@ UranusXP
Nun, das machen Steinberg und Co. auch. Du solltest aber mal diesen Zitat, welchen Du hier gepostet hast näher unter die Lunpe nehmen.
das solltest DU vielleicht tun, denn DU bist der, der das Zitat nicht verstanden hat.
a) ein Kunde legt den Telefonhörer auf, weil Lasse kein Pro Tools hat. Das ist kein Zeichen für Top Niveau. Wenn ich ein Mastering von Bob Katz haben möchte, dann interessiert es mich nicht ob er nun Wavelab, Sadie, Pyramix oder Seqouia nutzt. Denn es geht hier um Bob Katz einem Top Niveau Mastering Engineer. Wie Top kann dein Beipiel denn schon sein, wenn Kundschaft nur nach Equipment interessiert ist und nicht nach dem "Können".
b) er greift zu Pro Tools weil er 80-120 Spuren bearbeiten muss. Wann war das? Vor 10 Jahren? Ich bin mir sicher das solche Verbindungen wie VST Link, Node etc. jedem guten Techniker ein Begriff sind und DSP gibt es nicht nur von Digidesign/Avid sondern auch von anderen Herstellern. Er könnte sehr wohl auch mit anderen Produkten seine 80-120 Spuren bearbeiten oder was auch immer. Die 48 Bit sollten nun wirklich kein Kriterium sein und wenn ja, es gibt auch ne DAW die 64 Bit schafft, aber hier wieder der Bereich des Schwachsinns wegen Bittiefe.
Der Kunde legt NICHT deshalb auf weil PT besser klingt, oder weil man mit Cubase/Reaper/SAW keine 160 Spuren mischen kann...natürlich kann man das.
wenn du meinen Post richtig gelesen hättest, hättest du verstanden, dass die Problematik bei dem von mir genannten Beispiel nicht um Klangqualiät oder auch sonstige Qualität von PT vs. irgendwas anderes geht!
Es ging schlicht und ergreifend darum, dass die Spuren, sie in einem anderen Studio in Amerika aufgenommen wurden mit 95% Wahrscheinlichkeit auf einem PT HD system aufgenommen wurden (zumindest bei größeren Bands/Labels/Studios), bei meiner Aussage ging es schlicht und ergreifend um
Kompatibilität des Equipments,
nicht um Qualität, das sieht in der Realität folgendermassen aus: die Plattenfirma in den USA bekommt eine Festplatte mit den Pro Tools Projekten der Aufnahme, nun wird ein Studio irgendwo anders in der Welt beauftragt die Sachen zu mischen....Dazu wird dem Tontechniker/Studio eben diese Festplatte mit den PT Projekten geschickt, diese kann er einfach öffnen und weiter bearbeiten...
Nun nimm mal folgende Situation an:
Für Labels (insb. die größeren und erst recht in den USA) ist die verwendung von PT in Studios selbstverständlich, NICHT unbedingt weil es qualitativ besser ist, sondern weil es in den meisten Studios einfach Standard ist...FAKT.
Nun ruft das Label oder der Produzent bei dir an weil du als Engineer für den Mix in Frage kommst, ihr sprecht etwas über die Band und Ziele, alles klingt soweit gut, vielleicht sagt er noch er habe schon einige FX eingebaut, die er gerne so haben möchte, die du dann übernehmen sollt, aber das steht auch in den Kommentaren im PT Projekt, alles bestens, die Platte mit den PT projekten geht per Kurier raus...
deine Antwort darauf: "sorry, aber ich habe kein PT, kannst du bitte dem Label weiterleiten, dass sie sich nochmal an das Aufnahmestudio wenden sollen, die sollen dort bitte bei allen 14 Songs die jeweils 160 Spuren separat bouncen, dabei bitte drauf achten, dass alle Spuren immer vom Anfang des Projektes gebounct sind, damit ich sie nachher auch an der richtigen Stelle habe, wenn ich sie in Reaper importiere, ausserdem bitte zusätzlich die FX die du drauf haben willst bitte "printen", da ich natürlich die Einstellungen für Reaper nicht übernehmen kann, dann brauche ich noch eine Midi Spur für jeden Song, damit ich automatisch die Tempi und Marker habe...alle Kommentare aus den Kommentarfeldern bitte jeweils pro song in ein Textfile kopieren (bitte möglichst rtf, da ich auch kein Word habe) und sagen zu welcher Spur welcher KOmmentar gehört"....
Dein Mitbewerber sagt nur: "klar, schick rüber, ich melde mich, wenn es angekommen ist".
Wie groß glaubst du ist jetzt noch die Chance, dass du den Job bekommst?
Ist nicht böse gemeint, aber es ist inzw. fast jeder Recording/Audio Thread in dem du Halbwissen verbreitest und gelinde gesagt einfach Quatsch erzählst, und das auch noch in einer arrogant-herablassenden Art und Weise. Ich habe mich in den meisten Fällen dazu nie geäussert, da Leute wie UranusEXP etc, die mehr Ahnung haben als du, das schon gemacht hatten.
Wenn du nun aber anfängst dich auf Zitate von mir zu beziehen, welche du nochnichteinmal verstanden hast, muss ich nun auch was dazu sagen.
So, und nun zum eigentlichen Thema:
Wandler.....
Das ist in der Tat eine schwierige Sache, der Wandler ist in seiner Wichtigkeit tatsächlich nicht so groß wie Preamps, Mikros oder gar der Raum...
solange der Raum (Aufnahmeraum und Abhörsituation) nicht perfekt ist, ist der Wandler mit Sicherheit nicht das größte Problem, ABER: die Einschätzung von einigen das er doch garnicht so wichtig sei ist natürlich komplett falsch, dummerweise aber leider auch nicht so leicht durch Blindtests zu belegen...
Die Unterschiede, die in so einem Test wahrgenommen werden können, sind natürlich immer nur so groß wie die Qualität der eigenen Abhörsituation es zulässt...und zur Abhörsituation gehören eben auch die DA Wandler, durch die ihr hört.
Ich habe hier einige mittelmässige Wandler (Fireface), einige die etwas besser als Mittelklasse sind (RME ADI8 Pro) und einige die nochmal etwas besser sind (Apogee AD/DA16x, zur Zeit meine Hauptwandler)....
wenn ich meine Monitore an die Fireface Wandler anschliesse und dann einen Blindtest höre, in dem ich die ADI8 mit den Apogees vergleiche, kann ich keinen großen Unterschied feststellen -> Ich komme zum gleichen Schluss wie einige weiter oben im Thread: die Unterschiede sind minimal.
wenn ich aber nun durch hochwertigere Wandler abhöre (Lavry Gold) und den gleichen Blindtest mache (Apogee gegen ADI8 Pro) hört man einen DEUTLICHEN Unterschied!
Und das ist ein häufiges Problem/Schwachpunkt bei diesen Blindtest...Homestudio-Besitzer holt sich 2 Wandler, einen für 1500€ und einen für 4000, dann nimmt er mit jeweils den gleichen Preamps, Mics etc Vergleichsspuren durch beide Wandler auf...
Nun setzt er sich in Ruhe mit einer Tasse Tee ins Studio, recht gute Monitore, die an einem vernünftigen Wandler der 2000€ Preisklasse hängen und vergleicht die aufgenommen Spuren blind in der Annahme, das ein ehrlicher Blindtest die Unterschiede objektiv wiedergeben wird, richtig? FALSCH!
Er hat in seiner Aufnahme einen 4000€ Wandler, hört aber durch einen 2000€ Wandler ab, es entsteht ein Flaschenhals, der es ihm garnicht ermöglicht die Unterschiede überhaupt richtig wahrzunehmen!.
(im obigen Beispiel habe ich xxx€ proportional zur Qualität benutzt, dass muss natürlich nicht immer so sein, teurer heisst nicht automatisch besser, die Behringer ADA8000 Wandler sind z.B. echt gut!!)
Soll das nun heissen dass Wandler das wichtigste sind? Nein, es soll nur heissen, dass Aussagen über die wichtigkeit von Wandlern und über "Erfahrungswerte" nichts bringen, wenn die "Erfahrungswerte" in einer Abhörsituation erzielt wurden, die qualitativ unterhalb der zu testenden Geräte liegt.
Vergleich zur Verdeutlichung:
Man hat 2 Würfel aus dunklem Glas mit je einer Glühbirne drin (ich weiss, Leuchtmittel), jetzt möchte man rausfinden welche dieser Glasfärbungen weniger Licht durchlässt (in diesem Fall wenig=gut)...
Um das zu tun macht es keinen Sinn die beiden Würfel in einem mit Tageslicht erhellten Raum zu beobachten, sondern man muss die in einen absolut dunklen Raum nehmen (optimum), zumindest aber in einen Raum der dunkler ist als das Licht das von dem "lichtdichtesten" der beiden Würfel ausgestrahlt wird.
Und zurück zu den Wandlern: ein Vergleich kann nur dann Sinn machen, wenn die ganze Abhörsituation (das betrifft auch den DA Wandler der Abhöre) besser ist (mindestens genauso gut) wie der beste der zu vergleichenden Wandler.
Wichtig wird das bei Studios, die Wert auf einen "analogen" Klang legen...je besser ein Wandler ist, desto weniger "hat er einen eigenen Klang", d.h. man kann seine analogen Geräte benutzen und nichts wird digital verfärbt....wenn man aber nun seine ganzen analogen Geräte immer wieder durch Wald-und-Wiesen-Wandler jagt, hat man u.U. nachher einen "digitaleren" Klang, als wenn man gleich alles ITB gemacht hätte.
Die Aussage "digital klingt kalt/steril" kommt von 2 Sachen:
zum einen aus einer Zeit, wo AD Wandler wirklich einen eigenen Klang hatten...welcher scheisse war (ADAT Geräte, alte PT 888 etc), zum anderen kommt die Aussage aber auch daher, dass ein guter Wandler eben KEINEN eigenen Klang hat und man daher oft die "analoge Wärme" (welche ursprünglich eine technische Schwäche war) vermisst.
Gottseidank kann man aber ja reichlich Outboard etc benutzen um diese Wärme zu erhalten...das bringt aber eben nur was, wenn man die Signale dann nicht 8 mal durch Mittelklassewandler jagt.
Ich favorisiere persönlich aus oben genannten Gründen die Verwendung von Hardware (vor allem für Kompression) in Verbindung mit sehr guten Wandlern.
Bevor ich sehr gute Wandler hatte (ich habe am Anfang mit RME Multiface etc gearbeitet, sicherlich keine schlechten Wandler, aber eben nicht in der gleichen Liga wie z.B. lynx, Apogee, Lavry, Prism, CraneSong etc) habe ich lieber auf analoge Hardware verzichtet, eben um die mehrfach Wandlung und damit negative Klangbeeinflussung zu vermeiden.
Als ich das erste mal meine Anhöre an einen Lavry Gold angeschlossen hatte, war das, als würde mir ein Licht aufgehen, man bekommt eine komplett andere Tiefenstaffelung und ein saubereres Stereobild und hört auf einmal auch die ganzen nun doch nicht mehr so subtilen Unterschiede zwischen Preamps, Wandlern etc. (perfekte Raumakustik und Abhörsituation vorrausgesetzt, ich selber verwende K&H O300 in einem nach Roommodes und RT60 optimierten 5,30x7m Regieraum).
Ich hatte mir den Lavry Gold übrigens nur geliehen um die Qualität der für mich in Frage kommenden Wandler zu beurteilen (Apogee 16x und Lynx Aurora)....
Und zwar genau aus den oben genannten Gründen, um die Wandler beurteilen zu können brauchte ich einen DA Wandler in der Abhöre, der mindestens genauso gut, möglichst aber besser war als die in Frage kommenden Testkandidaten.
Sämtliche obigen Aussagen sind nicht als Angriff auf die Poster gemeint, die es mit ihren Tips sicherlich nur gut meinen. Denkt aber halt immer daran darauf zu achten, wieviel ein Tip von jemanden wert ist, der die Lichtdurchlässigkeit von Glaswürfeln in einem hell erleuchteten Raum bewertet.
Nur wenige Leute haben einen Raum, der tatsächlich dunkel genug ist um eine relevante Aussage zu treffen, die Leute solltet ihr euch raussuchen, wenn ihr eine verwertbare Analyse wollt.
Dennoch bleibt natürlich die Aussage wahr, dass der Wandler
bei weitem nicht das wichtigste Glied in der Kette ist....aber dieser Thread geht ja nunmal schliesslich um HighEnd Wandler.