bluesstreit

Schwarz und weisser Blues ist an sich Unsinn. Die politischen und wirtschaftliche Umstände waren aber leider real. Es gab Platten für den schwarzen Markt und Platten für den weissen. Das musste früher so sein. Denn "Jim Crow regelte den Verkehr" (Zit. von Mezz Mezzrow in seinem Buch Jazzfieber, engl, realize the blues).
Merkwürdig, das keiner von euch Sidney Bechet erwähnt. Das ist fürmich der größte Bluesman!

Was mich aber auch wundert und immer wieder zum Kopfschütteln bringt ist, das Jimi Hendrix heute fürn blueser gehalten wird. Der müsste heute in meinem alter sein und ich war damals dabei. Niemand hatte den damals fürn blueser gehalten - Nur für einen Beatmusiker auf dem Weg zu dem, was man heute rock nennt und allenfalls ein Meister des Fußpedals mit Hippieshow.

Statt schwarz und weiss würde ich eher den Unterschied deutsch und amerikanisch aufmachen. Viell. auch Blödsinn, aber bei den Amis scheint mir ist sehr viel U-Musik drin, bei den Deutsche mehr das Streben nach Romantik und Ausdruck.
Geschichtlich gesehen ist W.C. Handy der Vater des Blues. Das irgend so ein Baumwollpflücker, des Lesens und Schreibens nicht mächtig den Blues erfunden hat und sich diverse Kunstmittel, wie Syncope von einem weissen Kuhirten hat erklären lasen, der ebensowenig lesen und schreiben konnte (19te Jhrd!) ist kaum glaublich, wohl eher Legendenbildung (Zit. von Alfred Baresel, ein früher Musikwissenschaftler).
 
Blues und streiten?

Ich bitte Euch, wir sind doch keine Metaller...
 
Hy ich streite mich grade mit nem Kumpel über weißen und schwarzen Blues
er sagt es gibt keine Unterschiede und ich sag es gintb welche, währe sehr nett wenn ihr mir da weiterhelfen könntet bzw ihm :D


mfg

Derek

es gibt keine ;)

Blues zum Gruß
Foxy
 
Hey, es ist 2007. Muss man sich da noch über Hautfarben streiten ?

sowas ähnliches hab ich mich auch gefragt, als ich auf dem schulhof "halt die fresse, du jude." gehört habe. leider sieht die realität oft anders aus. :(

hört auf blues in schwarz und weiß einzuteilen, am ende sind wir da wo die metaller heute sind:

heavy metal, true metal, powermetal, death metal, black metal, melodic death metal, melodic metal, melodic black metal, new metal, industrial metal, wayne metal, who cares metal usw. usf.

ich will den tag nicht erleben, an dem wir von melodic black blues reden... :rolleyes:
 
1. kann man, meiner Meinung nach, nicht einfach pauschalisierend sagen, Schwarz oder Weiß sei "besser".
2. ist die Diskussion im Allgemeinen sehr fragwürdig, da sich der Sound eines Gitarristen ja aus dessen Technik, Mentalität, Einfallsreichtum , etc. gibt, und nicht aus dessen Hautfarbe.

Ansonsten habt ihr vollkommen damit recht, dass so eine Frage nur hier aufkommen kann.

lg
 
hört auf blues in schwarz und weiß einzuteilen, am ende sind wir da wo die metaller heute sind:

heavy metal, true metal, powermetal, death metal, black metal, melodic death metal, melodic metal, melodic black metal, new metal, industrial metal, wayne metal, who cares metal usw. usf.

ich will den tag nicht erleben, an dem wir von melodic black blues reden... :rolleyes:

Das ist mal ein Wort. Blues ist Blues... Jeder herrausragende Blueskünstler hatte eine Eigenart. Deswegen war er ja so herrausragend. Das liegt daran, dass es Künstler sind und nicht einfach nur gecastete kommerziell gestylte Pseudo-Musiker wie sie einem heutzutage aufgedrängt werden.
Wenn man explizit auf die Paralellen zwischen diversen schwarzen Bluesmusikern und weißen Bluesmusikern und genauso auf Differenzen zwischen weißen und weißen und schwarzen und schwarzen Bluesern achtet, dann merkt man, dass die Trennung als solches Quatsch ist.
Vielmehr muss man das, wie hier im Thread auch schon mehrfach erwähnt, mit der Entwicklung des Blues verknüpfen. Mit dieser Entwicklung kamen die Weißen erst in diese Musik hinein. Aber eine chronologische Ordnung ist da viel logischer, als eine
oberflächliche Einteilung.
 
Vielmehr muss man das, wie hier im Thread auch schon mehrfach erwähnt, mit der Entwicklung des Blues verknüpfen. Mit dieser Entwicklung kamen die Weißen erst in diese Musik hinein. Aber eine chronologische Ordnung ist da viel logischer, als eine
oberflächliche Einteilung.
früher war der blues einfach schwärzer
 
....die Nacht auch...

Ich find' man hört es nur am Gesang (meist/oft) wenn ein schwarzer Blues (aber auch Soul eca.) singt.
 
Ich halte zwar nicht´s von solchen Schwarz/Weiss Diskussionen, hab auch nicht soviel Ahnung vom Blues, nur find ich den "Weissen" Blues unerträglich (ich gehe jetzt mal von Clapton aus) mir gehen diese ständigen "Hochglanz" Soli irgendwie auf die nerven, der gesamte Sound der weissen Bluesgitarristen ist IMO mehr auf solistische Aktivitäten ausgelegt, da lob ich mir lieber einen John Lee Hooker bei dem man das Fussgetrappel auf der Aufnahme noch hört :)




-> sagt ein Blues-Nichtkenner
 
Die kann man nu gar nicht vergleichen... Knighty... haben beide ihre Berechtigung. Hooker macht noch den vereinfachten Blues, Texte und Harmonien sind einfach gehalten.

Er schreit nach ihr
Er schreit nach ihr
ja er schreit nacht ihr
er schreit nach ihr


er schreit immernoch nach ihr
immernoch nacht ihr
er schreit nach ihr
schreit verdammtnochmal immernoch nach ihr

So trivial drückt sich heute keiner mehr aus, obwohl das Gleiche gemeint ist...
 
Den einzigen Unterschied den ich sehe und der sich durch Äußerungen der Beteiligten (vielleicht) sogar nachvollziehen lässt ist, dass schwarze (Blues)Musiker sich in der Tradition der schwarzen (Blues)Musiker vor sich sehen und damit das Erbe welches "ihr Volk" hat und tragen musste, fortführen wollen und sich in dieser Tradition sehen.

Dazu möchte ich Evan Parker (engl. Jazzsaxofonist) zitieren:

What's important to me is that my work is seen in a particular context, coming out of a particular tradition. I don't really care what people call it but I would want it to be clear that I was inspired to play by listening to certain people who continue to be talked about mainly in jazz contexts. People like John Coltrane, Eric Dolphy, Cecil Taylor-these were people that played music that excited me to the point where I took music seriuously myself. That continues to be the case. That's where what I'm doing has to make sense, if it makes any sense at all.
(zitiert aus "Sync or Swarm" von David Borgo, continuum, 2006)

Schaut selbst nach welche Hautfarbe er hat, wenn es für euch interessant ist.

Ein weiteres Zitat aus dem gleichen Buch (Max Roach, drummer and composer):
Two theories exist, one is that art is for the sake of art, which is true. The other theory, which is also true, is that an artist is like a secretary.... He keeps a record of his time so to speak.... My music tries to say how I really feel, and I hope it mirrors in some way how black people feel in the United States.
(zitiert aus "Sync or Swarm" von David Borgo, continuum, 2006)

Es geht meiner Meinung nach nicht um schwarz oder weiß, sondern lediglich darum wie die Musiker zu ihrer Musik kamen/kommen. Ich weiß zu wenig über Clapton/Mayall/Hendrix um zu beurteilen welches die Gründe dafür waren uns ihre Musik zu schenken. Ich weiß welches meine Gründe sind. Mit diesen finde ich mich ein wenig im Evan Parker wieder. Musik von bestimmten Leuten berührte und berührt mich noch immer zutiefst. Ich möchte es ihnen gleich tun. Oder wenigstens einfach versuchen die Emotionen, die diese Musik (und andre Ereignisse in meinem Leben) auslösen, durch Töne und Musik auszudrücken. Ich möchte mich verbessern und der beste Musiker werden der ich sein kann. Ich richte mein Leben danach aus. Ich weiß, dass es andre vor mir gab die einen ähnlichen Weg gingen. Und ich weiß es werden viele nach mir und mit mir zusammen den gleichen Weg gehen.
Insofern sehe ich mich in der gleichen Tradition wie viele andre Menschen. Welche Hautfarbe sie auch immer haben mögen. Ob nun Weiße oder Schwarze einen Unterschied sehen möchten oder nicht. Völlig egal.
Es gibt auch einige Schwarze die mir/uns/andren Musikern die Authentizität absprechen wollen, da wir/ich/die Andren weiß sein. Dazu kann man stehen wie man mag, für mich ist es nicht weniger Rassismus aus man ihn aus der Geschichte kennt.

Was ich als Kernaussage treffen möchte ist Folgendes:
Den einzigen Unterschied auf den ich mich festnageln lassen würde ist, dass es u.U. einen anderen Hintergrund oder eine andre Motivation für Weiße oder Schwarze gibt um die Musik zu machen die sie machen. Im Endergebnis sehe ich jedoch weder qualitativ noch ideologisch einen Unterschied, den man in der Hautfarbe begründen könnte. Lediglich im Talent (wobei wir hier das ideologisch ausklammern müssen ;) ) bzw dem Fleiß, und Geschmack.
lg,
t.
 
:great:

sehr schön gesprochen... bzw geschrieben
 
Also ich finde es sehr diskriminierend, dass hier gelbe und rote Menschen überhaupt nicht vorkommen.

Der alte chinese blues "I wash them dishes for my master, wash them cloths and they tug my braid" von Hop Sing bei Bonanza wird hier genauso unter den Teppich gekehrt wie der alte Rauchzeichen-Blues der Cherokee "They kill my bison, dig my gold - they give me whiskey to make me old".

Oder wie der Eskimo sagt: "I don´t want them fish no more since my maid has left my home."

Echt jetzt mal ...

Ansonsten volle Zustimmung zu den Zitaten von tuzz.

x-Riff
 
Hehe großartig. :) Sehr schöne Texte hast du da.
 
Servus Leute,

wollte eigentlich nichts zu dem Thema sagen aber manche Worte die hier gefallen sind haben mich doch gestört.
Es ist nicht ganz falsch das es da Unterschiede gibt, auch wenn sie reichlich wenig mit
mit der Hautfarbe zutun haben. Solche Jungs wie Budy Guy oder Muddy Waters haben einen ganz anderen musikalischen Einfluss. Sie wuchsen mit Soul und Gospel auf. Singen hatte und hat vieleicht immer noch eine ganz wichtige Bedeutung der afroamerikanscher Bevölkerung und einen ganz eigenen Stil.

YouTube - Taj Mahal & Corey Harris - Sittin' on top of the world

Aber auch diese Jungs haben den Blues schon anderst gesungen als z.B. Robert Johnson

YouTube - Robert Johnson-Hellhound On My Tail (stills)

Als der Blues dann nach Europa gekommen ist waren solche Leute wie E.C völlig von den Socken und wollten nur noch solche Musik machen. Mit ihren Einflüssen und mit ihrer Leidenschaft haben sie auch viel bewegt. Aber, um auf den Punkt zu kommen liegen die großen Unterschiede im Gesang. Was das Gitarrenspiel angeht sind die Unterschiede schon viel geringer, ich nenne nur Peter Green, der ist schneeweiss und hat richtig schwere Bluessongs geschrieben z.B. World keep on turning

YouTube - betts toler les paul on a peter green classic

Mein Fazit: ja es gibt Unterschiede die aber wirklich nichts mit der Hautfarbe oder Anatomie zutun haben sondern nur mit Einflüssen und mit musikalischer Erziehung. Wer was lieber mag oder wem was besser gefällt ist Geschmacksache und liegt im Auge des Betrachters.

Gruß Pub
 
Dazu kann ich nur aus einem anderen Tread zitieren :D:

also dann ein paar highlights aus den blues-klischees:

-The Blues are not about choice. You stuck in a ditch, you stuck in a ditch - ain't no way out.

-Blues cars: Chevys, Cadillacs and broken-down trucks. Blues don't travel in Volvos, BMWs or Sport Utility Vehicles. Most Blues transportation is a Greyhound bus or a southbound train. Jet aircrafts an' state-sponsored motor pools ain't even in the running. Walkin' plays a major part in the Blues lifestyle. So does fixin' to die.

-Teenagers can't sing the Blues. They ain't fixin' to die yet. Adults sing the Blues. In Blues "adulthood" means being old enough to get electric chair if you shoot a man in Memphis.

-Do you have the right to sing the Blues? Yes, if: a) you're older than dirt, b) you're blind, c) you shot a man in Memphis, d) you can't be satisfied
No, if: a) you have all your teeth, b) you were once blind but now you can see, c) the man in Memphis lived, d) you have a retirement plan or trust fund

-Blues is not a matter of color. It's a matter of bad luck. Tiger Woods can't sing the Blues. Gary Coleman could. Ugly white people also got a leg up on the Blues.

-If it occurs in a cheap motel or a shotgun shack, it's a Blues death. Stabbed in the back by a jealous lover is another Blues way to die. So is the electric chair, substance abuse and dying lonely on a broken-down cot. You can't have a Blues death if you die during a tennis match or getting liposuction.

-Some Blues names for women: Sadie, Big Mama, Bessie, Fat River Dumpling

-Some Blues names for men: Joe, Willie, Little Willie, Big Willie

-Persons with names like Sierra, Sequoia, Auburn and Rainbow can't sing the Blues no matter how many men they shoot in Memphis.

-Make your own Blues name (starter kit): a) name of physical infirmity (Blind, Cripple, Lame etc.), b) first name (see above) plus name of fruit (Lemon, Lime, Kiwi etc.), c) last name of president (Jefferson, Johnson, Fillmore etc.)
For example: Blind Lime Jefferson or Cripple Kiwi Fillmore etc. (well - maybe not Kiwi).

-I don't care how tragic your life - you own a computer, you can't sing the Blues. You best destroy it. Fire, a spilled bottle of Mad Dog, or get a shotgun - I don't care.

aus: Frank Sikora, "Neue Jazz-Harmonielehre".

Im Ernst: Es geht nicht darum was Du bist, es geht darum, wer du bist. Egal, ob es darum geht Blues zu spielen oder irgendetwas anderes im Leben!
 
mein Gott, das hat doch nix mit der Rasse zu tun! Es gab in den USA schlimme Rassentrennungen durch alle Bereiche und da rechnete man den Blues eben einzig und allein den Schwarzen zu . Wobei vom Ursprung her der Blues eben von den Sklaven herrührt , die auf den Feldern schuften mussten udn Arbeiterlieder sangen. Arbeiterlieder gabs aber auch bei den Weissen...etc pp....da könnt ma jetz stundenlang schreiben....
die Diskussion führt zu nix
und Buddy Guy spielt anders als Clapton ,logisch . Hat aber nix mit der Hautfarbe zu tun
 

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