B
blow
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Ich kann die Sirene jetzt gerade nicht nochmal hören, aber D4 kommt ungefähr hin. Natürlich ist die Koordination kopfig (ist ja auch Kopfstimme). Aber eine gut ausgebildete und kraftvolle Kopfstimme kommt nicht von heute auf morgen. Das erfordert viel Training und Übung. Wenn du bisher diesen Bereich immer "überbeltet" hast ist es auch klar, dass deine Kopfstimme nur wenig ausgebildet ist.
Anders als beim Belten kommt in der Kopfstimme Klangfülle und Power nicht aus dem Atemdruck, sondern v.a. durch ein geschicktes Einstellen der Resonanz, v.a. Twang und Formanten-Tuning. Beides erfordert eine gewisse Feinarbeit, die erst mit der Zeit kommt und auch nicht direkt auf jeder Note gleich gut sitzt.
Aber es lohnt sich wirklich an der Kopfstimme zu arbeiten. Meistens verbessert sich dadurch auch nochmal der Klang der Bruststimme, weil du die Resonanzeinstellungen teilweise mit runternimmst.
Brustiges Belten ist für die hohen Bereiche einfach nicht geeignet und wenn du diesen Weg weiter verfolgst, wirst du kaum noch besser, weil einfach etwa um fis' herum eine harte Grenze für diese Koordination besteht. Mit viel Übung kriegst du beim Belten einen akzeptablen Klang bis F4, vielleicht sogar noch bis A4, allerdings unter sehr hohem Kraftaufwand und darüber hinaus ist dann so ziemlich "dead end".
Bei wirklich gut gesungenen Tönen im oberen Passaggio bzw. in der Kopfstimme ist die Intensität meistens wesentlich geringer als man das als Zuhörer denkt, weil eine korrekte Resonanzeinstellung in diesem Bereich einfach irre viel ausmacht, v.a. im Bereich zwischen F4 und C5.
Du bringst mich mal echt ins Grübeln ;-) Ist ja nicht so, dass ich meine Kopfstimme nicht nutze oder nicht hoch komme. Oberhalb von F4 geht das gut. Aber du sagst es ja schon, gerade diese Noch-gerade-so-brustigen-Töne E4/F4 kosten echt viel Kraft. Und wenn ich dann keinen guten Tag erwische, kann das auch schon mal leicht Flat sein (siehe Studio-Ergebnisse, zum Glück gibt's Melodyne, *hust*), was mir mit Misch-/Kopfstimme eben nicht passiert - aber halt auch (noch nicht) nicht klingt. Problem ist zudem, ich müsste ja dann quasi meinen Gesangsstil ziemlich ändern und mich da erst mal dran gewöhnen, solche Töne kopfiger und ohne Atemdruck zu singen. Und meine Mitmusiker müssten sich an diesen Klang ebenfalls gewöhnen. Ich habe leider sehr viele Songs geschrieben, die sich eben gerade in diesen Bereichen abspielen, wo ich dann zum Beispiel in Refrains Gas gebe. Oder ein anderes Problem: Tonfolgen von, sagen wir mal, F4 runter auf C4, also genau im Mischbereich. Wie singe ich die mit diesem leichteren Ansatz? Komplett "kopfig", damit da im Timbre kein Bruch hörbar ist? Und was genau meinst Du mit "Formanten-Tuning"? Zum Thema Twang bin ich schon eifrig am Lesen.
Danke & LG,
blow