Black Velvet - Guitar tone

  • Ersteller Dscheko
  • Erstellt am
..ich bin nicht ganz Deiner Meinung, Agent Orange. Mit 'niemals 1:1' und das Feeling ist wichtig hast Du natürlich weitgehend Recht.
Ich finde es aber einfach spannend und für das Kreieren eigener Sounds auch wichtig, herauszufinden, wie man einen bestimmten Gitarrentone - annähernd - so wie im Original mit dem eigenen Equipment erreichen kann. Natürlich kann man jeden Song auch ganz anders interpretieren (immer wieder toll finde ich das abgedrehte zweite Money-Solo von Andy Fairweather-Low auf der 'In the flesh'-DVD, das absout nichts mit dem Pink-Floyd-Original zu tun hat).
Aber für manche Soli hat der orginale Sound doch einen ganz eigenen Reiz. Bei Black Velvet wollte ich u.a. auch dem speziellen Klang der Dead notes und Anschlagsrakes nahe kommen...

..und nach ein paar Stunden weiterem Probieren habe ich das jetzt für meine bescheidenen Mittel doch noch etwas besser hinbekommen:

Amp: Spider Jam 75
Gitarre : Variax 300 - Einstellung Lester (=Les Paul), Steg
Tonknopf deutlich zurückgenommen
Amp-model: Insane rot (Dual Rectifier)
Drive: 1 (5= 50% / 10=voll)
B: 7 / M: 5,5 / T: 3
Hall: 35%
Delay: 20%, 125 BPM (ad libitum)

Thanks again
 
Interessant: von Strat Steg zu LP mit zurückgenommenem Tonpoti.
Viel größer kann der Unterschied kaum sein.
Ich plädiere trotzdem für eine Strat mit Humbucker am Steg.
 
Du hast völlig Recht USDZ - das sieht jetzt auf dem Papier völlig anders aus, als die offenbar original verwandte Kombination.
Aber wie ein ehemals bekannter Kanzler - aus der Zeit als es noch männliche Exemplare der Gattung gab - so schön sagte: Wichtig ist, was am Ende hinten rauskommt....
Und für mich war jetzt beides spannend: wie wurde der Sound ursprünglich erzeugt und wie bekomme ich ihn auf meiner Anlage hin
 
Der Insane-Sound wäre in der Tat so etwa der letzte, mit dem ich es probiert hätte... Ich hab zugegeben nicht im Ohr, wie der mit so stark zurückgenommenem Gain klingt.

Auch wenn Kurt Schafter live in der Regel HB-Gitarren spielt, höre ich da aber schon eher eine Strat-Zwischenposition (Steg/Mitte), wahrscheinlich über einen Old School-Marshall, also kein HiGain-Teil, sondern mit ordentlich aufgerissener Endstufe, vielleicht auch mit einem Tubescreamer oä davor. Auf die Art sollte man schon nah dran sein. Im Studio kam noch satt Hall drauf, Zeitgeist halt. Der Haken ist natürlich, dass der Spider Jam seine Stärken nicht unbedingt bei Old School-Rocksounds hat, dieses Klingeln in den Höhen geht ihm halt ziemlich ab.

Schefters SG, die oben mal erwähnt wurde, ist übrigens eine SG-90 Double mit 24 Bünden und Fender-Mensur (!). Das Griffbrett war nach meiner Erinnerung aus Ebenholz. Ein recht seltenes Teil aus den 80ern, das es mit Hardtail oder Steinberger-Tremolo gab, zudem als Single nur mit StegHB oder als Double mit zwei PUs. Am Hals war in dem Fall ein ganz interessanter PU eingebaut, der aussah wie ein SC, aber laut Gibson ein 490R war, bei dem beide Spulen gestackt wurden. Durch die 24 Bünde und eine zusätzlich noch etwas vom Griffbrett entfernte und schräge Position ist der Sound recht eigenständig. Auf jeden Fall klingen die Live-Aufnahmen für meine Ohren ganz anders als die Studioversion.

Gruß, bagotrix
 
Also ich habe das Solo früher (wir spielen das Stück momentan nicht mehr) über einen Marshall DSL 2000 mit der Strat gespielt. Ich hatte immer und nur den mittleren Tonabnehmer verwendet, Sound angezerrt und soweit ich mich erinnern kann eine RAT als Booster dazu verwendet. Das klang ziemlich authentisch.
 
Danke Euch für diese detaillierten Hinweise / Analyse und den Praxis-Spielbericht!!
 

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