halt laut, weil man - gerade Gitarren und Bass - mit fetten Stacks gefahren hat, teilweise auch Keyboards. Hörschutz war da nie ein Thema, ging ja auch teilweise gar nicht anders. Die großen PAs für Vollabnahme konnten hatten die meisten Bands gar nicht zur Verfügung - zumindest war das zu meiner Zeit, als ich angefangen hab so.
 
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Ich habe genau einmal in meinem Leben als Monitor Techniker gearbeitet, das muss so Anfang der '90er gewesen sein. Eine englische Band mit Drums, Bass, 1xGitarre und einem Sänger. Bass kam mit einem Full Stack Marshall, Gitarrist mit zwei Fullstacks. Die Location war so für max. 300 Leute Indoor.
Als es um die Wünsche bezüglich Monitor ging, waren die Dinge schnell erledigt. Über auf den Monitoren war unbedingt Gitarre zu legen, und etwas Kick-Drum. Das wars dann auch schon. Eine Rückfrage beim Sänger ob er nicht doch auch etwas von sich hören wollte, verneinte der mit dem Zusatz "but can I have some more guitar, please?" Dabei war die Marshalls schon recht gut aufgedreht. Ja, ja früher(tm) war alles anders ;-)
 
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Die Sache mit dem Modeler als Signal für das IEM werde ich mir mal zu Herzen nehmen...

Hast du denn alle Updates für den AXE FX gemacht? Ich habe bei meinem ehem. Gitarristen gemerkt, dass die Sounds mit fast jedem Update besser wurden.

Und falls du doch bei deinem ENGL bleiben willst, probiere mal die Palmer PDI 03 JB (https://www.thomann.de/de/palmer_pdi_03_jb.htm), damit hast du auch immer einen guten und konsistenten Sound auf der PA.
 
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Tja, InEar ist schon so ne Sache.

Deine Idee @JulDani ist schon ein bisschen ein Spagat. Einerseits wollt ihr InEar Monitoring machen, dafür aber auf einige Vorteile davon verzichten. Das ist so wie wenn man das E-Auto immer nur zur Hälfte auflädt. Man verschenkt einiges dabei...

Nichts desto trotz kann man trotzdem mit dem Auto fahren, genauso wie der InEar Mix, so wie du ihn dir wünscht, möglich ist. Das hat auch keiner hier angezweifelt.

Ich persönlich sehe es aber ein bisschen anders wie du. Für mich ist der Monitorsound nur wichtig, das ich Höre was ich hören muss. Wenn ich meine Stimme nicht (oder nur schlecht) höre, werde ich kein Gefühl dafür haben wie laut ich im Verhältnis zu den anderen Singe. Von der richtigen Stimmlage rede ich da gart nicht mal. Ob sich dabei meine Stimme toll oder weniger toll anhört, ist sekundär (nicht unwichtig!), da der Monitor Mix über Wedge oder InEar nur für die Musiker ist. Wichtig ist aber, was die Crowd vor der Bühne hört. Und jedem ist es eigentlich klar und jeder hat es auch schon X Mal gehört.: Die Zuschauer merken den Unterschied nicht oder nur gaaaanz wenige davon.
Deshalb sollte aus meiner Perspektive jeder sich die Frage stellen was ihm wichtiger ist: Ein zufriedenes Publikum, oder das man mit dem eigenen Sound rundum zufrieden ist.
Natürlich schließt sich das nicht gegenseitig aus, aber es verkompliziert die Gesamtsituation doch häufig.

In unserer Band haben wir die Sache so gelöst, das ich nur über den Helix spiele und von dem aus als Monitor für mich in meinen H&K Combo (für Feedback), der Basser nütze seinen Combo zur Unterstützung und als Monitor für Drumms und ihm selber und ALLES, also auch die kompletten Drums über die PA läuft. Natürlich an die Räumlichkeiten angepasst. Dieses Setup haben wir immer. Wird auch dazu genutzt immer alles aufnehmen zu können (über ein X32).
Als Monitor spiele ich über InEar unser Drummer und Basser/Sänger haben NOCH einen Wedge. Doch da ist ein umstieg auf InEar geplant. Da wir alle nötigen Mikros haben können wir das immer reproduzieren. Bei jedem Auftritt wird nur minimal nachgeregelt, weil die Räumlichkeit und die Position der Mikros nie gleich sind. Soundcheck geht für uns allein recht schnell.

Wenn ihr die ganze Möglichkeiten von InEar nutze wollt, wirst du entweder deinen Amp leise machen müssen, weil sonst der Bühnenlärm einem guten FoH Mix entgegen arbeitet (ich sage nicht das es nicht möglich ist, aber eben deutlich schwerer). Ist dir aber das Schalldruck-Feeling deines Sounds so wichtig, dann wirst du in diesen sauren Apfel beißen müssen. Im Endeffekt ist das einfach eine eher unnötige Fehlerquelle mehr.
Und man kann sehr wohl einen tollen Sound über InEar zaubern, so das sich deine Gitarre so anhört (leider aber nicht anfühlt) wie du es magst. Die Frage ist, ist dieses Gefühl für dich wichtiger wie ein sauberer Bühnensound den (wenn ich dich richtig verstanden habe) alle in der Band versuchen zu erreichen?

Als Gegenargument muss ich dir aber auch zugestehen, das es auch ohne das alles geht. In Zeiten vor InEar hat es ja auch funktioniert und sogar ohne Digitalpult und sonstigen "Schnick-Schnack". Aber da hat man dann auch im Proberaum so lange am Sound rumgefummelt, bis alle Instrumente ihren Frequenzbereich hatten, es nicht mehr gemulmt hat und dabei trotzdem noch alle irgendwie mit ihrem Sound zufrieden waren.

Zitat von Henry Kissinger:
Ein Kompromiss ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn alle Parteien damit gleich unzufrieden sind.

Und früher hat sich so manche Band einfach grauenhaft angehört, weil sie eben keine klangliche Abstimmung erarbeitet haben. Aber das ist auch in der digitalen modernen Welt noch zu erleben; wenn auch seltener.
 
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Deshalb sollte aus meiner Perspektive jeder sich die Frage stellen was ihm wichtiger ist: Ein zufriedenes Publikum, oder das man mit dem eigenen Sound rundum zufrieden ist.
Für mich als Techniker ist der wichtigste Punkt beim Soundcheck dass ich Sorge trage, dass die Band zufrieden ist mit dem Monitorsound. Denn für mein Empfinden und mit der Erfahrung die ich so gemacht habe, ist es für die Band einfacher, einen guten Job zu machen wenn sie sich dank gutem Sound auf der Bühne wohl fühlen. Und genau das bemerkt das Publikum. Sie wissen vielleicht nicht warum das im Detail passiert aber der emotionale Faktor wird sehr wohl erkannt. Da kann der FOH Sound schon mal etwas leiden, aber muss ja auhc nicht sein. Zudem ist es für mich, da ich ja dann in der Regel auch unter den Leuten sitze/stehe, einfacher etwas am FOH Sound zu ändern als dass ich während dem Konzert etwas am Monitor schraube, den ich ja nie wirklich höre.
Und früher hat sich so manche Band einfach grauenhaft angehört, weil sie eben keine klangliche Abstimmung erarbeitet haben.
Genau das ist der Punkt. Eine Band die sich über "ihren Sound" nicht im klaren sind und/oder nicht wissen wie sie diesen Sound erreichen fallen meist in die Kategorie "Mischen impossible". Da passt der Sound weder auf der Bühne, noch im Inear noch auf der PA.
Wenn ich meine Stimme nicht (oder nur schlecht) höre, werde ich kein Gefühl dafür haben wie laut ich im Verhältnis zu den anderen Singe.
Das ist etwas, das ich mich schon länger frage. Wenn alle sich ihren wunderbaren Inear-Sound zusammengestoppelt haben, gute Hörer verwenden, die eine gute Dämpfung des Umgebungs-"Lärm" haben, wie kann man da ohne langer Übung feststellen ob das Verhältnis passt oder nicht. Oder anders gefragt, wodurch unterscheidet sich das von einem konventionellen Monitorsound wenn der gut eingestellt ist.
Dazu vielleicht eine kleiner Schwank aus meinem Leben. In den frühen 80ern hatten wir als relativ junge Band die Gelegenheit als Opener bei einem Konzert ein damals sehr bekannten Tiroler Hardrock-Band (No Bros) zu spielen. Die haben so stilistisch in Dichtung Deep Purple gespielt. Wir waren so eine klassische Drums/Bass/zwei Gitarren Band, die eher so Richtung CCR unterwegs waren, also alles ganz gut. Als wir dann nach derem Soundcheck auch auf die Bühne durften (es war ausgemacht dass wir gleich ihre Backline benutzten, soweit es geht) waren wir geschockt wie leise der Bühnensound war. Vor der Bühne Rock'n Roll vom feinsten und auf der Bühne quasi Kindergeburtstag.
Warum ich das erzähle? Ganz einfach. Die hatten schon länger verstanden was zu tun war um als Band einen guten Sound zu haben. Da waren wir Jungspunde einfach noch weit weg davon. Und für mich war das der notwendige Zündfunken um mir darüber Gedanken zu machen.
 
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Ja, du hast natürlich recht. Ein Band die sich mit dem Sound wohl fühlt kann freier auf der Bühne agieren, wie eine Band die sich auf das "Hören" konzentrieren muss.

Irgendwo hab ich mal gelesen das es zwei Möglichkeiten gibt, das eine Band schlecht spielt:
1.) Die Band ist schlecht
2.) Die Band hört sich selber nicht.
 
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