...oder habe zu hohe Ansprüche an mich selbst

, bezüglich dessen, was ich vielleicht meiner Ansicht nach schon allein durch das Einspielen der Drums selbst hinkriegen müsste (nach dem Motto: "Ach komm, das muss ich doch sauberer hinkriegen, ich probier's einfach nochmal und dann klappt das schon). Ist beim Gesang ähnlich, ich sing's lieber nochmal neu, als mit Autotune zu hantieren, und habe dann am Ende lieber vielleicht noch ein paar kleine Macken drin, als alles perfekt und dafür aber nur mit der Krücke geschafft ;D . Solange man das nicht kommerziell machen will, kann man sich diesen Stolz ja auch erlauben ^^. Klar frustriert das auch mal schnell, wenn man es eben durch die reine Instrumentalleistung nicht so hinbekommt, wie man es gerne hätte. Wenn man zu MP3s spielt, vergleicht man sich ja nun einmal ständig mit Studioaufnahmen - ist mir schon klar, dass das kein fairer Vergleich ist, aber es ist nun einmal der, den man am häufigsten zur Hand hat.
Ich habe eben nochmal eine Aufnahme gemacht und jetzt bewusst alle Schläge etwas stärker getreten - klingt schon deutlich besser und einheitlicher. Ich habe auf unserem E-Drum bisher auch immer eher vergleichsweise leise gespielt, zumindest was die Double Bass-Parts angeht, damit's nicht immer durchs ganze Haus wummert, irgendwer stört sich auch so immer schon dran. Jetzt bei den Aufnahmen ist der Vorteil, dass alle Schlagzeug-Sounds für mich ja nur über den Kopfhörer hörbar sein brauchen und alles, was man draußen hört, der Trittschall der Pedale ist. Da kann man dann auch schonmal noch was härter reinzimmern.

Ich werde wohl erstmal einfach gucken, wie weit ich damit komme.
Immerhin bin ich jetzt schließlich schon einmal beruhigt, dass ich nicht sämtliches Üben allein darauf konzentrieren muss, stets beide Füße exakt gleich laut spielen zu lassen, da dass ja offenbar auch selbst die meisten Profis nicht perfekt hinbekommen. Vielen Dank also schonmal für diese moralische Unterstützung!
Das hat gar nicht wirklich was mit Profi zu tun, ob die Drums maschinell klingen. Das hat einfach mit Fleiß und dem Investieren von Zeit und Liebe zu tun. Ich produziere komplette Pop-Tracks mit programmiertem Schlagzeug,
Wenn man davon überzeugt ist, dass programmierte Schlagzeugparts grundsätzlich von Hand eingespielten überlegen sind, entwickelt man sicherlich auch eine viel größere Liebe zum Programmieren von Drums, und steckt dann entsprechend viel Zeit da rein.

Bei Popsongs ist es imho auch was anderes, da gehört ein programmiertes Schlagzeug oft einfach zum Sound dazu - d.h. es dürfte sich sogar explizit nach einem programmierten Schlagzeug anhören und klänge immer noch gut. Du strebst ja ganz offensichtlich an, dass auch programmierte Schlagzeugparts so echt wie möglich klingen sollen - und Popsongs mit echt klingendem Schlagzeug sagen mir persönlich auch immer gleich viel mehr zu als solche, die betont auf diese Drummachine-Klänge setzen, d.h. gar nicht damit hinterm Berg halten, dass sie künstliche Drumparts verwenden.
Meinem subjektiven Empfinden nach besteht der Großteil der Popsongs allerdings genau aus letzterer Art, d.h. aus solchen mit bewusst künstlich klingenden Drums. Daher wird im Pop-Bereich ein künstliches Schlagzeug imho auch viel bereitwilliger akzeptiert, während sich die meisten Metal-Bands ja gerne den Anstrich des "Handgemachten" geben - und wahrscheinlich dann nur heimlich am Schlagzeug herumtricksen.
Ich habe wie gesagt auch für all meine bisherigen Aufnahmen erst programmierte Schlagzeug-Parts zugrunde gelegt - mit Guitar Pro geschriebene halt. Die habe ich dann auch oft mit ausreichend verschiedenen Dynamiklevels, verschiedenen Fills und anderen Unregelmäßigkeiten versehen, dass sie für eine erste Version eines Songs immer schonmal ganz gut klingen, und vor allem, damit man darauf schonmal Gitarren und Bass einspielen kann. Würde ich jeder meiner Aufnahmen mit dem Einspielen eines "echten" Schlagzeugs beginnen, hätte ich wahrscheinlich bis heute noch keine fertig ^^, weil es mir mit den leichten Schwankungen immer zu heikel wäre, mich beim Einspielen der Gitarren & Co. komplett nur an dem manuell eingespielten Schlagzeug zu orientieren.
Nichtsdestotrotz ist das "echte" Schlagzeug immer das Ziel, zu dem ich nachher hin will, die programmierten Parts sind bei mir halt wirklich immer nur als "Zwischenlösungen" gedacht.
Hat wahrscheinlich aber auch immer etwas mit der Frage zu tun "Bekommen wir das live auch so hin?"

Wenn man's auf der Aufnahme schonmal de facto hinkriegen musste und es eben nicht komplett programmieren konnte, hat man mEn für den Live-Auftritt auch gleich ein ganz anderes Selbstbewusstsein. Zumindest habe ich die Erfahrung beim Gesang gemacht: Da ich bei den Aufnahmen ohne Autotune auskommen wollte, musste ich's halt üben, bis ich den Großteil der Töne sauber getroffen habe, dafür hatte ich dann aber auch live weniger Sorgen davor, dass mir das dann auf einmal nicht gelingen würde.