oder setzen komplexe jazzstücke fundierte theoretische kenntnisse (harmonielehre) voraus?
ja oder sie schaden zumindest nicht. wie allerdings schon erwähnt wurde: du musst wissen, wo du bist. letztendlich braucht man auch für pop/rpck/metal etc. etc. ähnliche kenntnisse, zuminest, was den ansatz betrifft: du musst wissen, wann du welche skale über welche akkorde spielen kannst bzw. wann welches arpeggio usw. und dem folgt eigentlich auch der jazz. der unterschied: es werden keine changes verwendet, die sich alle auf eine skale zurückführen lassen, wie es häufig im populären musikbereich angewendet wird, sondern eben komplexere strukturen. autumn leaves ist da eigentlich ein ganz gutes beispiel, aber auch blue bossa und andere vormodalen klassiker.
trotzdem: auch in einem nicht als modal konzipiertem stück kann man mit modalen tonleitern arbeiten
vielleicht können wir die verschiedenen ansätze ja noch weiter erörtern. also soviel hab ich jetz schon raushören können:
- scalenorientiertes improvisieren und
- harmonieorientiertes improvisieren
aber letztlich entscheidet doch die anwendung der ansätze über das ergebnis?! also nich der ansatz selbst sondern wie man mit den umgehen kann oder?
natürlich arbeitet man immer ergebnisorientiert, aber trotzdem geht es um die grundlagen. und für das ergebnis ist der ansatz entscheidend und führt zur lösung, dass gilt für die physik wie für die mathe wie für die musik.
beim arbeiten mit skalen gibt es zwei ansätze, was ja schon häufig durch kam: nutzung nicht modaler tonleitern und modaler tonleitern. für den anfang und für blues stücke sei allerdings auch die bluestonart in alle varianten empfohlen und die arbeit mit chromatischen tönen.
der vorteil bei modalen skalen: man kann auch über mehrere akkorde eine skale spielen und muss nicht wechseln. nachteil: man muss sie können und das wechseln zwischen verschiedenen sklane bleibt einem nicht erspart. es ist also doch eher eine klangliche geschichte.
harmonie und skalen sind immer mit einander verbunden; wenn du arpeggios nutzt, wird es natürlich besonder deutlich, aber auch so musst man schauen, welche harmonie mit welcher tonleiter zusammenpasst.
zum üben wären stücke wie autumn leaves, blue bossa, a night in tunesia natürlich gut geeignet, da die harmonien so gebaut sind, dass man nicht zu viele skalen nutzen muss und teilweise auch über mehrere harmonien eine nicht modale skalen nutzen kann.
ich könnte auch noch diese seite empfehlen:
http://msjipde.uteedgar-lins.de/index2.html
besonders modaler jazz wird dort ziemlich gut behandelt.
weil es hier diskutiert wurde: notenlehre ist auf jedenfall nötig, notenbeherrschung der schlüssel, da man in der musiktheorie nunmal mit noten arbeitet und nicht mit tabs. man kann sich das alles in tabs übertragen, aber dann sollte man auch keine tabs mehr benötigen. harmonieverständnis ist ebenso essentiell, wie schon erläutert: man muss die zusammenhänge begreifen.
und zum lehrer: kann helfen, muss aber nicht. was hilft: mit anderen spielen. nicht nur, dass es mehr spaß macht, als wenn man allein spielt, was auch schon mal ein inspirationsfaktor ist (bei mir), man kann sich auch bestimmte dinge von anderen anschauen und lernt eigentlich schneller, als wenn man allein das ganz übt.
ich bin kein profi und es kann gut sein, dass ich irgendwo mist erzählt habe, aber irgendwie funktioniert es bei mir
gruß