Bestes Verfahren / Anbieter zum Feinschliff neuer Gitarrenhals Edelstahlbünde?

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Hallo,

was ist heute im Jahre 2022 Stand der Technik, um Edelstahlbünde neuer Strat Hälse von Warmoth den letzten Feinschliff zu geben, um eine maximal mögliche niedrige Saitenlage ohne Bundschnarren zu erreichen?

Vor Jahren hatte ich einmal einen neuen Hals mit Edelstahlbünden zum Abrichten zu einem Gitarrenbauer gegeben und danach den Eindruck, dass die Saitenlage sich eher verschlechtert hatte. Worauf mir die Auskunft gegeben wurde, dass es nicht immer leicht sei, jeden Hals vor dem Schleifen völlig gerade einzustellen und deshalb ein perfektes Ergebnis nicht immer garantieren werden kann. Unschön zu hören war auch, dass manche Gitarrenbauer nur ungern Edelstahlbünde bearbeiten, weil sie das Werkzeug stärker beanspruchen, obwohl dafür ein höherer Preis verlangt wird. Wer möchte schon einen wertvollen Hals aus der Hand geben, mit der Vorstellung, dass ein Gitarrenbauer daran nur mit Widerwillen arbeitet? Diese ernüchternde Erfahrungen möchte ich ungern wiederholen.

Gibt es vielleicht heute schon Anbieter, die Bünde mit Laser vermessen und schleifen? Oder ähnlich exakte Verfahren, die ein optimales Ergebnis garantieren? Dafür wäre ich bereit, die Hälse auch zu verschicken und einen guten Preis für die Arbeit zu zahlen.

Grüße,
Bernd
 
Es gibt seit einigen Jahren eine Rechnergestützte Gitarrenhals/Bund/Vermessung/Abrichtung.... wird Plek genannt

Guckst Du .... https://plek.com/de/startseite/

Aber, gute Gitarrenbauer werden Deine Gitarre auch ohne Maschinenunterstützung zu Deiner Zufriedenheit genauso abrichten und einstellen können. Edelstahlbünde sind halt zeitaufwendiger bei der Bearbeitung als Nickelbünde, weil das Bundmaterial härter ist.
 
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Vielen Dank für den Hinweis auf Plek. Das hört sich wirklich vielversprechend an! Wie lange gibt es denn das Plek-System schon?



Der nächste Plek Service von Bremen aus gesehen, wo ich lebe, wäre nördlich martinsmusikkiste.eu und südlich www.bigfoot-guitars.de.

Martin's Musik-Kiste gibt als Preis für den Plek Service mit Bünde abrichten und einstellen von Saitenlage und Intonation 198€ an. Falls das wirklich das Beste ist, was möglich ist, und garantierten Erfolg verspricht, wäre ich bereit den Preis zu zahlen.

Aber, gute Gitarrenbauer werden Deine Gitarre auch ohne Maschinenunterstützung zu Deiner Zufriedenheit genauso abrichten und einstellen können. Edelstahlbünde sind halt zeitaufwendiger bei der Bearbeitung als Nickelbünde, weil das Bundmaterial härter ist.

Welche Gitarrenbauer sind denn für ihre Kunst bekannt, Bünde perfekt abrichten zu können, oder haben sich speziell darauf spezialisiert?
 
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Welche Gitarrenbauer sind denn für ihre Kunst bekannt, Bünde perfekt abrichten zu können, oder haben sich speziell darauf spezialisiert?
Das kann jeder ausgebildete Gitarrenbauer, es ist keine Kunst, sondern Handwerk..
Vielleicht der eine etwas besser oder schlechter als der andere ... es sind Menschen, keine Maschinen ...
"Perfekt" gibt es nicht.
 
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Das kann jeder ausgebildete Gitarrenbauer, es ist keine Kunst, sondern Handwerk..
Vielleicht der eine etwas besser oder schlechter als der andere ...

Deshalb meine Frage, welcher Gitarrenbauer dafür bekannt ist, es besser zu können.
 
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Hier gibt es irgendwo ein Verzeichnis von Gitarrenbauern in Deutschland. Bemühe Mal die Sufu.
Außerdem dem sind hier häufig sehr kompetente "Menschen" im Forum unterwegs und haben schon oft wirklich gute Hinweise gegeben. Meldet Euch doch Mal. Oder dürft Ihr hier nicht? Soweit ich das verstanden habe seid Ihr doch Gitarrenbauer?
 
Deshalb meine Frage, welcher Gitarrenbauer dafür bekannt ist, es besser zu können.
Das ist keine Kunst, und wer es besser kann ist eine Sache die kaum zu überprüfen ist. Ein Vergleich ist bei mehreren Gitarren nicht möglich. Um es sehr gut zu machen muss Zeit und Geduld aufgebracht werden. Zuerst den Hals wirklich gerade einzustellen, mit einer Griffbrettleere. Danach Bund für Bund über die komplette Breite (Von e1 bis E6) mit einem guten Fretrocker zu prüfen, jede Ungenauigkeit oder Unebenheit anzuzeichnen (Marker), um danach zu hoch stehende Bünde nachzudrücken, oder punktuell zu klopfen, zu tiefe anzuheben (ja, das geht!!). Eine nochmalige Kontrolle per Fretrocker. Dann wird abgerichtet, mit feinstem Schleifpapier (320er -600er). Dafür verwende ich Alu Vierkantstücke 40x40mm auf die das Schleifpapier aufgeklebt ist.
Ich bin ein absoluter "Gegner" von Plektechnik: Dabei wird der Hals vermessen, und der tiefste Bund ist der "Nullpunkt", bedeutet alle anderen Bünde werden auf diese Höhe unnötig abgearbeitet, an Stelle dort zu tauschen (einen neuen Bund neu einsetzen) oder anzuheben. Wenn kein passender Bunddraht zur Verfügung steht, oder nicht geklärt werden kann welche Sorte dort beim Hals verwendet wurde, ziehe ich den letzten Bund (21. oder 22.) weil das die breitesten sind, um den dort neu einzusetzen. Dort am letzten Bundschlitz verwende ich einen anderen, ähnlichen, der nur nicht höher sein darf.
Ich behaupte dass ich es genau so "gut" mache wie eine Plekmaschine, und benötige die gleiche Zeit (oder etwas länger). Ich versuche gleich Bilder anzuhängen.
Wenn ich die finde!
Und, Nachfragen für solche Arbeit sind zur Zeit Zwecklos, weil ich durch Krankheiten einen Riesenrückstand beim Gitarrenbau habe.
Und zur Info: Ich habe in mehr als 25 Jahren Servicetätigkeiten erst wenige Gitarren erlebt, bei denen ALLE Bünde ohne Mangel eingedrückt waren! Selbst bei hochpreisigen habe ich bis zueinem halben Dutzend Bünde erlebt, die zu hoch oder zu tief eingedrückt waren...
Bild 1 und 2: Griffbrettleere selbst angefertigt mit den Aussparrungen für die Bünde (kann man auch fertig kaufen)
Bild 3 Bundprüfung mit dem Fretrocker
Bild 4 Niederklopfen von einem zu hohen Bund
Bild 5 Aluschleifblock zum Abrichten und Polieren


. DSCF2272.JPGDSCF2273.JPGIMG_6575-2000.jpgDSCF1169.JPGIMG_5148-2000.jpg
 
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Du redest von Hals, meinst aber schon die ganze Gitarre?

Gruß
Martin
 
@murle1
Danke für Beschreibung der Nachteile der Plek Maschine im Vergleich zu Deiner Arbeitsweise. Dir hätte ich sicher gerne meinen Hals anvertraut. Wünsche Dir gute Genesung!

Du redest von Hals, meinst aber schon die ganze Gitarre?

Es geht nur um den Hals bzw. die Abrichtung der Bünde.

Da es um zwei Hälse von Warmoth geht, auf dessen Lieferung ich noch warte, werde ich den Plek-Service für einen der beiden Hälse einfach mal ausprobieren und für den anderen weiter nach einem begabten Gitarrenbauer suchen.
 
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Dann beachte bitte, ob Plek möglich ist, wenn der Hals nicht an einer Gitarre verbaut ist.

Gruß
Martin
 
Hallo @Meer , ich würde mal behaupten, einen fabrikneuen Warmoth-Hals einer Nachbearbeitung durch geübte Hände oder eine Plekmaschine zu unterziehen, ist einfach nur Geldverschwendung. Du musst doch nicht schon vor Erhalt der Ware nach Lösungen für Probleme suchen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gar nicht existieren. Warmoth-Bundierungen sind nach meinen Erfahrungen qualitativ sehr hochwertig ausgeführt und bedürfen erst nach langer Spielzeit irgendwelcher Optimierungsmaßnahmen.
 
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Dann beachte bitte, ob Plek möglich ist, wenn der Hals nicht an einer Gitarre verbaut ist.

Danke für den Hinweis. Aber für den Plek-Service werde ich natürlich eine ganze Gitarre schicken, d.h. die Gitarre vorher vollständig zusammenbauen.
 
Ich würde mal behaupten, einen fabrikneuen Warmoth-Hals einer Nachbearbeitung durch geübte Hände oder eine Plekmaschine zu unterziehen, ist einfach nur Geldverschwendung. Du musst doch nicht schon vor Erhalt der Ware nach Lösungen für Probleme suchen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gar nicht existieren. Warmoth-Bundierungen sind nach meinen Erfahrungen qualitativ sehr hochwertig ausgeführt und bedürfen erst nach langer Spielzeit irgendwelcher Optimierungsmaßnahmen.

Wie gesagt habe ich schon eine Gitarre zu Hause mit einem Warmoth Hals. Die Qualität des Halses ist gut, keine Frage, aber ermöglicht leider nicht die Saitenlagen, die ich mir Wünsche.

Ende der 1970er besaß ich einmal eine Les Paul Custom mit einer traumhaft niedrigen Saitenlage, die ich später bedauerlicherweise verkaufte, weil ich damals Geld benötigte. Heute spiele ich lieber auf der längeren Mensur von Strat Hälsen mit sehr flachem Griffbrett. Darauf sollte es theoretisch möglich sein, eine ähnlich niedrige Saitenlage zu erreichen, wie bei der Les Paul. Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte, zumal die längere Mensur noch eine höhere Saitenspannung mit sich bringt.

Um dieses Ziel zu erreichen oder zumindest so nahe wie möglich zu kommen, möchte ich nichts unversucht lassen.

Für den Plek-Service muss ich eh die Gitarre erst einmal zusammenbauen und kann dann prüfen, ob meine Wunschvorstellung vielleicht schon erreicht ist. Falls nicht, was ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung vermute, kann ich sie zusammengebaut zum Plek-Service schicken. Sollte das keine Verbesserung bringen, bin ich zumindest schlauer, was die Möglichkeiten des Plek-Service betrifft.
 
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Bitte nicht vergessen: Zu einer möglichst niedrigen Saitenlage gehören außer einer guten Bundierung auch andere Parameter, die es zu berücksichtigen gilt. Dazu gehört vorrangig der Sattel, natürlich auch Brücke und Saitenreiter, aber auch Halskrümmung und Halswinkel spielen eine Rolle. Auch die Auswahl der Saiten (Stärke, Material, Marke) darf man nicht vergessen. Das Vorhaben sollte daher ganzheitlich von kompetenter Hand (!) angegangen und nicht blindlings eine prophylaktische Abrichtung eines fabrikneuen Halses angestrebt werden. Das nur als Empfehlung meinerseits. Natürlich hält Dich keiner davon ab, in diese Maßnahme zu investieren.
 
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Bitte nicht vergessen: Zu einer möglichst niedrigen Saitenlage gehören außer einer guten Bundierung auch andere Parameter, die es zu berücksichtigen gilt. Dazu gehört vorrangig der Sattel, natürlich auch Brücke und Saitenreiter, aber auch Halskrümmung und Halswinkel spielen eine Rolle. Auch die Auswahl der Saiten (Stärke, Material, Marke) darf man nicht vergessen. Das Vorhaben sollte daher ganzheitlich von kompetenter Hand (!) angegangen und nicht blindlings eine prophylaktische Abrichtung eines fabrikneuen Halses angestrebt werden. Das nur als Empfehlung meinerseits. Natürlich hält Dich keiner davon ab, in diese Maßnahme zu investieren.

Mit allen von Dir genannten Parametern bin ich vertraut und in der Lage das gesamte Setup selbst auszuführen. Bin 63 Jahre alt und mit Gitarren schon länger vertraut. Zudem besitze ich neben der Erfahrung alle nötigen Werkzeuge in Gitarrenbauerqualität.
 
Gutes Werkzeug allein führt nicht automatisch zum Erfolg, aber jetzt belasse ich es mal dabei und wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg zur Wunschsaitenlage.
 
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Für den Plek-Service muss ich eh die Gitarre erst einmal zusammenbauen und kann dann prüfen, ob meine Wunschvorstellung vielleicht schon erreicht ist.

Da solltest du ihr dann ein paar Tage Zeit geben ... um sich auf die "Zugkräfte" im Hals einzustellen. Plek am komplett frischen Gerät muss nicht unbedingt zum dauerhaften Erfolg führen.

Ende der 1970er besaß ich einmal eine Les Paul Custom mit einer traumhaft niedrigen Saitenlage,

Welchen Radius hast du bestellt?

P.S. wenn es niedrig sein soll - Kiesel Greg Howe Signature hat einen Radius von 20".

Gruß
Martin
 
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