Das ist in der Tat eine Sache, die sicherlich im Einzelfall betrachtet werden muss. Und das macht es eben schwierig, so etwas am Einlass zu Konzerten konsequent durchzuziehen. Sofern nicht verfassungskonforme Lyrics enthalten sind, ist eine Band auf jeden Fall nicht nur verwerflich, sondern verletzt demokratische Grundrechte. Die von mir genannten Bands, die die Grundlage für die ganze Diskussion gerade bilden, machen das. Die positionieren sich doch ganz klar selbst in der Ecke, in der sie auch wahrgenommen werden.
Zumindest in solchen Fällen, wäre es doch ein Leichtes zu sagen "das wollen wir hier nicht". Wäre im Übrigen nur authentisch, wenn man auf die Eintrittskarte druckt, dass Nazis nicht erwünscht sind. Jeder, der ein Shirt der genannten Bands trägt, weiß doch ganz genau, was die machen. Wenn man sich damit aus dem Fenster lehnt und schon Farbe bekennen will, dann bitte doch im möglichen Rahmen durchziehen. Oder eben als Veranstalter sagen, dass es einem egal ist, wer kommt. In Mörlenbach ist das auf keinen Fall passiert, da wurde sich nicht ansatzweise drum geschert.
Und wieviele Bands, auf die das (für Dich entsprechende) zutrifft, gibts denn, nun, nurmal europaweit?
Realistisch gesehen ist bei heutiger "Rap" Musik, oder wie es sich selbst benennt... weitaus mehr Radikalität und Extremismus zu finden, als bei den winkenden Schwarz-weiss Geschrei Combos.
Auch das zählt zur Demokratie, andere gegensätzliche (wenn auch oft bekloppte) Ansichten zu tolerieren.
Grundrechte des Menschen gelten für alle, wenn schon ;-)
Wer sich eben als NeoNaziSchwarzmetaller szenieren will, solls halt tun....
Solche Sachen sind vergänglich, wie die Geschichte des Homo Sapiens zeigt.
Auch hier wieder, es geht gerade um Black Metal, was da in anderen Genres passiert oder nicht passiert ist erstmal egal. Das ist einfach whataboutism und bringt an der Stelle gar nichts. Macht die Sache in anderen Genres nicht weniger scheiße, darum geht es aber jetzt nicht (Stichwort: vor der eigenen Haustür, statt mit dem Finger zeigen).
BM hin oder her, auch wenns HIER jetzt Kernthema sein soll.... ändert nichts daran, dass in anderen "Kreisen" ebenfalls alte, teils 40.000 Jahre überdauernde Symbole verwendet werden, ohne dass deswegen die "Scheiss Na....irgendwas" kommt.
Ich meine eher, hier sollte auch mal die 12 Jahre NS Zeit, so grausig es auch gewesen sein mag, ruhen lassen, und dies NICHT als DAS MASS allen Seins dabei zu betrachten.
Und ich behaupte durchaus, man kann schon erkennen, in welchem Zusammenhang solche, teils auch mißbrauchten, Zeichen in welchem Kontext stehen.
Soviel Intelligenz trau ich schon zu....
ALLES definieren geht freilich nicht....
Am Rande: Interessant finde ich in der ganzen Diskussion hier auch, dass jeweils die kritisierende Seite grundsätzlich als "Spinner" abgetan werden, bisher aber nicht diejenigen, die eigentlich aufgrund bestimmter Dinge (zurecht oder zu unrecht) in Kritik stehen.
Ich seh jeden als Spinner an, der irgendein Ideal oder Dogma unhinterfragend, folgt, und irgendeine Seite XY als "Feindbild" sieht.
Divide et impera, oder??
Magst du das Mal an einem Beispiel festmachen? Die Symbole, die ich genannt habe (Wolfsangel, Hakenkreuz, Keltenkreuz) würde ich schon so einordnen, dass die sehr stark bis überwiegend in rechten Kontexten genutzt werden und auch wenn diese Symbole eine ältere Historie haben als die NS-Zeit, so wurden sie doch in dieser Zeit so intensiv geprägt, dass das bis heute nachwirkt. Auch hier: Wer sich dafür entscheidet das heute zu nutzen, weiß doch ganz genau was er damit tut und macht sich damit eben angreifbar.
Was ist denn bitte das "Keltenkreuz"? Schon wenn man so ein Wort verwendet....neee, entschuldige.
Das gilt für alle Seiten, ob nun links, rechts, schräg oben ...
Wer Symbole, Sinnzeichen; teils ja auch Ritual-Attribute aus laaanger Vorzeit, missbraucht bzw miss-nutzt, ist eben auch ein Spinner. Da lohnt sich weder Diskussion, noch Contra geben. Ignorieren, alles andere ist Zeitverschwendung.
Und wer sich heute entscheidet, sowas zu nutzen, oder sich gar tätowieren etc zu lassen, muss deswegen noch lange kein rechter Sonstwer sein. Und es gibt noch lange keinem das Recht, betreffende Person deswegen "anzugreifen", wenn man nicht weiss, wieso, warum usw.
Aber, zeugt wieder von unserem media Zeitgeist...
Ich weiß nicht, wie es in den 90ern und 2000ern war. Falls es da noch viel schlimmer war: fuck - gut, dass diese Zeiten rum sind. Bisher habe ich das auch nicht ernstgenommen und war der Meinung, aktuell gibt es wichtigere Probleme als Menschen in NSBM Shirts - ist zwar dämlich aber sollen sie halt. Mittlerweile hat sich das aber insofern verändert, dass ich davon ausgehe, dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Leute, ihr Kreuzchen bei ganz bestimmten Parteien setzen. Besonders, nachdem ich mich nach dem Konzert noch etwas durch die Facebook Profile der zugesagten Gäste geklickt habe.
Ich finde, dass man da einen vernünftigen Mittelweg zwischen "nicht paranoid sein" und "das Ganze gleichzeitig nicht als Nichtigkeit abtun" finden sollte.
Ja, da war es wirklich krass, und mit dem von Heut nicht zu vergleichen. Spielt ja auch jetzt keine Rolle (mehr).
Welche wirkliche potentielle Gefahr geht, bzw ginge denn von den NSBM Bands oder deren Fans (ob nun selber rechts oder nicht.... Mein Gott, das sind Diskussionen wie in der 9.Klasse) reell aus???
Nebenbei: Die "Kreuzchen bei ganz bestimmten Parteien" werden eher von Lieschen Müller und Jürgen Dingsbums gesetzt, als nun von Schwarzmetall Anhängern.
Man kann halt auch überall ne Gefahr sehen (wollen). In jeder Großstadtdisko ist mehr schlimmes Zeug los, als warsch. bei sonem Konzert heute....