Nicht unbedingt. Nehmen wir doch mal die genannten 50 Hz....
Angenommen, ein Hersteller konzipiert seine Box so, dass die Frequenz gerade eben noch in der Toleranz liegt (z.B. könnte der Übertragungsbereich ja angegeben werden mit einer Toleranz von +- 3 dB, steht aber sowieso nie dabei, könnten auch +- 10 dB sein!!!!!). Darunter könnte der Verlauf aber dramatisch einbrechen, d.h. z.B. 40 Hz werden nur noch saft- und kraftlos reproduziert. Ein anderer Hersteller, der vielleicht etwas praxisorientierter arbeitet, nimmt die gleichen Lautsprecher, entscheidet sich für eine andere Abstimmung. Als Ergebnis erhält er vielleicht nur 55 Hz innerhalb der Toleranz, aber der Verlauf darunter knickt weniger stark ein. Beim direkten Vergleich hättest auch Du vermutlich das Gefühl, dass die leere E-Saite mit mehr power rüberkommt.
Außerdem ist für das subjektive Empfinden auch noch eine ganze Menge mehr notwendig. Beispielsweise ist es von großer Bedeutung, ob eine Box auf dem Boden, in der Raumecke oder frei auf einem Bierkasten steht! Eine Box mit relativ viel Tiefbass, die aber eher wummerig und mulmig klingen, empfindet man meistens als schlechter, als eine, die zwar meßbar weniger Schalldruck unterrum bringt, dafür aber trocken und präzise. Zudem fragt sich auch, ob der wirklich extreme Tiefbass genau das ist, was die Band braucht. Im direkten Vergleich schneidet im Bandkontext eher die Box mit straffen Tiefmitten durch, es sei denn, man spielt durchweg nur die leere E-Saite!
Darum bleibt Dir nicht anderes über als: Testen, testen und danach noch ein paar mal testen! Egal, was in schnöden Werbeprospekten steht. Orientieren wird man sich an den Daten, logisch. Kaum jemand würde z.B. heute eine Box kaufen, an der weniger als 200 Watt steht (mich eingeschlossen). Aber ich würde jederzeit eine wirklich laute 8 Ohm Box einer wirkungsgradschwachen 4 Ohm Box vorziehen, auch wenn nominal mein Amp weniger Leistung produzieren würde. Leistung ist ja nicht gleichsetzbar mit Schalldruck, aber genau den will ich haben!