grundsätzlich: billig und professionell schliessen sich gegenseitig aus
'professionell' hat auch nichts mit der Tonqualität selbst zu tun, sondern mit Wartung und 100% Einhaltung der Spezifikationen
(das macht die Sache teuer)
du kannst durchaus das Glück haben, dass ein beliebiges 100€ Mikro genauso gut klingt wie ein Neumann für 1000€
die Chance liegt bei 1:100 - es kommt anscheinend tatsächlich vor...
aber: wenn das 100€ Ding kaputt geht, ist es ein Totalschaden - und das nächste klingt mit hoher wahrscheinlichkeit 'anders'
hat das Neumann ein technisches Problem, wird es gewartet und kommt mit exakt den ursprünglichen Eigenschaften zurück
im Studio setzt man bestimmte Mikrofone für bestimmte Aufgaben ein
der Aufnahmetechniker weiss, warum er mal (Beispiel Neumann, 'professionell') zum TLM 103 und mal zum TLM 149 greift
sinnvollerweise sammelst du erstmal eigene Erfahrungen und steigst moderat ein
damit es gut klingt, ist 'professionell' oder ein hoher Preis kein Muss
ich nehme zB eine bestimmte Akustikgitarre mit einem billigen dynamischen Mikro auf
(dieses Mikro ist tatsächlich ein 'Einwegprodukt', bei Defekt kann man es nur entsorgen)
mir gefällt aber der Klang sehr gut... also benutze ich es
Alex stellt zwar die richtige Frage (nach dem Anschluss etc) aber das mit der 'Pflicht' hat er ein wenig streng formuliert

so eng sollte man es nicht sehen...
Kondensatormikrofone sind heute vor allem deshalb 'beliebt', weil man sie in
passabler Qualität für Spottpreise fertigen kann
zudem sind die benötigten Vorverstärker deutlich einfacher gestrickt als für dynamische Mikrofone
das bekannte Shure SM58 Gesangsmikro ist sehr robust, gleichzeitig aber technisch recht anspruchsvoll gestaltet
(der relativ niedrige Preis liegt hier an einer gigantischen Stückzahl)
damit das 'simple' Ding
gut klingt, braucht es aber einen wirklich hochwertigen Vorverstärker - eine paradoxe Situation
in der Praxis gelingen mit Kondensatormikro + einfachem Interface zunächst (meist) überzeugendere Aufnahmen
ob's im Endeffekt auch optimal war, zeigt sich dann später mit zunehmender Erfahrung
cheers, Tom