Blues-Rock Solospiel

  • Ersteller hollies666
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Zusätzlich darf man auch nicht ausser acht lassen das heutige Rentner z.T. ganz "anders" sind
als z.B. Renter der 60er/70er Jahre. Die hatten sowohl Kriegsserfahrungen, als auch ein
ganz anderes Berufsleben, z.B. unter Tage, im Stahlwerk etc etc etc, hinter sich.
Sowas macht Heute nur noch eine Minderheit .......

Du lebst aber schon in dieser Welt, im Hier und Heute, oder?
 
Danke für Zustimmung und Kritik. Natürlich habe ich es nicht so gemeint, dass das nun biblische Regeln oder Thesen sind, ohne die man nichts werden kann ... Sondern es sind meine persönlichen Gedanken und Erfahrungen - hier und dort auch mal etwas zugespitzt, weil Ideen und Gedanken, die zum allseits freundlichen Abnicken glattgeschliffen sind, ja irgendwie auch nichts bewegen.

Das soll natürlich jeder für sich abtasten und abwägen. Beispiel: Wer mit 10 Minuten Üben glücklich wird - kein Problem. Wer aber halt ein "Spielproblem" hat, dessen Ursachen er nicht kennt - dann muss u.a. halt auch das Thema Übungszeit auf den Tisch. Längere intensive Einheiten bringen nun mal mehr, allein schon weil es Anlaufzeit braucht, in den "Flow" zu kommen. (Doppelstunde, Klausurvorbereitung, Tagesseminar, Sporttraining ... hat ja lerntechnisch auch alles seinen Sinn).

Es ist halt seit jeher ein Problem speziell bei virtuellen "Spielberatungen", dass man die Fragesteller nicht wirklich kennt und genau genommen überhaupt nichts über sein Spiel, seine Kenntnisse, sein Repertoire, seine Hörfähigkeit, seine Spieltechnik, sein Lernverhalten, seine Frustschwelle usw. weiß. Alle wesentlich wichtigen Informationen, die man im persönlichen Augen- und Ohrenschein in wenigen Minuten rausbekommt, bleibt im Verborgenen. Und trotzdem will man ja bei Problemen helfen, die da lauten:

- Ich spiele immer Dasselbe
- Ich schaffe mir per Internet Licks drauf, die ich in der Band dann aber immer nicht abrufen kann.

Da kann man aus der Ferne halt nur verschiedene Punkte zum Abchecken anbieten, wo dann viellicht ein Threadsteller sagt: Nein, interessiert/betrifft mich alles nicht. Oder: Ja, diesen oder jenen Faden, (den ich bislang nicht oder nicht so deutlich auf dem Schirm hatte) kann ich ja mal aufnehmen.

In diesem Sinne ;)
 
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Und wenn man jeden Tag acht Stunden daddelt, wirds beim Daddeln bleiben. Man sollte die Zeit ... wieviel auch immer ... sinnvoll und nicht daddelnd nutzen.

So versteh ich es. Wer daddeln übt wird Daddeln zur Perfektion treiben.

So ist es leider. Beim unreflektierten Daddeln werden vorhande Muster immer wieder aus dem Gehirn abgerufen - aber halt keine neuen hinzugefügt. Klar muss man auch mal seine persönliche Sau rauslassen, man will ja auch Spaß haben :). Aber man muss sich wirklich im Klaren darüber sein, dass diese Zeit nicht wirklich Übungs- und Lernzeit ist. Wer z.B. immer nur Tonleitern hoch- und runterspielt, lernt damit nichts anderes außer eben Tonleitern hoch- und runterzuspielen.

Und das tolle neue Lick, was man sich gestern mal in 10 Minuten draufgeschafft hat, wird dann schnell wieder von den alten Mustern überlagert, die man eben schon 1000 Stunden öfter gespielt hat. Steht man dann auch noch im Ü-Raum oder auf der Bühne, prasseln noch so viele andere Anforderungen aufs Hirn ein, dass gestern oder letzte Woche Halbgelerntes oft gar nicht mehr abrufbar ist.

Ähnlicher Frustpunkt im Ü-Raum: Die neue super Phrase will partout nicht in eines der Stücke reinpassen und klingt nicht, weil sie z.B. aus einem musikalischen Zusammenhang entnommen wurde, zu dem in der eigenen Band kein passendes Stück existiert. Damit dann aus Frust wieder Lust wird, geht man der Sache halt später mal auf den Grund.

Artikel noch zum Verkosten: "Lernforschung - Erwachsene müssen sich Zeit geben":

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/01/Interview-Marcus
 
Artikel noch zum Verkosten: "Lernforschung - Erwachsene müssen sich Zeit geben":

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/01/Interview-Marcus

Deswegen ist es auch bei der Auswahl des Lehrers wichtig, jemanden zu erwischen, der schon mal was von "Erwachsenenbildung" gehört und dies auch verstanden hat.

Erwachsene lernen anders und haben eine ganz andere Motivation dahinter. Wenn ich mich verspiele, dann will ich den Fehler auf der Stelle korrigieren. Das ist natürlich fatal, weil dann ist nämlich immer gleich alles aus dem Tritt. Ich bin da auch immer zu ernst und wenns dann mehrmals nicht klappt, ist auch die Motivation am A****.

Komischerweise komme ich auf meinem Tasteninstrument, welches ich erst seit wenigen Wochen ernsthaft spiele, viel besser und schneller vorwärts, als auf der Gitarre. Klar, die Töne sind ja da, man muss nur entsprechende Taste drücken. Aber ich kann mich da viel besser entfalten und auch Melodien, Akkordfolgen mit Überleitungstönen, Improvisationen... alles geht viel besser, als auf diesem Drecksteil mit den 6 Saiten. Keine Ahnung warum. Es nervt mich natürlich schon etwas, weil die Gitarre eigentlich das Instrument ist, welches ich primär spielen wollte, aber irgendwie nicht richtig gebacken bekomme.
 
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Leute, wir sind hier schon noch beim Blues, oder?

Ich versuche mich ja schon einige Zeit am Blues und meine - sicher unmaßgebliche - Meinung dazu ist, dass insbesondere das Blues - Solo - Spiel zu einem großen Teil von der Wiederholung lebt!
Da braucht man keine 1000 neue Licks, möglichst jeden fünf neue!
Und ja, ich bin ebenso der Meinung, dass man durch "daddeln" Automatismen verinnerlichen kann, die letztlich dazu führen, dass man sich irgendwann nicht mehr auf jede Tonfolge, die Akkordwechsel oder sonstetwas konzentrieren muss.

Erst wenn man zur Not zeitungslesend und fernsehend spielen kann, ist man frei, dem "Feeling" zu folgen.

Ich bleibe dabei: Blues lernt man nicht durch fokussiertes "konzentriertes Lernen" nach Übungsplan, sondern durch Spielen.

Das mag in anderen Stilen anders sein. Aber hier geht es um Blues (rock).

Und jetzt mag man mich niedermachen.
 
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@Hans_3: Den Vorteil den Kinder haben ist laut Prof. Marcus in erster Linie das Gehör und die - auch von mit genannte - Unbeschwertheit. Ob jemand auch im Alter schnell oder langsam lernt hängt von der geistigen Agilität ab. Insbesondere in der Generation meiner Eltern sehe ich dort oft das Beispiel "wer rastet der rostet".

@Exordium: Das Klavier ist anfangs viel, viel leichter als die Gitarre. Ab einem bestimmten Level steigt der Schwierigkeitsgrad jedoch rapide an. Drei oder vierstimmig auf hohem Niveau zu improvisieren hat man bei keinem anderen abendländischen Instrument. Easy to play, hard to master. Daher eignet es sich ausgezeichnet als Zweitinstrument im Studium.

- - - aktualisiert - - -

Ich bleibe dabei: Blues lernt man nicht durch fokussiertes "konzentriertes Lernen" nach Übungsplan, sondern durch Spielen.

Vor einigen Tagen hätte wieder dagegen gewettert aber eigentlich hast du Recht. Wenn es nur um den Blues geht, völlig losgelöst vom Instrument. Ich glaube man muss hier unterscheiden zwischen dem Erlernen des "Handwerks" und der Musik. Da bin ich jedoch der Meinung, dass man Blues nicht lernen kann. Man hat ihn oder nichts...
 
Und jetzt mag man mich niedermachen.

Danke für das großzügige Angebot, aber ne danke, kein Interesse! :p

Und ja, ich bin ebenso der Meinung, dass man durch "daddeln" Automatismen verinnerlichen kann, die letztlich dazu führen, dass man sich irgendwann nicht mehr auf jede Tonfolge, die Akkordwechsel oder sonstetwas konzentrieren muss.

Ich habe den Eindruck, Daddeln ist für Dich ein positiv besetzter Begriff: Blues spielen.

Daddeln heißt für mich aber: orientierungslos durch die Tonleiter stolpern. Dabei lernt man nichts, sondern übt sich dieses Fiasko auch noch ein. Man entwickelt Daddelroutinen, in denen man sich orientierungslos im Kreis dreht. Dieses durch die Penta stolpern wird automatisiert und verinnerlicht. Penta rauf und runter daddeln ist sehr hilfreich beim Daddelroutinen entwickeln, aber nicht beim Blues spielen lernen.

Ich hab schon den Eindruck, dass es Musiker gibt, die mehr Talent zum Blues spielen haben und die nicht auf die schiefe Daddelbahn geraten. Hier im Board gehören Du, Foxytom und Hans beispielsweise zu diesen Talenten. Ich hab da nie dazugehört. Als ich mit dem Improvisieren begonnen habe, habe ich bald gemerkt, dass ich fürchterlich Daddle und ich durch das ewige Wiederholen dieses Schwachsinns dieses Daddeln auch noch festige und festfahre. Also bin ich schnell einen anderen Weg gegangen: ich hab coole Solos rausgehört und nachgespielt und dieses Möchtegern-Improvisieren - das wie gesagt ein hilfloses durch die Töne stolpern war - mal bleiben lassen. Beim Nachspielen hab ich dann riesen großen Respekt vor den Gitarristen bekommen, die ich gerne höre: was die Spielen, darauf wär ich aus eigener Kreativität nie im Leben gekommen. Keine Chance. Also hab ich Stunden um Stunden und Monate um Monate coole Soli nachgespielt. Nur das hat mich vom Daddeln erlöst.

Ich kann nur ein Extrembeispiel zur Veranschaulichung anführen: wenn ich vier Stunden brauche, auf 80% der Originalgeschwindigkeit mit Unterstützung von Tabs, um ein komplexes Lick zu verstehen, dann ist es schon eine ziemlich vermessene Selbstüberschätzung zu meinen, dass ich sowas beim Improvisieren selbst aus dem Ärmel schütteln könnte. No Way. Nachdem ich dieses Lick endlich verstanden hatte, habe ich es wochenlang geübt, bis ich es fehlerfrei spielen konnte. Als ich begonnen hatte das Lick zu modifizieren, hab ich das Originallick vergessen. Es war ein mühsamer Weg, dieses Lick im Ohr zu behalten und aus eigener Kraft und Kreativität zu modifizieren. Erst als dieser Prozess ad hoc flüssig wurde, konnte ich es auch in anderen Zusammenhängen spielen.

Ich mach jetzt seit 30 Jahren Musik und in der Zeit hab ich leider auch genügend Leute kennen gelernt, die nie aus dem Daddeln raus gekommen sind. Manche haben dann die Lust verloren und irgendwann aufgehört, weil sie kapituliert haben. Weil ihnen irgendwann ihre eigene Dattelei zum Hals raus hing. Darum meine Meinung: wem der Blues nicht in die Wiege gelegt ist, der kann sich ganz schön verlaufen, wenn er die Selbstreflexion nicht hat, dass das was man immer wieder übt, man auch verinnerlicht und dann auch spielt.

Um es mit Hans Worten zu sagen: hätte der Lehrer in mir dem Lernenden in mir nicht klipp und klar gesagt: Du daddelst, und das klingt unerträglich, dann hätte der Lernende in mir nie dieses zitierte komplexe Lick im Sinne von ICH geh nach Haus, ich GEH nach Haus, ich geh nach HAUS spielerisch in einem Song kreativ zu modifizieren gelernt.

Wer das Talent in sich also nicht spürt, und wer vor Talent trieft würde hier nicht um Hilfe posten, dem kann ich nur nahelegen sich selbst kritisch zu hinterfragen, was für ihn der richtige Weg ist. Entscheiden tut ohnedies jeder selbst. Hier soll auch kein Wettkampf entstehen, sondern ein Meinungsaustausch.
 
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Ich habe den Eindruck, Daddeln ist für Dich ein positiv besetzter Begriff: Blues spielen.

Daddeln heißt für mich aber: orientierungslos durch die Tonleiter stolpern.

Aber nein!
Daddeln heisst für mich nicht "Blues spielen"!
Daddeln heisst für mich, die Gitarre auf dem Schoss und losspielen. Ich spiele auch schon was anderes. Meine zweite Leidenschaft ist ja bekanntlich Tom Waits.

Du solltest mich gut genug kennen, dass ich noch nie zu den Leuten gehört habe, für die Tonleitern mehr bedeuten als dass es sie gibt und wissen, was sie sind!

Ich habe noch nie, noch nie!, Tonleitern geübt. Auch beim "Daddeln" nicht.

Natürlich hast Du recht: jeder muss den Weg für sich selbst finden. Und ich habe es erst vor ein paar Tagen in einem ähnlichen Thread geschrieben: ich halte mich nicht für den Verkünder der Blues - Wahrheit, schon gar nicht der Gitarren - Wahrheit. Alles, was ich darlege, ist eine Möglichkeit, wie man auch einen Zugang zum Blues finden kann.

Bei mir und vielen anderen meines Alters hat sich das von allein ergeben. Schon deshalb, weil es tatsächlich weder passende Literatur, Internet noch Lehrer gab, die etwas anderes als die hehre klassische Gitarre unterrichten wollten. Warst Du es nicht selbst, der das irgendwo geschrieben hat: niemand lief uns damals mit Lehrmaterial hinterher?

Und ich muss auch zugeben, dass ich heute vor der Wahl stehend, wie ich denn vorgehen möchte, wenn ich "Blues lernen" will, eventuell sogar "weich" werden würde und tatsächlich im Internet nach Material suchen würde.

Ich beschreibe nur, wie ich es "geschafft" habe, halbwegs nach Blues zu klingen. Zufrieden bin ich nicht und man darf es auch nicht sein. Und ich gebe es sogar zu:
heute bin ich froh, dass ich auch 'mal im Internet einem Gitarristen auf die Finger schauen kann, der irgendetwas macht, was mich interessiert.

Aber - ich gebe zu, das klingt arrogant - ich fange auch nicht bei 2 an, sondern bin vielleicht schon bei 6 (auf der 10er - Skala). Und: die 3 und die 4 habe ich durch "Daddeln" erreicht.
 
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Ich habe E-Gitarre ganz ausschließlich durch Raushören und Nachspielen gelernt unter ausgiebigem Malträtieren von Plattenspieler und Cassettenrecorder. Internet gab's noch nicht, Tabs auch nicht und Rock und Blues in Notenform schon gar nicht. Begriffe wie "Pentatonik" und "Saite ziehen" bekam man irgendwo zufällig mal mit. Also lauschte man Stunde um Stunde auf bestimmte Phrasen und Licks von scheinbar übermächtigen Vorbildern wie J. winter, J. Hendrix, R. Blackmore.

Das war oft extrem frustig aber auch wie Weihnachten und Ostern zusammen, wenn man denn mal einen kompletten Chorus "original" zusammenbekam.

Vorteil der ganzen Geschichte: Extrem gutes Gehörtraining und dass man die musikalischen Ausdrucksmittel inklusive Sound eben zusammen mit der Musik jeweils gleich mitkopiert und alles als Einheit begriffen hat. Mit heutigen Programmen wie Guitar Pro als Lernmittel geht einem da schon vieles durch die Lappen.

Nachteile ganz klar (bei mir jedenfalls): Eingeübte Fehler (schlechte Plektrumtechnik, ungünstige FIngersätze etc.), die später mühsam umgelernt werden müssen.

Allerdings gibt es auch und gerade für Blues/Rock etc., Dinge, die man wirklich auch systematisch üben sollte, weil die sich nicht nebenbei einstellen: Bendings (mit ständiger kritischer Gehörkontrolle), Vibrato, Pulloffs, Triller usw. machen den Kohl erst fett. Umgekehrt muss man sich für diesen Stilbereich nicht unbedingt auch noch mit Tapping, Divebombs etc. beschäftigen. Das klaut einem die Zeit für wichtigere Basics.

Womit wir wieder beim Faktor "Zeitaufwand" wären. Wer z.B. wirklich nur 20 oder 30 Miuten am Tag Zeit aufbringt, muss sich realistisch darauf einstellen, dass sich nicht dieselben Ergebnisse einstellen können, für die andere ein Vielfaches an Zeit aufwenden/ aufgewendet haben.
 
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Womit wir wieder beim Faktor "Zeitaufwand" wären. Wer z.B. wirklich nur 20 oder 30 Miuten am Tag Zeit aufbringt, muss sich realistisch darauf einstellen, dass sich nicht dieselben Ergebnisse einstellen können, für die andere ein Vielfaches an Zeit aufwenden/ aufgewendet haben.
Ein guter Punkt!
Wovon reden wir hier?
Als Hobbymusikadjunkt ist es ebenso völlig unrealistisch neben FulltimeJob, Familie etc. 2h/d Übungszeit einzuhalten. Nur, jetzt sozusagen in den Raum zu stellen wer diese Zeit nicht aufbringen kann sollte den Kram gleich dem Feuer überantworten und besser RTL2 gucken weil das sowieso nix mehr (was eigentlich?) wird, halte ich im Sinne pädaogischer Methodik und in "Sachen Musik" auch nicht für besonders wertvoll. Etwas mehr Realismus -auf beiden Seiten- würde diese Debatte besser weiterbringen.
Diese ewige "Schneller-Höher-Weiter" Einstellungen kann einem so viele schöne Dinge im Leben kaputt machen ... irgendwann werden wir alle mit dem "Das ganze Leben ist ein BootCamp" mächtig auf die Schnauze fallen.

Ich lass' mir jedenfalls den Spass an meiner "Gitarrenlehre" nicht vemießen, auch wenn ich nur mit Hängen und Würgen die 1/2h am Tag aufbringen kann (naja manchmal auch länger), ich weiß aber auch einzuschätzen wo ich stehe und wo ich hinkommen kann.
 
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Ich erlaube mir hier mal einen kleinen praktischen Tipp zu geben:
Du kennst dich in der Moll-Pentatonik schon halbwegs aus und willst, dass es nicht immer gleich klingt- einfache Hilfe:
Angenommen du spielst einen Blues in A
Da passen gleich drei unterschiedliche Moll Pentatoniken drüber, nämlich Am, Dm, Em
Rein von der Musiktheorie passen sie nicht 100%ig, da ich hier eine CDur/Amoll Tonart zu Grunde lege, aber beim Blues ist dies (wie du sicher schon gehört hast) nicht sooo eng zu sehen!
Versuch mal deine bekannten Licks einfach in den anderen Pentatoniken zu spielen- manche werden super und neu klingen, manche passen vielleicht nicht toll 1:1 in die anderen Pentatoniken...

Viel Spaß :)
 
Ich erlaube mir hier mal einen kleinen praktischen Tipp zu geben:
Du kennst dich in der Moll-Pentatonik schon halbwegs aus und willst, dass es nicht immer gleich klingt

Jetzt auch mal von mir einen Tip.

Um interessanter Solo zu zu spielen, ist es hilfreich an seinem Rhythmus Spiel zu arbeiten.
Es gibt ja Leute die behaupten die Pentatonik wäre ne langweilige Tonleiter.
Das ist komplett falsch. Es ist nur weit verbreitet sie total langweilig zu spielen.
Ein Punkt ist sie einfach hoch und runter zu dudeln UND dabei rhythmisch immer
gleichförmig zu bleiben. Klar ist das laaaangweilig ......

Wenn man aber ein guter Rhythmus Spieler ist, interessante Akzente
in sein Spiel einbauen kann, wird auch das Solospiel davon profitieren.
Alles was du übst um dein Rhythmusspiel zu verbessern, ryhthmisch
abwechslungsreicher zu machen, hift mittelfristig auch deinem Solospiel !!!


hier mal nen Beispiel



zwischen 5:00 und 5:50 ist ne grundlegende "Erklärung" (u.a. 16th Note feel)



Jo, Marty Schwartz ist schon ne coole Socke! Bei dem gucke ich auch öfter vorbei. :great:
Hm Marty Schwartz hab ich kurz mal reingeschaut. Das fand ich eher nicht so prickelnd ...... :whistle:


Gruß
 
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Es gibt einige Blues-"konzepte". Eigentlich bauen alle darauf auf, bestimmte Intervalle um einen Halbton zu verändern. Es gibt also wenn du so willst nicht "die" Blues Pentatonik sondern mehrere. Das ist das eine.

Zum Zweiten gibt es die Diagonalskales, die eigentlich alle benutzen.

Und zum Dritten - und das ist das Schwerste - mischen eigentlich alle, die sich wirklich geil anhören Dur und Moll miteinander. Und zwar in der selben Lage. Wie du ja weißt ist es die Terz, die den Dur und Mollcharakter bestimmt. Wenn du jetzt in die Mollpentatonik die Dur-Terz einbaust, und das auf allen Lagen der Diagonalskale hast du schon viel gewonnen.

Dann noch an den richtigen Stellen benden et voila.
 
Es gibt einige Blues-"konzepte". Eigentlich bauen alle darauf auf, bestimmte Intervalle um einen Halbton zu verändern. Es gibt also wenn du so willst nicht "die" Blues Pentatonik sondern mehrere.
:confused:
mehrere blues-pentatoniken in einer tonart?
Ich bin verwirrt.
kannst du da mal ein paar beispiele geben?
 
Seid mir nicht böse:

Und schon geht es wieder los.

Da wird Blues Theorie verhackstückt, theoretisches Wissen kundgetan usw..
Es ist - Entschuldigung - scheissegal, welche Pentatonik da in Dur oder Moll vermischt wird! Pentatonik ist eine Krücke, die es ermöglicht, jederzeit sicher zu sein, den "richtigen" Ton zu erwischen!

Pentatonik heisst n i c h t , dass das die allein glücklich machende Rezeptur für ein Blues - Solo ist!!! Wenn man die "Pentatonik" begriffen hat, kann man noch lange keinen Blues spielen!

Das Problem ist nur immer wieder, dass in jedem Beratungsthread zum Thema "Blues" früher oder später, meist früher, das Wundermittel "Pentatonik" auftaucht. Und schon werden wieder die immer gleichen Tipps gegeben wie "Es gibt ja bekanntlich mehrere Pentatoniken, vermische Moll und Dur, die A-moll Penta beinhalten die gleichen Töne wie die C-dur Penta, usw..."

Was passiert? (auch das habe ich schon wiederholt geschrieben, und es wurde ja auch schon hier gerade angemerkt) Es wird die Penta 'rauf und 'runter gespielt, ohne Sinn und Verstand. Keine Tonformung, kein Vibrato, kein Bending, kein Feeling.

Und irgendwann kommt dann unvermeidlich der Hilferuf:"Ich übe jetzt seit Monaten und alles klingt gleich. Was kann ich machen?" Und was ist der erste und nachfolgend immerfort widerholte Tipp der Kenner?

"Mach' Dich mit der Pentatonik vertraut und mische sie!"

Auch auf die Gefahr hin, dass man mich für rückständig oder minderbemittelt häll: ich oute mich jetzt als jemand, der bis vor einh paar Jahren den Begriff "Pentatonik" noch nie gehört hat! Ich denke, so wird es einigen der "alten Garde" geben, die ähnliches Unwissen trotzdem nicht davon abgehalten hat, Blues zu spielen!

Es scheint also auch andere Wege zum Blues zu geben. Oder glaubt hier tatsächlich jemand, dass der Begriff "Pentatonik" z.B. Leuten wie Son House oder meinetwegen auch Robert Johnson irgendwas bedeutet hat?

Also ich kann nur darum bitten, mit dieser Pentatonik - Gläubigkeit endlich aufzuhören!

Hans3 hat schon eine ganze Menge anderer Dinge genannt (Vibrato, Bendings, Pulls usw,), die weitaus wichtiger sind. Auch wenn ich nicht immer mit seiner Sicht der Dinge konform bin!

Und: gebt Euch Zeit! Auch dem einzelnen Ton, den ihr spielt! Es wird immer viel, zu viel gespielt. Und das auch wegen der Pentatonik!

Hört Euch als Lehrbeispiel auch 'mal Jeff Beck an. Den Meister der Pause! Viele sind der Meinung, dass er nicht wegen seiner Töne so genial ist, sondern wegen der Töne, die eben nicht spielt! Ich sage nur "Brush with the Blues"!
 
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@iTunes:

Ich sagte ja Blueskonzepte. Spiel z.B. mal statt der kleinen Terz in der A-Moll-Pentatonik die große Terz, da hast du direkt ein anderes Klangbild. Von den Beispielen gibt es noch einige mehr und die gilt es eben zu mischen.

@emptypockets:

Ich verstehe was du meinst. Du hast auch vollkommen recht. Leider fehlt einem hier immer die Info, wie viel Vorwissen jemand hat. Einem Anfänger (das hier ist allgemein und nicht auf den Fragesteller bezogen!) hilft es nichts zu benden oder Noten zu halten, wenn er nicht weiß welche Noten er überhaupt (theoretisch) spielen kann.

Lange auf Noten ausharren, beim eigenen Solo lieber Pause machen und nach Gefühl spielen ... das sind meiner Meinung nach alles Dinge die irgendwann automatisch kommen. Aber wenn die Musik im Proberaum oder auf der Bühne losgeht ist alle Theorie grau. Meiner Meinung nach besitzen alle "Improvisationsgitarristen" die gut sind ein erhebliches Repertoire an Licks die sie schon tausendfach benutzt haben, die sind einfach in den Fingern. Des Weiteren haben - so behaupte ich mal - zumindest die Meisten professionellen Gitarristen ein fundamentales Wissen und Verständnis der Musiktheorie. Ich persönlich würde ganz schön ins Schwitzen kommen, wenn ich mich nur auf mein Gefühl verlassen müsste ... aber vielleicht bin ich da auch die Ausnahme.
 
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Also, ich muss dazu kein Künstler sein... Ich habe trotzdem keine Ahnung von dem was ich mache. :)
 
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Als Gegenbeispiel kann man Eric Clapton aufführen, der die Gitarre mit fundierter Ausbildung inkl. Theorie gelernt hat. Ich bin zwar auch eher SRV als Clapton Fan aber seine Fähigkeiten Spannungen aufzubauen, Höhepunkte zu schaffen und wieder aufzulösen sind grandios.
 

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