Rechnen wir mal zusammen was uns Jürgen da so vor die Füsse wirft (nicht bös gemeint ;-) )
Funkstrecke bestehend aus Empfänger und Taschensender: 350
Mikro (beim T): 129€, Funkstrecke (beim T): 350€, Splitter: 850€ (UVP des Herstellers).
Macht dann zusammen für 5 Strecken (Rackversion) und Splitter: 3245€.
Allerdings ist das 5. Funkset dann auch das 5. Rad am Wagen und kommt nicht in den Genuss des Antennensplitters, da der nur 4 Empfänger verwalten kann. Wenn man es dann richtig machen möchte, dann sollte auch ein 2. Splitter dazu.
Man sollte nun auch erwähnen, dass der Empfänger in der Rackversion teurer ist (
@Jürgen Schwörer Ist in dem Bundle die Rackversion oder die Desktopversion beinhaltet?), als in der nicht Rackversion. Wenn jeder Empfänger irgendwo platziert werden würde und es nicht unbedingt aufgeräumt sein soll und jeder Musiker sein eigenes Set hätte, dann könnte man hier sparen. Soll es allerdings kompakt und aufgeräumt sein, dann braucht es die Rackversion und eben auch ein entsprechendes Case. 8 HE oder gar 10 HE, wenn man noch eine Schublade für Mikros und Sender haben möchte. Kostet auch nochmal 100-200€, in Profiqualität auch mehr.
Rechne also mal mit einem Invest von 4000€, wenn alles TipTop und ordentlich sein soll bzw. 1500€ wenn du alles in "Einzelteilen" und ohne Splitter haben möchtest.
Man wird auch bei anderen Herstellern in dieser Ecke oder gar darüber landen.
Die Entscheidung ob man sich diesen Invest antut oder doch lieber drahtgebunden und damit günstiger und stressfreier (Die sicherste Verbindung zwischen zwei Geräten ist eine Leitung!) fährt, kann die niemand abnehmen.
Dann zur Frequenzgeschichte.
Die LTE MIttenlücke bietet sich an, da hier die 5 Strecken gut reinpassen. Aber Achtung! Wenn's auf der Wiesen wild gefunkt wird, dann kann es sein, dass da viele solcher Strecken, gerade auch in der Mittenlücke, am Start sind. Dann kann es schnell eng werden und zu Störungen kommen. Wenn's ihr allerdings im Hofbräuhaus auf der einzigen Indoorbühne seits, dann sollte alles gut sein.
Was gar nicht mehr bei dieser Anzahl an Kanälen geht ist ISM Band und auch WLAN (2.4 GHz). Das ist alles mitsamt Grüze, auch wenn hier Kollegen behaupten, dass dies alles stressfrei spielen würde, bezogen auf 2.4 GHz.
Ihr wärt hier besser im gebührenpflichten Teil aufgehoben und zwar unterhalt von 700 MHz. Der Zusatzinvest hierzu ist nur ein Bruchteil der Funkanlage und die Vorteile sind einfach die besseren Ausweichmöglichkeiten, wenn mal eine Frequenz rumstresst. Auch ist die Übertragung deutlich besser, aufgrund der größeren Wellenlänge. Allerdings sind die Funkstrecken in diesen Bereichen oftmals ein wenig teurer bzw. der Grundpreis ist generell ein wenig höher.
Gerade weil es so schön passt: Hatte gestern das Vergnügen, dass die Künstler ihre QLXD Kisten (600-700 MHz) mitgeschleppt hatten. Eine Strecke fehlte noch, also kam eine Strecke von uns dazu (MiPro ACT70 Serie, 400-500 MHz). Die QLXD brach immer wieder mal kurzfristig ein, ohne dass es sich nun auf Audio auswirkte. Interessant war hier, dass die MiPro tapfer auf Vollanschlag im RF war und blieb. Entfernung zu allen Empfängern dürften so um die 20m gewesen sein, da diese am FoH geparkt wurden. Nicht dass man dies nun falsch versteht und ich selbst versteh das auch nicht wirklich, aber es war mal interessant zu sehen wie sich die beiden Gerätetypen verhielten. Audiomässig waren sich die Kisten, und ich sage mal auch RF technisch, waren sich die alle Kisten ebenbürtig. Als Köpfe waren auf den Shures KSM Köpfchen und auf der MiPro Strecke war ne MU90 Kapsel drauf. Was zählt ist, dass alles stressfrei und zur vollsten Zufriedenheit der Künstler ablief.
Noch was zur Qualität des ganzen Packets:
Die Funkübertragung sollte bei allen namhaften Herstellern ordentlich sein und im richtigen Frequenzbereich auch stressfrei funktionieren, auch wenn die Empfänger mal weiter weg geparkt werden. Alles kein Ding.
Die Audioqualität ist primär von dem verwendeten Mikrofon abhängig. Das PG ist, sorry Jürgen, der unterste Level. Das Ding geht, ja, aber ein beta ist deutlich drüber und kostet nun nicht wirklich so viel mehr. Und auch andere Hersteller haben sehr gute Mikros, welche für Blech sehr gut gehen. Nur mal eine Aufzählung:
AT Pro 35 CW
AKG C519 ML
beyerdynamic TGI52
MiPro MGC-11MC
u.a.
https://www.thomann.de/de/trompete_horn_mikrofone.html?filter=true&feature-748=true
Ich persönlich würde das ATM350U empfehlen. Ist quasi der Bühnenstandard.
Letztendlich kann man da auch jedwedes gute Lavalier (hatte ich schon mit AKG CK97 gemacht) dranpappen. Es kommt hauptsächlich auf die mechanische Entkopplung zum Instrument an, damit z.B. Klappen- und Griffgeräusche nicht übertragen werden und eine gute und sichere Ausrichtung möglich ist. Wenn man mal näher nachforscht, wird man oftmals herausfinden, dass die eigentliche Mikrokapsel auch bei Lavaliers und Headsets Verwendung findet.