Ich würde mit Necatia übereinstimmen in den meisten Punkten was die Kritik angeht. Nur würde ich andere Methoden vorschlagen, die Probleme anzugehen.
Rhythmisch würde ich jeden von euch mit Metronom spielen lassen. Zuhause zum alleine üben, wie auch in der Probe. Da mal penibel genau auf den Rhythmus achten. Erst wenn man alles sauber mit einem Metronom spielen kann würde ich mich (evtl) an die Agogik ranwagen. Aber erstmal schön mit dem Klick. Bis ihr das ticken im Kopf hört, ohne dass das Ding an ist, und es euch überall hin verfolgt.
Zur Intonation kenne ich zwei ganz gute Übungen. Erste geht so: Ihr spielt zu dritt einen Dreiklang. Ein Instrument spielt den Grundton, eines die Quinte und eines die Terz (In der Reihenfolge). Ihr geht einfach Diatonisch eine Tonleiter hoch (wenn wir z.b. in A-Dur sind spielt ihr zuerst A-Dur, H-Moll, C#-Moll, D-Dur, E-Dur, F#-Moll, G-Vermindert, A-Dur).
Beachtet dabei, das ihr dynamisch alle auf einer Höhe seid und somit es wie ein ausgeglichener Akkord klingt. Wichtig ist natürlich auch die Intonation. Versucht euch die Töne vorzustellen wie sie zu klingen haben.
Zweite: Geht zu zweit. Einer spielt einen Grundton und der Andere die Quint oben drauf. Wenn die Quint gut intoniert ist geht der Grundton einen Schritt hoch - es entsteht eine Quarte. Ist diese gut intoniert geht der obere Ton ein Schritt hoch - wieder eine Quinte. Immer soweiter.. biss man platzt vor Höhe.
Beide Aufgabenfelder können zu Anfang echt anstrengend sein. Aber wenn ihr Ausdauer habt und euch jeden Tag der Sache etwas widmen könnt, dann werdet ihr sicherlich schon in wenigen Monaten hörbare Ergebnisse erzielen. Wichtig ist dabei, dass man bewusst übt. Also bewusst auf seine Intonation und sein Zusammenspiel mit den Anderen hört und bewusst darauf achtet, dass man mit dem Metronom zusammenbleibt.
Es ist wichtig, dass ihr den gleichen Puls empfindet als Blasensemble. Versucht auch solche Sachen wie gemeinsam einatmen. So werden eure Einsätze viel genauer. Z.B. wenn ihr einen Einsatz auf der 1 habt, dann solltet ihr alle gemeinsam auf der 4 einatmen. Es ist schwer dass über Internet zu erklären, aber vielleicht habt ihr einen Musiklehrer, der mit euch sowas mal üben kann.
Der Punkt wo ich Necatia widersprechen mussl iegt in der Dynamik des Stückes. Also ich würde nicht unbedingt ein generelles "doller Reinpusten" anordnen (ich gehe mal davon aus, dass der Backentipp ein Scherz war- also bitte nicht machen!). Ich würde vielelicht mal gucken, an welchen Stellen ihr welche Dynamiken habt. Mit den Kontrasten, die durch die Dynamikunterschiede entstehen, fallen solche Stücke meiner Meinung nach.
Zusätzlich würde ich empfehlen euch mal den Originalsong anzuhören und euch damit auseinadner zusetzen. Was sagt er aus? Was bedeutet er für euch? Wie wird der textliche Inhalt musikalisch wiedergegeben? Eure Herzen müssen mit hoffnungsvoller Vorfreude auf eines Leben im Westen, wo ihr ein neues Leben anfangen könnt, erbeben. Oder so
Wichtig sind aber eignetlich erstmal Punkt 1 und 2 finde ich. Da ihr noch in einer Bildungsphase seid, würde ich erstmal gucken, dass eure Technik sich verbessert und ihr eine gute Grundlage habt um ein Stück so zu interpretieren wie ihr möchtet. Dann würde ich mich erst auf die Interpretation an sich konzentrieren, welche man natürlich nicht jetzt gezwungenermaßen unangetastet lassen muss. Ich würde nur das Hauptaugenmerk auf technisches erst legen.
Viel Spaß und lasst wieder was von euch hören.