lodi
Registrierter Benutzer
Ich hab vor kurzem einen Billig-5-Saiter gekauft. Die Marke ("Winex") ist wahrscheinlich egal, weil eh nur vom Importeur draufgesprüht...
Der Preis bei ebay (weil sich keiner so richtig traute ): 89 Euro.
Als er dann da war, nach Begutachtung, Anspielen, Einrichtung, Aufschrauben muss ich sagen, ich bin froh, dafür nicht 179 Euro ausgegeben zu haben.
Nicht, dass er grottenschlecht ist. Aber es ist schon so, dass das oben schon gesagte "lieblos" durchaus auf die Verarbeitung und das Design anwendbar ist.
Der Body hat an der Halstasche einen kleinen Trocknungsriss hinten, die Halstasche ist 1 mm zu breit ausgefräst, die Bünde stehen zwar nicht über (wie bei einer Carreer! Gitarre im Musikgeschäft neulich, echt gefährlich) sind aber wohl mit einer Flex abgeschrägt worden, die Enden tragen die Spuren des Schleifsteins und sind dementsprechend rau. Das Elektronikfach kennt keinerlei Abschirmung, die PUs (P/J) sind unterschiedlich laut. In der Nähe von Brummfeldern fängt der Bass das Geräusch ein. Selbst die Zuleitungen zu den PUs sind nicht abgeschirmt! Die Saiten sind soweit okay, ich hab sie dennoch getauscht, weil sie mir etwas leichtgewichtig daher kamen. Die Oberfläche ist, glaube ich, einmalig: aus welchem Holz (Meranti? - Mahagonieersatz, Fensterholz der 80er) der Bass ist, weiß ich nicht, aber man das Holz offenporig gelassen, es wirkt wie gebürstet, also die weichen Holzbestandteile zwischen den Jahresringen etwas entfernt. Die Halsbreite hat man nicht richtig ausgenutzt, man hätte das Stringspacing an der Brücke, die bei meinem Bass übrigens aus Monorails (!) besteht, ein wenig breiter machen können. Die Einstellbarkeit des Basses ist gut, eine flache Saitenlage machbar. Die Kopfplatte ist an den Hals angeschäftet, leider mit einer spürbaren Leimfuge.
Der Sound...hmm..irgendwie wie alle (super-) Billigbässe. Nicht schlecht, aber auch nicht so richtig pfundig, irgendwie masselos und charakterlos. Verglichen mit meinem Warwick, der wirklich vollen Klang abwirft. Hier würde ich aber sagen, dass ein guter Bassist tolle Sachen aus dem Instrument zaubern kann und dann das Sounddefizit fast zur Nebensache wird und im Bandzusammenhang eh untergeht.
Ich habe heute einen Harley Benton neu besaitet und so einen direkten Vergleich ziehen können: "lieblos" ist auch hier die richtige Vokabel, wenn auch nicht in dem Maße wie oben. Außerdem ist der Body irgendwie eher auf das Format eines Asiaten zugeschnitten, als auf uns stämmige Germanen , ähnlich wie bei den Ikea Möbeln, ein bisschen weniger von allem. Der Sound ist ein bisschen moderner als bei meinem Billigbass, die Verarbeitung allgemein besser, es lassen sich jedoch die PUs nicht in der Höhe einstellen. Das mag daran liegen, dass er schon drei Jahre alt ist. Unterlegt sind die PUs mit Mossgummi, das für den Druck nach oben sorgen soll und das mit der Zeit nachlässt. Die Schrauben drücken sie nur nach unten. Auch bei ihm ist die Kopfplatte angeschäftet, allerdings sauberer.
Für den genannten Anwendungszweck kann man nach meiner bisherigen Erfahrung ruhig zu Billigbässen raten, wenn man mit den Begleiterscheinungen (s.o) leben kann. Spielbar sind sie, vor allem, wenn man mal "ausprobieren" will, lohnt die Investitioion in mäßig teure Bässe nicht. Hab mal einen Ibanez angespielt, noch nicht mal einen billigen, aber vom Spielgefühl her machte der noch nicht soviel her, dass es die höhere Investition rechtfertigt.
Will man mit dem Instrument professionell arbeiten, sollte man sich doch bei teuren (Instrumentenbauer-) Instrumenten umschauen um ein Instrument zu finden, das einen ein Teil des Lebens begleiten kann.
Der Preis bei ebay (weil sich keiner so richtig traute ): 89 Euro.
Als er dann da war, nach Begutachtung, Anspielen, Einrichtung, Aufschrauben muss ich sagen, ich bin froh, dafür nicht 179 Euro ausgegeben zu haben.
Nicht, dass er grottenschlecht ist. Aber es ist schon so, dass das oben schon gesagte "lieblos" durchaus auf die Verarbeitung und das Design anwendbar ist.
Der Body hat an der Halstasche einen kleinen Trocknungsriss hinten, die Halstasche ist 1 mm zu breit ausgefräst, die Bünde stehen zwar nicht über (wie bei einer Carreer! Gitarre im Musikgeschäft neulich, echt gefährlich) sind aber wohl mit einer Flex abgeschrägt worden, die Enden tragen die Spuren des Schleifsteins und sind dementsprechend rau. Das Elektronikfach kennt keinerlei Abschirmung, die PUs (P/J) sind unterschiedlich laut. In der Nähe von Brummfeldern fängt der Bass das Geräusch ein. Selbst die Zuleitungen zu den PUs sind nicht abgeschirmt! Die Saiten sind soweit okay, ich hab sie dennoch getauscht, weil sie mir etwas leichtgewichtig daher kamen. Die Oberfläche ist, glaube ich, einmalig: aus welchem Holz (Meranti? - Mahagonieersatz, Fensterholz der 80er) der Bass ist, weiß ich nicht, aber man das Holz offenporig gelassen, es wirkt wie gebürstet, also die weichen Holzbestandteile zwischen den Jahresringen etwas entfernt. Die Halsbreite hat man nicht richtig ausgenutzt, man hätte das Stringspacing an der Brücke, die bei meinem Bass übrigens aus Monorails (!) besteht, ein wenig breiter machen können. Die Einstellbarkeit des Basses ist gut, eine flache Saitenlage machbar. Die Kopfplatte ist an den Hals angeschäftet, leider mit einer spürbaren Leimfuge.
Der Sound...hmm..irgendwie wie alle (super-) Billigbässe. Nicht schlecht, aber auch nicht so richtig pfundig, irgendwie masselos und charakterlos. Verglichen mit meinem Warwick, der wirklich vollen Klang abwirft. Hier würde ich aber sagen, dass ein guter Bassist tolle Sachen aus dem Instrument zaubern kann und dann das Sounddefizit fast zur Nebensache wird und im Bandzusammenhang eh untergeht.
Ich habe heute einen Harley Benton neu besaitet und so einen direkten Vergleich ziehen können: "lieblos" ist auch hier die richtige Vokabel, wenn auch nicht in dem Maße wie oben. Außerdem ist der Body irgendwie eher auf das Format eines Asiaten zugeschnitten, als auf uns stämmige Germanen , ähnlich wie bei den Ikea Möbeln, ein bisschen weniger von allem. Der Sound ist ein bisschen moderner als bei meinem Billigbass, die Verarbeitung allgemein besser, es lassen sich jedoch die PUs nicht in der Höhe einstellen. Das mag daran liegen, dass er schon drei Jahre alt ist. Unterlegt sind die PUs mit Mossgummi, das für den Druck nach oben sorgen soll und das mit der Zeit nachlässt. Die Schrauben drücken sie nur nach unten. Auch bei ihm ist die Kopfplatte angeschäftet, allerdings sauberer.
Für den genannten Anwendungszweck kann man nach meiner bisherigen Erfahrung ruhig zu Billigbässen raten, wenn man mit den Begleiterscheinungen (s.o) leben kann. Spielbar sind sie, vor allem, wenn man mal "ausprobieren" will, lohnt die Investitioion in mäßig teure Bässe nicht. Hab mal einen Ibanez angespielt, noch nicht mal einen billigen, aber vom Spielgefühl her machte der noch nicht soviel her, dass es die höhere Investition rechtfertigt.
Will man mit dem Instrument professionell arbeiten, sollte man sich doch bei teuren (Instrumentenbauer-) Instrumenten umschauen um ein Instrument zu finden, das einen ein Teil des Lebens begleiten kann.