Bevorzugte Holzsorte für Blockflöte

  • Ersteller Hardy02
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Bevor aus dem Eibenholz eine Flöte oder ein anderer Gegenstand gefertigt wird, lagert es für mindestens 4 bis 10 Jahre lang ab. In dieser Zeit wird sich das Taxin (das Gift der Eibe) zersetzt haben.
Zumindest ist eine Flöte aus Eibenholz bedenkenlos spielbar, ansonsten würde ein Flötenbauer auch keine Flöte aus diesem Holz herstellen.
 
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Mit Verlaub ... Eibe ist giftig. Da würde ich nichts draus machen (lassen), das ich mit dem Mund berühre.
Ich habe das auch in Erinnerung. Aber merkwürdigerweise werden trotzdem Flöten aus Eibenholz gemacht.
 
Weil man nicht an einem rohen Stück Holz leckt und auch keine halbe Flöte am Tag verspeist.
Schade, dass ich nicht mehr an einem Gaschromatographen vorbeikomme...
interessiert mich nämlich auch, wie hoch die Taxin-Konzentration tatsächlich ist.
 
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Ich habe folgendes im Netz gefunden:

"Der Taxingehalt der Eibenblätter verschiedener Provenienz zeigt keine nennenswerten Unterschiede. Die Blätter männlicher Eiben weisen gegenüber denjenigen weiblicher Pflanzen einen bemerkenswerten Mehrgehalt an Taxin auf. Die Äste enthalten nur sehr geringe Mengen von Taxin; ebenso sind auch die Jungsprossen bedeutend weniger giftig als ältere, ausgewachsene Blätter."

Quelle:
Aus der Promotionsarbeit von August Guyer, dipl. Ing.-Chemiker, Zürich 1922
 
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Also, Erkenntnisse von vor über 100 Jahren sind heute nicht unbedingt auf dem letzten Stand der Wissenschaft! Es reicht aber schon ein Blick in die Wikipedia und der alte Spruch "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei." wird wieder mal bestätigt.

Holz, Rinde, Nadeln und Samen enthalten toxische Verbindungen, die in ihrer Gesamtheit als Taxane oder Taxan-Derivate (Diterpene) bezeichnet werden. Im Einzelnen lassen sich unter anderem Taxin A, B, C sowie Baccatine und Taxole nachweisen.[36] Der Gehalt an toxischen Verbindungen ist in den unterschiedlichen Baumteilen verschieden hoch und schwankt in Abhängigkeit von der Jahreszeit und individuellem Baum. Der Samenmantel des Baumes ist hingegen nicht giftig und schmeckt süß.[37] Der Taxolgehalt des Holzes ist allerdings sehr gering und liegt bei 0,0006 %.[38]

Wenn die Samen nicht mitgekocht werden, kann man die Früchte sogar zu Marmelade verarbeiten! Natürlich sollte man Eiben nicht im Garten anpflanzen, wenn man kleine Kinder hat und bei der Bearbeitung des Holzes Maske und Brille tragen,
Dieser Schweizer Hersteller beschreibt die Wirkung von Eibenholz so:

Um eine tödliche Dosis aus Eibenholz zu erhalten müsste man rund 500g frisches Holz oral und über den Magen-Darmtrakt, zu sich nehmen. Eiben-Art Produkte sind also, solange sie nicht verspeist werden, völlig unbedenklich!

Man darf also vermuten, dass mehr Menschen durch von Eibenbögen abgeschossene Pfeile gestorben sind, als durch das Spielen von Eibenholzflöten!
 
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Nur weil eine Erkenntnis vor 100 Jahren gemacht wurde, muss es nicht heißen, dass sie nicht mehr up to date ist.
Einstein hat seine Relativitätstheorie 1905 aufgestellt ;)
 
Hätte nicht gedacht, dass sich Einstein im Rahmen seiner Relativitätstheorie(n) mit der Toxizität von Eibenholz bei der Verwendung für Blockflöten beschäftigt hat. :gruebel:

Wie wäre es mit aktuelleren Quellen zur gemessenen Giftigkeit des Eibenholzes oder dem bislang nur vermuten Abbau durch die Holzlagerung. Ich habe nichts dazu gefunden, aber Du bist da möglicherweise besser eingelesen.

Gruß claus
 
Frag doch einfach den Flötenbauer, ob er beim Bau der Flöten einen Atemschutz getragen hat, oder das unter Absaugung der Holzsplitter und des Schleifstaubs gemacht hat.
 
Hi,
bei der Eibe ist der Großteil des Giftes in der Rinde, Splint und den Nadeln. Im Inneren des Holzes ist dort deutlich weniger Gift vorhanden. Die Flöte wird mit Klarlack überzogen, und häufig kommt noch ein Mundeinsatz.
DENN Eibe gilt als extrem gutes Flötenholz.
 

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