Zu der Festplattengeschwindigkeit: Was ändert sich denn am am Flaschenhals des Datenbusses zwischen der Platte, dem Ram, der Soundkarte und des Interfaces, wenn man eine höher drehnde Festplatte nimmt? Ich weiß auch nicht, woher du die 1000 Spuren nimmst, das hat niemand behauptet. Wenn ich jemandem so etwas vorrechen (und zeigen will, dass 10000er Platten oder ein RAID0 unnötig sind), dann schaue ich in Test von Festplatten, wo die tatsächliche Schreib/Lese-Rate gemessen wird. Man kann ja beim Kauf etwas drauf achten, dass man eine relativ flotte nimmt, aber dann bekomtm man auch eine "normale" 7200er SATA-Platte die mindestens (also wirklich an den am langsamsten gemessenen Sektoren) 35MB/s = schaffen, also 280MBit/s. Das sind also rund 100 Spuren.
Und welchen bremsenden Bus meinst denn Du? 33MHz und 16Bit (das sind 528 MBit/s) wäre der PCI Bus. Aber was hat der so direkt mit einer SATA-Festplatte zu tun, sofern ich keine PCI-SATA-Controllerkarte benutze? Die SATA-Anschlüsse auf Mainboards hängen normalerweise direkt am Chipsatz, und da herrschen dann doch höhere Geschwindigkeiten. Bei Soundkarte/Interface kommt dann eine langsamere Verbindung is Spiel - aber wie gesagt besteht die Grenze dann doch dort sowieso - wenn du also sagst, dass der "Gesamtbus" das Problem wäre, dann würde mir ein RAID 0 aus zwei 15000er PLatten doch auch nichts nützen. Eine Trennung von Systemplatte und Audiplatte dagegen halte ich für sinnvoll, insbesondere für eine Strörungsfreie aufnahme, weil dann eben Windows und alles andere fröhlich auff C: rumwerkeln kann, und die Audioplatte ungestört aufnehmen kann. Wobei das in der Praxis auch nicht so problematisch ist, wenn man nebebei nicht unnötigen Kram laufen hat oder mein RAM schon voll ist und geswappt werden muss.
Und zur Latenz bei GuitarRig und Co. hat kfir ja schon was gesagt. Also ich habe zuhause gar keinen Gitarrenamp mehr sondern spiele nur noch mit Softwaremodelling. Und das ohne hörbare Latenzen. Und da bin ich bestimtm nicht der einzige, es soll Leute geben, die GuitarRig sogar live benutzen (computer auf der Bühne wäre mir zu kritisch
) Hab mir grad nochmal die Demo von GuitarRig gezogen (spiele normal revalver). Ich habe kein besonders dolles System (M-Audio Delta 1010LT, AMD Athlon XP 1800+, 512MB RAM), stelle die ASIO-Buffersize auf 512 und spiele so (in meinen Ohren) latenzfrei und auch fehlerfrei. GuitarRig zeigt mir eine Output Latency von 12ms an. Puffer von 256 mit angezeigten 6ms geht auch auch ohne Knacken. Natürlich geht das in einem projekt mit mehreren Spuren, auf denen überall Effeklt sind nicht mehr so einfach, da muss man dann Spuren irgendwann freezen. Aber eben abhängig von meiner rechenpower, da fängt es halt irgendwann an zu stocken und zu knacken. Das DirectMonitring ist in der Tat eine reine HArdware-Angelegenheit (sonst wäre es ja kein DirectMonitoring), aber das nützt mir nichts, wenn ich GuitarRig live spielen will (insofern muss ich da kfir widersprechen, aber wahrscheinlich hatte er das nur missverstanden).
Zu der Problematik der Wanlder im Rechnergehäuse: Grundsätzlich richtig, nenne ich auch immer als Vorteil von externen Interfaces. Aber in der Praxis kann man da nicht Onboardsoundkarten mit allen PCI-Wandlern über einen Kamm scheren. Wie gesagt habe ich eine M-Audio Delta 1010LT, also eher eine Einsteiger-PCI-Recordingkarte, mit Wandlern im Gehäuse. Hab gerade mal eine 16Bit-Aufnahme gemacht von "nichts", also an der Eingangsbuchse, von der ich aufnehme, ist einfach nichts angeschlossen, somit habe ich nur mein Grundrauschen. Und da zeigt mir mein Peakmeter -84dBfs an, RMS rund 93dB. Ich denke, das geht fürs Homerecording in Ordnung
Was mich jetzt eher wundert ist, dass du USB-Interfaces so nebenbei erwähnst, obwohl gerade USB unter den von dir gennanten Problemen (geschwindigkeit, begrenzter Bus, mehrere störende Geräte...) nicht so optimal fürs Recorden gemacht ist. Also wenn hier normalerweise jemand kommt und sich unter kritisch-professionellen Kriterien zum Thema Recording äußert, dann sagt der meist, dass USB überhaupt nicht geht
Deine Aussagen sind ja an sich nicht alle verkehrt, die technischen Probleme, die du ansprichst, sind ja theoretisch auch teilweise vorhanden - allerdings in der Praxis meist völlig irrelevant.
EDIT:
JayT schrieb:
Vom Spielgefühl ists schon ab 2ms störend.
Hui, dann hast du aber eine sehr feinfühlige Sinneswahrnehmung. Stört es dich auch wenn dein Gitarrenamp mehr als 60cm von Dir entfernt steht (dann hast du nämlich auch mehr als 2ms Latenz
)