Bias-Justage bei variabler Endstufensleistung (EVH 5150 Combo)?

@OneStone

korrekt

Schau dir mal die Kennlinien einer Pentode an. Da ändert sich der Ruhestrom nicht von 37 mA auf 20 mA, wenn man nur die Anodenspannung ändert und da Pentoden keine ohmschen Widerstände sind, hat der Herr Ohm damit auch nicht direkt was zu tun.

Meintest Du so etwas ....

röhrenkennlinie.JPG


Das zeigt doch, dass bei gleicher Gitterspannung und unterschiedlicher Anodenspannung der Anodenstrom unterschiedlich ist. Oder liege ich da falsch? Bitte erkläre mir meinen Fehler?
 
Einer schreibt das ist 6L6 analog und hat 30watt, der andere sagt, wegen kleinieren Kolben ist das keine echte 6L6 aber auch keine 5881 mit 23 Watt.

Wenn sie der 6L6 analog wäre, hätte sie maximal 12 Watt Anodenverlustleistung (Qa).
Die 6L6GC verträgt 30 Watt, alle anderen Röhren musst du je nach Hersteller prüfen. Meine 6L6WGB dürfen 26 W, andere dürfen 23 W. Da musst du beim Hersteller nachhaken und wenn der nichts sagt, dann musst du pokern (oder das Hirn einschalten und das Ding einfach bisschen kälter einstellen...).

Bitte erkläre mir meinen Fehler?

Sicher...
Triode:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:TriodeECC83Characteristic1.png

Pentode:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronenröhre#/media/File:Pentodenkennlinie.jpg

Üblicherweise steht bei Pentoden auch noch in der Kennlinienschar drin "Ug2=250V" oder so. Und da steht in echten Datenblättern dann auch "Ug1" als Parameter an den Kennlinien und nicht "Ug", weil Ug eben nicht eindeutig ist bei drei Gittern.

Siehe auch google "EL34 datasheet" oder so.... :)
 
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@OneStone

Danke für den Hinweis. Hab mal wieder etwas gelernt.
Bei Pentoden ist bei gleicher Gitterspannung der Anodenstrom fast unabhängig von Änderungen in der Anodenspannung.

Kannst Du bitte erklären, wie es zu den Änderungen im Ruhestrom des Amps des TEs kommt, wenn die maximale Ausgangsleistung geändert wird?
Welches Prinzip steckt hinter der Leistungsregulierung, wenn dies nicht durch die Änderung der Versorgungsspannung und damit durch die Änderung der Anodenspannung geschieht?
 
Kannst Du bitte erklären, wie es zu den Änderungen im Ruhestrom des Amps des TEs kommt, wenn die maximale Ausgangsleistung geändert wird?

Nein, weil ich die Schaltung nicht gebaut habe. Aber wenn man Ug2 verändert, ändert sich der Ruhestrom deutlich, da dieses Gitter ebenso eine Steuerwirkung hat. Oder Ug1.

Welches Prinzip steckt hinter der Leistungsregulierung, wenn dies nicht durch die Änderung der Versorgungsspannung und damit durch die Änderung der Anodenspannung geschieht?

Erstmal ist das keine Regulierung oder Regelung sondern eine Einstellung. Und zweitens habe ich keine Ahnung, wie die das gemacht haben, weil ich nicht der Entwickler dieser Konstruktion bin.
Es kann sein, dass das nur ein simpler PPIMV ist, es kann sein, dass die irgendwas anderes gemacht haben.

Ist ja auch egal - die Tatsache, dass sich der Ruhestrom verändert und dass sich der Ruhestrom zu hohen Leistungseinstellungen hin deutlich erhöht gibt vor, dass man den nicht einfach bei niedriger Leistungseinstellung dann höher einstellen kann, weil dann ein einfacher Bedienfehler zu einem Brand führen kann. Für alle weiteren Diskussionen bräuchte man einen Schaltplan. Meine Glaskugel ist leider kaputt... :D
 
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Für mich sieht die Schaltung nach einer Reduzierung der Schirmgitterspannung (+480V bis +130V) und gleichzeitiger Reduzierung der Biasspannung (-59V bis -13V) aus. Für eine sichere Aussage müsste sich aber jemand mit Ahnung den Schaltplan anschauen. Mit der Ahnung ist es bei mir nämlich so eine Sache ... :)
 
Möchtest du bitte so gnädig sein und den Schaltplan verlinken? Anscheinend bin ich mal zu dumm zum suchen...
 
Für mich sieht die Schaltung nach einer Reduzierung der Schirmgitterspannung (+480V bis +130V) und gleichzeitiger Reduzierung der Biasspannung (-59V bis -13V) aus. Für eine sichere Aussage müsste sich aber jemand mit Ahnung den Schaltplan anschauen. Mit der Ahnung ist es bei mir nämlich so eine Sache ... :)

Du hast da schon Recht, genau das haben die gemacht.

Man stellt mit "POWER" die Schirmgitterspannung Ug2 ein. Das bewirkt aber ein Absenken des Ruhestroms zu niedrigeren Schirmgitterspannungen hin.
Um dem gegenzuwirken hat der Verstärker eine zweite Schaltung, die diese Schirmgitterspannung misst und dann die -Ug1 eben so einzustellen versucht, dass der Ruhestrom konstant bleibt.

Das Problem hierbei ist, dass in der Schaltung ein festes Verhältnis von "weniger Ug2" und "mehr Ug1" hinterlegt ist. Das ist aber von der jeweiligen Röhre abhängig und kann nicht bei jeder Röhre gleich gut funktionieren. An sich müsste man zusätzlich zur Einstellung von BIAS (also das Poti zum Einstellen des Ruhestroms) ein zweites Poti haben, mit dem man das Verhältnis von "Änderung Ug2" zu "Änderung Ug1", also dUg2/dUg1, also die Steilheit dieser Ug1-Einstellmimik einstellen kann, sodass der Ruhestrom konstant bleibt, egal was man da an "POWER" einstellt.

Die müssen das so machen, dass der Ruhestrom sinkt, weil sonst bei manchen Röhren eben ein Effekt aufttreten könnte, dass der Verstärker beim Aufdrehen des "POWER" Poti einfach abbrennt.

Lustig ist auch, dass in der ganzen Schaltung keine einzige Regelschleife drin ist, wenn man von der Katastrophenschutz-Strombegrenzung mal absieht :D
 
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Kannst Du bitte den Schaltplan für das Combo verlinken. Ich habe heute vormitag ebenfalls danach gesucht, aber nur für das 50er Head gefunden.
 
Da ich meine Informanten nicht in Schwierigkeit bringen möchte, leider nein. Sorry.
 
@Petri

Wenn dir das hilft:

Die EVH5150III 50W Amps wurden zunächst ab Werk mit 20mA ausgeliefert. Howard Kaplan (der Designer des Amps) hat das aber ändern lassen auf 30mA, da offensichtlich viele den Amp gerne etwas wärmer gehabt hätten. Trotz Möglichkeit zum Bias sollte der Amp schon ein bisserl "Plug & Play" bieten, weshalb die werksseitig verbauten 6L6 von Groove Tubes auch selektiert und markiert sind - soll heißen, du kannst die auch als Nicht-Techniker einfach nachkaufen (von Fender dann) und ersetzen.

Das Bias Poti ist im Werkszustand auch mit Wachs/Kunststoffpampe fixiert, damit es sich nicht verstellst - hast du evtl. gesehen?

Ich würde den Amp einfach nach Gehör einstellen und das so, wie er dir am besten taugt. Ich bin in der Regel irgendwo bei 26 bis 28mA gelandet, sowohl mit den GT als auch mit JJs in der Endstufe.
 
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