Bitte um Analyse meines Stimmfaches

Ein Bariton ist ursprünglich also nur ein recht hoch veranlagter Bass.
Naja. Timbretechnisch sind sich in den meisten Fällen Bariton und Tenor ähnlicher als Bariton und Bass. Bei den weiblichen Stimmfächern ist das übrigens ähnlich: ein echter Bass und ein echter Alt sind eigentlich sehr unmittelbar zu erkennen. Zwischen Bariton und Tenor bzw. Mezzo und Sopran gibt es viel häufiger Unterscheidungsschwierigkeiten.

Im Grunde ist die Einteilung in Stimmfächer auch einfach nur der Versuch, fließende, unzählige Abstufungen in der Stimmhöhe und dem Timbre zumindest einigermaßen sinnvoll in Hautptkategorien einzuteilen, um sie für Rollen entsprechend besetzen zu können. Je nach Umfeld reichen vier, meist sind es sechs und in der Klassik dann noch ein Dutzend weiterer Subkategorien.
 
Zuletzt bearbeitet:
ein echter Bass und ein echter Alt sind eigentlich sehr unmittelbar zu erkennen.
Hmm, was würdest du denn dann zu seiner Aufnahme sagen? Ist er ein echter Bass? Ich bin ja der Meinung, dass ich bei seiner Aufnahme Tenor als Stimmfach unmittelbar ausschließen kann. Wenn du jetzt sagen könntest, ob er ein echter Bass ist oder nicht, dann hätten wir schonmal eine erste Einschätzung für das Stimmfach :)

Ich denke das Problem ist wie du sagst, dass es sich um ein Kontinuum handelt. Meiner Meinung nach ähneln sich hoher Bariton und tiefer Tenor vom Timbre in etwa so stark wie sich Bass (= tiefer Bariton) und mittlerer Bariton ähneln. Und nochmal genauso stark ähnelt sich das Timbre vom mittleren und vom hohen Bariton ;)

Mit anderen Worten: Benachbarte Stimmfächer ähneln sich vom Timbre her recht stark.

Dass Baritone allgemein den Tenören mehr ähneln als den Bässen würde ich jetzt nicht sagen. Ein Johnny Cash z.B. klingt mir doch wesentlich mehr nach Bass als nach Tenor. Da es aber, zumindest so weit ich weiß, wesentlich mehr hohe Baritone gibt als mittlere und tiefe kommt es einfach viel öfter vor, dass ein Bariton ein Tenor-ähnliches Timbre hat.
 
Ich hoffe, ich setze mich jetzt nicht in die Nesseln, aber einen echten Bass würde ich anhand der Hörprobe tatsächlich ausschließen wollen. Zumal die Tonlage schon ziemlich nach unterer Grenze klingt, während ich die als heller Bariton sehr bequem nehmen kann.


Ich finde so ein richtiger Bass, der hat schon in der Sprechstimme eine Qualität ... so einen gewissen "Wumms", den man sofort raushört und der ihn auch von den meisten tiefen Baritönen unterscheidet.

Den Sänger von Unheilig würde ich als eher tiefen Bariton einschätzen. Er hat eine tiefe, etwas knarzige Sprechstimme, aber sie klingt trotz allem noch recht "normal" (sorry, mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein).

http://www.youtube.com/watch?v=Bjigj1nDCdA


Jetzt mal im Vergleich Michael Clarke Duncan (der jetzt zwar kein Sänger ist, aber ich hab auf die Schnelle kein anderes Beispiel parat):

http://www.youtube.com/watch?v=gG0NNPsZpD0#t=1m40s

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Da es aber, zumindest so weit ich weiß, wesentlich mehr hohe Baritone gibt als mittlere und tiefe kommt es einfach viel öfter vor, dass ein Bariton ein Tenor-ähnliches Timbre hat.

Stimmt, da ist was dran.
 
Ich hoffe, ich setze mich jetzt nicht in die Nesseln, aber einen echten Bass würde ich anhand der Hörprobe tatsächlich ausschließen wollen. Zumal die Tonlage schon ziemlich nach unterer Grenze klingt, während ich die als heller Bariton sehr bequem nehmen kann.


Ich finde so ein richtiger Bass, der hat schon in der Sprechstimme eine Qualität ... so einen gewissen "Wumms", den man sofort raushört und der ihn auch von den meisten tiefen Baritönen unterscheidet.

Den Sänger von Unheilig würde ich als eher tiefen Bariton einschätzen. Er hat eine tiefe, etwas knarzige Sprechstimme, aber sie klingt trotz allem noch recht "normal" (sorry, mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein).

http://www.youtube.com/watch?v=Bjigj1nDCdA


Jetzt mal im Vergleich Michael Clarke Duncan (der jetzt zwar kein Sänger ist, aber ich hab auf die Schnelle kein anderes Beispiel parat):

http://www.youtube.com/watch?v=gG0NNPsZpD0#t=1m40s
Ich glaube ich höre, was du meinst. Beim Grafen scheint das Knarrern in der Stimme ein Unterton zu sein, während es bei Duncan eher so scheint als wäre das Knarren seine Stimme.
 
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Jupp, das trifft es sehr gut. Für mich persönlich ist das irgendwie dieser spezielle Sound, an dem sich Bariton und Bass scheiden.

Ist aber nur meine persönliche Definition. Ich finde aber, bei weiblichen Alt-Stimmen gibt es ein ähnliches Phänomen, die stechen irgendwie raus.
 
Ich muss mich erstmal für die späte Antwort entschuldigen, war noch im Urlaub.
Danke für die vielen Vorschläge.

@Vali: Wir haben nie mit Vaccai gearbeitet. Die B-Version geht weniger gut. Die ist wohl für Tenöre? Die G-Version ist für Baritöne, darf ich annehmen? Geht auf jedenfall relativ gut, wobei ich noch nicht die richtig hohen Töne in der Komposition erreiche. Aber Höhe ist schließlich erlernbar.
@broeschis: Lip-Rolls funktionieren noch nicht. Wirklich Gesangsunterricht hatte ich auch nie (hatte ich auch nicht so geschrieben). Aber ich werde dran arbeiten. Das finde ich doch sehr interessant.

Was ich aber ausschließen kann, ist, dass ich ein Tenor bin. Selbst wenn ich versuche in der Tenorlage zu singen, ist da noch irgendetwas bassiges. Bariton ist wohl sehr wahrscheinlich. Meine Sprechstimme ist gewiss nicht tief, also ist das wohl ein gutes Ausschlusskriterium für den natürlich Bass. Am Ende des folgenden Artikels ist ein Player. Dort hört ihr mich sprechen. Mir fiel erst später auf, dass ich den Mund nicht weit genug geöffnet habe und die Aussprache deswegen, na ja, etwas genuschelt klingt. Werde ich irgendwann eventuell nochmal neu aufnehmen. Sollten irgendwelche Fragen zum Alter aufkommen, ich bin 16 ;-)

http://www.stupidedia.org/stupi/Ludwig_van_Beethoven
 

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